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Energie-VolksentscheidBerlinern geht kein Licht auf

Der Volksentscheid scheitert, obwohl knapp 600.000 Berliner für das Öko-Stadtwerk und den Rückkauf des Stromnetzes stimmen.

Noch irgendwo ne Stimme? Bild: dpa

Dann wird die Musik wieder ausgemacht. Das Spielchen kennen die 300 schon, die in einem Club in Prenzlauer Berg seit drei Stunden auf das Ergebnis des Volksentscheids warten. Kampagnenleiter Michael Efler steht auf der Bühne, fummelt wieder am Smartphone herum und sagt: "Der Landeswahlleiter war auch schon mal pünktlicher." Derweil stehen die Kampagnenhelfer seit über einer halben Stunde mit einem Transparent vor der Bühne, für die Fotografen und Kameraleute, die den entscheidenden Moment einfangen wollen. Als dann der orangefarbene Balken auf der Homepage der Landeswahlleiterin knapp unter dem entscheidenden roten Strich hängen bleibt, kriegts keiner richtig mit, weil die Kameras den Blick versperren.

Es ist still, einer stöhnt: "Oh, Scheiße". Und Efler sagt: "Fangen wir doch mal damit an: Wir haben eine überwältigende Menge an Ja-Stimmen geholt." Da fängt eine Gruppe Jungs mit Bärten an zu skandieren: "Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten! Wer verrät uns immerzu? C-D-U!" Dass der Senat den Abstimmungstermin nicht auf das Datum der Bundestagswahl gelegt hat, empfinden hier immer noch alle wie einen Schlag in die Magengrube.

Am Ergebnis ändert das alles nichts mehr: Der Volksentscheid Energie ist gescheitert, wenn auch knapp. Nur 24,1 Prozent der Wahlberechtigten haben für den Gesetzentwurf des Energietischs gestimmt, 25 Prozent wären nötig gewesen. Dabei lag die Wahlbeteiligung bei 29,1 Prozent und somit höher als beim - erfolgreichen - Wasser-Entscheid vor zweieinhalb Jahren.

Die AktivistInnen des Energietischs hatten sich schon gefreut, als klar wurde, dass die Wahlbeteiligung bei knapp 30 Prozent lag. Als der Bär, das Energietisch-Maskottchen, durch die Tür gekommen war, waberte sogar die Zahl "35 Prozent" durch den Raum. Zwischendurch war Efler auf die Bühne geklettert und hatte mitgeteilt: "Ich war gerade im Wahllokal direkt nebenan - da liegt die Zustimmung bei 90 Prozent!"

Die Beteiligung

29,1 Prozent der Wahlberechtigten beteiligten sich an der Abstimmung, 83 Prozent davon stimmten mit Ja, 16,8 Prozent mit Nein, 0,2 Prozent der abgegebenen Stimmen waren ungültig.

Besonders hoch waren Beteiligung und Jastimmen-Anteil in Friedrichshain-Kreuzberg mit 36,9 bzw. 92,9 Prozent. Auch in Pankow (31,7/88,0 Prozent) und Mitte (27,7/87,1 Prozent) votierten besonders viele für den Gesetzentwurf. Schlusslicht bei der Beteiligung war Marzahn-Hellersdorf (23,3/82,5 Prozent). (taz)

"Lasst die Köpfe nicht zu sehr hängen, Freunde!", brüllt Stefan Taschner, das Gesicht des Energietischs, der auch auf die Bühne gekommen ist, "die zweieinhalb Jahre haben sich wirklich gelohnt!" Die Initiative habe es geschafft, die Zukunft der Energieversorgung auf die politische Tagesordnung zu setzen. "Mit dem Schwung dieser Zustimmung setzen wir den Senat weiter unter Druck!"

