piwik no script img

EKD-Vorsitzender über Pegida„Das Gegenteil von Christentum“

Mit den Pegida-Demos ist das Abendland wieder hoch im Diskurs. Heinrich Bedford-Strohm über christliche Werte, Rassismus und Strategien gegen Vorurteile.

Fühlen sich vom System unverstanden: Pegida-Anhänger in Dresden Bild: dpa
Ines Pohl
Interview von Ines Pohl

taz: Herr Bischof, das christliche Abendland und sein Untergang ist mal wieder in aller Munde. Was ist das eigentlich, dieses christliche Abendland?

Heinrich Bedford-Strohm: Der Begriff christliches Abendland ist ein Kulturbegriff, der mit Religion an sich nur bedingt etwas zu tun hat. Er kann leicht dazu missbraucht werden, etwas als christlich auszugeben, was faktisch den christlichen Orientierungen entgegensteht. Der Begriff wird leider auch oft als Kampfbegriff missbraucht, um sich von anderen Menschen, anderen Religionen und anderen Kulturen abzugrenzen.

Sollte man als Christ dann nicht besser ganz darauf verzichten, überhaupt vom christlichen Abendland zu sprechen?

Ich benutze diesen Begriff tatsächlich nicht gern. Man darf nie vergessen, dass auf dem Boden des christlichen Abendlandes sechs Millionen Juden ermordet wurden und dass von diesem christlichen Abendland zwei schreckliche Weltkriege ausgingen. Sosehr christliche Orientierungen in das eingeflossen sind, was mit diesem Begriff bezeichnet wird – etwa in der zentralen Bedeutung der Menschenwürde –, so sehr sind diese Orientierungen in dem Kulturkreis, der mit dem Begriff „christliches Abendland“ bezeichnet wird, verletzt worden.

Was geht Ihnen denn durch den Kopf, wenn Sie Pegida-Anhänger hören, die „den Schutz unserer christlich-jüdisch geprägten Abendlandkultur“ fordern?

Wenn die sogenannte christliche Abendlandkultur benutzt wird, um ausländerfeindliche, rassistische und menschenverachtende Parolen zu unterfüttern, ist das das genaue Gegenteil von Christentum. Das Doppelgebot der Liebe steht im Mittelpunkt unseres Glaubens: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben vom ganzem Herzen. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

Das scheinen die Pegida-Christen aber anders zu sehen. Fehlt hier ein Machtwort der Kirchenführer?

Es ist wichtig, ganz klare Positionen zu vertreten. Es darf überhaupt kein Zweifel aufkommen können, dass das Recht auf freie Religionsausübung in Deutschland unantastbar ist und dass auch die christlichen Kirchen dieses Recht verteidigen. Und dass sich die Kirchen ganz grundsätzlich für eine pluralistische Religionskultur einsetzen. Aber auch wenn ich die menschenverachtenden Parolen ablehne, muss ich zu dem Versuch bereit sein, die Sorgen der einzelnen Menschen, die dort auf die Straße gehen, zu verstehen. Und je nachdem, was sich dahinter verbirgt, müssen sie vielleicht auch ernst genommen werden.

Bild: dpa
Im Interview: Heinrich Bedford-Strohm

Der 54-jährige Theologe ist seit November Ratsvorsitzender und damit Inhaber des höchsten Amtes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Schon 2011 war er zum Bischof und Leiter der evangelischen Landeskirche in Bayern gewählt worden.

Das wird ja gerade sehr kontrovers diskutiert: Wie weit sollte man sich auf die Argumente der Pegida-Leute einlassen?

Man muss schon hinhören und die Sorgen und Nöte wahrnehmen: Ist die Furcht vor Fremden getrieben von Abstiegsängsten, von der Angst vor der Armut im Alter oder drohendem Arbeitsplatzverlust? Angesichts der Demonstrationen in Dresden fehlt mir noch eine klare Analyse von Hintergründen und den Besonderheiten vor Ort. Bei allem muss aber jedenfalls klar sein, welche Ethik man vertritt, auf welchem Wertegerüst man steht und welche Werte unverrückbar sind. Verstehen kann nie heißen, irgendeinen Zweifel daran zu lassen, dass jegliche Menschenfeindlichkeit inakzeptabel und ganz bestimmt unvereinbar mit dem christlichen Glauben ist.

Sie selbst waren in Vorra nach dem Brandanschlag auf ein Asylheim. Sind die Pegida-Initiatoren die geistigen Brandstifter?

Man darf in der Debatte über diese Bewegung nicht das Maß verlieren. Manche Aussagen, die da zu hören sind, sind erschreckend. Aber umso wichtiger ist es zu verstehen, was diese Menschen wirklich bewegt. Es ist doch schon bemerkenswert, dass gerade in einer Region wie Dresden, in der es kaum Muslime gibt, die Proteste am größten sind.

Warum ist das so?

Es ist natürlich immer am einfachsten, Ängste auf etwas zu projizieren, was man nicht kennt. Ich erlebe umgekehrt in meinem eigenen Wirkungskreis, was es bedeutet, wenn Menschen sich kennen und zusammenarbeiten. Ich erlebe immer wieder, wie gut und selbstverständlich Christen und Muslime zusammenleben und sich gegenseitig zu ihren religiösen Festen einladen. Auch ich nehme immer gern Einladungen an zum Zuckerfest, zum Fastenbrechen. Und wenn ich bei Festgottesdiensten predige, kommen immer wieder auch Muslime in die Kirche, die an dem Fest der Gemeinde als Gäste teilnehmen.

Der interreligiöse Dialog ist der beste Schutz gegen Vorurteile, und da passiert ja auch schon jetzt sehr viel Positives. Nur darüber wird dann eben viel zu wenig berichtet, solche Bilder sieht man meist nicht, im Gegensatz zu den Bildern von fanatischen islamistischen Demonstranten oder gewalttätigen Extremisten.

Nun gibt es ja unstrittig Imame, die den Dschihad predigen, und Familienväter, die ihre Töchter nach der Scharia bestrafen.

Mit solchen falschen religiösen Auffassungen muss man sich auseinandersetzen. Das tun im Übrigen auch Muslime selbst. Deshalb ist es gut und wichtig, dass es jetzt Lehrstühle an deutschen Universitäten gibt, die sich wissenschaftlich mit dem Islam beschäftigen. Ich habe die Hoffnung, dass durch die wissenschaftliche Selbstreflexion des Islam an unseren öffentlichen Universitäten so etwas wie eine „öffentliche Theologie des Islam“ entsteht, die herausarbeitet, wie diese Religion ihren Beitrag zu einer Stärkung einer pluralistischen Gesellschaft leisten kann, die sich an den Menschenrechten orientiert.

Dann gehört der Islam auch Ihrer Meinung nach zu Deutschland?

Ja, der Islam gehört zu Deutschland. Hier leben Millionen Muslime, die wichtige Beiträge für unsere Gesellschaft leisten. Wenn die Menschen zu Deutschland gehören, dann muss man auch sagen, dass die Religion, die ihnen existenziell wichtig ist, zu Deutschland gehört.

Also keine Angst, dass der Islam die deutsche Leitkultur unterwandern wird?

Die Menschen, die sich ihrer eigenen Werte am wenigsten sicher sind, haben die größten Ängste. Ich fühle mich getragen von meinem christlichen Glauben. Aus ihm erwächst das Vertrauen, mit dem ich auf andere Menschen zugehen und auch das Fremde lieben kann. Die damit verbundene Botschaft ist so stark, dass man nicht Angst haben muss, dass sie verdrängt wird.

