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Die langweiligsten Tage des JahresWeihnachten abschaffen!

Für eine Muslimin in Deutschland sind die Feiertage nur gut, um alte Freunde zu treffen. Wenn das auch noch ausfällt, gibt es nichts als Frust.

Weniger Nadeln: Auf Weihnachtsbäume kann man auch verzichten. Bild: dpa

Es gab exakt einen Grund, weshalb ich die Feiertage herbeisehnte, und der fällt dieses Jahr weg: die alljährliche Reunion mit meiner ältesten Clique. Na toll. Ganz ehrlich, was ist Weihnachten ohne Familie und Freunde? Meinetwegen kann man Weihnachten dann gleich ganz abschaffen.

Schon seit Wochen suchten wir nach einem gemeinsamen Termin, der uns allen passt. Wir diskutierten, schoben Verabredungen hin und her, vergeblich. Es klappte einfach nicht, und das ist vermutlich normal. Die Schulzeit ist sechs Jahre her, wir alle sind mittlerweile berufstätig oder studieren, sind um die halbe Welt gezogen und leben noch immer verstreut.

Über die Feiertage versuchen wir alle zwar in Hamburg zu sein, doch mit den Jahren werden die Verpflichtungen mehr, die Zeit knapper und das gemeinsame Treffen immer unmöglicher. Dieses Jahr musste es aber unbedingt klappen: Vanessa und Mario haben Bene bekommen, unser erstes Cliquen-Baby.

Das durfte ich unter keinen Umständen verpassen, deshalb schlug ich den einzigen Abend vor, an dem ich in Hamburg sein würde: „Am 24. um ca. 18 Uhr passt keinem?“ Antwort: „LOL, Kübi, das ist DIE Bescherungszeit schlechthin.“ Doofe Weihnachten!

Allein im Hof

Als abenteuerlustiges Kind muslimischer Eltern, die keine Weihnachten feierten, fand ich schon damals: Weihnachten sind die mit Abstand langweiligsten Tage des Jahres. Im Fernsehen werden immer wieder die immer gleichen Weihnachtsmärchen gezeigt, im Radio „Last Christmas“ rauf und runter gespielt, bis einem George Michael höchstpersönlich ins Ohr zieht, die Bücherhallen werden geschlossen, aber auch Einkaufszentren oder Supermärkte, Orte, an denen ich mir Maronen oder Lakritze hätte kaufen können, ebenfalls.

Doch am schlimmsten fand ich es, dass zu allem Überfluss keine meiner Freunde aus der Nachbarschaft raus zum Spielen durften, und so standen meine Geschwister und ich allein auf dem Hof. Die Weihnachtstage nahmen mir alles, was mir sonst Freude bereitete.

Aber dieses Jahr nahm mir Weihnachten meine Reunion weg. Das geht zu weit!

Am Tag vor Heiligabend sagte ich Weihnachten deshalb den Kampf an und beschloss zumindest den kleinen Bene mit einem Geschenk zu überfallen – so à la verspätete Weihnachtsfrau mit Kopftuch. Punkt 19 Uhr, nach dem Essen und mitten in der Bescherung platzte ich bei Vanessa und Mario rein, schnappte mir den kleinen Bene, knuddelte ihn, hieß ihn auf der Welt willkommen und übergab ihm mein Geschenk.

Zu meiner Überraschung lag unter dem Tannenbaum auch ein Geschenk für mich von Bene. Ein Jutebeutel mit seinen Fußabdrücken. Ich bedankte mich und eilte nach einer halben Stunde Eilbesuch wieder von dannen und ärgerte mich noch immer, dass ich die Reunion verpassen würde.

Allein im Bus

Am nächsten Tag saß ich im riesigen Reisebus von London Heathrow nach Oxford – ganz allein, nur der Busfahrer und ich als einzige Reisende. Ich blickte auf die leeren Sitze und fühlte mich ganz schön mies und allein. Außer mir verreiste also niemand an diesem Tag, alle anderen auf der Welt saßen irgendwo glücklich bei ihren Familien und Freunden. Dann kamen wir in Oxford an, die zentrale Busstation: menschenleer. Ja, nicht einmal auf die Straße gingen die Menschen heute.