Überhaupt reden sich jetzt alle Mut zu: Linken-Landeschef Klaus Lederer will von Begräbnisstimmung nichts wissen. "Dafür gibt es gar keinen Grund, denn es hat sich eine sehr große Mehrheit für das Volksbegehren ausgesprochen." Jetzt gehe es darum, weiter Druck zu machen. Lederer zieht einen Vergleich mit dem Volksentscheid zur Offenhaltung des Flughafens Tempelhof 2008. Der sei zwar ebenfalls nur am Quorum gescheitert, doch die Abstimmung ging mit 60 Prozent Ja- zu 40 Prozent Nein-Stimmen viel enger aus.

Auch Lederer macht die Terminentscheidung des Senats mitverantwortlich für den Abstimmungs-Flop: "Das war schon ein ganz erheblicher Punkt, ohne dass ich jetzt seriös Zahlen nennen könnte. Das Kalkül der Koalition ist aufgegangen."

Grünen-Parteichefin Bettina Jarasch sieht das genauso. Sie übt zugleich ein Stück Selbstkritik: Was die Grünen es im Bundestagswahlkampf zu wenig geschafft hätten - die Energiewende wirklich zum Thema zu machen -, habe der Energietisch geschafft. "Hut ab davor", so die Grünen-Vorsitzende. Dank des klaren Meinungsbildes komme der Senat aus seinem bislang teils formell wirkenden Bekenntnis zu einem Öko-Stadtwerk nicht mehr heraus.

SPD-Energieexperte Daniel Buchholz, der im September nicht mitstimmen wollte, als die SPD aus Koalitionsräson mit der CDU ein barsches "Nein" beim Volksentscheid empfahl, klingt nicht depremiert. Dass es den Parlamentsbeschluss für ein Stadtwerk vor zehn Tagen ohne das Volksbegehren nicht gegeben habe, so weit will er nicht gehen. Aber durch den Energietisch hätten er und seine SPD-Kollegen "in den schwierigen Gesprächen mit dem Koalitionspartner" viel Rückenwind gehabt. Buchholz erwartet nun direkte Konsequenzen. In den laufenden Haushaltsverhandlungen sollen nach seinen Vorstellungen aus jenen mageren 1,5 Millionen Euro, die bislang für das Stadtwerk veranschlagt sind, 5,5 Millionen jährlich werden, also fast vier Mal so viel. "Das wäre eine anständige Größe, mit der sich etwas bewegen ließe."

Jetzt heißt es kämpfen

Pirat Pavel Mayer ist die Enttäuschung beim Frust-Rauchen vor dem Club dann doch anzusehen. Aber auch für ihn ist nicht alles verloren: Schon in dieser Woche wolle man sich mit den anderen Oppositionsfraktionen zusammensetzen und planen. Aus dem Senats-Konzept eines Mini-Stadtwerks gelte es nun so viel wie möglich rauszuholen und dafür zu kämpfen, dass die Stadt die Ausschreibung um die Netzwerkkonzessionen gewinne.

Drinnen wummern nun die Bässe, Robert Pörschmann vom BUND, der den ganzen Tag Flyer in Kreuzberg verteilt hat, tanzt. "Ich bin eigentlich nur hier, um das Kampagnenlied live zu hören", hatte der 36-Jährige vorher noch gesagt. "Und weil ich heute noch die Zahl 621.000 hören will". Daraus ist nun nichts geworden.

Und was sagen die faktischen Gewinner an diesem Abend? CDU-Fraktionschef Florian Graf interpretiert den Ausgang des Volksentscheids so, dass "die Berlinerinnen und Berliner" die ablehnende Haltung seiner Fraktion durch ihr Stimmverhalten unterstützt hätten.

Graf bekennt sich aber zum "energiepolitischen Ziel einer vernunftgeleiteten Energiewende". Ein Fraktionssprecher weist die Kritik am Abstimmungstermin zurück: Innensenator Frank Henkel (CDU) habe schon im Juni darauf hingewiesen, dass Frist- und Zeitgründe einen gemeinsamen Termin von Bundestagswahl und Volksentscheid verhindern würden.