Wenn alle Menschen gleich wertvoll sind, könnten die christlichen Kirchen das Missionieren ja eigentlich einstellen?

Du bist als Gottes Ebenbild geschaffen. Diese wunderbare Zusage gilt für uns alle ohne unser Zutun – ganz gleich, welcher Religion oder Nationalität wir sind. Mission begründet nicht Wert und Würde von Menschen. Sie gibt aber Zeugnis von der Quelle, aus der unsere Überzeugung von der universal geltenden Würde des Menschen kommt. Diese Quelle ist für uns Christen der Glaube an Jesus Christus. Von der Kraft, die dieser Glaube gibt, erzählen wir natürlich gern auch anderen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

96 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • „Der Begriff christliches Abendland ist ein Kulturbegriff, der mit Religion an sich nur bedingt etwas zu tun hat.“ stellt der Bischof nach mehr als 1.500 jährige Herrschaft des Christentums in Europa fest und ergänzt, der Begriff werde leider oft als Kampfbegriff missbraucht, um sich von anderen Menschen, anderen Religionen und anderen Kulturen abzugrenzen. Er vergisst allerdings hinzuzufügen, dass bis weit in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts genau das Ziel und Zweck aller christlichen Bemühungen war. Dessen sich völlig bewusst, geht er auf den Kampfbegriff „christlich-jüdische Abendland“ nicht ein, denn er weiß natürlich, dass es gerade hinsichtlich der Forderung: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben vom ganzem Herzen. Und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ zwischen diesen beiden Religionen heute mehr denn je erhebliche Interpretationsunterschiede gibt. Die will er lieber verkleistern.

    Ganz ähnlich verhält es sich bei seinem Hinweis darauf, dass missionieren bedeutet, Zeugnis von der Quelle abzugeben, aus der die Überzeugung von der universal geltenden Würde des Menschen kommt. Diese Quelle sei für Christen der Glaube an Jesus Christus. Von der Kraft, die dieser Glaube gäbe, erzähle er gern auch anderen. Allerdings nicht allen Menschen. Ausgerechnet für das Volk, zu dem dieser Jesus und seine ersten Nachfolger gepredigt hatten, soll das Christentum neuerdings ganz überflüssig sein. Ja, den Christen in dessen Herrschaftsgebiet gilt das Wort von der Nächstenliebe nicht. Sie werden in Zeiten der höchsten Not schlicht im Stich gelassen. Wie nennt man das heute? Was ist das für eine Ethik, für ein Wertegerüst, was sind die unverrückbaren Werte, die hier vertreten werden? Früher sagte man dazu bigott.

  • "Also keine Angst, dass der Islam die deutsche Leitkultur unterwandern wird?"

     

    Was für eine inadäquate Frage, in mehrerlei Hinsicht.

     

    Als ob es einen Konsens über eine sog. deutsche Leitkultur gäbe. Vielleicht weiß Herr Seehofer gleich was Sie meinen...

    Und dann als ob die Gefahr vom Islam als Religion ausginge und quasi einen Kultur-oder gar Religionskampf provoziert.

    Es geht um globale und innerstaatliche Verteilungsungleichheit bei vorliegender Desintegration einer Gesellschaft. Da schwehlt der Konflikt.

    • @friedjoch:

      ja ich hoff mal die CDU/CSU nimmt die praktische Pegidaverstehergeschichte nicht zum Anlass für erneute Leitkulturdebatten...

  • Ich finde, Bedford-Strohm hat in der gebotenen Klarheit Stellung bezogen - spät, wenn auch nicht zu spät. Wenn auf der zweifelhaften Veranstaltung christliche Weihnachtslieder gesungen werden, war das auch höchste Zeit . Fühle mich als evangelischer Christ in dieser Frage gut vertreten von ihm

  • So wie dieser Bischof spricht ein Kirchenmann! Er kann gar nicht anders, sonst müßte er seinen Beruf nämlich aufgeben.

     

    Sein Einkommen, übrigens, bezahlt der Staat komplett aus dem Bundeshaushalt! Das wird nicht aus der 10 %igen Kirchensteuer finanziert.

     

    Zwischen Religion (WeltGlauben) und Wirtschaft (WeltÖkonomie) wird scharf getrennt! "Geschäft ist Geschäft, Religion ist Religion!", wurde mir einmal von einem Kirchenökonom geantwortet, als ich um Hilfe und Verständnis bat. Ich habe fluchtartig die Küsterei, die Geschäftsräume und vor diesem eiskalten Mann verlassen!

     

    "Du bist als Gottes Ebenbild geschaffen!"

     

    Stimmt gar nicht! Das ist Glauben. Niemand, kein Mensch weiß, wie Gott aussieht. Es gibt kein Bild von ihm, also auch kein Ebenbild von ihm. Das ist eben Religion.

     

    Ich bin als Mensch ein Ergebnis der Evolution! Das ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen. Alles Weitere über Evolution und Menschwerdung und Menschentwicklung, das noch nicht genau erforscht worden ist, wird noch weiter von sehr interessierten und sehr neugierigen Menschen erforscht! Menschen wollen wissen! Menschen wollen verstehen! Wie die Entstehung des Weltalls und darin unser kleiner Planet Erde. Menschen wollen natürlich auch glauben, Halt haben, Trost finden. Das ist das Metaphysische bei allen Weltreligionen und kleineren Religionen, Naturreligionen und verschiedensten Glaubensrichtungen.

     

    Klar, bin ich gläubig, glaube an "Gott"! Wie und warum so und nicht anders, ist meine persönliche, meine private Angelegenheit! Mein freier Wille! Ich oktruiere aber nicht, dogmatisiere und imperative aber nicht! Schon gar nicht missioniere ich nicht - andere Menschen! Meine Mitmenschen nicht, mir noch fremde Menschen nicht.

    • @Gerda Fürch :

      Vielleicht stand bei Ihnen auch eine Teuflin Pate? Wer weiß, wer weiß.

      • @Kraton:

        Kraton, Sie glauben sogar an den Teufel, sogar an die Gleichberechtigung unter der gesamten Teufelei? Siehe "Teuflin".

         

        Das ist ja teuflisch fortschrittlich und erfüllend.

  • Ich will weder Christentum, noch Pegida, noch den Islam. Allen geht es nur um die Macht, ihre Weltsicht anderen gegenüber durchsetzen zu können.

     

    Wo sind eigentlich die freiheitlich denkenden Menschen?