Zu Hause blockierte ein Stapel Post und Postkarten die Tür. Da war eine Grußkarte aus Schottland und eine aus den USA dabei, ein lieber Brief aus Berlin und eine „Ich bin jetzt übrigens auf der Welt“-Karte von Bene, ein Haufen Magazine, Zeitungen und jede Menge Firmen, die uns frohe Weihnachten wünschten. Ich nahm die Karten und den Brief in die Hand und lächelte. Feiertage sind uns ein Anlass, einander zu erinnern, zu schätzen und offen zu vermissen.

Allerdings kann man das nicht nur aus der Ferne, sondern auch dann, wann man möchte. Unabhängig von Feiertagen und Orten. Ich finde, damit ich bei der Reunion mit meinen Freunden dabei sein kann, hätte man Heiligabend doch ruhig um einen Tag verschieben können. Das wär doch mal ein super Geschenk gewesen, lieber Waynaksman!

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42 Kommentare

 / 
  • S
    Sabine

    Ach je, die arme Frau! Einsam und allein und sie weiß als erwachsene Person nichts mit sich anzufangen: Das ist schon sehr arg. So arg, dass es in der Zeitung stehen muss wie die Befindlichkeiten der Stars in den Boulevardblättchen.

    Wissen Sie was? Zum nächsten Weihnachtsfest 2014 lade ich Sie gerne ein, und das geht so: Sie backen in der Adventszeit Plätzchen mit mir, mein Mann kreiert den Adventskranz mit Ihnen zusammen und holt den Weihnachtsbaum am 23.12. mit Ihnen ab. Am 24. 12. schmücken wir den Baum, kochen zusammen für das Weihnachtsmal am 25. 12., dem eigentlichen Weihnachtstag, denn da ist Jesus auf der Welt. Am 24., am heiligen Abend, bereiten wir den Kartoffelsalat, denn die Adventszeit inkl. der 24. war ursprünglich eine Fastenzeit (daher der Kartoffelsalat mit oder ohne Würstchen). Wir beide gehen in die feierliche Christmette um 24. Uhr. Am 25. geht es wieder in die Kirche, in der am Vormittag eine feierliche Messe stattfindet und am Nachmiitag die Vesper. Dasselbe am 26.12. An den Nachmittagen kommt Besuch von lieben Menschen oder wir gehen zu Besuch und beschenken die Lieben. Wir gehen spazieren, weil vom vielen Essen und Kaffeetrinken der Leib nach Bewegung ruft und trinken abends Wein, bis spät in die Nacht.

    - Ich versichere Ihnen, dass Sie nicht einen Moment der Langeweile empfinden im Rahmen dieses schönen und vollen Programms. Ich für meinen Teil bin froh, wenn ich danach im Bett liege ... Wie wär's damit, liebe unwissende Autorin?

    • @Sabine:

      Als Sohn einer Zeugin Jehovas hab ich mir leider auch das Weihnachtsfest abgewöhnt. Die Kaufhausorgien und das Fernsehprogramm haben ein Übriges getan.

       

      Doch meine Frau und ich (ihr wurde Weihnachten von Fidel Castro in ihrer Heimat abgewöhnt) haben uns dermaßen gelangweilt, dass wir uns fürs nächste Jahr geschworen haben "mit den Wölfen zu heulen." Vielen Dank für Ihre Tipps für 2014!

  • Liebe Leute, wer sagt denn dass ich griesgrämig in der Ecke sitze und die freien Tage nicht geniesse? Sowas ist ganz und gar nicht meine Art. Zugegeben, ich habe am 26. gearbeitet. Na und? Ich (wie viele andere) brauch diese Tage nicht, ich kann jeden Tag des Jahres froh und munter sein. Aber ich was gegen Pflichthochgefühl mit noch dazu göttlichem Segen... meinetwegen feiert doch mit Deko und Plätzchen. Ich will viel mehr freie Tage. Die haben wir uns verdient.

    • @bouleazero:

      Lol, da schreiben Sie, dass sie sich langweilen, wollen aber mehr freie Tage? Da arbeiten Sie Weihnachten, haben aber etwas gegen Pflichthochgefühl?

