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Ein Jahr #MeTooEndlich drüber reden

Patricia Hecht
Kommentar von Patricia Hecht

Seit einem Jahr bewegt #MeToo die Welt. Aus einem Hashtag wurde eine globale Bewegung für Konsens und Respekt.

Bei #MeToo geht es um gegenseitigen Respekt und das Wahren von Grenzen Foto: Eléonore Roedel

Im Gedränge in der U-Bahn, ein Typ drückt seinen steifen Schwanz an mich, ich drehe mich um, er grinst“, schreibt eine. „Drei Jahre her, seit er mich vergewaltigt hat – das erste Mal, dass ich es öffentlich mache“, eine andre. Einfach nur #MeToo schreiben viele, 200.000 am ersten Tag, Millionen Frauen aus mehr als 80 Ländern weltweit seit rund einem Jahr.

Im Oktober 2017, nachdem mehrere Frauen in den USA berichtet hatten, wie der Filmmogul Harvey Weinstein sie sexuell belästigt hatte, rief die Schauspielerin Alyssa Milano auf Twitter dazu auf, von den eigenen Geschichten sexualisierter Gewalt zu erzählen. „Wenn alle Frauen, die sexuell belästigt oder angegriffen wurden, #­MeToo schrei­ben würden, könnten wir den Leuten ein Gefühl vom Ausmaß des Problems geben“, schrieb sie.

Die erste Welle, die hierzulande mit den in der Zeit veröffentlichten Anschuldigungen gegen den Regisseur Dieter Wedel ihren Höhepunkt erreichte, ist abgeebbt. Doch sobald neue Vorwürfe ans Licht kommen wie jüngst in Deutschland gegen Mitarbeiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, in den USA gegen Trumps Kandidaten für den Obersten Gerichtshof, Brett Kavanaugh, oder, global gewissermaßen, gegen den Fußballer Cristiano Ronaldo, schwappt sie wieder hoch. In welchem Kontext die Fälle stehen, ist sofort klar.

Denn was bleiben wird von #MeToo, sind konkrete Folgen: strukturelle Veränderungen wie Beratungsstellen, Rücktritte, auch Urteile gegen Täter wie Bill Cosby. Was bleiben wird, ist aber auch ein Code, der sich ins kulturelle Gedächtnis weiter Teile der Welt gebrannt hat: Der Hashtag ist Synonym geworden für das Erleben und Offenlegen sexualisierter Gewalt.

Frauen können reden

Dabei führt schon der Charakter der unerwünschten, verletzenden oder gewaltvollen Taten dazu, dass #MeToo in der medialen Debatte häufig negativ, zumindest ambivalent konnotiert war. Für Frauen aber liegt in #MeToo etwas genuin Positives: Sie können reden. Sexualisierte Gewalt ist aus dem enormen Dunkelfeld aufgetaucht, in dem sie dank männlicher Macht bisher ihren Platz hatte. Was als Einzelfall abgetan wurde, hat, das ist nun nicht mehr zu leugnen, System.

#MeToo wurde in verschiedenen Ländern unterschiedlich benannt – die einen sagten „#MeToo-Debatte“, wie oft im deutschsprachigen Raum, etwas zurückgenommener, abstrakter verortet. Weit mehr nannten es „internationale #MeToo-Bewegung“, wie in den USA oder Spanien.

Der Unterschied dabei: Die „Debatte“ findet im Feuilleton statt, die „Bewegung“ auf der Straße. Dort werden Akteurinnen laut, dort kann Schwung entstehen. #MeToo war beides, Bewegung und Debatte, die sich veränderte und entwickelte – und Wandel hat beides unwiderruflich gebracht. Die Zeit, in der der Hashtag entstand und sich rasend schnell verbreitete, ist die eines weltweiten Rechtsrucks – und zugleich und damit verknüpft die einer neuen Welle des Feminismus.

Der Unterschied dabei: Die Debatte findet im Feuilleton statt, die „Bewegung“ auf der Straße

Ein halbes Jahr vor #MeToo, einen Tag nach Amtseinführung des stolzen Grabschers und misogynen US-Präsidenten Donald Trump, der nun Kavanaugh ins Amt bringen will, waren in den USA Hunderttausende Frauen gegen Trumps sexistische Statements auf die Straße gegangen. Ein halbes Jahr nach #MeToo wiederum demonstrierten in Polen Tausende, in Spanien Millionen Frauen: gegen das geplante vollständige Abtreibungsverbot in ihrem Land die einen, gegen Diskriminierung im Beruf und sexualisierte Gewalt die anderen.

