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„Don't Say Gay“-Gesetz in FloridaDisney unter Druck

Der Unterhaltungsriese kritisiert die Pläne Floridas, Kindern Wissen über LGBT*IQ vorzuenthalten. Die Republikaner schießen nun zurück.

Micky Maus ist bunt: Disney bezieht deutlich Position gegen das LGBTQI-feindliche Schulgesetz Foto: Phelan M. Ebenhack/ap

Tallahassee dpa | Nach Kritik an einem LGBTQI-feindlichen Schulgesetz gerät der Unterhaltungsriese Walt Disney im US-Bundesstaat Florida unter Druck. Das Repräsentantenhaus des Bundesstaates votierte am Donnerstag für einen Gesetzesentwurf, der steuerliche Nachteile für Disney haben könnte. Der Text muss dem republikanischen Gouverneur Ron DeSantis nun zur Unterschrift vorgelegt werden.

Hintergrund ist ein Gesetz, das von Gegnern als „Don't Say Gay“ („Sag nicht schwul“) genannt wird. Es untersagt unter anderem die Themen „sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität“ vom Kindergarten bis zur dritten Klasse im Unterricht. Disney hatte sich gegen diese Regelung ausgesprochen.

Die englische Abkürzung LGBTQI steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, queere sowie intergeschlechtliche Menschen. Das neue Gesetz in Florida hat weit über den Bundesstaat hinaus Empörung hervorgerufen. Der Republikaner DeSantis hatte das Gesetz Ende März unterzeichnet. Disney stellte sich damals mit deutlichen Worten dagegen und erklärte, dass das Gesetz niemals hätte in Kraft treten dürfen. DeSantis und seine Republikaner in Florida hatten daraufhin Disney attackiert und das Gesetz verteidigt.

Disney ist ein riesiger Arbeitgeber in dem US-Bundesstaat. Der Themenpark Walt Disney World Resort bei Orlando ist ein Touristenmagnet. Der Unterhaltungsriese mit Hauptsitz im US-Bundesstaat Kalifornien hatte in den 1960er einen Sonderstatus mit weitgehender Selbstverwaltung in Florida bekommen. Der nun mit der Mehrheit der Republikaner verabschiedete Gesetzesentwurf könnte zur Folge haben, dass Disney diesen Sonderstatus verliert.

„Disney hat versucht, kalifornische Werte nach Florida zu importieren“, hatte der republikanische Abgeordnete Randy Fine am Mittwoch dem Sender CNN gesagt. Kalifornien gilt als besonders liberaler Bundesstaat. Disney sei Gast in Florida. „Wenn Sie besondere Privilegien wollen, sollten Sie sich besser gut benehmen“, so Fine. Die stellvertretende Sprecherin von US-Präsident Joe Biden, Karine Jean-Pierre, kritisierte die Republikaner in Florida. „Wir sind dagegen, dass der Gouverneur gegen ein Unternehmen vorgeht, weil es sich gegen das Gesetz ausspricht.“

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6 Kommentare

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  • Es scheint, dass weltweit Konservative jegliche Vision verloren haben, was konservative Politik zum Wohle der Allgemeinheit sein könnte. Stattdessen verbieten sie Feministinnen-Organisationen oder verbannen Einhorn-Bücher aus Schulbibliotheken, und pochen auf ihr Recht, zu jenen Menschen weiter scheiße sein zu dürfen, zu denen man früher immer so schön scheiße sein durfte. Das absurde Mehrheitssystem der USA öffnet dieser Form von Wahnsinn Tür und Tor.

  • Waum übersetzt Ihr "gay" einseitig mit "schwul"?



    Das ist schlicht Quatsch. Seit geraumer Zeit bezeichnen sich im englischsprachigen Raum auch viele lesbische Frauen als "gay". Es ist einfach ein umgangssprachliches Wort für "homosexuell".

  • Nein, die Republikaner schießen nicht "zurück".



    Sie beißen einfach nur wild um sich, wie ein angeschossenes Tier.

    Nicht einmal die Republikaner wissen, welche Konsequenzen diese Änderung haben wird.

    Es geht nämlich eigentlich gar nicht um irgendwelche "Privilegien", sondern um die Tatsache, dass Disney bisher ALLE Aufgaben der öffentlichen Hand in der Gegend übernommen hat (und dafür einen Teil der Steuern vor Ort bekommen hat.)



    Diese von Disney organisierte Verwaltung hat auch ganz normale "öffentliche" Haushalte mit Krediten und so weiter.



    Nach der Aufhebung des Sonderstatus muss all das der Staat übernehmen - inkl. der Schulden.

    Niemand weiß, was am Ende genau passieren wird - Prognosen schwanken zwischen "das wird die Steuerzahler richtig viel Geld kosten" auf Seiten der Kritiker und "wir wissen nicht, was das für Konsequenzen hat und wollen es auch gar nicht wissen" auf Seiten der Befürworter dieses Gesetzes.

  • Mit Disney sollte man kein Mitleid haben. Das Unternehmen ist ein typisches Beispiel dafür wie Unternehmen eine progressive Positionierung als Mittel des Marketings nutzen, um ihren Ruf rein zu waschen.



    Das gleiche ist bei Amazon und Starbucks zu beobachten, doch wenn es dann hart auf hart kommt und man versucht Gewerkschaften zu gründen zeigt sich immer wieder, dass die warmen Worte der Konzerne nichts wert sind.

    • @Julius Anderson:

      Immernoch besser als sich gar nicht gegenüber Diskriminierung und Hass zu positionieren.

  • Gewagte Prognose: Disney wird in Florida noch deutlich länger relevant sein als ein DeSantis...