       

      Ich weiß, die Welt ist oft ambivalent. Aber in so ein paar Sätzen gleich so viele Widersprüchlichkeiten ist dann doch ein bisschen sehr arg.

    • K
      Katholisch
      @bouleazero:

      Sie möchten noch mehr freie Tage? Dürfen die denn auch religiös geprägt sein? Oder möchten Sie gerne einen Bouleazero-Feiertag einführen?

      Deko und Plätzchen haben inerster Linie nichts mit dem religiösem Weihnachten zu tun, sondern ahebn sich volkstümlich als Beiwerk entwickelt, in jeder christlich geprägten Region unterschiedlich.

      Ich kläre Sie gerne auf: das christliche Kiechenjahr beginnt bei uns mit dem ersten Advent. Der Weihnachtsfestkreis beginnt ebenfalls an diesem Tag und endet mit dem Sonntag der Taufe Jesu. Dann beginnt die Zeit im Jahreskreis bis zum Aschermittwoch, an dem der Osterfestkresi beginnt. Dieser endet mit Pfingsten. Danach gibt es einige Feiertage, die in der katholischen Kirche Ideenfeste genannte werden, also auch eher volkstümlcih sind, weil sie biblisch nicht vernkert sind, z.B. Christi Himmelfahrt, Fronleichnam.

      Dabei geht es nicht um Pflichtgefühl, sondern wie bei den Muslimen auch um einen fortwährenden das Jahr durchziehenden Glauben.

      Plätzchen sind eine schöne Beigabe zum feiern, aber religiös gesehen Pippifax. Und genau diesen Pippifax kennen und beschreiben Sie, weil Sie sonst nichts wissen, und weil Sie deswegen nicht mitfeiern,sitzen Sie grummelnd in Ihrer Ecke.

      Und warum brauchen Sie den 26. 12. nicht? Was für eine Behauptung, denn der 26. 12. geschieht, ob Sie ihn gut finden oder eben nicht. So will es der Kalender, oder leben Sie nach dem Mond?

      • K
        Katholisch
        @Katholisch:

        Ich muss mich korrigieren: Christ Himmelfahrt gehört nicht zu den benannten Ideenfesten- sorry!

  • Der "Köder" ist natürlich der Titel: "Weihnachten abschaffen!"

     

    Denn im Text findet sich dann keine Kritik an Weihnachten an sich, dem christlichen Fest, oder sogar am Christentum. Die Autorin beschreibt lediglich ihren ganz persönlichen Blickwinkel von außen, den exakt so ein Jude, ein Buddhist, ein Atheist und selbst ein Christ einnehmen könnte, der aus irgendwelchen Gründen Weihnachten nicht feiert, z. B. weil er auf Reisen ist.

     

    Aber da die Autorin als Mitglied der "Feindkultur" identifiziert wird, können die Kackestürmer nicht an sich halten. Instinktiv wähnen sie sich berufen, ihre Kultur!!!1 gegen den kulturfremden Aggressor zu verteidigen! Als hätte die Autorin bereits den Weihnachtsmann erschossen und würde nun die Messer wetzen, um sich als nächstes seine Rentiere vorzuknöpfen. Eines nach dem anderen, zuletzt den rotnasigen Rudolph.

     

    Niemand aber, tapfere Kulturkämpfer, greift eure Kultur an. Ihr kämpft für nichts. Die Autorin drückt lediglich ihr Gefühl der Isoliertheit aus. Beweist sie nicht ihr Verständnis für die weihnachtliche Tradition, bereits im ersten Absatz, wenn sie schreibt: "Ganz ehrlich, was ist Weihnachten ohne Familie und Freunde?" Und hat sie nicht recht, wenn sie fortsetzt: "Meinetwegen kann man Weihnachten dann gleich ganz abschaffen." DANN ist das Stichwort. Dann, wenn Familie und Freunde nicht verfügbar sind. Wer, ob Christ oder nicht, feiert das Weihnachtsfest schon alleine?

     

    Der Titel, wie der Untertitel unterstreicht, gibt ihren Frust wieder. Wahrlich, so sage ich euch also: Wer unter euch noch nie frustriert war an Weihnachten, der werfe den ersten Stein. Alternativ beende er seinen albernen KulturkRampf.