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42 Kommentare

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  • Ist so wie beim Hamburger Schulbegehren. Die Mehrheit hat trotz Verblödung durch das Staatsfernsehen und die Qualitätsmedien sowie das Nachschmießen von Pässen noch eine Restvernunft. Und die Unterlegenen heulen. 25% Radikale findet man zu jedem Thema ("Flüchtlinge" inklusive). Gut, dass es hohe Quoren gibt, sonst gäbe es die amüsante Lampedusa Debatte schon längst nicht mehr. Wählt euch doch ein anderes Volk, oh Auserwählte.

  • M
    musti

    So richtig neutral ist dieser Artikel für eine unabhängige Zeitung aber auch nicht. Zitat: "Berlinern geht kein Licht auf" da wird natürlich nicht Position bezogen, welches Ergebnis dem Autor lieber gewesen wäre... und soweit ich sehen konnte, war der Artikel auch nicht als Meinung deklariert.

     

    Wie auch immer, ich finde das Ergebis großartig. Noch mehr Schulden für Berlin? Nein, danke.

  • E
    elf

    neee, freunde, kann mir keiner erzählen, daß die die nicht abgestimmt haben, dagegen waren. wer dagegen ist und sicher gehen will, geht hin und stimmt mit NEIN. diesen pappnasen ist das einfach egal. die sind einfach bloss faul. und (aus meiner sichtweise) dumm. ein echtes armutszeugnis für die berliner.

    • @elf:

      Wer dagegen ist, der stimmt nur mit nein, wenn es ihm wichtig ist wie das Ergebnis politisch interpretiert wird.

       

      Von der reinen Abstimmung her ist es egal ob er hingeht oder Nein stimmt.

       

      Denn damit die Nein-Stimmen überhaupt eine Relevanz haben können, müsste die Wahlbeteiligung bei über 50% liegen - ein irreal hoher Wert, in Anbetracht von Wahlbeieiligungen von 36,1% (THF); 29,2 (Reli); 27,5% (Wasser); 29,1% (Energie)

       

      Liegt die Wahlbeteiligung unter 50%, dann war es in jedem Fall formal egal das man als Nein-Wähler zur Wahl gegangen ist - egal wie das Verhältnis der Stimmen in der Wahlurne war.

       

      Wenn sie den eindeutigen Zusammenhang zwischen Abstimmungszustimmung und Abstimmungsneigung nicht sehen, dann reden Sie sich etwas ein - aber das ist in der Politik weit verbreitet.

      • 1
        11
        @Tim Leuther:

        ok, was die nein-stimmen angeht habe ich mich geirrt. dafür haben sie sich beim quorum geirrt. das lag hier bei schlappen 25% und nicht bei 50.

         

        http://de.wikipedia.org/wiki/Volksentscheid#Rahmenbedingungen_in_Deutschland

         

        ich denke man kann schon ruhigen gewissens davon ausgehen, daß da einfach einige berliner ihren hintern nicht hochbekommen haben.

        • TL
          Tim Leuther
          @11:

          Ich weiß das das Quorum bei 25% ist.

          Aber damit man ein Volksentscheid dass das Quorum erreicht hat (25%+ Ja Stimmen der berechtigten hat) zu überstimmen mit dann ebenfalls mehr als 25% würde das zu einer Abstimmungsbeteiligung von mindestens 50% führen.

           

          => Unter 50% Wahlbeteiligung ist es formal egal gewesen ob man als Nein-Stimmender abgestimmt hat. (Folgt aus dem 25% Quorum)

           

          Wenn man also um als Gegner eines Volksentscheides (jemand der Nein Stimmt) um 18 Uhr hört das die Wahlbeteiligung bei 30% (also weniger als 50%) war, dann weiß man, das man das es Formal egal war ob man abgestimmt hat, oder nicht.

           

          Und wenn man 1 und 1 zusammenzählen kann, dann kann man es schon sehr sicher abschätzen, wenn man den Sonntag plant, und eben das Wahllokal NICHT Teil des Sonntags ist.

          • 1
            11
            @Tim Leuther:

            das is richtig. ändert aber auch nichts daran, daß hier 70% lediglich nicht abgestimmt und nicht mit nein gestimmt haben. das ist nicht dasselbe. und wer sicher gehen will, mit NEIN zu stimmen statt einfach nur zum politfaulen pöbel zu gehören, geht eben hin und tut genau das.