    • @Elvenpath:

      Ich denke nicht, dass es ein theologisches Problem ist bzw. eines zwischen Christen & Atheisten. Kann man auch am hier im Forum immer wieder so gern bemühten Nationalsozialismus sehen: Die katholische Kirche hat früh mit dem Faschismus paktiert, in Deutschland war aber auch Widerstand dadurch motiviert, dass Katholiken Hitler nicht als über dem Papst stehende "weltliche Macht" akzeptieren konnten, die sog. "Edelweisspiraten", Jugendliche, die sich nicht mit der HJ anfreunden konnten, waren selbst zumeist nicht religiös, in streng katholischen Gegenden wie dem Rheinland & dem Ruhrgebiet aber besonders aktiv. Ähnliches gilt für die Evangelische Kirche: "Deutsche Christen" hier, "Bekennende Kirche" & Dietrich Bonhoeffer dort. Selbstverständlich gab es auch atheistisch geprägten Widerstand, häufig aus dem linken Arbeitermilieu. Ich will nur sagen: es gibt kein "Label", mit dem man, wenn man es sich stolz vor die Brust hängt, automatisch auf der "richtigen Seite" wäre, es zählen nur die Taten des einzelnen. Ernst Röhm (SA) zB war homosexuell & strammer Nationalsozialist, dennoch hatten die Nazis kein Problem damit, Homosexuelle in die Gaskammern zu schicken, Hitler selbst war nicht "blond & blauäugig" sondern "Typ südländischen Aussehens" und würde heute sicher von Pegida-Anhängern erst mal als "Kanake" "erkannt" und trotzdem hatten die Nazis kein Problem mit Rassenkunde, Schädelvermessungen, "Verbrecherphysiognomien" usw.. Ich denke, dass heute ein breites Bündnis gegen Rechts (Pegida, AfD,....) gefragt ist. Für die Geschichtsinteressierten hier im Forum: Am Zwist unter Linken ist schon mal eine effiziente Fashismusabwehr gescheitert.

    • @Elvenpath:

      Hier! (Arm und Zeigefingerchen nach oben.) Bilde ich mir jedenfalls ein, daß ich ein bemüht freiheitlich denkender Mensch bin. Irrtum ist sehr möglich.

  • Ach ja , ihre Sorgen und Nöte , ihre Abstiegsängste , also das alles was diese "Europäischen (Patr)Idioten" bei ihren Montagsspaziergängen gar nicht

    a r t i k u l i e r e n , laden sie reaktionär-rechtsextrem-rassistisch ab auf ein Phantomgebilde "Islamisierung des christlich-jüdischen(!)Abendlandes".

    Ganz einfach mal Klartext angesagt :

    Wer da unter d i e s e m Label mit-läuft , outet sich selbst als dumpfes ehrloses Pack .

    • @APOKALYPTIKER:

      z.B. Reporter-V-Männer von RTL und anderen "Anstalten"...

  • Keine moralisch verlogenen Weihnachtsansprachen in den bürgerlichen Medien!

     

    Die Faust in die sozialen Wunden legen!

     

    Sie müssen sozial-ökonomische Kernprobleme in der Gesellschaft aufgreifen!

     

    Wenn Mütter und Väter ihre Familien mit einem monatlichen Niedriglohn von unter 3000 Euro brutto bzw. mit Niedrigstundenlöhnen unter 17 Euro und geringem Kinder- und Erziehungsgeld durchbringen müssen. Dann müsste man auch hier in die sozial- und gesellschaftspolitischen Wunden eingreifen.

     

    Wenn die vereinten christliberalen Sozialdemokraten einen Mini-Mindestlohn ab 1. Januar 2015 in Höhe von nur 8,50 Euro-Std. brutto als Erfolg abfeiern, dann müssten Gewerkschafter ihre sozialdemokratischen und christdemokratischen Führungen zum Teufel jagen!

     

    Wenn persönlich leistungslose Konzernvorstände, Millionäre, Multimillionäre und Erbschafts-Milliardäre, Jahreseinkommen und Jahresdividenden in Millionen- und Multimillionenhöhe nach Hause tragen. Dann müssten die halbwegs aufgeklärten Bundesbürger/innen nicht nur bei polizeilich angemeldeten Demonstrationen im Kreis herum laufen, sondern auch die bürgerlichen Wirtschafts- und Monopolverbände, die Parteizentralen, Ministerien und Behörden, das Kanzleramt, die BND- und BfV-Stasi und das Parlament stürmen, lahmlegen und demokratisch und selbstbestimmt übernehmen.

     

    Es reicht eben nicht Weihnachtsansprachen von den gut dotierten und gut geschmierten christlichen und spezialliberalen Kanzeln zu halten!

    • @Reinhold Schramm:

      Was? Nur 3000 Euro Monatslohn? Ein Skandal! Da muss nicht nur eine Faust in die Wunde, nein, am besten noch ihr ganzer Kopf.

      • @Kraton:

        Sie müssen auch dieses Einkommen als Brutto-Einkommen und gegebenenfalls als Haushalts-Einkommen und/bzw. Familien-Einkommen berücksichtigen und entsprechend das Netto-Ergebnis berechnen! So u. a. die Abzüge: FA-Steuer und Sozialabgaben: GRV, Kranken-Pflege-Vers., AL-V. etc.

        Zudem unterscheidet sich die Mietbelastung für eine mehrköpfige Familie in der Großstadt wie Berlin bzw. Ffm., Hamburg bzw. Bremen etc.

         

        Bitte in Ruhe durchrechnen. Dann bleibt nicht viel übrig.

        • @Reinhold Schramm:

          Ja klar, und Kindergeld und das Einkommen des evtl. arbeitenden Partners müssen draufgerechnet werden. Eine soziale Wunde kann ich da nicht erkennen. Es sei denn, diese Beispielfamilie braucht monatlich ein neues 6er Iphone und so'n Driss, dann wirds echt hardcore.

          • @Kraton:

            Es fehlt Ihr Kommentar zu den persönlich leistungslosen und GroKo-staatlich-jüristisch und BND-BfV-Stasi geschützten Milliarden-Erbschafts-Vermögen und Multi-Millionen-Dividenden, z. B. der Familien Quandt, Siemens, Springer's, Mohn's, Bosch's, usw.

            [bMW-Jahresdividende an Familie Quandt: rund 700 Millionen Euro. Auch 'deren' Steuer an den Staat, ist ein Ergebnis aller Mitarbeiter beim BMW-Konzern.]

             

            Damit sollten auch Sie sich, ebenso wie die pseud-sozial- und pseudo-christdemokratischen Parteien und Gewerkschaften, einmal ernsthaft auseinandersetzen!

             

            Die großen Privat- und Kapital-Vermögen in Deutschland und EU-Europa, analog weltweit, sie sind ein Leistungs-Ergebnis aus der Wert- und Mehrwertschöpfung der differenziert technisch-wissenschaftlichen Arbeits-Leistung der werktätigen Bevölkerungsmehrheit.

             

            Aufwachen, brave Gaucksche Michels und Michelines! (?)

    • @Reinhold Schramm:

      Gehts noch! Das Interview war keine Weihnachtsansprache sondern hatte Pegida zum Thema. Ihre populistischen Hate-Tiraden, die mit allem und nichts von diesem Thema ablenken passen bestens in das Pegida Schema.

      • @Arcy Shtoink:

        Hate-Tiraden? Sehe ich da keine. Wenn Sie Kapitalismuskritik als Hasstirade bezeichnen, verharmlosen Sie die Hasstiraden des rechten Spektrums.

        • @Dudel Karl:

          Dieser politisch kaum einordbare Erguss ist keine Kapitalismuskritik. Setzen sie den genannten noch eine "jüdische Nase" auf und Sie haben ihre rechten Hate-Tiraden. Setzen Sie sie ab und Sie haben die pseudolinken Tiraden

          • @Arcy Shtoink:

            "Jüdische Nase"

            Völlig niveaulos, so etwas.

             

            Kapitalismus ist eine ökonomisches System und kein ethnisches. Aber so langsam beginne ich bei Ihnen zu verstehen, woher der Wind pfeift.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @Reinhold Schramm:

      "...Niedrigstundenlöhnen unter 17 Euro..."

