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Eigene Energie vom DachMieterstrom würde Millionen nützen

Auf Dächern von Mehrfamilienhäusern erzeugter Strom spielt bei der Energieerzeugung kaum eine Rolle. Dabei birgt der „Mieterstrom“ große Potenziale.

Mieterstrom: Vom Dach soll er kommen Foto: dpa

Berlin dpa | Millionen Haushalte in Deutschland könnten kostengünstig auf dem Dach des eigenen Mehrfamilienhauses Strom erzeugen. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), hervor, die den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt. Demnach wird die Möglichkeit jedoch sehr selten genutzt.

Von den insgesamt 19 Millionen Haushalten in Mehrfamilienhäusern könnten demnach bis zu 14,3 Millionen die Vorteile von sogenanntem Mieterstrom nutzen. Laut der Erhebung gibt es ein Mieterstrom-Potenzial von 43 Terawattstunden (TWh). Die gesamte Stromerzeugung durch Solaranlagen lag laut Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme im letzten Jahr bei 61 TWh.

Beim Mieterstrom werden Dächer von Mehrfamilienhäusern mit Solaranlagen ausgestattet. Zwar ist die Eigenversorgung mit Strom günstiger als der Kauf auf dem Markt, etwa weil das öffentliche Stromnetz nicht genutzt wird und infolge keine Netzentgelte anfallen. Doch der Ausbau stockt.

Die Regelungen zum Mieterstrom stellen dem IW zufolge ein großes Hemmnis für Mieter und Eigentümergemeinschaften dar. Die Planung müsse standardisiert und bundesweit umsetzbar sein, fordern daher die Forscher.

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11 Kommentare

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  • Hieße das für viele Bestands-Hauseigentümer nicht, zunächst das Dach sanieren zu müssen? Oder halten Solarpanele auf einem maroden Dach?

  • Ich warte ja noch immer darauf, dass mir jemand zehn rundum gelungene Projekte unserer Regierung aufzeigt.

    Aber dass sich nicht wirklich was bewegt ist ja sehr einfach zu erklären:

    Es wird so lange an einem Kompromiss gefeilt, bis er das Planckche Wirkungsquantum unterschreitet.

    Dieser Kompromiss wird dann mit maximalem Tamtam als großer Erfolg verkauft.

    Wohlwissend dass dieser Kompromiss nichts, garnicht, verändern wird.

    Planckches Wirkungsquantum eben.

  • Wir haben in einem von Eigentümern bewohnten Mehrfamilienhaus durchaus Interesse. Zwei von uns haben auch ein Vortragsangebot der Solarenergie-Fördervereins dazu wahrgenommen. Ich bin nicht sicher, ob es fehlende Regelungen oder Inkompetenz der Vortragenden war, auf jeden Fall wissen wir jetzt auch nicht mehr als vorher. Einen konkreten Vorschlag können wir der Gemeinschaft so jedenfalls nicht unterbreiten und es bleibt beim unkonkreten Wunsch.

  • Die Studie beschreibt lediglich das theoretische, rein numerische Potenzial. An Ideen zur Umsetzung mangelt es. Allerdings wird klar, dass solche Projekte per Definition teurer sind als bei Einfamilienhäusern.



    Unattraktiv für alle möglichen Investoren, ob Mieter, Vermieter oder Dritte.

    • @1Pythagoras:

      Nur weil die Rendite geringer ist, heißt das nicht, dass die Projekte grundsätzlich uninteressant sind. Bei den aktuell stark gesunkenen Kosten für die Komponenten von PV-Anlagen machen diese auf nahezu allen Dachflächen wirtschaftlich Sinn, insbesondere bei einer langfristigen Betrachtung.

  • "Zwar ist die Eigenversorgung mit Strom günstiger als der Kauf auf dem Markt, etwa weil das öffentliche Stromnetz nicht genutzt wird und infolge keine Netzentgelte anfallen."



    Handelt es sich um autarke Anlagen? Wohl kaum.



    Dann ist nach wie vor ein Netzanschluss notwendig, der nach wie vor auf maximale Last ausgelegt werden muss. Der wird dann von den Leuten, die keine Solaranlage auf dem Dach haben, bezahlt...



    Netzkosten sind weitgehend Fixkosten, wären also logischerweise auf einen Grundpreis für den Netzanschluss umzulegen.

  • "Die Regelungen zum Mieterstrom stellen dem IW zufolge ein großes Hemmnis für Mieter und Eigentümergemeinschaften" dar.

    Exakt so ist es. Es gibt für den Investor keinerlei Investitionssicherheit. Der baut für 30000 € oder wenn es ein großes dach ist auch für 100000 € eine PV Anlage auf's Dach, der Mieter kauft ihm den Strom 4 oder 8 Monate lang zu einem Preis von 20 Cent ab und kann aber, wenn er mag, mit einer Kündigungsfrist von 1 Monat aus dem Vertrag aussteigen. Der Vermieter kann dann zu 6 oder 7 Cent den Strom in das Netz einspeisen.

    Und der Vermieter macht dann Verlust. Jahrzehntelang. 10-12 Cent kostet eine 1 kWh PV Strom den Vermieter. Dazu noch die Kosten für die zusätzlich nötigen Stromzähler.

    Was passiert also: Genau, nichts. Es werden keine PV-Anlagen auf vermietete Häuser gebaut. Lohnt nicht. Verluste drohen.

    • @EIN MANN:

      Das Werbeversprechen der Photovoltaik ist, sie sei günstiger. Man sollte demnach als Vermieter andere Stromanbieter immer (knapp) ohne Verlust unterbieten können. Wenn der Mieter trotzdem ablehnt, also freiwillig draufzahlt, nur um den Vermieter zu ärgern, gibt es andere Ursachen.

  • wo klemmts denn dan, wer ist da hinderlich? wieso gibts das nicht schon längst?

  • Einfach machen, wäre auch hier die richtige Devise. Wie auch bei Behördenbauten und großen versiegelten (Parkplatz-) Flächen, aber wenn man sieht, wie lange es gedauert hat, bis Bauern einfach ihre landwirtschaftlichen Gebäude, oder Unternehmen ihre Produktionsgebäude zur Stromerzeugung nutzen konnten - und welche bürokratischen und steuerrechtlichen Hürden ihnen da in den Weg gestellt wurden, dann ahnt man, warum es in diesem Land so kompliziert ist, einfach etwas zu machen.

  • Aber wen interessieren Millionen, wenn der Mieterstrom den Energiekonzernen nicht nützt?