            • @11:

              Ihr Politfauler Pöbel sitzt bei dieser Abstimmung in Einfamilienhäusern und geht sonst zu jeder Wahl.

               

              Wenn man als NEIN-Stimmer zu einer Volksabstimmung geht, dann macht man es als Zählkandidat. Für die Statistik. Für die politische Interpretation der Abstimmung. Nicht wegen dem formalen Ergebnis. Dafür sind die Wahlbeteiligungen zu gering.

  • WT
    Walter Trauth

    Menschen, die nicht am Volksentscheid teilnehmen, als "Penner" zu bezeichnen ist, demokratisch gesehen, nicht akzeptabel. Es gibt genug Gründe, gegen die Ziele des Volksentscheides zu sein. Diesen kann man mit Nein-Stimmen scheitern lassen, aber auch mit Enthaltung. Wenn es 621000 von 3300000 Berlinern am Herzen gelegen hätte, dass das Plebiszit Erfolg hat, wären sie wählen gegangen. Ein Demokrat muss jetzt anerkennen: die Mehrheit der Berliner ist dagegen.

  • PH
    Peter Haller

    @TIM LEUTHER

    Es ist schon abenteuerlich (noch freundlich ausgedrückt), wie du syrische Flüchtlinge mit einem berliner Volksentscheid für ein Stadtwerk verquirrelst !

     

    Und wenn du schon so ein Fan von Vattenfall bist, dann wundere ich mich schon ein wenig, dass du nicht mal in der Lage bist den Namen dieses Schwedenkonzerns richtig zu schreiben. Ausserdem habe ich bei deinem Geschreibsel ohnehin das Gefühl, dass du gerade von einer "Anti-Wahlparty" nach Hause getorkelt bist.

    • @Peter Haller:

      So abentheuerlich ist es nicht. Denn die Darstellung eines eiskalten profitorientierten Kapitalisten passt eben nicht wenn der Profitorientierte Kapitalist seine Dividenden -falls die unter dem Strich so üppig sind, was ich nicht glaube- beim Schwedischen Volk abliefern.

  • Jetzt kann das Schwedische Volk weiterhin den Unterhalt für Syrische Flüchtlinge damit bezahlen, falls da nach Kapitalkosten (ja, Milchmädchenmathematiker ignorieren gerne das es Kapitalkosten gibt) wirklich Gewinne anfallen.

     

    Warum es nebenbei politisch korrekt ist die ganze Zeit ein Elch als lächerlich darzustellen wenn man auf Wattenfall zielt, sei auch mal dahingestellt. Aber es ist für linke eh nicht der Ansprich das ihr eigener Anspruch gilt.

  • Es kommt bei der Kontrolle eben auf das "Wie" an. Die Kohle-und-Flughafen SPD kann echt keiner mehr wählen; sie geben lieber ne Million für die Organisation eines separaten Volksentscheids aus, als zu riskieren, ihn zu verlieren.

    Es bleiben immer genug Penner zuhause.

    Es hat allerdings auch Fehler in der Konzeption des Energie-Werks gegeben; wenn die Finanzen kommunal geregelt werden sollen, müssen die Abgeordneten auch Einfluss nehmen können, sonst bleibt alles bei'n paar popeligen, okay, direkt gewählten Räten hängen. Und diese Verantwortung darf man der Stadtregierung nicht nehmen.

    • @Ataraxia:

      Die gleichen Millionen hätten wir dann alle paar Jahre für die Wahl der Stadtwerksvertreter ausgeben müssen.

  • D
    DirektDemokrat

    Da ist sie wieder, die Arroganz der Macht: Erst 2-mal Unterschriften sammeln (müssen), dann den Termin NICHT auf den Sonntag der Bundestagswahl legen, schließlich einen schein-heiligen "Stadtwerk"-Entscheid im Abgeordnetenhaus durchboxen und obendrauf das zutiefst undemokratische (mir als Schweizer sträüben sich die Haare nur schon bei Gedanken daran) 25%-Quorum. Und schon kann man einen eindeutiger Volksentscheind (83% der Abstimmenden haben JA gesagt) ind das Gegenteil umdeuten.