Globaler Backlash gegen Selbstbestimmung

In Russland ist es, als #MeToo entsteht, wieder legal, Frauen zu schlagen, Demos dagegen werden nicht genehmigt. In Indien gehen seit Jahren Fälle von Massenvergewaltigung durch die Presse – Frauen machen dagegen mobil. Und in Deutschland schließlich ist gerade die AfD ins Parlament eingezogen, die Frauen zurück in die 1940er Jahre verbannen will. Der globale Backlash gegen Selbstbestimmung, sexuelle und reproduktive Rechte ist der Nährboden, auf den, wenn es auch nicht direkt darauf reagiert, #­MeToo weltweit fällt.

Mitte Oktober 2017 ist klar: Stillhalten ist nicht mehr. Dutzende SchauspielerInnen beschreiben ihre Erfahrungen mit Weinstein, darunter Rose McGowan oder Léa Seydoux. Schnell greift die Bewegung von der Show- auf andere Branchen über: In Japan tritt der Chef eines der größten Lebensmittelkonzerne zurück, in Österreich berichtet eine Skirennläuferin von regelmäßigen Übergriffen durch Trainer, in Skandinavien verlieren Politiker ihre Jobs. #MeToo in Zahlen zu fassen wäre ein globales Rechercheprojekt – und eines mit offenem Ende.

Es sind Prominente, ausgestattet mit Geld und Status, die #MeToo publik machen – bis heute ist es ein Klassenprojekt, dessen USNachfolgehashtag #Time’s Up für Arbeiterinnen nicht in demselben Maß zündete. Zudem wird schnell bekannt, dass die schwarze Aktivistin Tarana Burke #­MeToo schon Jahre zuvor verwendete. Doch die Bewegung schafft es, diese Kritik zumindest in Teilen produktiv zu wenden: Burke und Milano etwa stehen heute beide für den Hashtag ein.

#MeToo zeigt schnell Facetten: Die Tweets, Interviews und Debattenbeiträge der Frauen sind sowohl enormer Ausdruck der Solidarisierung als auch Anklage – weil beides Hand in Hand geht, vor allem dann, wenn Namen genannt werden. Thematisiert werden sowohl die ungewollte Anmache des Chefs als auch körperliche Übergriffe.

Kritik an Bandbreite der Bewegung

Die Bandbreite wird schnell zum Vorwurf: Auch „ungeschicktes Flirten“, kritisiert die Französin Catherine Deneuve, werde plötzlich kriminalisiert. Der ehemalige Feuilletonchef der Zeit, Jens Jessen, sieht einen „totalitären Feminismus“ am Werk. Und immer wieder fällt in bester misogyner Tradition und unter anderem vonseiten der AfD das Wort „Hysterie“.

Dass die Bandbreite der Bewegung kritisiert wurde, liegt an einem noch immer verbreiteten Missverständnis: der Annahme, bei #MeToo sei es um Sex gegangen. Es ging um sexualisierte Gewalt und damit um Macht. Sowohl der Typ, der eine mit Blicken auszieht, als auch der, der eine Frau vergewaltigt, handelt aus einer Position heraus, die in patriarchalen Gesellschaften Struktur hat. Und weil es in diesen Gesellschaften in den allermeisten Fällen nicht reicht, wenn nur eine Frau spricht – im Fall der Verurteilung von Bill Cosby brauchte es ganze 60, bis ihnen geglaubt wurde –, sprechen nun viele.

Sowohl der Typ, der eine mit Blicken auszieht, als auch der, der eine Frau vergewaltigt, handelt aus einer Position heraus, die in patriarchalen Gesellschaften Struktur hat

Dabei ist es das Dilemma von #MeToo, dass fast alles, was für Frauen positiv aufgeladen sein kann, auch negativ gewendet werden kann. Ein mutiges Bekenntnis wird zur Opferrolle umgedeutet. Und auch die Kraft, die für Frauen aus der gegenseitigen Solidarität erwächst, wird ihnen zum Vorwurf gemacht: #MeToo, heißt es, könne durch falsche Anklagen Leben zerstören.

Das stimmt. Wie es auch stimmt, dass durch sexualisierte Gewalt Leben zerstört werden können. Sobald Vorwürfe erst einmal im Raum stehen, ist dieses Patt schwer auszuräumen. Was also hilft, ist, darauf hinzuarbeiten, dass es künftig weniger Vorwürfe gibt. Es klingt paradox – aber genau das hat #MeToo getan.