       

      Da musste ich ein bisschen schmunzeln. Meine Mutter putzt in einer Schule für Erwachsenenbildung, direkt eingestellt und nicht über eine Reinigungsfirma. Ihr Stundenlohn 1995: 14 DM, 2014: 6,92 €. Ich glaube nicht mal, dass es bei 20% der unteren Verdienstgruppen eine Ausnahme ist.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Nach den Fakten der gesetzlichen Rentenversicherung (GRV) und aus den (christlichen) Diakonie-Texten:

         

        Den Versicherten-Renten an Frauen lagen im "Durchschnitt" 29,8 Jahre an rentenrechtlich relevanten Zeiten (Westdeutschland nur 27 Jahre und Ostdeutschland noch 38,9 Jahre) und 0,78 Entgeldpunkte pro Jahr zugrunde. (Vgl. GRV)

         

        Die durchschnittliche monatliche Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung für Frauen am 01. Juli 2012 lag bei monatlich 549 Euro (West: 505 Euro / Ost: 707 Euro).

         

        Meine verstorbene Mutter hatte 33 Erwerbsjahre, davon den größten Teil eine mehr als 6-Tage-Woche, u. a. als Hausangestellte (dabei auch noch eine mehr als 50 Std.-Wo.). Zugleich hatte sie drei Kinder, ohne zusätzliche Kinderbetreuung, zum Berufsabschluss gebracht. Ihre selbständige Armutsrente lag auf dem geringen Nievau der Grundsicherung (analog Sozialhilfe).*

         

        * [Aus Erfahrung behaupte ich: die wenigsten im Bundesparlament, ob Frauen oder Männer, können eine vergleichbare Arbeitsbelastung wie sie vorweisen.]

         

        Anm.: Die vormalige Bundesarbeitsministerin, Frau U. v. d. Leyen, Mutter und Erbschafts-Millionärin, führte in etwa aus:

         

        Es bedarf über einen Zeitraum von 35 Vollzeit-Arbeitsjahren, einen "durchschnittlichen" Monatsverdienst von 2.500 Euro brutto, um eine Altersrente um mtl. 700 Euro zu erhalten. [Entspr. einen Stundenlohn von ca. 15 Euro brutto.]

         

        Die große Mehrheit der werktätigen Frauen und Mütter, ohne Beamten-Posten, Erbschaften und Renten-Ehemann, erreicht kaum eine eigenständige Altersrente auf dem Niveau der Grundsicherung heute! - 2014 -

    • @Reinhold Schramm:

      Wenn wenn wenn...

       

      Alles keine Rechtfertigung für Rassismus.

      • @Dudel Karl:

        "Wenn" Sie nachdenken und sich mit meinen Texten ernsthaft beschäftigen, so werden Sie feststellen: der Reinhold Schramm ist kein Faschist und auch kein Rassist!

         

        Er (R.S.) wendet sich gegen das verantwortliche deutsche "Kapital" und deren heute modifizierten NSDAP-Gehilfen, - auch in der aktuellen Gesellschaftspolitik in der wirtschafts-imperialistischen BRD!

         

        Erst lesen und dabei nach-denken!

         

        Info.-Empfehlung: "Das Kapital" von Karl Marx.

        • @Reinhold Schramm:

          "Erst lesen und dabei nach-denken!

          Info.-Empfehlung: "Das Kapital" von Karl Marx."

           

          Besser : Robert Kurz

          (einer , der Marx auswendig kannte , aber nicht auf dem Erkenntnishorizont des 19. und dem der Marxisten des 20. Jahrhunderts stehen geblieben ist)

          • @APOKALYPTIKER:

            Karl Marx und Robert Kurz waren keine Hellseher, aber beide haben Grundlagen geliefert für die weitere Erkenntnis der heutigen Welt. Dabei hat Robert Kurz von Karl Marx gelernt. So muss es auch sein. Sozial- und gesellschaftspolitische Aufklärerinnen und Aufklärer müssen weiterhin lernen! So auch von Marx, Engels und Kurz.

             

            Empfehlenswert: "Weltordnungskrieg" - "Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung" von Robert Kurz.*

             

            Weiterhin, von Karl Marx: "Das Kapital", und von Marx und Friedrich Engels: "Manifest der Kommunistischen Partei".*

             

            * (Anm.: Trotz der Niederlage des unvollkommenen Realsozialismus und der Wirtschaftsflucht der ostdeutschen Bevölkerungsmehrheit, bleiben diese wissenschaftlichen Inhalte, dieser Schriften, auch weiterhin aktuell.)

            • @Reinhold Schramm:

              @ Reinhold Schramm

               

              Ihre Kapitalismuskritik und ebenso auch Kritik am "real existierenden Sozialismus" in der DDR und UdSSR - heute noch in China, Nordkorea und sonstwo - ist berechtigt. Lassen Sie sich nicht beirren. Kritik am Kapitalismus hat nichts mit Rassismus im herkömmlich verstandenen Sinne zu tun. Heute verbirgt sich der Kapitalismus oder auch Turbo-Kapitalismus oder Kasino-Kapitalismus hinter dem erfolgreichen Neoliberalismus durch die "geistig-moralische Wende" ab 1983, ganz offen nachvollziehbar nach dem wunderbaren, glücklichen "Berliner Mauerfall" mit Niederreißen des finsteren "Eisernen Vorhangs" zwischen Ost und West.

               

              Was meinen Sie denn zu einer neuen, längst überfälligen "geistig-moralischen Wende" - gegen den global verbreiteten Neoliberalismus? Mit freier Marktwirtschaft, fairem Handel, freiem und sozialem Unternehmertum hat der Neo-Dingsbums nämlich nach meinem Empfinden und Beobachten nichts zu tun!

               

              Es geht im Grunde um die real existierenden "gesellschaftlichen Verhältnisse" in Deutschland, in Europa, in den USA, in Übersee, in Asien et cetera.

  • Schon der Begriff "Abendland" ist (mit voller Absicht) extrem rückwärtsgewandt, was ihn nicht ungefährlicher macht. Parallelen zur ebenso vergangenheitsbesoffenen und in Richtung Rechtsextremismus driftenden "Tea Party" in den USA sind unverkennbar. "Kolonialisten mit iPhones und Autos", wie A. Säger das nennt, trifft es sehr gut, hier wie in den USA.

  • "Man darf nie vergessen, dass auf dem Boden des christlichen Abendlandes sechs Millionen Juden ermordet wurden und dass von diesem christlichen Abendland zwei schreckliche Weltkriege ausgingen."

     

    Praktisch, jetzt ist es das ganze "christliche Abendland" und nicht mehr Deutschland und Deutsche, die dafür verantwortlich sind.

    • @Age Krüger:

      "Verantwortlich" für diese seinerzeit immer technisierter (Heidegger) werdende Bestialität sind diese Deutschen, -wohl wahr.

       

      Aber bereitwillig dabei mitgemacht hat der übers "christliche Abendland" erstreckte Antisemitimus dann doch auch bzw. hat sich nicht lange moralisch damit herumgeplagt, ob man sich daran beteiligen soll oder nicht.-

       

      Gucken Sie doch nur mal, wie auch heutzutage wiederum über Teile dieses christlichen Abendlandes verteilt, diese US_Foltergefängnisse aufgedeckt worden sind.