    Jetzt sind die Oppositionsparteien an der Reihe, zusammen mit der Zivilgesellschaft einen Volksentscheid zur Abschaffung des 25%-Quorums durchzusführen. Und wenn sie intelligent sind, gleichzeitig mit einen Volksentscheid über die Verbindlichkeit von Volksentscheiden.

    Das wäre Feuer unter den Senats-Ä...

    • E
      Elitenwahlrecht
      @DirektDemokrat:

      Das Quorum gilt für die Ja-Stimmen. Und ist völlig okay, um nicht zu sagen, geradezu undemokratisch okay. Denn es bedeutet, daß theoretisch 25 Prozent aller Wahlberechtigten den restlichen 75 Prozent ihre persönlichen Anliegen aufdrücken können.

       

      Das Nichtwählen bei einem Ja-Nein-Voljksentscheid ist damit, anders als bei einer Parlamentswahl, sogar tatsächlich mal ein politischer Akt, denn es bedeutet faktisch eine Nein-Stimme. Anders bei Bundestagswahlen, da ist Nichtwahl einfach bloß Nichtwahl ohne jegliche Aussagekraft.

    • @DirektDemokrat:

      Das 25% Quorum ist in einem Volksentscheid abgesegnet worden und Teil der Berliner Verfassung.

    • DS
      Direkt sucks
      @DirektDemokrat:

      Viele Themen gehen vielen Menschen am A* vorbei, oder sie verstehen die Zusammenhänge nicht, oder ... deshalb, und nur deshalb gibt es dieses Quorum, damit nicht 10% engagierter Menschen etwas beschließen, unter dem dann 90% leiden, weil sie zu träge waren, zu dumm oder sonst was nicht wählen zu gehen. Eigentlich sollte 50% +1 stimme notwendig sein, aber dass würde man ja fast nie erreichen. So gesehen ist 25% sogar noch zu niedrig.

       

      Ich vermute außerdem, dass sie sich unglaublich gefreut haben und von der Notwenidkeit der 5% Hürde überzeugt waren, als man im September die FDP aus dem Bundestaggewählt hat.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Berliner!

    Mit ein paar Tausend Schwaben mehr hättet Ihr's locker geschafft.

    • D
      Drittstaatler
      @571 (Profil gelöscht):

      Oder wenn alle, die hier schon lange leben abstimmen dürften. Doch Apartheid gab es ja nur in Südafrika, hier herrscht Demokratie (sic).

      • @Drittstaatler:

        Antrag auf Einbürgerung stellen. Dann bekommen Sie ein Wahlrecht. Sie müssen vielleicht ein anderes Wahlrecht abgeben. Aber so ist das nunmal. Sie sind ja nichts besseres als die anderen. Die haben auch nur ein Wahlrecht.

  • HS
    Hari Seldon

    @tim leuther:

     

    Die EnBW ist jetzt (nach dem Rückkauf) am meisten in staatlichen Händen. Und was erleben wir hier in BaWü? Gerade die Grünen attackieren HYSTERISCH den Rückkauf von EnBW, und wollen praktisch das LANDESEIGENE Energieunternehmen abbauen.

     

    Noch zu den Lügen des "Energietisch" wie Strom für Selbskosten. Nun, gerade wegen der Grünen ist der staatliche Anteil im Strompreis schon über 50% (jeder kann diesen Sachverhalt selber aus der Stromrechnung ablesen). Nicht die Stromkonzerne sondern der Staat verdient am meisten im Stromgeschäft.

     

    Urban Legend "Strombörse": Damit wurden die Türe für die Spekulanten und Heuschrecken breit geöffnet und die sind sehr dankbar dafür. Die Strombörse selbst verursacht mindestens 20% Aufpreis. Tja, das eingesetzte Spekulationskapital muss zur richtigen Rendite führen.