Kultur von Konsens und Respekt

#MeToo war weit mehr als nur Abwehrkampf gegen Grabscher, Spanner und Vergewaltiger, wie die derzeitige Welle des Feminismus überhaupt mehr als nur Abwehrkampf gegen ein reaktionäres Klima ist. Die neue Welle entwickelt Visionen, im Fall von #MeToo ist es die einer Kultur von Konsens und Respekt – in einem Alltag, in dem die Abwesenheit von anzüglichen Blicken in der U-Bahn, scheinbar lässig dahingesagten Sprüchen im Job oder Händen auf Hintern in der Kneipe angenehm auffällt.

taz am wochenende

Dieser Text stammt aus der taz am wochenende. Immer ab Samstag am Kiosk, im eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und bei Facebook und Twitter.

Denn Debatten wie diese verändern Kulturen. Es brauchte jahrelange Kämpfe, bis 1997 das Verbot von Vergewaltigung in der Ehe kam und 2016 die Reform des Sexualstrafrechts, seit der „Nein heißt Nein“ gilt. Auf diesem Weg ist #MeToo ein weiterer Schritt hin zu einem „Ja heißt Ja“, wie es seit Juli in Schweden Gesetz ist und derzeit in Spanien vorbereitet wird.

Hierzulande folgen auf Entwicklungen wie diese noch hämische Kommentare und die Frage, ob für Sex jetzt Verträge nötig seien. Aber „aktive Teilnahme“, die es für „Ja heißt Ja“ braucht, heißt genau so viel: Wenn die Frau sich scheintot stellt, sollte auch der Mann möglichst aufhören. Irgendwann wird auch die Mehrheit der deutschen Männer das verstehen – auch dank #MeToo.

Denn hinter #MeToo können wir schon heute, ein Jahr später, nicht mehr zurück. Zwar wird Frauen, so explizit und detailliert die Schilderungen auch sein mögen, noch immer schwerlich geglaubt. Zwar bekommen sie wie Christine Blasey Ford Morddrohungen und brauchen Personenschutz, sobald sie sprechen. Zwar lässt der Status der Beschuldigten die Tat oft nachrangig erscheinen: Was ist, wie im Falle Ronaldos, schon eine anale Vergewaltigung gegen ein paar neue Tore des Helden in der Champions League.

Und schließlich ist das Prinzip Konsens in nahezu allen Räumen, in denen Menschen miteinander Kontakt haben – sei es Sex, sei es Arbeit –, noch längst nicht das, nach dem wir als Gesellschaft handeln. Aber #MeToo ist ein Meilenstein auf dem Weg dorthin: Frauen als eigenständige Subjekte zu respektieren.

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Patricia Hecht
Redakteurin Inland
war Chefin vom Dienst in der Berlinredaktion, hat die Seite Eins gemacht und arbeitet jetzt als Redakteurin für Geschlechterpolitik im Inland. 2019 erschien von ihr (mit M. Gürgen, S. am Orde, C. Jakob und N. Horaczek) "Angriff auf Europa - die Internationale des Rechtspopulismus" im Ch. Links Verlag. Im März 2022 erschien mit Gesine Agena und Dinah Riese "Selbstbestimmt. Für reproduktive Rechte" im Verlag Klaus Wagenbach.
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32 Kommentare

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  • " Wenn die Frau sich scheintot stellt, sollte auch der Mann möglichst aufhören."

    Ähm... "möglichst" ??????????

  • "Aus einem Hashtag wurde eine globale Bewegung für Konsens und Respekt."



    Eine durchaus charmante Auslegung.

  • #MeToo ist keine Bewegung für Respekt und Konsent, sondern ein Hashtag unter dem man anklagen kann (oft ohne es juristisch zu tun). Man kann natürlich auch aus gutem Grund klagen. Aber man sollte schon realisitisch bleiben, es gab weder neue, umsetzbare Lösungsvorschläge, noch eine konstruktive Debatte.

    Den Backlash gab es nicht gegen die noble Bürgerrechtsbewegung, die Frau Hecht hier herbeireden will. Den gibt es gegen die postmoderne bullshitterei, mit der relevante Themen seit einigen Jahren wieder zunehmend aus Politik und medialer Öffentlichkeit verdrängt werden.