       

      Solch ein gelebtes Christentum kann man ja wohl nach wie vor, als einen einzigen Bösen Witz bezeichnen.

    • @Age Krüger:

      Die eignenen Verbrechen in Kooperation mit Verbrechern bleiben von d Kirch eh wieder unerwähnt. Heuchler wie eh und je. Auch das "Islam-Bashing von evangelischen Fundamentalisten"

      http://www.heise.de/tp/artikel/27/27238/1.html bleibt wieder mal verschwiegen. Heise zitiert hier Spektrum (ev. Zeitung) aus dem Jahr 2004: "der Bevölkerungsanteil Muslime den der Protestanten in der EU übertreffen werde" falls die Türkei der EU beitrete...Ich glaub die sind ganz glücklich über Pegida. Offiziell mimt man natürlich die Verständigung. Wie immer halt.

    • @Age Krüger:

      Sie Verwechseln Verantwortung mit Kultur. Wenn Sie Kultur und Nation deckungsgleich setzen wollen, kommen Sie bei dem nationalistischen Kulturbegriff der Nazen an.

      • @Arcy Shtoink:

        Ich muss Ihnen hier mal unumwunden Recht geben.

        Mein Kulturbegriff ist hier wie auch ansonsten nicht besonders deutlich ausgebildet und kommt immer wieder schnell mit den nationalen Zuordnungen in Berührung.

         

        Aber vielleicht sollten wir damit mal anfangen und die Prämisse der Pegida schon von vornerein in Frage zu stellen. Gehört Deutschland mit dieser Vergangenheit überhaupt zur Kultur des christlich-jüdischen Abendlandes? Und selbst wenn. Gehört da Dresden, dass 40 Jahre lang eine mehr aus dem ösrlichen Europa geprägte sozialistische Kultur übernommen hatte, dazu?

        Interessanterweise reden alle auch immer nur darüber, dass Ost- und Westdeutschland zusammenwachsen sollten, niemals darüber, dass Osteuropa und dieses "christlich-jüdische Abendland" mal zusammenwachsen könnten.

      • @Arcy Shtoink:

        Gut gesehen! Der Begriff "Kultur des Abendlandes" wie benutzt in dieser Debatte- erscheint diffus: Einerseits NAZI ideologisch (national) gefärbt, - Andererseits positiv biblisch: als Kultur von Solidarität und Nächstenliebe, Friede,Freiheit...und sogar Aufklärung !

        (also als (?) `metanational oder als metapolitisch/metaideologisch..?)

        Mir ist schleierhaft wo pegida hin will..

        Zum Weiteren ist ja offensichtlich das die Praxis der sozialen Rehhierachisierung in `arm und reich´wie betrieben durch den Ökonomismus der Neoliberalen und deren Politik in der EU, zutiefst `unchristlich´ist!

        Und so etwas wie

        "Sozialen Unmut, Soziale Unsicherheit"

        erzeugt..

        Und dann obendrein die wirre Propagandahatz gegen Russland.. im Namen von überdrehtem Neoliberalismus...

        • @vergessene Liebe:

          Sorry 1. ist das kein biblischer Begriff und 2. wenn Sie schon Russland ins Spiel bringen, dann bleiben Sie doch bitte annähernd beim Thema und gehen sie auf Putins nationalistischen Russlandbegriff ein. Warum bringen Sie den Kurs Pegida mit Arm/Reich Fragen in Verbindung. Wollen sie hier braune antikapitalistische Spielchen spielen?

          • @Arcy Shtoink:

            ..ich meine nur das pegida den Abendlandsbegriff christlich interpretiert... plus das pegida das Resultat der populären neoliberalen Politik ist...

            Das könnte auf ne dumme Wiederholung der Geschichte hinauslaufen!

            Die Ursache pegidas liegt offensichtlich in der verfehlten Politik von EU und BRD Regierung!

            hmm.. wieso zweifle ich an deiner Wissenskompetenz?

            • @vergessene Liebe:

              Die, im Artikel des Interviews des EKD Vorsitzenden -hier geäusserte- Strategie gegen pegida erscheint gut, aber evtl. etwas zu verspätet..

              Es bedarf offensichtlich der Hilfe aus verantwortungsvoller Politik heraus.

      • @Arcy Shtoink:

        Wie auch immer: Fest steht, daß der Holocaust von Deutschland verbrochen wurde. Und genau so fest steht, daß die NSDAP ohne Unterstützung durch ein breites rechts-konservatives Bürgerspektrum niemals zu Macht hätte kommen können.

        • @Dudel Karl:

          Sie vergessen die zwei Weltkriege und Sie vergessen die Verantwortung der KPD, welche ebenfalls die Weimarer Republik im Abgrund sehen wollte un sich bspw.nicht zu blöd war zusammen mit der NSDAP einen Volksentscheid zur Auflösung des SPD geführten preußischen Landtages zu veranstalten

          • @Arcy Shtoink:

            Außer dem vielbemühten preußischen Landtag fällt Ihnen dazu nicht viel ein. Im preußischen Landtag wurden damals doch höchstens Kartoffelsorten verwaltet. Und nein, der erste Weltkrieg hat nicht die NSDAP gewählt, weil der war schon tot und hätte auch kein Wahlrecht gehabt. Und der zweite dann: Bekanntermaßen Wirkung und nicht Ursache.

             

            Übrigens war das Dritte Reich ein kapitalistisches.

          • @Arcy Shtoink:

            Sie versuchen doch nicht etwa, die KPD, deren Mitglieder den politischen Hauptkampf gegen den deutschen Kapital-Faschismus und deren NSDAP geführt haben, und die in der BRD im Jahr 1956 verboten wurden, durch den antikommunistischen und postfaschistischen Dreck zu ziehen?

            • @Reinhold Schramm:

              Sie versuchen doch wohl nicht ausweichend die Zusammenarbeit von KPD und NSDAP beim Volksentscheid zur Auflösung des SPD geführten preußischen Landtages klein reden zu wollen?

              • @Arcy Shtoink:

                Die sozialdemokratische Führung verweigerte den antifaschistischen und antikapitalistischen militärischen Kampf in der Weimarer Republik gegen die NSDAP. Die historische SPD-Führung und sozialdemokratische Gewerkschaftsführung ist mitverantwortlich für die Niederlage der deutschen Arbeiterbewegung -- und für die staatsterroristische Machtübernahme der deutschen Kapital-Faschisten und deren NSDAP 1933.

                • @Reinhold Schramm:

                  Leider muss ich @Arschi Stonk da insofern Recht geben, als dass sich die damalige KPD-Führung nicht besonders geschickt verhalten hat, sich immer von den personifizierten antikapitalistisch klingenden rassistischen Zuweisungen der NSDAP ausreichen abzugrenzen.

                   

                  Das ist auch afaik parteiintern auf Kritik in der KPD gestoßen und letztendlich sollte man das Problem auch benennen dürfen, denn es gibt die Gefahr, wie man an dem sonderbaren Wahlverhalten einiger Bundesbürger sieht, dass diese vereinfachte Kapitalismuskritik wieder in so eine völlig falsche Richtung ausschlagen kann.

                  Ich hatte neulich noch bei einem Vortrag von Frau Wagenknecht gehört, dass auch in den Theoriekadern der kommunistischen Parteien im Ostblock dieses Problem durch die Blockade während der stalinistischen Zeit nicht ausreichend bearbeitet werden konnte.

