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Eine Begegnung in RamallahWären wir nicht die, die wir sind

Ein Ausflug zu einem palästinensischen Freund in Ramallah. Heißt: Essen, Trinken – und ein verstörendes Gespräch über den Holocaust.

Der Holocaust wird in palästinensischen Schulen kaum erwähnt: Straßenszene in Ramallah Foto: Gianluca Cecere/laif

Jerusalem/Ramallah taz | Auf dem Weg zum Busbahnhof in Ostjerusalem, dem palästinensischen Teil der Stadt, verändern sich die Gerüche. Zur altbekannten Mischung von eingestandenem Urin, Schweiß und Müll gesellen sich frisch gemahlener Kaffee und Grillfleisch. Wenige Minuten nachdem wir die Stadt verlassen haben, sehen wir durch die Fensterscheiben im Bus ein rotes Schild. „Diese Straße führt in die Zone A der Palästinensischen Autonomiebehörde. Das Betreten ist israelischen Staatsbürgern untersagt, gefährlich und gegen das Gesetz“, warnt es uns auf Hebräisch, Arabisch und Englisch.

Seit den Gewaltausbrüchen und Anschlägen der zweiten Intifada, dem Volksaufstand der Palästinenser:innen, der im Jahr 2000 begann und fünf Jahre lang andauerte, dürfen Israelis palästinensische Städte aus Sicherheitsgründen nicht mehr betreten. Mein ebenfalls israelischer Begleiter und ich wollen trotzdem nach Ramallah und nehmen die Gefahr in Kauf, dafür von der israelischen Armee einen Strafzettel über mehrere hundert Euro zu kassieren – kontrolliert wird schließlich am Checkpoint auf dem Rückweg, wir schaffen es aber, uns herauszureden. Für die kurze Strecke von 20 Kilometern nach Ramallah brauchen wir beinahe zwei Stunden. Enge Straßen, die Sperranlage aus Beton, Checkpoints und kilometerlange Staus machen den Verkehr in Palästina zur Strapaze.

Bei Sonnenuntergang sitzen wir auf Khaleds (alle Namen geändert) Dachterrasse im Zentrum von Ramallah. Die Sommerluft ist hier angenehmer als zu Hause in Tel Aviv, gelegentlich spüre ich sogar einen Anflug von Wind auf meinem Gesicht. Khaled serviert Pitabrot, Hummus, Tahini und Salate. Ich habe ihn seit Jahren nicht gesehen. Laut und herzlich, hat er sich kaum verändert, reißt genauso wie früher ununterbrochen Witze. Wären wir nicht die Menschen, die wir sind, könnten wir so abhängen. Beide wollen wir einfach nur sein, haben genug von der Politik, von der Besatzung, die uns beide, wenn auch auf unterschiedliche Weise, belastet. Beide wissen wir, eigentlich ist alles schon längst und viel zu oft gesagt worden. Deshalb trinken wir Bier und scherzen. Dann kommen wir trotzdem irgendwie auf den Holocaust.

Khaled: „Darf ich einen Witz darüber machen?“

„Nein, die finde ich meistens nicht lustig.“

Khaled: „Was ist der Unterschied zwischen einem Juden …?“

„Der eigentliche Witz ist doch, dass man in Palästina nicht so richtig an den Holocaust glaubt.“

Khaled: „Das stimmt, wir haben nicht viel für den Holocaust übrig. Er wurde nicht nur an Juden, sondern an Behinderten, an Sinti und Roma, an Homosexuellen, an vielen anderen begangen. Die Juden beanspruchen ihn nur gerne für sich, und Israel missbraucht ihn, um für Unterstützung zu werben und diese als Waffe auf uns Palästinenser zu richten. Wir zahlen seit 70 Jahren den Preis für den Holocaust.“

Khaleds Freund Rami: „Im Zweiten Weltkrieg starben 50 Millionen Menschen. Warum kriegen Juden die Ex­trawurst?