    MeToo ist eben nicht einfach nur eine Sammlung von Erfahrungsberichten über sexuelle Gewalt, es ist auch eine von Aktivisten befeuerte, politische Bewegung. Gegenüber diesen Aktivisten ist größte Skepsis angebracht.

    Wer sich im akademischen Umfeld bewegt dürfte einen guten Eindruck davon haben welchen (vermutlich irreparablen) Schaden diese Menschen bereits angerichtet haben.



    Akteullster Schenkelklopfer: Jemand nimmt ein Kapitel aus Mein Kampf, formuliert es zu einer feministischen Kampfschrift um und das Paper wird reviewt in einer Fachzeitschrigt veröffentlicht. ( areomagazine.com/2...on-of-scholarship/ )

    Weil es eine massive Abneigung gegen diesen “progressiven” Aktivismus und den postmodernen Teil der Linken gibt fungiert #MeToo ja auch grade noch als Steigbügelhalter für Kavanaugh. ( fivethirtyeight.co...ng-it-about-metoo/ )

    “Es brauchte jahrelange Kämpfe, bis 1997 das Verbot von Vergewaltigung in der Ehe kam ...”

    Und genau wegen sowas haben wir jetzt die ganzen “Fake News” Krakeler am Hals. Es ist nicht gelogen aber so richtig wahr ist diese Behauptung auch nicht. Vergewaltigungen in der Ehe waren auch vor 1997 bereits verboten, allerdings wurden sie nicht als solche verfolgt, sondern als schwere Körperverletzung.

    • @Januß:

      btw - a weng Mo—- mailtütenfrisch -

      “Herz und Hirn -



      Arsch und Zwirn..







      Der Doppelkopf:



      "Akteullster Schenkelklopfer: Jemand nimmt ein Kapitel aus Mein Kampf, formuliert es zu einer feministischen Kampfschrift um und das Paper wird reviewt in einer



      Fachzeitschrigt veröffentlicht. ( areomagazine.com/2...on-of-scholarship/ )"







      Alles kann desavouiert werden.



      Nur Schenkelklopfer leider nicht.“

      - …anschließe mich.

  • Ein schöner Artikel, der noch einmal richtig und pointiert benennt, wo es in patriarchalen Gesellschaften krankt und wie wehrhaft das System ist, wenn es sich mit den Rechten Diskriminierter auseinandersetzen soll.

    • @emanuel goldstein:

      Führen Sie doch bitte mal aus, wo sie die Herrschaft der Väter (Patriachat) in unserer Gesellschaft am Werk sehen.

  • Kommentar entfernt. Bitte verzichten Sie auf überzogene Polemik. Danke, die Moderation

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Briefkasten:

      Kommentar entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette.

    • @Briefkasten:

      Oh, dann habe ich das die ganze Zeit nur falsch Verstanden. Der Trainer der mich als Jugendliche missbraucht hat, der Mann der versucht hat mich auf dem nächtlichen Nachhauseweg zu überfallen... die wollten einfach nur eine Beziehung mit mir. *augenroll*

      • @JammerLammy:

        Leider macht es wenig Sinn, ihr Leben oder die ganze Gesellschaft von diesen beiden (oder ähnlichen) Ereignissen bestimmen zu lassen. Im Gegenteil, es ist sogar schädlich. Es gibt kein Leben, in dem allen immer und ständig nur die Sonne aus dem A.... scheint.



        Verbrechen und Straftaten müssen verhindert oder gesühnt werden, aber sie dürfen nicht unser Leben bestimmen.

        • @TazTiz:

          Danke für Ihren total einfühlsamen Kommentar... Schön wenn Sie solche Erlebnisse einfach so abtun können. Weshalb sollte sich unsere Gesellschaft nicht dahingehend entwickeln dass man solche Straftaten auch zur Anzeige bringen kann ohne dass einem eine Mitschuld gegeben wird oder dass man sobald es an Beweisen mangelt (was meistens der Fall ist) als Falschbeschuldiger diffamiert wird? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde die Unschuldsvermutung richtig und wichtig, sie sollte jedoch auch für das vermeintliche Opfer gelten. So wie es jetzt ist darf es einfach nicht bleiben.

    • @Briefkasten:

      Ist es ihnen nicht peinlich unter dem Deckmantel der Ironie hier herumzumeckern, dass Frauen wegen der #MeToo-Bewegung jetzt weniger "frei verfügbar" sind?