    • G
      Georg
      @Regenwetter:

      Na ja, wenn ich bedenke, dass der Kulturkampf von der Autorinsselbst ausgeht ... Ich glaube, Sie sind auf dem falschen Dampfer und wissen selbst nicht viel von den Hintergründen des Hochfestes Weihnachten.

      Selbstverständlich hat die Autorin nicht offen sichtlich die religiösen Hintegründe kritisiert. Aber Weihnachten ist halt das zweithöchste christliche Fest nach Ostern. Da muss sie sich schon gefallen lassen, dass man sie zum Beispiel fragt, ob sie den Anspruch an unsere Gesellschaft hat, ständig bespaßt zu werden, damit sie sich nicht langweilt? Allein im Bus sitzen, na und? Freie Platzwahl ist schön! Und so mancher Busfahrer ist froh, wenn er jemanden zum Klönen hat, denn der Busfahrer ist oftmals frustriert, dass er an Weihnachten nicht bei seiner Familie sein kann, sondern arbeiten muss.

      Abgesehen davon gibt es in jeder Stadt tausende von Veranstaltungen und "alternativen" Weihnachtsfeiern, Thater, Kino, Kabarett - wie kann man sich da langweilen? Oder darf sie als Muslima keine derartigen Feiern besuchen? Dann käme die Langeweil nicht von Weihnachten.

      - Frau Autorin: Ich liebe Weihnachten. Ich nehme gerne an den Gottesdiensten teil, ich singe einen Bass im Chor, ich esse gern etwas Gutes, beschenke Freundin und Familie, mache eine Krippenbesichtigungstour durch die Stadt, rufe Bekannte an, zu denen ich im Jahresverlauf wenig Kontakt habe, schreibe im Advent viele schöne Weihnachtskarten, höre Bachs Weihnachtsoratorium und Händels Messias - das ist ein reiches Fest ... Trösten Sie sich, bald ist es vorbei und Sie dürfen wieder arbeiten :-)

    • K
      Katholisch
      @Regenwetter:

      Kein christliches Fest ist albern; albern ist nur, zu meckern, wenn man nichts davon versteht und religiöse feste auf Glühwein beschränkt!

    • M
      Mantas
      @Regenwetter:

      DANKE

    • K
      kata
      @Regenwetter:

      Sie kennen die Moslems nicht.

    • S
      serbmem
      @Regenwetter:

      Ich als Kulturkämpfer bin nicht dafür Verantwortlich wenn jemand mit sich nichts anzufangen weiss und dieser jemand sich dann langweilt. Ich langweile mich nie.

  • I
    Ingo

    Einerseits scheinen Sie ja sehr gut in Deutschland integriert zu sein, da Ihre Freunde alles Menschen sind, die Weihnachten feiern. (Wobei meine Freunde nicht-christlichen Glaubens die freien Tage auch nutzen, um sich untereinander mal wieder zu treffen und gemeinsam zu kochen und zu essen.) Andererseits wundert es mich, dass Sie dann bei der Planung Ihrer Termine Weihnachten vergessen haben - wo das doch praktischerweise immer auf dasselbe Datum fällt.

     

    Ich muss sagen, dass ich gerne auf die Weihnachtsfeierei verzichtet hätte, wenn ich dafür mal zweieinhalb Tage am Stück frei hätte. Einkaufen kann man ja auch vorher oder hinterher. Und gerade Maronen und Lakritz gibt es doch auf Weihnachtsmärkten, von denen zumindest einige am 25. und 26. offen sind. Klar, Weihnachtslieder nerven, aber das Fernsehprogramm ist doch tendenziell besser, weil es viele Spielfilme statt Reality-Serien und Talkshows gibt. Und man kann endlich mal ausschlafen (oder hätte ich gerne gekonnt).

     

    Irgendwie scheinen Sie mir aus einer Genereation zu kommen, der nichts schnell genug geht, die immer kommunizieren und konsumieren muß. Jeder ist ständig erreichbar, alles muß ständig im Angebot sein. Bloß nicht vorher festlegen und etwas planen. Alles spontan entscheiden und dann die Schuld woanders suchen, wenn es nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat.