Khaled: „Weil das eine systematische Vernichtung war, das macht schon einen Unterschied. Das kann man nicht mit allen Kriegsopfern vergleichen.“

Ich muss mich beherrschen

Immerhin. Geht doch, denke ich mir. Doch ich muss mich beherrschen. Dass jemand in meinen Kreisen in Deutschland so über den Genozid an sechs Millionen jüdischen Menschen spricht, wäre undenkbar. In Deutschland sagt man Sachen wie: Verantwortung für Geschichte übernehmen, Erinnerungskultur, Antisemitismus bekämpfen, Staatsräson, „Nie wieder!“. Mit diesem Wortschatz bin ich als Enkelin von Holocaust-Überlebenden aufgewachsen, zum Glück. Hier in Ramallah ist alles anders. Es verweben sich Familiengeschichte, Identität, Konflikt und Schmerz. Khaled Holocaust-Verharmlosung vorzuwerfen und damit unsere Freundschaft zu beenden, ist mir zu simpel. Was in Deutschland ein inakzeptabler Tabubruch ist, hat hier noch eine andere Dimension.

Marina Klimchuk

geboren 1989, ist freie Journalistin. Sie wanderte als Kind jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der Ukraine nach Deutschland ein und zog zum MA-Studium nach Israel. Mittlerweile ist sie israelische Staatsbürgerin. Bis zur Coronapandemie leitete sie politische Studienreisen in Israel und Palästina und führte Gruppen durch die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem.

Khaled wuchs in Tulkarem auf, einer Stadt im nördlichen Teil des Westjordanlandes, in einer streng religiösen arabischen Familie. Zu seinen frühesten Kindheitserinnerungen gehört das Gefühl der Angst, als israelische Soldaten seine Mutter bei einer Dokumentenkontrolle auf Hebräisch anschreien. Israelis, das sind für ihn Menschen in grünen Armeeuniformen, die ihn erniedrigen, schlagen, einsperren, ihn zum Informanten machen wollen. Dass ich überhaupt auf seiner Dachterrasse sitzen darf, ist nicht selbstverständlich.

Aus palästinensischer Sicht vernichteten die Deutschen Millionen von Jüdinnen und Juden; die Nationen der Welt – insbesondere die europäischen Nationen – fühlen sich deswegen bis heute schuldig und gewährten dem jüdischen Volk einen Teil eines Landes, das ihnen nicht gehörte.

Der Holocaust wird in palästinensischen Schulen kaum erwähnt. Fehlinformationen und Verleumdung sind weit verbreitet. Das gängige Narrativ erklärt den Völkermord an den Juden zur eigentlichen Ursache der eigenen Katastrophe, der Nakba, von 1948. Während der Nakba verloren über 700.000 palästinensische Menschen ihr Zuhause.

Sicherheit für jüdische Menschen

Sowohl in der israelischen als auch in der palästinensischen Gesellschaft herrscht häufig die Auffassung, dass Israel als Antwort auf den Holocaust entstanden ist. Historische Forschungen haben gezeigt, dass dem nicht so ist. Der israelische Holocaust-Historiker Yehuda Bauer spricht von einem indirekten Zusammenhang: Die Bestrebung des Zionismus war es schon Ende des 19. Jahrhunderts, einen jüdischen Staat in Palästina zu errichten. Die Überlebenden bildeten zwar ein zentrales Element bei der Erlangung der Unabhängigkeit, doch der Holocaust gefährdete den Kampf um den eigenen Staat auch, da er das Hauptreservoir einer jüdischen Massenemigration aus Osteuropa nach Palästina vernichtete. Der Staat Israel wurde also nicht wegen, sondern trotz des Holocaust gegründet.

Ein Drittel der Kämp­fe­r:in­nen im israelischen Unabhängigkeitskrieg 1948 hatten die Gräuel in Europa überlebt und waren erst vor Kurzem in das Mandatsgebiet Palästina eingewandert – oft illegal und unter Lebensgefahr. Viele von ihnen kämpften um eine nationale Heimstätte, in der sich jüdische Menschen sicher fühlen können. Aber meine Diskussion mit Khaled ist kein Gespräch zwischen Historiker:innen. Viel gewichtiger als Tatsachen sind die Emotionen, die mit historischen Ereignissen in Verbindung gebracht werden.