      Wusste nicht dass man als Mann das recht hat im Bus Frauen "ausversehen" zu berühren, ungefragt andere sofort anzuflirten... Achso, wegen ihrem indirekten "feministen Kämpfen gegen Pornos". Schauen Sie doch mal gescheite und fair gedrehte Pornos. Da löst sich auch mit einem unbefleckten Gewissen ihr Kleiderhakenproblem...ganz ohne eine Frau verfügbar haben zu müssen.

      • @Sven Svarson:

        Ich wünsche mir nur die DDR zurück und ihre Weiterentwicklung. Ein Fest der Wiedervereinigung mit einer Spaltungsdebatte zu flankieren ist symptomatisch für diese vernichtete Chance. Keine Ich-Auch-Frau hat je Gewinn- und Machtstreben, Konkurrenz und Raubtierkapitalismus als Ursachen ins Spiel gebracht. Einzig die Auswirkungen des allumfassenden (Krankheits-) Wachstums zu bekämpfen, das ist seine / ihre große Stärke. Wer angesichts der grassierenden Geltungsneurosen nur noch die Fassade hinkriegt oder wer darüber hinaus die systemischen Probleme anspricht, wird ausgesondert. Und ich wußte es: es gibt (hier) keine Vision.

  • May be. But.

    “Was bleiben wird, ist aber auch ein Code, der sich ins kulturelle Gedächtnis weiter Teile der Welt gebrannt hat: Der Hashtag ist Synonym geworden für das Erleben und Offenlegen sexualisierter Gewalt.…“

    Schließe mich - im Anschluß an eine spannende Diskussion -



    RA Claudia Burgsmüller & RA(exJuMi) Ruppert von Plottnitz.



    Plotte an: “Ja alles richtig …aber mir bleibt ein ziemliches Unwohlsein.



    Richtung - …moderner Pranger.“

    kurz - Mir ist das - auch hier - zu vollmundig unreflektiert.



    Mit Verlaub. Normal.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Pranger hin, Pranger her, ist doch gut wenn es ein paar von den Schweinen an den Kragen.

      Und mit ist es dabei egal oder ob es knabenfickende Pfaffen sind oder Film-Mogule.

      Und es hat den starken Anschein als würde das in jeder Instituion, in jeder Firma, in jedem kleinen oder großen Irgendwas passieren.

      Was da jetzt rauskommt, ist wohl nur der Anfang.

      Und wenn wir Glück haben, reissen die Frauen am Ende die Macht an sich.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        'in jedem kleinen oder großen Irgendwas passieren.'

        Richtig. Es ist eine Frage der Organisation und der dort herrschenden (sic) Kultur, die űbergriffigkeit begünstigt...

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Was Ihren Schlusssatz angeht: auf diese Art von Glück kann ich gerne verzichten, solange ich keine Frau in Amt und Würden erlebt habe, die sich wesentlich von männlichen Machtmenschen unterscheidet.

        Keine Macht für niemand!!!

      • @88181 (Profil gelöscht):

        "... ist doch gut wenn es ein paar von den Schweinen an den Kragen."

        Ja wenn es den Schweinen an den Kragen geht ja. Aber durch die Behauptung jemand sei ein Vergewaltiger ist eben nicht sichergestellt das er wirklich einer ist. Und ich halte es nicht für akzeptabel einfach anzunehmen das Frauen immer die Wahrheit sagen, wie es gerne gefordert wird.

        MeToo hat sich Größen des öffentlichen Lebens vorgenommen. Das gab es auch vor MeToo schon. Und wenn man sich die Prozesse anschaut, bei denen Prominente involviert waren und die öffentlichkeitswirksam ausgetragen wurden dann denkt man an Andreas Türck, Jörg Kachelmann und Gina Lisa Lohfink. Das sind alles keine guten Beispiele um die These zu stützen das Männer mal ruhig sein sollten und Frauen schon die Wahrheit erzählen, wenn es um sexuelle Gewalt geht.

        "Und wenn wir Glück haben, reissen die Frauen am Ende die Macht an sich."

        Was soll daran bitte der Vorteil sein? Die bisherigen Erfahrung mit mächtigen Politikerinnin sprechen ebenfalls gegen die These das mit Frauen dann alles besser wird. Merkel, Thatcher und Co. waren kein Ausbruch an Nächstenliebe und sozialer Politik.

