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EnergiewendeKnapp 600.000 neue Batteriespeicher

Die Stromproduktion von Windrädern und Solaranlagen ist wetterabhängig und daher nicht gleichmäßig. Ausgleich schaffen können Batteriespeicher.

Ist gerade zu viel Strom aus Solarenergie da, wird er im besten Fall gespeichert Foto: picture alliance/dpa | Thomas Warnack

Berlin dpa | Bürger und Firmen in Deutschland haben im vergangenen Jahr fast 600.000 neue Batteriespeicher installiert. Sowohl die Zahl der Anlagen als auch deren Kapazität ist damit nach neuen Zahlen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW) um fast die Hälfte gestiegen. Insgesamt sind damit in der Bundesrepublik nach Hochrechnungen des Verbands 1,8 Millionen Batteriespeicher mit einer Kapazität von etwa 19 Gigawattstunden Strom installiert.

Gemessen an der gesamten Ökostromproduktion in Deutschland ist das jedoch nicht übermäßig viel. Nach Zahlen der Bundesnetzagentur erzeugten Wind, Sonne und andere erneuerbare Energien im vergangenen Jahr 255 Terawattstunden Strom – eine Terawattstunde entspricht 1.000 Gigawattstunden. BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig plädierte für einen schnellen Ausbau der Speicherkapazitäten. „Speicher sind das schnellste, günstigste und wirkungsvollste Instrument zur Integration von Solarenergie in den Strommarkt und in das Stromnetz“, sagte Körnig.

Der Löwenanteil der Batteriespeicher in Deutschland wird von Privathaushalten installiert, im vergangenen Jahr waren es laut BSW-Hochrechnung rund 580.000. Im Verhältnis schneller wuchs jedoch die von Firmen neu installierte Speicherkapazität mit einem Plus von 26 Prozent. Die Anzahl der insgesamt in Deutschland installierten gewerblichen Speicher stieg damit nach Angaben des Solarwirtschafts-Verbands um mehr als 60 Prozent auf über 38.000.

Das schnellste Wachstum gab es demnach bei den Großspeichern, das sind Batterien mit einer Kapazität von über einer Megawattstunde Strom. Laut BSW gingen 2024 etwa 100 neue Großspeicher mit einer Kapazität von rund 0,8 Gigawattstunden in Betrieb, eine Verdopplung im Vergleich zu 2023. Die Zahlen basieren auf einer Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur kombiniert mit einer Hochrechnung der erwarteten Nachmeldungen.

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7 Kommentare

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  • Endlich entsteht der Markt für Speicher etc.



    Dabei auf Belohnung von Marktbalance achten und die Marktgestaltung nachschärfen.



    Die Technologie wird vermutlich ähnlich nach oben schießen wie bei Solar.



    Das hätten wir alles schon früher haben können, Hr. Altmaier!

  • Sie haben gesagt, es geht nicht. Und es geht doch...

    Es braucht Stecker basierte Batterieangebote für die Haushalte. Mit zunehmender Stückzahl werden die Preise weiter fallen. Neubauten sollten verpflichtet werden größere Kapazitäten zu installieren.

    Der Gesetzgeber muss den Rahmen dazu schaffen. Die kommende Bundesregierung wird nicht darum herum kommen sich zeitnah darum zu kümmern. Der Sommer steht vor der Tür und damit PV-gefüllte Netze.

  • Die derzeit gültigen Regelungen zur privaten Einspeisung sind nicht mehr Zeitgemäß. Vor 10 Jahren mögen sie noch sinnvoll gewesen sein, heute machen sie das Stromnetz "krank".



    Eine feste Einspeisevergütung auf heutigem Stand ist kaum in der Lage, die Anlage zu bezahlen. Gleichzeitig ist sie in den Mittagsstunden oft viel zu hoch verglichen mit Marktpreisen. Die Differenz zahlten früher die Stromkunden (EEG-Umlage) heute die Steuerzahler:innen.



    Einspeisung aus der Batterie ist bei privaten Anlagen derzeit verboten. In Verbindung mit variablen Stromtarifen und fairer Vergütung (keine doppelten Netzumlagen!) wäre das eine Möglichkeit, die Stabilität der Netze und die Rentabilität der Solaranlagen zu verbessern. Selbst das Laden der Batterie aus dem Netz wäre sinnvoll, da ich so die Solaranlagen der Nachbarn stabilisieren würde. Gleichzeitig würde ich von den täglichen Schwankungen des Strompreises profitieren - und diese etwas verringern.



    Das ist technisch identisch mit bidirektionalem Laden bei E-Auto, aber wesentlich praktikabler. Viele Autos stehen tagsüber nun mal nicht zu Hause...



    Es bräuchte nur ein paar sinnvollere Regulierungen und diese intelligenten Stromzähler.

    • @Jörg Schubert:

      Im Prinzip stimme ich mit Ihnen überein. Man müsste sich allerdings mal durchrechnen wie es mit der Wirtschaftlichkeit aussieht. Hinzu kommen natürlich die Zahlen. Im Moment verbrauchen wir 74 GWh pro Stunde, d.h. alle Batteriespeicher zusammen reichen für 15 Minuten. In einer längeren Dunkelflaute (4 bis 5 Tage) müssten wir also 500 mal soviel Speicherkapazität haben, plus natürlich die zusätzliche Energieerzeugung um die Speicher auch füllen zu können. Plus 20% für Ladeverluste. Alles in allem wäre hier ein Gesamtplan notwendig, der auf Realitäten und nicht wie bei der heutigen Regierung auf einer Kombination von Unwissen und Wunschdenken beruht.

    • @Jörg Schubert:

      Ob die Einspeisevergütung die Anlage bezahlt, hängt vom Anlagenpreis ab. Das war bis ca 2020 durchaus austariert. Viele haben nun überteuerte Speicher im Keller stehen und sich abzocken lassen. Das große Versprechen, nun mit Speicher Geschäfte zu machen, schöner freier Markt, passt da ins Bild. Nur,,Tibber etwa st auf einmal auch nicht mehr so toll....

  • Da kommt noch mehr: "Inzwischen werden die Netzbetreiber von Anschluss-Anfragen geradezu überrannt. In der Summe sind es 161 Gigawatt, 14-mal so viel wie aktuell installiert."



    Denn seit 2010 sind die Batteriepreise auf ein Zehntel gefallen. Und die Preise purzeln munter weiter.



    Quelle: Klimareporter

    • @Semon:

      Batteriepreise sind genau der Punkt. Gesetzgeber von 2010 konnten nicht absehen, was heute passiert.



      Besonders fragwürdig ist das Verbot der Einspeisung aus Batterien. Das wäre doch genau das, was zusätzliche Solaranlagen wieder sinnvoll machen könnte. Auch Altanlagen nach Förderende könnten wieder Beiträge zur Allgemeinversorgung liefern.



      Na, ja, hätte ich ein Kohlekraftwerk, wäre ich dagegegen...