„Die Nakba geht immer weiter“, sagen meine palästinensischen Freun­d:in­nen oft und meinen damit nicht nur den historischen Schmerz der Vertreibung und die Sehnsucht nach Gerechtigkeit, sondern die anhaltende Unterdrückung ihres Volkes durch Israel. Die Machtasymmetrie zwischen den zwei Seiten, jüdischen Israelis und Palästinenser:innen, ist aus meinem Gespräch mit Khaled nicht wegzudenken.

Das israelische und das palästinensische Narrativ sind unvereinbar. Gemeinsam ist ihnen die Leugnung des Schmerzes auf der jeweils anderen Seite.

Warum Empathie?

Aus palästinensischer Sicht ist es schwierig, Empathie für das Leiden der Gegenseite zu empfinden, das Jahrzehnte in der Vergangenheit liegt, während sie selbst in der Gegenwart tägliches Leid erfahren. Khaled hält Holocaust-Pädagogik in palästinensischen Schulen für überflüssig, solange jüdische Israelis nicht das Leid seines Volkes anerkennen wollen. „Warum sollte ich Empathie für die Besatzer empfinden, die mich seit Jahrzehnten unterdrücken, für die wir gar keine Menschen sind?“, fragt er mich auf der Dachterrasse.

Weil auch Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen über den Holocaust Bescheid wissen müssen, um mit Jüdinnen und Juden zu kommunizieren, schreie ich ihn an. Weil niemand das Monopol über menschliches Leiden hat, weder Israelis noch Palästinenser:innen. Weil wir Menschlichkeit brauchen, um die Geschichte des jeweils anderen zu verstehen. Geradezu so, als habe das Opfer immer recht, hält man stattdessen den anderen automatisch für den Täter. Die Gräuel des Holocaust dabei nicht zu verharmlosen, bedeutet nicht, das eigene Leiden oder die Forderung nach Gerechtigkeit zu verraten. Habe ich diese Perspektive nur, weil ich privilegiert bin? Vielleicht, aber das ist mir in diesem Moment egal.

Trotz fundamentaler Unterschiede zwischen der Ermordung der europäischen Juden und der palästinensischen Nakba sind beide Tragödien und das dadurch ausgelöste Trauma eng miteinander verflochten. Sie prägten den weiteren Geschichtsverlauf, das nationale Bewusstsein und die Identität von Israelis und Pa­läs­ti­nen­se­r:in­nen auf jeweils unterschiedliche Weise.

Beide Narrative in sich zu halten, ohne die andere Seite zu delegitimieren, ist emotional schwierig. Aber ich weiß auch, Empathie zu empfinden ist einfacher, wenn man sich auf der bequemen Seite der Landkarte in Sicherheit wähnt.

„Kannst du ihm seine Gefühle tatsächlich verübeln, nach allem, was ihm angetan wurde?“, fragt mein israelischer Begleiter mich in der Früh nachdenklich, als wir durch den farbenprächtigen Markt von Ramallah schlendern und Kaffee trinken. „Ich kann es nämlich nicht.“

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26 Kommentare

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  • Während der Nakba verloren nicht über 700.000 PalästinenserInnen ihr zuhause, sie wurden von Israelis gewaltsam aus ihren Häusern, Dörfern und Städten vertrieben, die meisten mussten alles zurücklassen, nicht wenige wurden getötet oder verletzt. Ein kleiner Unterschied, der besser erläutert werden müsste, und beispielhaft für den Umgang mit dem Nahostkonflikt ist. Nichtsdestotrotz ein guter Artikel, der das Trauma der Vernichtung und das Trauma der Vertreibung gut darstellt und in Zusammenhang bringt.

