Entlassung eines Lehrers in Berlin: AfD droht evangelischer Schule
Der Neuköllner AfD-Schatzmeister Hendrik Pauli wurde aus seiner Position als Lehrer entlassen, weil er rechten Bewegungen angehört. Nun droht die AfD der Schule.
BERLIN epd | Nach der Entlassung eines mutmaßlich rechtsextremen AfD-Funktionärs als Lehrer am evangelischen Gymnasium Graues Kloster in Berlin droht die rechtspopulistische Partei der Schulleitung.
Wenn der Neuköllner AfD-Schatzmeister Hendrik Pauli nicht wieder eingestellt werde, wolle die Partei die Entlassung der Schulleiterin und ihre disziplinäre Bestrafung fordern, berichtet die Berliner Morgenpost unter Berufung auf ein Schreiben aus AfD-Kreisen am Donnerstag.
In dem Brief werde die Schulleiterin auch als „Verfassungsbrecherin“ bezeichnet.
Die Schule hatte Pauli den Angaben zufolge in der Probezeit im September entlassen und dies damit begründet, dass er Anhänger der rechtsextremen Identitären Bewegung sei und an Demonstrationen der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Bärgida-Gruppierung teilgenommen habe. Seine AfD-Mitgliedschaft sei nicht Grund der Kündigung gewesen.
In der Probezeit können Mitarbeiter auch ohne Angabe von Gründen entlassen werden, weil in der Zeit kein gesetzlicher Kündigungsschutz besteht. Kirchliche Einrichtungen dürfen zudem auch besondere Anforderungen an ihre Beschäftigten stellen und ein kirchenkonformes Verhalten verlangen.
Leser*innenkommentare
Stefan Mustermann
'In dem Brief werde die Schulleiterin auch als „Verfassungsbrecherin“ bezeichnet.'
Diese Entscheidung also Entlassung des Lehrers erfolgte zum Wohle der Allgemeinheit. Das Wohl der Kinder geht vor. Das Schulwesen befindet sich unterstaatlicher Aufsicht und hier genießt eine jede Familie einen besonderen Schutz. Rechtsextremismus ist verfassungswidrig. Somit erfolgte diese Entscheidung auch zum Schutz der Familie, denn die Eltern sind in der Schule nicht dabei und können somit ihre Kinder vor Ort nicht selber schützen. Nach dem Grundgesetz ist die Entlassung einwandfrei.
Außerdem hat die AfD keine Zuständigkeit, um in der Schule etwas durchzusetzen.
Nakambale
Was die AfD "fordert" ist völlig irrelevant. Da kann ein Sack Reis das Gleiche fordern - selbes Ergebnis.
Herr Pauli kann den Klageweg einschreiten und dann wird - wie in einem echten Rechtsstaat mit Gewaltenteilung üblich - ein Gericht über die Rechtmäßigkeit der Kündigung entscheiden. Die Chancen stehen aber auf Seiten der Schulleitung, unter anderem wegen Herr Paulis zweifelhaftem Verhältnis zur FDGO und dem nicht kirchenkonformen Verhalten.
Wurstprofessor
Das Bild ist doch von dieser Geschichte um "unsere Lisa" (S. Lawrow), oder?
60440 (Profil gelöscht)
Gast
@Wurstprofessor Höchste Zeit, dass Lawrow sich für "unseren Hendrik" einsetzt. Völkische unter sich ...