  • IM
    Ich mag Weihnachten auch nicht

    OMG, Kübra!

     

    Wofür ist das denn? Ich denke "Ama.Ablam"s Kommentar sagt es richtig: Bock auf Shitstorm, oder?

     

    Ich mag deine Beiträge, bin selten einer Meinung, aber das ist einfach nur dumm. Gefundenes Fressen für konservative Patrioten wie mich. Was willst du denn? Dass Deutschland seine Kultur (ja, Weihnachten ist Kultur; wird von nicht gläubigen Menschen seit Jahrzehnte gefeiert) verleugnet und dir zuliebe auf Weihnachten verzichtet? Ja, da werden andere daherkommen und sagen: Liebe Kübra, verzichte doch bitte auf dein bekacktes Opferfest, denn ich bin Tierschützer und mich stört das!

     

    Oft frage ich mich - und das nehme bitte nicht als Angriff - wieviel Diskriminierung du erleben musstest, um so einen Stuss zu schreiben? Es geht immer nur um Bäh-Ihr-Akzeptiert-Mich-Nicht also bin ich patzig und gemein. Das ist kindisch.

     

    Bei mir haben zwei Jahre im EU-Ausland gereicht, um auch als Sohn muslimischer Einwanderer Deutschland ziemlich geil und tolerant zu finden. Ich kann Weihnachten nicht ausstehen, aber ich möchte, dass es so bleibt wie es ist, weil sich Millionen Menschen daran erfreuen. Da interessiert mich dein Groll kein bisschen...

  • M
    Mantas

    Es ist erschreckend und gleichzeitig amüsant zu sehen wie leicht sich Menschen unbedingt echauffieren wollen, besonders wenn es um dieses "Fest" geht, das sich längst verselbständigt hat und gezielt missbraucht wird.

    Hier wird eine Sicht auf das Fest geschildert und es ist das gute Recht dieses zu schildern, gerade auch in einem Artikel, wieso denn nicht...?!?!

    Die Menschen, die hier Ihren Selbsthass auf andere projezieren und absolut scheinheilig ein Fest feiern, das durch überzogen gespielte Nächstenliebe oft in der Eskalation endet, legen im Rest des Jahres einen großen Haufen auf gesellschaftliche Werte. Kann man ja hier schon wieder beobachten. Sonnt Euch ruhig selbst in so einem gespielten Schein von Zusammensein, Nächstenliebe und Toleranz. Euch wäre der einsame Busfahrer sicherlich nicht aufgefallen...

  • L
    leser/serbmem

    sehr geehrter kommentarzensierer. es wäre sehr angebracht die kommentare von mir zu akzeptieren und nicht zu unterdrücken nur weil es nicht in ihre linksalternative bürgerliche denke passt. dann wäre ich auch bereit mir die taz zu kaufen. so wird da nix draus. so ist es nur wie bei den anderen auch. gutes neues jahr für Sie.

  • B
    Brandt

    @Kübra Gümüsay

     

    Weihnachten Feiern hat nicht unbedingt mit christlichen Glaubensbekenntnissen zu tun.

     

    Weihnachten wird weltweit gefeiert auch in Regionen ohne jahrhunderte Indoktrination durch die Kirche.

     

    Weihnachten ist eng mit Konsum, Geschenk und Kauferlebnissen verbunden. Lokale Geschäftsmänner indigenisieren Weihnachtsbräuche und führen einen kulturellen Wandel herbei.

     

    Ebenso ist es mit den japanischen Valentinstag, der zuerst von einer Schokoladen-Fabrikanten eingeführt wurde. Heutzutage schenken an diesem Tag Frauen Schokolade an Männer. Dann sprangen Nudel-Fabrikanten auf und die Tradition der schwarzen Nudelmahlzeiten in der Gastronomie etablierte sich, damit sich Singles am Valentinstag erkennen können.

     

    Ebenso kann man anthropologische Arbeiten zu Ostern etc. finden.

     

    Kulturelle Praktiken haben schlicht nichts mit Authentizität zu tun.