    • @Die tazleserin:

      Das, was die PalästinenserInnen als Nakba bezeichnen, ist das Ergebnis eines Krieges, das die arabische Liga gegen den gerade ausgerufenen isralischen Staat führte. Vergleichbar mit der Vertreibung von Millionen von Menschen aus den ehem. Ostgebieten (Ostpreußen, Schlesien, etc). Und wir wollen doch nicht die ca. 800.000 arabischen Juden unterm Teppich kehren, die infolge desselben Krieges aus ihren arabischen Heimatländern fliehen mussten. Kurzum: Wäre der Teilungsplan damals von den Arabern angenommen worden oder der Ruf nach weiteren Verhandlungen laut geworden, dann hätte es weder den Krieg noch die Nakba und auch nicht die Vertreibung jüdischer Araber gegeben, sondern vielleicht einen jüdischen UND palästinensischen Staat.

      • @Elena Levi:

        Ich glaube, Sie haben den Artikel und die Richtung von Frau Klimchuck nicht verstanden.



        Nicht was wäre hätte müsste... sondern was denkt fühlt spricht und findet man, wenn man heute 30 ist und so leben muss wie man leben muss: In Israel und in Ramallah. Ist das dann wahr oder nicht?

  • Wenn man offen mit den Menschen in der Welt spricht, ist es voll solcher Gegensätze. Wir verstehen uns zwar als weltoffene Weltbürger, aber damit meinen wir meist nur, dass wir gerne überall hinreisen. Wir hören dann auch mal anderen nickend zu, weil wir zu den meisten Dingen ohnehin keine Meinung haben, sie auch nicht kennen - der Gegenseite hören wir auch nickend zu. Toll - alles Menschen, wie schön, dass wir und alle nickend verstehen. Wenn es wirklich näher zur Sache geht, erwarten wir dann schon, dass am Ende alle so denken, wie wir - weil wir ja schon in universellen Werten für die Menschheit denken. Wir haben nur keinen gefragt und es interessiert den größten Teil der Welt auch nicht, ob wir das so sehen oder anders. Über eine bunte, vielfältige Welt müssen wir alle noch ein wenig nachdenken.

  • Interessanter Artikel.



    Der Kernsatz lautet und erklärt vieles:

    „Das israelische und das palästinensische Narrativ sind unvereinbar. Gemeinsam ist ihnen die Leugnung des Schmerzes auf der jeweils anderen Seite.“

  • Wie Immer wird in Deutschland nur die Geschichte der Europäischen Juden erzählt. Dass die hälfte der Juden in Israel Mizrachim oder Äthiopische Juden sind, wird nirgends erwähnt in diesem Artikel.



    Zu den Mizrachim Juden zählen die Juden die aus dem mittleren Osten, Persien, Nord Afrika oder Indien stammen.

    Was für die Palästinenser Nakbar ist, ist für uns Irakischer Juden Farhud. Die gewaltvolle Vertreibung von uns Juden aus Bagdad und das Ende einer mehr als tausendjähriger Geschichte von Juden in arabischen und persischen Gebieten.

    Dieses Narrativ dass Israel ein aus europäischen Juden bestehender Staat ist, ist einfach falsch. Die Mizrachim Juden waren schon immer ein Teil dieser Region und unsere Geschichte wird immer gern vergessen wenn man über den Nahostkonflikt berichtet .

    Wir haben G´tt sei Dank die Shoa nicht Direkt erlebt aber auch wir haben eine mehrere tausend Jahre alte Geschichte von Leid, Programmen und Vertreibungen erlebt.

    Die Äthiopischen Juden wurden und werden falsha genannt was ein abfälliges Wort für fremde, Wanderer oder die Anderen ist. Sie durften z.B. kein Land besitzen und Ihnen wurde immer gesagt Sie sollen dort hin zurück wo sie herkommen. Was Sie dann letztendlich auch getan haben.

    Wir Juden aus Bagdad haben einer der schlimmsten Pogrome erlebt...über tausend Juden und Jüdinnen aus Bagdad wurden zwischen den 1. bis 2. Juni 1941 getötet, verletzt, verstümmelt und vergewaltigt.

    Das war das Ende von 2600 Jahren Judentum im Irak.Die meisten sind nach Israel geflohen.

    Ich fände es mal schön wenn die TAZ mal einen Artikel über uns Mizrachi Juden schreiben würde!