        • @Januß:

          Ich brauche dafür nicht einmal den Blick auf politisch oder wirtschaftlich mächtige Frauen zu richten, um zu bemerken, dass Frauen sämtliche charakterlichen Mängel innewohnen, die auch Männern eigen sind und also zu wissen, dass die Hoffnung auf eine bessere Gesellschaft unter einer matriarchalen Gesellschaftsordnung schwachem Sinn geschuldet ist. Wieder einmal gilt: Die Kleidung ist anders, die Gesinnung ist gleich. Menschen eben.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          An die von Ihnen aufgeführten Beispiele habe ich auch gedacht. Frau Theresa May fällt mir noch ein, Frau Nahles, Frau Weidel (auch wenn sie noch nicht an der Macht ist und hoffentlich nie dorthin gelangt).

          Und dann gäbe es noch die mächtigen Frauen an der Seite mächtiger (oder nur scheinbar mächtiger) Männer. Irmela Marcos. Margot Honecker. Winnie Mandela als African Queen. Die Frau von Herrn Ortega in Nicaragua.

          NEIN, Frauen sind nicht die bessere Hälfte der Menschheit und erzählen nicht automatisch die Wahrheit, wenn es um sexuelle Gewalt geht.

          Die Betroffenen wohl schon. Denn die haben nichts zu verlieren - außer ihrer Scham. Und dass die sich hier so gut wie nicht zu Wort melden, macht mich stutzig. Und unzufrieden.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Ja genau. Der Tenor ist: Die Frauen, die es an die Macht schaffen kommen dort hin, weil sie nicht weniger kaltblütig sind, als ihre männlichen Gegenstücke. Frau Clinton darf auch nicht fehlen.^^

            "Die Betroffenen wohl schon. Denn die haben nichts zu verlieren - außer ihrer Scham. Und dass die sich hier so gut wie nicht zu Wort melden, macht mich stutzig. Und unzufrieden."

            Da gehört aber eine gewaltige Portion Mumm dazu! Mir sind zwei Aktivistinnin bekannt, die selber vergewaltigt wurden. Aber das sind eben nicht viele und auch die beiden die ich im Kopf habe reden nur sehr abstrakt von ihren Erfahrungen. Ist vermutlich einfach eine zu schmerzliche Erinnerung, um sich damit in derartige Debatten zu wagen.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Vielleicht haben Sie ja Recht.

          Aber manchmal braucht es eben einen Knall, damit sich was in Bewegung setzt.

          Bisher war es ja wohl so, dass sich die Mächtigen das Schweigen über ihr Verbrechen einfach dazu gekauft haben.

          So wie passendes Hemd zu einer Hose.

          Vielleicht geschieht jetzt auch Ungerechtigkeit gegenüber vermeintlichen Tätern. Aber gäbe es diese Bewegung nicht, wäre wohl gar nichts geschehen.

          Die Vergewaltiger, auch und gerade die mächtigen, sind aufgeschreckt und halten womöglich die Füße still.

          Und die Welt ist ein wenig sicherer für die Frauen geworden.

          Ich dachte nicht an Merkel und Thatcher.

          Eher an eine Regierung aus Winona Ryder, Natalie Portman und Scarlett Johansson. Und Millie Bobby Brown als Ministerin für Jugend.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            "Aber manchmal braucht es eben einen Knall, damit sich was in Bewegung setzt."

            Meine Bedenken sind hier vor allem das es das Problem eigentlich seit Menschengedenken gibt und es hat sich bisher keine passable Lösung gefunden. Nehmen wir mal an Ihre persönliche Wunschbesetzung aus Winona Ryder, Frau Portman,... gelangt an die Macht. Was könnten die den konkret tun, um dieser Problematik zu begegnen? Mir fällt dazu nicht viel ein (was verfassungskonform ist).

            "Vielleicht geschieht jetzt auch Ungerechtigkeit gegenüber vermeintlichen Tätern. Aber gäbe es diese Bewegung nicht, wäre wohl gar nichts geschehen."

            Ist Ihnen klar das der Grundsatz "Im Zweifel für den Angeklagten" daher kommt das man sich mal entschieden hat es schlimmer zu finden einen Unschuldigen zu verurteilen, als einen Schuldigen zu davon kommen zu lassen?

            Dieser Grundsatz galt bei sexueller Gewalt in den USA bereits einige Jahre nicht mehr, zumindest nicht auf dem Campus. Bis Trump Title XI entkernt hat durften Universitäten vorfälle sexueller Gewalt selber verfolgen. Normalerweise gilt im Strafrecht das man die Schuld des Täters "gegen jeden berechtigten Zweifel erhaben" nachweisen muss. Mit den ganzen feministisch eingestellten Unis war das nicht mehr der Fall. Diese Hexengerichte mussten für ein Urteil nur nachweisen das die Geschichte der Anklage mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50% wahr ist.