    • XM
      X-Mas Man
      @Brandt:

      "Kulturelle Praktiken haben schlicht nichts mit Authentizität zu tun."

       

      Naja.. das liegt doch immer an den Praktizierenden. Ich finde, es ist schon schön, seine Familie und Freunde zu treffen, das sieht die Autorin ja ganz ähnlich (habe den Artikel jetzt nur überflogen). Und gerade für Kinder ist Weihnachten einfach wahnsinnig toll, umgeben von Magie und Brauch, natürlich auch von wahnsinnig vielen Geschenken, die mit wahnsinnig viel Papier eingepackt werden. Weihnachten ist schon ein wahnsinniges Fest der Extreme, extrem viel Essen, extrem viel Konsum. Dennoch ist das Fest und die Feiertage hierfür nun mal da und nun kommt es auf das Individuum an, was man hieraus macht. Ich kann jedenfalls die Autorin verstehen: Alleine Weihnachten zu feiern, wie das bei uns immer am 2. Weihnachtsfeiertag der Fall ist, da dann Familie schon wieder abreist, ist laaaaaaaaangweilig. Selbst im TV, dem man dann mal wieder eine Chance gibt, kommt fast nur Schrott (was an sich ja nichts neues ist).

  • G
    gast

    Wenn der Schreiberin des Artikels Weihnachten in Deutschland nicht gefällt, wenn sie die Musik stört, dann soll sich das Radio abschalten, Kaufhäuser meiden und sich daheim verkriechen, die Vorhänge schließen, dann bekommt sie es nicht mehr mit.

     

    Wir feiern Weihnachten so wie wir es schön finden, weil es einfach eine schöne und stimmungsvolle Zeit ist, das lassen wir uns auch vermiesen, was immer dagegen geschrieben wird.

    • XM
      X-Mas Man
      @gast:

      Wer ist eigentlich "wir"? Die Deutschen? Europäer? Westliche Hemisphäre? Also, nur zum Sagen (Schreiben): Teile von "wir" finden Weihnachten ebenfalls angesichts des horrenden Konsums und der (oft, nicht in allen Familien) fehlenden Tradition und Besinnlichkeit nervig. Das geht schon klar, dass die Autorin hier ihren Protest kundtut.

      • S
        Steffi
        @X-Mas Man:

        "Wir" bin ich auch. "Wir" sind die Menschen, die das Weihnachtsfest lieben. Wenn sie es nicht lieben würden, würden sie es nicht feiern, aber auch nicht meckern, weil andere es tun.

        Ich finde Opferfeste doof und grausam, aber soll ich mich deswegen mit anderen Leuten anlegen?

  • R
    Ridicule

    Loriot - der Unerreichte

     

    FRÜHER WAR MEHR LAMETTA

     

    ps stimmt, das ham all die klebschigen tazler geklaut;-))

    da gehört's auch hin.

  • G
    gerstenmayer

    ein klein bisschen respekt vor tradition und christlichen werten sollte diese dame vielleicht eventuell aufbringen können-wir müssen vor ihrer religion auch respekt entgegenbringen obwohl es in sachen menschenrechte hier unterschiede gibt !!

  • A
    ama.dablam

    Na, immerhin hat Ihnen, Frau Gümüsay, jemand den Grundbaukasten „Wie bastele ich mir einen Shitstorm“ geschenkt.

     

    Und jetzt sitzen Sie mit Schwitzehändchen vor dem Bildschirm und warten, ob’s funzt, stimmt‘s?

  • Bizarrer Artikel. Ich kann mit Weihnachten auch wenig anfangen, da ich gottlos und über die Feiertage allein bin. Aber wieso muss man darüber einen ganzen Artikel schreiben, warum sollte einen Frau Gümüsays "Clique" interessieren? Und dann diese Larmoyanz, Frau Gümüsay sieht sich irgendwie IMMER als Opfer, das ist doch nicht mehr nachvollziehbar.

  • D
    Dawa

    Etwas wirr. Die islamischen Feiertage sind aber genehm, gell.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Islamische_Festtage

  • RW
    Rainer Winters

    Eigentlich ist es egal, was wir in Deutschland feiern. Was uns wichtig ist. Jedes Land hat seine besonderen Tage. