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Ernte fällt schlecht ausBauern haben Sommerblues

Dürre, steigende Produktionskosten und Preiseinbrüche deprimieren die Landwirte. Sie fordern nun mehr Agrarexporte.

Die anhaltende Trockenheit macht den Bauern wie hier im Landkreis Oder-Spree zu schaffen. Nur 25 Liter Regen sind hier von März bis Juni gefallen, 120 bis 150 wären nötig. Foto: dpa

Berlin taz | Die deutschen Landwirte leiden unter schlechten Erträgen und höheren Kosten. „Die Situation der deutschen Landwirtschaft ist mehr als angespannt“, sagte Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbands bei der Vorstellung der Erntebilanz.

Die Preise, die Landwirte für ihre Erzeugnisse bekommen, sind gesunken. Außerdem ist die Ernte schlechter, während gleichzeitig die Produktionskosten wegen der Wetterbedingungen und der Einführung des Mindestlohns gestiegen sind. Zusätzlich haben sich die Exporte nach Russland wegen des Embargos halbiert, weshalb die Produkte hierzulande verkauft werden. Das drückt wiederum auf die Preise.

Die Getreideernte fällt 2015 mit 46,5 Millionen Tonnen um 11 Prozent geringer aus als im Rekordjahr 2014. Manche Regionen mussten im Vergleich zum Vorjahr sogar bis zu 50 Prozent einbüßen. Grund dafür ist die extreme Trockenheit.

Drei Milliarden Euro weniger

Während die Frühjahrstrockenheit vor allem dem Getreide zu schaffen machte, sorgt die Hitze im August zu Problemen bei Mais und Zuckerrüben. Auch auf die Futterversorgung der Nutztiere wirke sich die Dürre aus, erklärte Rukwied: Der fehlende Graswuchs erfordere nun Futterzukäufe.

Die Prognosen für die Gemüse- und Obsternte versprechen auch nichts Gutes: Bei den Äpfeln wird eine um 21 Prozent geringere Ernte erwartet, auch bei den Kirschen, Pflaumen und Beeren werden die Vorjahresergebnisse unterschritten. Beim Gemüse rechnen die Betriebe ebenfalls mit einem deutlichen Minus.

Aufgrund der Preiseinbrüche erwartet Rukwied vom Sondergipfel der EU-Agrarminister im September Unterstützung für die Landwirte: „Der Preisverfall bei Schweinefleisch, Milch, Getreide, Obst und Gemüse addiert sich seit Jahresbeginn auf über drei Milliarden Euro an Erlösen, die der Landwirtschaft im Vergleich zum Vorjahr fehlen“, erklärte er. Das entspreche einem Drittel des landwirtschaftlichen Einkommens. Rukwied fordert eine Exportoffensive der EU für Agrargüter und eine Aufstockung des Bundeszuschusses für die landwirtschaftliche Unfallversicherung.

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2 Kommentare

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  • Zur Zeit 25 Cent je Liter Milch - Tendenz fallend, 1,35 Euro pro Kg Schweinefleisch - Tendenz fallend, 15 Euro der Doppelzentner Weizen - Tendenz fallend.

     

    Trotzdem hinterfragt in Bauernverband und Politik (bei denen die es zu sagen haben) scheinbar niemand die "Wachsen- oder Weichenideologie" und Exportfixierung.

     

    Die miesen Schweinepreise sind demnach keine Folge des Unvermögens der Politik, sinnvolle Grenzen einer noch halbwegs "bäuerlichen" Landwirtschaft zu definieren und der damit einhergehend in den letzten Jahren massenhaft aus dem Boden gestampften "1499er" Mastställe sondern haben ihre Ursache ausschließlich im Russlandembargo.

     

    Der schon unterirdisch zu nennende Milchpreis hat nach der selben Logik überhaupt nichts mit der weggefallenen Quotenregelung und immer mehr "Turbokühen" zu tun sondern nur mit dem Amis, die zu viele Milchprodukte in den Weltmarkt drücken.

     

    Die eigene Nase ist dabei doch so nah und trotzdem findet sie keiner...

     

    Ich rege mich schon gar nicht mehr auf, ich staune nur noch.

  • Elf Prozent weniger Getreideernte als im Vorjahr?

    Das das letzte Jahr ein Rekordjahr war sagen wir nicht laut!

     

    Nothilfe? ... mal drüber nachdenken liebe Landwirte....

    .

    Bringt doch mal die Durchschnittszahlen der letzen 10-20 Jahre, dann könne wir vielleicht weiter reden.

    .

    Manchmal geht mit dieses "Lobbygebrüll" und (so sorry) die oft unreflektierte Übernahme in die Medien... ziemlich auf den Senkel.

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    Pressemitteilungen kann man/Frau auch mit Hintergrund versehen, nicht blos in Blatt rücken. Hintergrund und weitere Informationen glänzen HIER mit "Abwesenheit"!

    .

    Es ist peinlich hier auf die FAZ verweisen zu müssen, die diese Pressemitteilung sehr viel kompetenter gebracht hat.

    . http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/erntebilanz-bauern-fordern-duerre-nothilfen-13756357.html

    .

    Kein Ruhmesblatt für die TAZ, im Grundsatz habe ich HIER mehr Kompetenz vermutet :-((

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    Gruss

    Sikasuu