                  Um so wichtiger, da heute drauf zu achten!

                  • @Age Krüger:

                    War nicht eher das Problem, dass die Moskautreue KPD die "Wer-hat-uns-verraten"-Sozialdemokraten als Hauptfeind ansah und umgekehrt die SPD tatsächlich schon damals sehr große Zugeständnisse an das Großbürgertum gemacht hatte, dass als Linke sich in ideologischen Haarspaltereien verloren hatten anstatt die wirkliche Gefahr von Rechts (immerhin in den 1920er Jahren lange Zeit eine kleine Splitterpartei) wahrzunehmen?

        • @Dudel Karl:

          Gut, der mittlerweile verstorbene Karlheinz Deschner war wirklich auch fies, aber sein Buch "Mit Gott und dem Führer" hochinteressant.

          • @fornax [alias flex/alias flux]:

            Bei Ihnen würde ich auch noch den "Pfaffenspiegel" im Bücherschrank vermuten. (https://de.wikipedia.org/wiki/Pfaffenspiegel)

            • @Arcy Shtoink:

              Bei Wikiartikeln sollten Sie übrigens bedenken, dass das immer nur die Meinung eines Autors ausdrückt. Und naja, der Kirche liegt es doch immer daran gut wegzukommen...:-) Da werden Leutchen wie Nazihelfershelfer Erzbischof Conrad Gröber schnell zum Heiland stilisiert... Wie praktisch... Auch so Leute wie Michael Faulhaber, der ja im 1. Wk. naja...Interessant ist es immer die Diskussionsbeiträge auf Wiki anzuschauen. Es gibt Menschen die wehren sich gegen diese Geschichtsverdrehung... Auf der anderen Seite gibt´s von Kirchen gesponorte Leut die durchaus der Aufklärung dienen "Rothenburg unterm Hakenkreuz" http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/impressum/ Sicher macht man da um sowas kein großes Aufheben....

            • @Arcy Shtoink:

              Wenn´s was Moderneres suchen: "Herren und Knechte der Kirche" von Hubertus Mynarek, ein Ex-Theologieprof.

              Oder die Wandlung des David Berger "Der heilige Schein" nach seinem Outing (vorher war er einer von den Hardcore-Hetzern auf kreuz.net). Ich bin da immer auf dem Laufenden...

            • @Arcy Shtoink:

              Logo..."Pfaffenspiegel", ein Klassiker, muss man im Bücherschrank haben, net wahr?

        • @Dudel Karl:

          Autsch... (die Wahrheit tut weh...)

          "Wehret den Anfängen..."

  • Ich denke diese politischen Aktivisten fühlen sich keineswegs unverstanden, sondern sind ein völkischer Mob, der höchst aggressiv für sich die Macht beansprucht zu definieren, wer zum Volk dazu gehört und wer dementsprechend ausgeschlossen werden soll.

    Es gibt keine Systeme, aber vom System unverstanden fühlt sich bestimmt niemand.

    Eine Verharmlosung.

    "Für den Erhalt unterer Kultur"

    "abendländische Kultur"

    sind reine Propagandaslogans der völkischen Rechten - siehe Moeller van der Bruck Der Untergang des Abendlands;

    NPD: "Volkstod" durch Zersetzung durch Überfremdung.

    Das sind menschenfeindliche Wahnideen, die in Dresden besonsers große Zustimmung finden.

    • @nzuli sana:

      Man darf nur hoffen, dass die den Begriff "Demokratie" nicht auch noch verwenden und dieser dann denen kraftlos schlapp mit der Begründung überlassen wird er sei ein Propagandaslogan der völkischen Rechten.

  • Es ist ein sehr zu begrüßender, schon mal erster Schritt aus der selbstverschuldeten Dummrednerei, wenn auf das von Ines Pohl angesprochene Pegida- Thema: „Schutz unserer christlich-jüdisch geprägten Abendlandkultur“, die eindeutige Antwort kommt, dass es eine christliche Abendlandkultur sei.-

    Die Sache macht sich!

    • @H-G.-S:

      Ich würde nicht jedem Stöckchen hinterherlaufen nur weil Pegida einen Begriff verwendet. Den rechten Hampelmännern die Begriffshoheit zu überlassen wäre der falsche Weg

      • @Arcy Shtoink:

        -?- "Ich würde" -?-

         

        Tut mir leid, aber irgendwie wirken Sie wie ein irrational-reflexhaft, hauptsächlich überall dazwischenrufen wollender komischer Kauz.

        Behalten Sie eigentlich auch schon mal Bezug, zu einem angesagten Sachverhalt?

        • @H-G.-S:

          er hat noch vergessen Toilettengate zu bringen und irgendwas Diffamierendes über "DIE LINKE" :-)

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Das Gegenteil von "Christentum"???

     

    UNWAHRHEIT, Konfusion, Schuld- und Sündenbocksuche, Illusionen von und zu materialistischer "Absicherung" - nee das paßt genau ins Raster!!!

  • Die wahre antwort auf PEGIDA kann nicht von den Jesus-Jüngern, sondern nur von den Anhängern des fliegenden Spaghettimonsters kommen: PAGIRA - Pastafaris gegen die Invasion unsichtbarer Rosafarbener Einhörner.

    • @Ali Falcone:

      Ist doch völlig Wurst, ob bei Aktivitäten gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit an Spagettimonster, Jesus, Allah oder den unausweichlich wissenschaftlich bewiesenden und in naher Zukunft kommenden Sozialismus geglaubt wird. Die Spalter von der Spagettimonsterfraktion stören imho aber eher.

  • Bis zu " Aber auch wenn ich die menschenverachtenden Parolen ablehne, muss ich zu dem Versuch bereit sein, die Sorgen der einzelnen Menschen, die dort auf die Straße gehen, zu verstehen." war das Interview OK. Aber dann wieder dieses unsägliche Sorgen- und Ängste-gebabbel der Pegidaversteher.

     

    Nochmals:

    1. demonstrieren da nicht lauter Hartz4-Opfer und Altersarme

    2. geht es den Ostdeutschen wirtschaftlich besser, als es zu DDR-Zeiten jemals der Fall war

    3. ist auch Armut ist keine Rechtfertigung für Rassismus und Fremdenhass und wenn

    4. Abstiegs- und Armutsängste der Hintergrund wäre, müßten diese Leute logischerweise diejenigen hassen, die reicher sind als sie und nicht die, die noch weniger Chancen haben.

     

    So lange man in die Pegidafreaks irgendwelche Sorgen und Ängste hineininterpretiert, gesteht man ihnen genau den Opferstatus zu, nach dem sie heischen, den sie aber nicht verdienen. Und man blendet die simple Realität aus: Hass treibt diese Menschen an, nicht mehr und nicht weniger.

    • @Dudel Karl:

      Das sehe ich genauso.

       

      1., 3. und 4. stimmt auf jeden Fall, 2. kann ich nicht beurteilen.

       

      Ich vermute mal, und das sagt der Herr Bischof ja auch, dass den meisten die Hintergründe zu den Menschen in Dresden bzw. Sachsen und deren Beweggründe fehlen.