     

    Zusammengefast: Wenn die Dummheit weh tun würde, würden einige (hauptsächlich die Grünen, "Energietisch", usw.) lautstark heulen. Übrigens, wer würde den Öko-Stadtwerk finanzieren? Die total pleite Stadtwervaltung in Berlin oder andere Bundesländer? Oder die BürgerInnen in Berlin durch eine Sonderabgabe?

    • 5G
      571 (Profil gelöscht)
      @Hari Seldon:

      "Gerade die Grünen attackieren HYSTERISCH den Rückkauf von EnBW..."

      Stimmt so nicht. Die aktuelle BW-Landesregierung klagt gegen den teuren Mappus-EdF-Deal, den der Genannte im Alleingang eingefädelt hatte.

      • @571 (Profil gelöscht):

        Stimmt, der Deal war dumm. An sich, und kurs vor Fukushima. Aber er war auch an sich dumm.

    • @Hari Seldon:

      Gut, stimmt.

      Wobei es EDF auch ein Konzern ist, der gröstenteils Staatlich ist.

       

      Aber EnBW ist ein gutes Beispiel. Es entstand nähmlich aus Stadtwerken die man fusioniert hat.

       

      Zu dem anderen stimme ich ihnen zu. Vor allem die Dummheit, das es relevant ist wer das regulierteste Monopol innehat, ist Hütchenspielerei.

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Tim Leuther:

        EnBW ist eben kein gutes Beispiel.

        Sie entstand weniger aus fusionierten Stadtwerken, sondern vielmehr bspw. aus EVS, Badenwerk, Neckarwerke und einigen regionalen Überlandwerken wie MÜAG und UJAG.

        • @571 (Profil gelöscht):

          Dann eben Landkreiswerke. Das gehört alles den Gemeinden und Landkreisen.

           

          Ob Sie es nun "Stadtwerk" nennen wollen oder nicht - es bleibt das gleiche - 100% in öffentlichem Besitz.

  • Wer hat denn das Volksbegehren getextet? Es enthielt eine abstossende selbstverliebte politische Korrektheit, naemlich ein in diesem Zusammenhang vollkommen ueberfluessiges "Oekokraftwerk". Wer so vollkommen bloede ist, bei einer solchen Frage auf Gefuehle und Bekenntnisse zu setzen, verdient es nicht anders. Lunatics!! Die Gruenen sind einfach zu dumm fuer die Politik, jedenfalls die massgeblichen politischen Architekten. Schade fuer die letzten paar klugen Leute, die dann demnaechst aus den letzten Parlamenten. Es gibt offenbar keinen wirklichen Konsens mehr in der Partei. Ein aufgesetztes Programm und viele Opportunisten, die ihr eigenes Sueppchen kochen. Das gehoert wohl zum Begriff der "Bewegung" mit dazu, fuer den ich mich ja in Deutschland schaemen wuerde, wie ihr Ende.

  • Schon extrem ein Quorum von 25% für ein ganzes Bundesland. Dann noch ein paar Verwaltungstricks und WowiBär macht weiter wie bisher. Das passt prima zu der Kohle-Kraft in der Koalitionsrunde. RWE und Vattenfall sind eben die wahren Herren im Land.

    • @mdarge:

      Hihi, Sie haben die beiden Stromkonzerne genannt die am meisten in Staatlichen Händen sind.

       

      Kraft setzt sich nicht für RWE ein weil RWE sie bestochen hat, sondern weil Ihre Wähler über ihre Kommunen RWE zu einem Großteil besitzen.

  • Mit derartigen Sabotage-Rahmenbedingungen wird die direkte Demokratie unmöglich. Keine Parlamentswahl wird ungültig wegen geringer Wahlbeteiligung. Wir brauchen endlich mal eine Berliner Landesregierung OHNE SPD UND CDU. Das ist mein Auftrag an Grüne, Linke und Piraten: Schmeisst diese beiden Mistparteien in die Opposition. Gleichzeitig. Bedingungslos. Wenn auch nur einer von euch mit SPD oder CDU koalieren will, wähle ich keinen von euch. Punkt aus Ende.

    • @sunflower22a:

      Naja, das was die einen an Sabotage hatten, hat der Energietisch mit unwahren aussagen wieder wett gemacht.

