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Einkommen im KulturbetriebWeiterhin prekär

Die Gehälter im Kulturbetrieb sind mit die schlechtesten. Eine neue Studie des Deutschen Kulturrats weist zudem auf einen Gender-Pay-Gap hin.

Im Kulturbereich verdienen nur im Ballett die Frauen mehr als die Männer Foto: Erik-Jan Ouwerkerk

Weniger als 16.000 Euro verdienen Selbstständige in der Musikbranche jährlich durchschnittlich. Die vom Deutschen Kulturrat erstellte und vergangene Woche veröffentlichte Studie zu Einkommen und Geschlechtergerechtigkeit im Kulturbetrieb deutet auf Missstände hin. Leben kann man von den Einnahmen oft kaum. Zwischen den Bereichen gibt es jedoch große Unterschiede: Während Sän­ge­r:in­nen im Durchschnitt nur 10.229 Euro jährlich einnehmen, liegt der Verdienst von Mo­de­ra­to­r:in­nen bei 44.852 Euro.

Obwohl der Frauenanteil im Kulturbereich vergleichsweise hoch ist (teilweise über 50 Prozent), beträgt der Gender-Pay-Gap 20 Prozent. Durchschnittlich liegt der Wert in anderen Wirtschaftszweigen in Deutschland bei 18 Prozent. Gabriele Schulz, stellvertretende Geschäftsführerin des Deutschen Kulturrats und Mitautorin der Studie, beobachtet dabei eine Tendenz: Je qualifizierter die Beschäftigten seien, desto größer falle der Gender-Pay-Gap aus, sagt sie bei einer Onlinevorstellung der Studie.

Unterschiede zeigen sich auch hier wieder in den Teilbereichen. Während der Gender-Pay-Gap im Libretto bei 52 Prozent liegt, wird er im Ballett mit –2 Prozent gemessen. Frauen verdienen hier also etwas mehr als ihre männlichen Kollegen.

Wachstum der freien Szene

Entwicklungen im Kulturbetrieb lassen sich auch anhand der Selbstständigen ablesen, die in der Künstlerso­zial­kasse (KSK) versichert sind. Erstmals ist nach fünf Jahren die Zahl der KSK-Versicherten deutlich gesunken. Das liege vor allem an den Jour­na­lis­t:in­nen aus geburtenstarken Jahrgängen, die gerade in den Ruhestand eintreten, sagt Gabriele Schulz. Angestiegen ist die Zahl der Versicherten wiederum im Bereich darstellende Kunst. Das könne am „Wachstum der freien Szene“ liegen, heißt es in der Studie.

Bei der Studienvorstellung kommt auch das Thema Basishonorare zur Sprache. Bremen habe bereits 2021 Basishonorare für Selbstständige im Kulturbetrieb festgelegt, sagt der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats Olaf Zimmermann. Auch Brandenburg und NRW seien dabei, entsprechende Richtlinien umzusetzen. Wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) vor wenigen Wochen mitteilte, sollen Basishonorare bald auch bundesweit eingeführt werden.

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2 Kommentare

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  • 16000 Euro in der Musikbranche klingt erst Mal sehr wenig. Aber wie viele Musiker und Musikerinnen haben dies als (einzige) Einkommensquelle und wie viele haben ihr Hobby zum bezahlten Nebenberuf gemacht. Ich kenne selbst zwei Gruppen, die als reine Hobbymusiker anfingen, dann zu Studentenzeiten und danach das als Nebenjob ausübten. Ca. 20 Wochenenden pro Jahr, pro Auftritt zwischen 500 und Tausend Euro pro Band, manchmal nur einen Auftritt am Wochenende, manchmal sogar bis zu vier Auftritte. Später dann Familie und Kinder, das führte dann wieder zurück zum Hobbymusikantentum. Wobei jetzt die eine Band in gesetztem Alter wieder professioneller wird als Oldie-Rockband.



    So werden wohl viele musizieren und damit denn Einkommensschnitt senken.

    • @Offebacher:

      Sobald Sie irgendwo angestellt sind, können Sie nicht in der KSK sein und zählen auch nicht mehr als selbstständig. Für die KSK muss die künstlerische Tätigkeit ihr Haupterwerb sein. Das Einkommen ist leider wirklich so niedrig im Durchschnitt.