            In Kanada gibt es ähnlich gruselige Institutionen. Nennt sich "Human Rights Tribunal". Ja echt Tribunal nennen die sich! Dort werden dann Fälle vorgebracht ohne das der Angeklagte erfährt wer ihn angezeigt hat. Diese Tribunale sind nicht an die Standards von Gerichten gebunden und können quasi nach gutdünken Menschen für Gedankenverbrechen verurteilen und sie tun es auch!

            Nur das Sie mal eine Vorstellung davon bekommen wie Feministen diese Problematik momentan schon angehen, wenn man ihnen, fahrlässigerweise, die Macht dazu gibt. Googeln Sie einfach etwas, da wird Ihnen ein Licht aufgehen!

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Januß:

              Das Problem besteht schon lange, aber es ist ja nicht so, dass sich nichts getan hätte.

              Vor gar nicht allzu langer Zeit durften Ehemänner ihre Frauen ganz legal vergewaltigen, ihnen Erwerbsarbeit verbieten und so weiter. Und Abtreibung war eine Straftat.

              Heute gibt es KFZ-Mechatronikerinnen und Bundeskanzlerinnen.

              Das alles wurde erkäpft. Und dies Kämpfe halten sich nicht immer an das Paragraphenwerk, von dem sie Teile verändern oder abschaffen wollen.

              Das war schon immer so. Hausbesetzungen, ziviler Ungehorsam, Blockaden sind Elemente solcher Strategien.

              Man, besser gesagt Frau, macht ein paar Schritte über eine Grenze und sagt: Das passt mir nicht, das schadet mir, das will ich nicht mehr.

              So entsteht gesellschaftlicher Fortschritt.

              Meine Wunschregierung habe ich mir aus ästhetischen und sexistischen Gründen so zusammengestellt.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                "Und dies Kämpfe halten sich nicht immer an das Paragraphenwerk, von dem sie Teile verändern oder abschaffen wollen."

                Die Dinge die Sie aufzählen wurden durch den Gesetzgeber erzwungen. Das waren zum Großteil Dinge, die man durch eine Änderung des Gesetzes umstellen kann. Darüber sind wir aber hinweg. Gleichberechtigung ist hergestellt.

                Nicht hergestellt ist das gleiche Ergebnis und das wird auch nie kommen! Denn je gleichberechtiger eine Gesellscht ist, desto mehr (Ja MEHR!!!) interessieren sich Frauen für klassische Frauenberufe. In Saudi-Arabien oder Indien gibt es mehr Ingenieurinnin als in Schweden oder Norwegen. Erwartung verfehlt?! Das überrascht nicht, wenn man immer noch an einen fundamentalistischen Sozialkonstruktivismus glaubt.

                "Man, besser gesagt Frau, macht ein paar Schritte über eine Grenze und sagt: Das passt mir nicht, das schadet mir, das will ich nicht mehr."

                Ja wenn es dabei nur um die Grenzen des Gesetzgebers gehen würde dann könnte ich damit (je nachdem gegen was verstoßen wird) auch noch leben. Mein Problem mit dieser Bewegung ist das da mit viel Selbstbewusstsein und ohne das man sich dessen schämen würde auch gegen die Grenzen der Wahrheit verstoßen wird. Holzschlagartige Zuweisungen sind die Norm.



                Schaue man sich die Akteure des deutschen Feminismus an dann ist das erste Thema über das ich sprechen möchte nicht Frauenrechte, sondern das Bildungssystem. Es ist schon so weit das ich mich freue wenn ich Frau Schwarzer in politischen Talkshows sehe und nicht irgendwen vom Team Missy oder gar Frau Wizorek.

                "Vor gar nicht allzu langer Zeit durften Ehemänner ihre Frauen ganz legal vergewaltigen, ... "

                Wie oben schon erwähnt: Das ist ein Hoax! Es war in der BRD nie legal seine Frau zu vergewaltigen, auch nicht vor 1997. Früher wurde das nur eben nicht als Vergewaltigung verfolgt, sondern als schwere Körperverletzung. Das war sicher nicht optimal aber es war auch nicht legal.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Lowandorder:

      Bitte um Rückzug. Dieses eine Mal. Damit jene zu Wort kommen können, die es betrifft.