       

      Ich hatte die Gelegenheit "diese" Menschen kennen zu lernen und bin seit Jahren täglich hier vor Ort. Aus Erfahrung weiß ich, dass mir meist schlichtweg nicht geglaubt wird, wenn ich Begebenheiten aus meiner "Wahlheimat" erzähle. Das ist einfach alles so unglaublich, was manche Leute hier von sich geben und wie sie sich verhalten, dass man es sich einfach nicht vorstellen kann, wenn man z.B. aus NRW oder Hessen kommt. Leider!

  • "Nun gibt es ja unstrittig Imame, die den Dschihad predigen, und Familienväter, die ihre Töchter nach der Scharia bestrafen." - Nun es ist auch unstrittig das es Christen gibt die immernoch gegen jede Form des Andersseins, wie Homosexualität, Unverheiratetsein, Emazipation, Gleichberechtigung, sexuelle Vielfalt -auch als Unterrichtsstoff- etc. wettern, oder gar hetzen. Das passt doch ganz gut mit den hier angesprochenen Muslimen zusammen. In einem Wort HINTERWÄLDLER. Es ist schon eine Schande dass Religion ganz gleich welcher Richtung in der heutigen Zeit eine derart große Rolle spielt, bzw. spielen darf. Das Abendland sollte sich hier endlich gänzlich von frei machen und Solidarität und Nächstenliebe nicht abhängig von Glaube, Hautfarbe oder Sexualität gewähren.

    • @Spider J.:

      "ein von religiösen HinterwäldlerInnen bedrohtes Abendland, das sich gänzlich frei machen sollte von religiöser Schande und für Solidarität und Nächstenliebe unabhängig von Glaube, Hautfarbe oder Sexualität".

      ...klingt irgendwie auch nach einer Form von Pegidis!

      • @Parateckxs:

        Ich habe nicht gesagt dass ich mich bedroht fühle. Belästigt trifft es eher. Und von religiöser Schnade hab ich auch nicht gesprochen. Für mich gehört Religion aber nicht in den öffentlichen Raum. Und wenn dieser frei davon wäre, müsste sich auch keiner in irgendeiner Weise davon bedroht sehen.

    • @Spider J.:

      Sie sind aber schlau! Ich vermute das war Heinrich Bedford-Strohm auch klar. Sie haben übrigens die homophoben rechtsradikalen Atheisten, die es "unstrittig" auch gibt, ausgelassen.

      • @Arcy Shtoink:

        Oh ich bitte vielmals um Enschuldigung! Aber danke für das Kompliment mein Lieber! ;)

  • Der EKD-Vorsitzende misst die Welt daran, ob sie den Offenbarungen seiner christlichen Heilslehre entspricht oder aber eigene Wege zu gehen gedenkt. So hat er an den Demonstrationen des rassistischen Mobs in Dresden und anderswo solange nichts auszusetzen, solange sie unter dem Banner des Christentums marschieren; und dass dieses Banner mit rassistischer Ausgrenzung und Verfolgung Hand in Hand zu gehen vermag, lehrt die Geschichte auf geradezu penetrante Weise:

     

    "Bei allem muss aber jedenfalls klar sein, welche Ethik man vertritt, auf welchem Wertegerüst man steht und welche Werte unverrückbar sind."

     

    Bischof Bedford-Strohm lässt auch keinen Zweifel daran, an welche Ethik er dabei denkt: an eine autoritäre, fremdbestimmte Ethik, die nur kraft der dogmatischen Prämisse zu halten ist, wir (sic!) seien alles Geschöpfe Gottes. Da diese dogmatische Voraussetzung aber für diejenigen keinerlei Verbindlichkeit beanspruchen kann, die sich der reiigiösen Selbst- und Fremddeutung nicht unterwerfen, handelt es sich in Wahrheit um die Binnenethik einer religiösen Gemeinschaft, deren Institutionen sich anmaßen, das Leben von Millionen Menschen autoritativ zu bestimmen. Moralphilosophisch ist mit Fug und Recht zu bestreiten, ob eine solche Ethik überhaupt zur Formulierung von Grundsätzen imstande ist, die über Regeln der Klugheit hinausgehen, die dem Zusammenhalt der Gruppe dienen.

    Der Herr Bischof will die 'Sorge und Ängste der Bürger ernst nehmen, was heißt, Politik mit dem rassistischen Mob zu machen, der auf den Pfad christlicher Heucheleien der Nächstenliebe zurückzuführen sei. Frau Pohls Frage, ob er keine Angst vor einer islamischen Unterwanderung "der deutschen Leitkultur" habe, beantwortet er mit der Festigkeit seines Glaubens, welcher die beste Angstprävention sei. Der rassistische Mob ist aber just aus jener 'deutschen Leitkultur' hervorgegangen, die nun seiner Therapie dienen soll.

    • @Andreas Müller:

      So ein Blödsinn.

      Ich bitte Sie, nicht ihre über das Christentum zusammengestoppelten Vorurteile wahllos auf Individuen zu werfen, die ihrem Pauschalurteil (das scheint es zumindest zu sein) "Christ" nicht im Geringsten entsprechen.

       

      Keiner ihrer Vorwürfe trifft Bedford-Strom, mal abgesehen davon, dass er es wagt, Christ zu sein.

      • @Klaus Heiszt:

        Christ zu sein ist kein Wagnis, sondern die Entscheidung für ein sacrificium intellectus: credo quia absurdum. Schon vergessen?

        Aber klar, Herr Heiszt, Kritik an der christlichen Ideologie ist natürlich und selbstverständlicherweise immer dann eine grobe Verzerrung, wenn Nicht-Christen sich ihrer erdreisten. Man muss der Offenbarung teilhaftig sein, um dem Hokuspokus zu verstehen, was wiederum die Bedingung der Möglichkeit von Kritik. Genau das zeichnet eine Sekte aus. Wie kann nur ein denkender Mensch 250 Jahre nach der Aufklärung diesen Wahn bei vollem Bewusstsein mitmachen?

  • Den intereligiösen Dialog würde ich nicht als den besten Schutz gegen Vorurteile.

     

    Zum einen erreicht er selbst die eigenen Mitglieder der Religionsgemeinschaften nicht. Zum anderen gibt es auch noch die breite Masse der Atheisten. Dort wird es schwierig Rassismus und Fremdenhass über die interne Schiene anzugehen.

     

    Eine Zusammenarbeit müsste breiter aufgestellt sein um effektiv zu sein. Wie sieht es zum Beispiel mit der Zusammenarbeit von Kirchen, Muslimen und Gewerkschaften aus?

    • @Arcy Shtoink:

      Warum sollten ausgerechnet Muslime in der Pflicht sein, deutsche Rassisten zur Vernunft zu erziehen?

       

      Irgendwie scheint es in deutsche Köpfe nur schwer hineinzugehen, daß die Opfer nicht für die Taten der Täter verantwortlich sind.

      • @Dudel Karl:

        Ich verstehe ihre Frage nicht. Wie kommen Sie auf "ausgerechnet Muslime", wenn die Zusammenarbeit breiter Bevölkerungsgruppen angesprochen wird?

         

        Sie scheinen zudem einen Gegensatz "Muslim"/"deutsch" zusehen. Sind Muslime für Sie kein Teil Deutschlands? Haben Muslime, wie Atheisten und Christen auch nicht ebenfalls eine politische Verantwortung gemeinsam mit anderen Gruppen gegen Rechtsextremismus vorzugehen?

        • @Arcy Shtoink:

          Nein, Muslime haben da keine Verantwortung. Sonst müßte man, derselben Logik folgend, den Juden Verantwortung für den Holocaust unterschieben.

