Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
@KLAUS GISSING
Die Argumente von Haus & Grund werden nicht wahrer dadurch, dass man sie immer wieder wiederholt.
Speziell hier: die heiligen Marktgesetze von Angebot und Nachfrage brechen zusammen, wenn ein knappes Gut (Grund) zur Spekulationsware wird.
Bauen, keine Frage. Aber eben auch regulieren. Letzteres hat die deutsche Politik die letzen 50 Jahre (mit Absicht) verpennt.
Aha, wer nicht versteht, was daran gut sein soll, Milliarden auszugeben um exakt NULL Quadratmeter mehr Wohnraum zu schaffen, ist also ein Naivling der den Lügen der Immo Lobby auf dem Leim gegangen ist. Bei allem Verständnis für das Enteignenanliegen, werde ich mit Nein stimmen. Für mich ist das eine politische Bankrotterklärung. Es gibt sehr viele bessere Möglichkeiten um Mietern zu helfen.
@Klaus Gissing Es gäbe sicher 36 Mrd Möglichkeiten Mietern zu helfen. Leider werden diese Möglichkeiten nicht genutzt. Mir gefällt der Gedanke der Enteignung auch nicht. Es ist aber die Idee der jenigen die sich Gedanken gemacht gaben. Ich selbst habe gar keine Idee sehe aber, dass etwas unternommen werden muss.
Welche Idee haben Sie denn ganz konkret um Mietern zu helfen?
@Götz-Michael Freimann Jeder Mieterin 10.000 Euro schenken.
Die Grünen fliegen aus dem Landtag und geben der SPD die Schuld daran. Auf der Wahlparty scherzen die ersten schon übers Auswandern.
Enteignungs-Volksentscheid im September: Mit der richtigen Wucht gewinnen
Parallel zu den Wahlen am 26. September wird auch über die Vergesellschaftung der Wohnungskonzerne entschieden. Das ist allemal der richtige Termin.
Eine ganze Menge zu wählen im September Foto: Kay Nietfeld/dpa
Sie sind ja nicht falsch, die Gedanken, die aus Kreisen der Volksbegehrens Deutsche Wohnen & Co enteignen immer wieder zu hören waren: Ein Wahltermin für den Volksentscheid parallel zu den Wahlen im September – wie er in dieser Woche vom Senat endgültig festgelegt wurde – mindert die Erfolgsaussichten für die Vergesellschaftungsinitiative. Statt vorzugsweise die eigene Klientel in die Wahllokale zu mobilisieren, wird nun jeder noch so reaktionäre Wähler den Abstimmungsbogen automatisch in die Hand gedrückt bekommen.
All jene, die empfänglich sind für die Argumente der Immobilienlobby und ihrer politischen Vertreterinnen von FDP bis SPD, für Linken-Bashing und Sozialismus-Alarmismus, all jene, die nicht über ihren Gartenzaun hinaus blicken können oder wollen, werden nun mit abstimmen und den Volksentscheid damit womöglich scheitern lassen. Auch Unentschlossene und Uninformierte könnten der zu erwartenden Kampagne gegen die Initiative, der Material- und Lügenschlacht, auf den Leim gehen, selbst wenn das Zurückdrängen privater, den Staat um Steuern prellender Immobilienkonzerne auch in ihrem Interesse wäre.
Und dennoch ist die Zusammenlegung mit dem Termin von Bezirks-, Abgeordnetenhaus- und Bundestagswahl die einzig richtige Entscheidung, und das nicht nur, weil damit Aufwand und Kosten einer zweiten Wahl vermieden werden.
Auch für die Legitimität der Initiative ist das notwendigerweise richtig. Ihr Anliegen kommt einem Systemwandel gleich, einem Bruch mit einer kapitalistischen Logik, die sich in alle Lebensbereiche gefressen hat. Die Tiefe des Einschnitts erinnert an eine Verfassungsänderung im Parlament, für die eine Zweidrittelmehrheit notwendig ist.
Im Erfolgsfall bedeutet das am Wahltag eine ganz andere Wucht
Eine eigenständige Abstimmung hätte die Initiative auch mit einer Mehrheit und den Ja-Stimmen von nur einem Viertel der Wahlberechtigten gewonnen. So allerdings braucht sie die Mehrheit von womöglich zwei Millionen Wähler*innen.
Im Erfolgsfall bedeutet das eine ganz andere Wucht: Kein Minderheitenprojekt, sondern eines der Stadtgesellschaft. Eines, das auch die nächste Regierung, die die Vergesellschaftung erst in ein Gesetz gießen soll, nicht torpedieren kann. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Wähler*innenverachtung wie oben fehl am Platz. Die Initiative muss um jede FDP-Wählerin kämpfen. Dann hat sie auch die Chance, nicht nur zu gewinnen, sondern mehrheitlich anerkannt zu werden.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Wahlen in Berlin
Kommentar von
Erik Peter
Politik | Berlin
Redakteur für parlamentarische und außerparlamentarische Politik in Berlin, für Krawall und Remmidemmi. Schreibt über soziale Bewegungen, Innenpolitik, Stadtentwicklung und alles, was sonst polarisiert. War zu hören im Podcast "Lokalrunde".
Themen
Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
mehr von
Erik Peter