      'Wir' dürfen uns hier üben. In betretenem Schweigen.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @76530 (Profil gelöscht):

        Sehe ich auch so. Auch wenn ich schon wieder mit Senf unterwegs war.

        Einfach mal die Fresse halten.

        Wenn Unterstützung erwünscht ist, immer gern.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          (Both) - Ok - zu Fresse halten mal Mo—- et al.

          Es ist gut - Wenn “Waaas - zum Film*¿*



          Bei Sternberg durch die Betten??



          Schönen - Dank!“ “Haste auch recht!“



          Wenn dies - (Mutter&Tante/Sopranette) - heute - nicht das letzte Wort sein muß.



          Schonn.

          Aber&kurz -



          Sich das Leben schön zu trinken oder zu lügen. Not my cup of tea.

          Ergo. Ergänzend. Aus der Insiderkiste vorher - das Urgestein feministischer Rechtsanwältinnen - s.o. - Antwort:



          “…ja - einer meiner Hauptaufgaben heute ist von Anzeigen/Anklagen abzuraten.“



          Stichworte - …bitte selbst einsetzen.



          The whole shit*!*



          Ebenso unlängst - auch öffentlich - klug engagierte einschlägig befaßte Richterin HH („…alles alles …bis hin zu tiefstem Rassismus - etc ff - Jugendlich/Heranwachsende vorweg!“)

          unterm ——& zum Abgewöhnen



          www.spiegel.de/spi...int/d-8732053.html



          “STRAFJUSTIZ - „Gut gemeint, schlecht gemacht“



          In Mainz ist der letzte von drei Prozessen um sexuellen Kindesmißbrauch mit einem jeden Zweifel ausräumenden Urteil beendet worden: „Massenmißbrauch hat es in Worms nie gegeben.“



          Von Gisela Friedrichsen



          & ähnlich abgrundtief - was her -



          LG Münster 3 Erzieher - Nagel durch penis etc ff Wildwasser Zartbitter alle am Start = 0,000 nichts!



          (Sorry - Kann grad den niederschmetternden Artikel im Spiegel- dazu von Gisela Friedrichsen nicht finden.)

          Sodele. Nö. “Rückzug“ “Fresse halten“ et al. - Sorry. Ist in einer kommune - so überflüssig - wie “mittelscharfer Senf“! -



          (Harry Rowohlt in memoriam)

          www.spiegel.de/spi...int/d-8732053.html

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Lowandorder:

            Ich habe mich ja selbst nicht dran gehalten und im übrigen mag ich lieber scharfen oder süßen Senf.

            Zweiten am liebsten zu Weißwürsten im Paulaner im Tal.

          • @Lowandorder:

            &! - Einwand - mailtütenfrisch -

            ”“ja - einer meiner Hauptaufgaben heute ist von Anzeigen/Anklagen abzuraten."

            Aber wenn dann ein Mister Kavanaugh Oberster Bundesrichter der USA werden soll, überwindet Frau sich doch, von der Vergangenheit dieses Herrn zu berichten, und Christine Blasey Ford steht im Regen...



            Ich mag nicht glauben, dass Ford aus Jux und Dollerei Anschuldigungen gegen K. erfunden hat.



            Ihr wird bewusst gewesen sein, was danach auf sie einstürzt.“

            Jau - un werr trüch -



            “Das seh ich auch so - & ( die Burgsmüller & die Ri - schilderten aber haarsträubende Fälle!)



            & Sie - Würde da gerade - & Si‘cher dat.



            NICHT ABRATEN & MIT IN DEN RING STEIGEN. NEWAHR. NORMAL.“

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Sorry - Jungaest - Das seh ich - mit Verlaub grad anders.

        "Nie bist du ohne Nebendir" & "Das Du - ist vor dem ich."



        (Ringelnatz & Martin Buber;)

        Eine Wiese singt.



        Dein Ohr klingt.



        Eine Telefonstange rauscht.

        Ob du im Bettchen liegst



        Oder über Frankfurt fliegst,



        Du bist überall gesehn und belauscht.

        Gonokokken kieken.



        Kleine Morcheln horcheln.



        Poren sind nur Ohren.



        Alle Bläschen blicken.

        Was du verschweigst,



        Was du andern nicht zeigst,



        Was dein Mund spricht



        Und deine Hand tut,



        Es kommt alles ans Licht.



        Sei ohnedies gut.

        unterm-----



        deutschelyrik.de/i...ohne-nebendir.html

        kurz - Sorry. Aber - doch schön gesagt.



        Woran´s halt (grad) eben krankt.