      • G
        Gast
        @Tim Leuther:

        und diese unwahren aussagen bestehen nochmal genau worin?

        • @Gast:

          * Berlin könnte Geld verdienen, indem es via Kredit zum abdiskontierten Wert das Stromnetz über Kredite kauft.

          (Abdiskontiert sind die zukünftigen Gewinne, auf die Gegenwart abgezinst)

           

          * Berlin könnte Ökostrom fördern, wo es doch klar diskriminierungsfrei und Durchreguliert den Strom durchleiten muss.

           

          Und die Meinung das man mit 6 direkt gewählten Vertretern (lol, dann haben wir eine Wahl für Vertreter des Stadtwerks, da gibts sicher ne Mörder Wahlbeteiligung & alle informieren sich) ist auch an Räterepubliksnaivität kaum zu überbieten

          • FV
            Falscher Vergleich!
            @Tim Leuther:

            "...Keine Parlamentswahl wird ungültig wegen geringer Wahlbeteiligung. "

             

            Ein Volksentscheid ist aber keine Parlamentswahl. Er ist vielmehr mit einer Abstimmung innerhalb eines Parlamentes zu vergleichen, und da muss auch die Beschlußfähigkeit erstmal bestehen. Wieso auch sollte eine kleine Minderheit eine Entscheidung fällen, die alle Bürger betrifft? Mit welchem Recht? Abgeordnete sind wenigstens gewählt und damit rechtlich legitimiert!

  • E
    Effi

    "Nur 24,1 Prozent der Wahlberechtigten haben für den Gesetzentwurf des Energietischs gestimmt, 25 Prozent wären nötig gewesen."

     

    Etwas FDP-feeling, Gell ;)

  • TR
    trrgen Rittin

    in der DDR war das Stromnetzt auch in der Hand des Staates. Wie beispielsweise auch die Wohnungswirtschaft. Die Folgen waren für den Bürger katastrophal. Wir sollten froh sein, dass unsere Stromversorgung zuverlässig funktioniert und Vattenfall den Gewinn gönnen. Der Staat kann das nicht (siehe Flughafen, öffentliche Schulen, S-bahn etc)

    • AF
      ali falcone
      @trrgen Rittin:

      die "katastrophalen Folgen für die Bürger" beruhen aber nicht grundsätzlich darauf, dass Stromnetz und Wohnungswirtschaft in staatlicher Hand waren. Grund war vielmehr, dass die Staatsunternehmen keine marktgerechten Preise aufrufen durften (Stichwort "zweite Lohntüte"). Dass auch ein Unternehmen in Staatsbesitz Marktpreise einfordern kann, dafür ist Vattenfall das beste Beispiel - das Unternehmen ist nämlich vollständig im Besitz des schwedischen Staates ;)

    • @trrgen Rittin:

      In der DDR war das Stromnetz in der Hand eines von einer kleinen Gruppe kontrollierten Gebildes, bei dem die Bürger kein Wort mitreden oder -bestimmen dürfen. Und jetzt ist das Stromnetz in der Hand eines von einer kleinen Gruppe kontrollierten Gebildes namens "Privatunternehmen".

      Welches Label eine Oligarchie bekommt, ist doch schönegal.

      • @Micha:

        Vattenfall ist nicht nur - wie Fritz sagte - im Besitz des schwedischen Volkes. Es wird vor allem von der Bundesnetzagentur überwacht.

         

        Ihr ganzes Oligarchiegerede ist deshalb absoluter quatsch.

      • @Micha:

        Vattenfall ist der Staat Schweden. Die sitzen hier wie zur Zeit des 30-jaehrigen Krieges und danach, nicht unbedingt zu unserem Nachteil, und besser als die westdeutsche IG Energie waren sie ja vielleicht schon.

         

        Mit dem Kapitalismus hat es wirklich nichts zu tun, Junkerland in Bauernhand, und wer hier Privatschulen einfuehren will lebt wohl auf einem anderen Stern.

  • A
    asf

    Und die CDU lügt und lügt und lügt...