  • Danke. Aber - Uri Avnery - Läßt Grüßen.

    “ 1993 gründete Avnery mit Freunden die israelische Friedensinitiative Gusch Schalom.



    Avnery setzte sich für die Trennung von Staat und Religion und gegen den orthodoxen Einfluss auf das religiöse und politische Leben in Israel ein. Er propagierte ein „Israel ohne Zionismus“, um den Staat von den seiner Meinung nach falschen Voraussetzungen der Vergangenheit zu befreien, die sich aus seiner Sicht erschwerend auf den Friedensprozess auswirkten.“



    &



    “ Das Nationalstaatsgesetz Israels von 2018 kritisierte er als „halbfaschistisch“. Im letzten Artikel, den Uri Avnery schrieb, heißt es am Schluss: "Wir sind in diesem Land nicht Bewohner auf Zeit und wir sind nicht jeden Augenblick bereit, uns unseren jüdischen Brüdern und Schwestern in anderen Ländern der Erde zuzugesellen. Wir gehören zu diesem Land und wir werden hier noch viele künftige Generationen leben. Deshalb müssen wir zu friedlichen Nachbarn in der Region werden, die ich schon vor 75 Jahren „die semitische Region“ genannt habe. Das neue Nationen-Gesetz zeigt uns eben durch seine halbfaschistische Natur, wie dringlich diese Debatte ist. Wir müssen entscheiden, wer wir sind, was wir wollen und wohin wir gehören. Andernfalls ist unser Staat dazu verdammt, dauerhaft ein Staat der Zeitweiligkeit zu sein."



    de.wikipedia.org/wiki/Uri_Avnery

    Die “semitische Region“ hat er mal mit Holland Dänemark & Schleswig-Holstein verglichen(o.s.ä.)



    & nochens



    Ein Freund Weggefährte IStGH-gestählter RA in Florenz:



    “Wenn ich mir das StaatsangehörigkeitsRecht Israels so anschaue!



    Und sage - daß es mich an die Nürnberger Rassegesetze erinnert.



    Dann mögt ihr mich einen Antisemiten nennen!



    Stimmen tut es aber doch!“

    kurz - Wer bitte - wollte widersprechen?!

    • @Lowandorder:

      Ich z.B. Der von Ihnen immer neu vorgeschobene "gestählte Freund Weggefährte" ist nichts anderes als ein ewiggestriger Schuldumkehrer. Ich kann natürlich nicht wissen, ob das mit seiner Familiengeschichte zusammenhängt. Bei so "Gestählten" vermute ich es aber.

      • @Henriette Bimmelbahn:

        Ooch - Geschätzte - Jo Lau? Mach Bosse.



        Schuldumkehr - Geht’s noch!

        Mein langjähriger Nachbar - dem die Griechen nach seinem Einsatz für Distimo

        Lesens nur mal das hier =>



        “ OFFENER BRIEF An den Herren Bundespräsident Gauck – Rechtsanwalt-Avvocato Dr.Joachim Lau , 50122 Firenze , Via delle Farine 2 4.2.2015“



        tazelwurm.de/offen...ia-delle-farine-2/



        “… Auch aus den jüngsten Äußerungen der Bundesregierung konnte ich entnehmen, daß in Deutschland offiziell die Meinung vertreten wird, daß die Frage der Entschädigung für Kriegsschäden des griechischen Staates und seiner Bevölkerung ebenso wie der italienischen Bevölkerung , an denen vielfache Verbrechen begangen worden sind, angeblich wegen Verjährung und/oder anderweitiger Regelung schon erledigt sei.



        Als Prozessvertreter der Bewohner von Distomo (Griechenland) und zahlreicher italienischer Deportierter erlaube ich mir, dieser Ansicht zu widersprechen.…“ ff

        kurz - Sorry - aber ich gehe davon aus - daß Sie ein vergleichendes Lesen insoweit hier in Frage stehend - nicht gemacht haben.



        (Unlängst - weiß nicht wo - las ich von einem amerikanischen 🇺🇸 jüdischen Intellektuellen dazu ~ “…mal weghören - da bin ich Antisemit!“…

        • @Lowandorder:

          Sorry - he techné - etwas holperige Fassung - aber schonn ok. (Muß los.)

          • @Lowandorder:

            Nachklapp - mit “gestählt“ hamse insofern recht - daß das Quatsch ist.



            Werd ich entsorgen. Zumal wir beide zu den “reichlich Unfrisierten“ gehören.



            Wollte nur iS von Storm P. andeuten:



            “Was ich hier sage - stammt nicht von mir - sondern von einem Mann - der wußte wovon er sprach!“ ;))

            kurz - Wer hier mit seinen Vorurteilen kämpft - liegt eigentlich auf der Hand.

            • @Lowandorder:

              Ich habe keine Ahnung wer mit seinen Vorurteilen kämpft. Ich weiß aber: wenn Ihre Freunde - natürlich alles hochwohllöbliche und verdiente Ehrenmänner - äußern, die Juden seien die eigentlichen Nazis kriege ich Pickel. Es ist auch durchaus nicht die erste Gelegenheit, bei der Sie Ihren Weggefährten mit seinem tollen Zitat platzieren.

              • @Henriette Bimmelbahn:

                Weiß nicht - wo Sie Ihren Kram - Ihre abenteuerlichen Projektionen - sich zurechtklamüsern - bei mir jedenfalls nicht.



                Vom Wiederholen wirds nur noch absurder.



                Anyway. Gute Besserung.

                • @Lowandorder:

                  Meinen Kram habe ich z.B. von hier zurechtklamüsert:



                  taz.de/Neues-Buch-...bb_message_3984958



                  Da ist besagter Weggefährte mit seinen Nürnberger Gesetzen aufgetreten.

                  • @Henriette Bimmelbahn:

                    Ach was! © Loriot

                    Na &? Wo er recht hat - hat er recht •



                    Da ist doch schlicht kein Raum - für ehra Projektionengewaber. Gelle.



                    Nö. Normal nich - wa.

  • RS
    Ria Sauter

    Was da geschieht ist extrem un gerecht und menschlich eine Tragödie.



    Es ist aber nicht sinnvoll ein Elend gegen ein anderes aufzurechnen.



    Es ganz aus den Gedanken herauszuhalten und Witze über Morde zu machen, geht gar nicht.

  • 3G
    34936 (Profil gelöscht)

    Am kommenden Sonntag jährt sich zum 84. mal der Tag der Hinrichtung meines Großvaters der mütterlichen Linie durch die NS. Der Großvater der väterlichen Linie durfte wenigstens wählen, ob er lieber nach Dachau oder ins Klinikum als Objekt medizinischer Versuche gehen wolle. Nach dem Krieg lebten wir und die anderen Familienangehörigen weiterhin neben den Tätern und deren Angehörigen. Ich rieche diesen Typus Menschen heute noch 5 km gegen den Wind. Richtig ist, dass man die meisten nichtjüdischen Opfer der NS vergessen hat.

    • @34936 (Profil gelöscht):

      "Richtig ist, dass man die meisten nichtjüdischen Opfer der NS vergessen hat."

      Das stimmt nicht. Es wird jedes Jahr allen Opfern des NS gedacht, u.a. Homosexuellen, Sinti und Roma, behinderten Menschen, u.v.m. Niemand hat diese nichtjüdischen Opfer vergessen. Es gibt Gedenkstätten. Und ich finde es auch nicht richtig, die Opfer der Nazis gegenseitig auszuspielen.

      • 3G
        34936 (Profil gelöscht)
        @Elena Levi:

        @Elena Levi

        Mich erinnert Ihre Antwort an die berühmte Anekdote mit Paul Simon (Simon & Garfunkel), der 1970 in Rio de Janeiro als Juror bei einem internationalen Schlagerwettbewerb antrat und im Vorfeld bereits äußerte, dass er Deutschland keine Punkte geben würde. Paul Simon stammte von ungarischen Juden ab, die zum Teil Opfer es Holocaust waren. Die deutsche Sängerin war Marianne Rosenberg ging deshalb bei ihm leer aus, Tochter eines Sinti und Auschwitzüberlebenden.

      • 3G
        34936 (Profil gelöscht)
        @Elena Levi:

        " Und ich finde es auch nicht richtig, die Opfer der Nazis gegenseitig auszuspielen."

        Dieser Vorwurf ist mir zu billig.

        • @34936 (Profil gelöscht):

          anschließe mich & auf der Zeitachse post WK II liegen Sie historisch richtig.

  • Auch bei vielen Deutschen herrscht die Meinung, dass Israel als Ergebnis des Holocausts entstand, weil viele nichts von der mehr als 100 Jahre alten Ideologie des Zionismus wissen und auch nichts über die Balfour-Erklärung, mit der die damalige britische Regierung bereits 1917 der zionistischen Bewegung ihre Unterstützung zusagte und bewusst die einheimische Bevölkerung nicht um ihre Meinung dazu befragte. Nach dem Völkermord in Europa spielte der Holocaust bei der internationalen Anerkennung des Staates Israel aber eine Rolle, indem die Generalversammlung der UNO einen solchen Staat anerkannte, obwohl die Generalversammlung der UNO qua Mandat garnicht berechtigt ist Land an irgendjemand zu verteilen – schon garnicht, ohne die einheimische Bevölkerung überhaupt zu befragen, ob sie damit einverstanden ist.

    • @Martha:

      Vor Holocaust gab es reichlich Antisemitismus. Juden lebten vor Gründung Israels in dem Gebiet. Manche haben es nie verlassen.

  • „Kannst du ihm seine Gefühle tatsächlich verübeln, nach allem, was ihm angetan wurde?"

    Nein, kann man nicht. Hängt davon ab, welche Infos er als Kind oder Jugendlicher bekommen hat, welche Ideologie ihm introjiziert wurde.

    Mit Sicherheit niemals eine objektive, wissenschaftliche Sicht des Holocaust, der Ermordung von sechs Millionen Juden (die siebte Million im Nahen Osten wurde nur durch die Engländer verhindert), davon 1,5 Millionen Kinder.

    Es geht hier also um ein Informationsdefizit.

    Welches vermutlich bewusst herbeigeführt und benutzt wird von islamistischen Terrorgruppen, die den palästinensischen Teil Israels beherrschen und auch Palästinenser foltern, wenn sie kritisch sind.

    Ein Blick auf die Hamas reicht: In ihrer Gründungscharta bezieht sich die Hamas auf die weltweit einflussreichste antisemitische Verschwörungstheorie, Die Protokolle der Weisen von Zion.

    Die mit Abstand verschwurbelste Verschwörungstheorie, die die Welt jemals gesehen hat. Eine Synthese aus der Bildersprache des Korans, historischer Tatsachenverdrehung und ungetrübtem Antisemitismus.

    Abd al-Aziz ar-Rantisi, einer der Gründer und zwischenzeitlich der Führer der Hamas, bezeichnete den Holocaust als die größte aller Lügen, als Propaganda, die die Zionisten über die Medien verbreiteten.

    Artikel 7 der Charta erklärt das Töten von Juden – nicht nur von jüdischen Bürgern Israels oder Zionisten – zur unbedingten Pflicht jedes Muslims, indem sie sie zur Voraussetzung für das Kommen des Jüngsten Gerichts erklärt.

    Ist also völlig wurscht, ob die Islamisten Israel jemals komplett übernehmen, es geht um die komplette Auslöschung des Judentums.

    Kürzlich las ich einen hervorragenden Artin der Bundeszentrale für politische Bildung über Antisemitismus an Schulen und den Umgang damit. Auf die dortige Situation übertragen könnte das auch im Zusammenhang mit diesem Artikel interessant sein.

    www.bpb.de/apuz/31...smus-in-der-schule

  • So viel Wahrheit in einem "kleinen" Artikel.



    Danke dafür!

    • @Tom Farmer:

      Leider nicht genug Wahrheit. Siehe Kommentar oben von Elliot Benshau.