           

          Zuallererst ist am Rassimus der Rassist schuld, am Nazismus der Nazi und am Fremdenhass der Fremdenhasser.

    • @Arcy Shtoink:

      Da erklärt der Exponent eines Unterwerfungskultes der ein gerüteltes Maß an Einhegungsmaßnahmen über die JAhrhunderte erfahren hat, mit den Anhängern eines anderen Unterwerfungskultes zu reden?

       

      Was kann dabei herauskommen?

  • Nach der tagesschau warnt die EKD vor einer Dämoniserung von Pegida. Da nimmt sich dieses Interview doch recht angenehm. Denn ich warne auch davor, dass es nicht angeht, berechtigte Kritik an einer Bewegung direkt als deren "Dämonisierung" zu brandmarken und gleichsam Kritik tabu zu machen.

     

    Und was das mit dem Abendland soll, fragt sich auch. Sind es all die von der CDU enttäuschten PErsonen, die jetzt bei der AfD stärker "wertkonservative" Ausrichtung suchen? Sollen die so milde behandelt werden, damit sie nach entsprechend scharfen Tönen gegen Ausländer aus der sogenannten gesellschaftlichen Mitte wieder dorthin zurückfinden? Das ist die wesentlich größere Gefahr. Diejenigen, die sich am Rande des KOnsensfähigen aufhalten beschwören viel leichter eine unheilvolle Plitik herauf als andere, die sich bewusst außerhalb des Konsenses bewegen.

     

    Und es setzt sich ei Trend fort, der den Einbruch in das bürgerliche Lager verstärken soll: Demonstranten werden eher aufgefordert, sich doch nicht äußerlich direkt erkennbar rechtsextrem zu kleiden. Diese Tendenzen konnten auch in westdeutschen Städten beobachtet werden.

    • @Celsus:

      Was erwartet man auch anderes als das in absoluten Zahlendie meisten Wanderer von der größten Partei in alle Richtungen marschieren. Von den "DIE PARTEI" kommen die Wähler in der Zahl wohl nicht her ;-). Prozentual im Vergleich zu den Wahlergebnissen. liegt die "DIE LINKE" zusammen mit der CDU als Wählerreservoir für die AfD vorne.

      • @Arcy Shtoink:

        Wer zur AfD wechselt, war niemals Linker. Insofern ist es gut, wenn sich das bißchen Spreu vom Weizen trennt.

         

        Im übrigen wäre es ganz interessant, wenn Sie Ihre Behauptungen zur Abwechslung mal mit Zahlen belegen könnten. Aber bitte nicht wieder die von der FE-Stiftung - wegen Befangenheit, Sie wissen schon.

  • Schön und gut. Diese Deutschen sehen sich aber als Bürger des 19. Jahrhunderts. Kolonialisten mit iPhones und Autos halt. Wer so einen Landsmann persönlich kennt, der erahnt das Ausmaß an Frustration und Sehnsucht nach heiler Welt. Mit diesen Leuten ist einfach kein Staat zu machen. Setzt sie bei Andrea Berg, Kastelruther Spatzen und Wetten Dass vor den Fernseher. Informiert sie mit Promi-TV und gruseligem Crime Infotainment. Was anderes können und wollen die gar nicht.

    • @Andreas Säger:

      Sie waren am Gymnasium? Sie haben vielleicht gar studiert? Sie haben eine Frestanstellung und/oder sind Chef? Na, dann!

       

      Wer oder was gibt Ihnen eigentlich das Recht, auf Leute, die sich (wovon auch immer) überfordert fühlen, herabzusehen? Die für Sie ganz nette Gewissheit etwa, dass Sie in einer Leistungsgesellschaft leben, der Sie persönlich besser entsprechen als Menschen, die „bei Andrea Berg, Kastelruther Spatzen und Wetten Dass vor den Fernseher“ sitzen, sich „mit Promi-TV und gruseligem Crime Infotainment“ berieseln lassen und „was anderes [gar nicht] können und wollen“?

       

      Könnte es nicht vielleicht sein, dass mit diesem Staat und dem „System“, das in ihm herrscht, kein Staat zu machen ist? Ich meine: Ein anderes Volk als das, was man nun einmal hat, kann man sich schwerlich häkeln. Eine andere Form des Zusammenlebens aber schon.

       

      Im Übrigen hat sich das „christliche Abendland“ 1933 nicht zum ersten Mal die Finger dreckig gemacht. Das Christentum selbst war, als es noch an der Macht gewesen ist, bloß nicht so industrialisiert. Pogrome gegen Juden gab es immer schon in Europa. Und was angebliche Christenmenschen auf anderen Kontinenten angerichtet haben mit Schwert und Bibel, brauche ich hier wohl nicht weiter ausführen. Der Machtmissbrauch hängt eindeutig nicht an einer bestimmten Religion, sondern an der Macht an sich. Und er ist nicht auch nicht gottgegeben, sondern von einzelnen, ganz konkreten Menschen gemacht. Von Menschen, die sich für was Besseres hakten und sich einbilden, sie dürften auf andere hinunter sehen, wenn ein „System“ ihnen das zu erlauben scheint.

      • @mowgli:

        Seien wir doch mal ehrlich. In der ganzen Geschichte der Menschheit existiert nicht irgendwo positives Leuchtfeuer. Kann es vielleicht sein, dass diese Welt die falsche ist und die Menschheit sich einen neuen Planeten suchen muss?

        • @Arcy Shtoink:

          Nuja, eine ziemlich abstrakte Lösung. Einfacher und realistischer wäre es aber vielleicht sich mal mit der Idee auseinander zu setzen, daß der Mensch an sich "schlecht" ist. Nicht wenige Stimmen, allerdings oft verpönt, sagen immer wieder, daß der Mensch an sich ein Rudeltier ist, daß sich und seiner Herde allein verpflichtet fühlt und pampig wird, wenn Andere, die nicht zum Rudel gehören, auf die Wiese kommen. Der Egoismus ist zentraler und instinktiver Bestandteil jeder Masse. Überall auf der Welt. Klingt nicht schön, hilft aber so Manches zu verstehen und zu erklären, wenn man diese Prämisse als "gegeben" annimmt.

          • @Mephisto:

            Das von vielen (neoliberal geprägten) Ökonomen benutzte Modell des Homo Oeconomicus geht auch vom rein egoistischen Menschen aus, der nur zum eigenen Vorteil handele. Diese Theorie ist also gar nicht so verpönt (oder gar politisch inkorrekt?) wie sie glauben machen wollen.

            Nur wird dieses, mittlerweile immer häufiger kritisierte Modell dadurch nicht richtiger. Es lässt nämlich nicht nur, aber auch die elementare Wichtigkeit von sozialen Bindungen für ein soziales Wesen wie den Menschen außer Acht, welches ihn zu sozialem und altruistischem Verhalten befähigt.

            • @Manuel:

              Ich nahm aber keinen Bezug auf den homo oeconomicus, mit den verpönten Stimmen meinte ich eher die "Pessimisten" meist eher konservativer Prägung (deshalb "verpönt").Der Mensch als soziales Wesen neigt aber nunmal größtenteils dazu,soziales Verhalten hauptsächlich zu den "Seinen" zu praktizieren.

  • Wenn Pegida das Abendland ist, kann man sich dafür nur schämen.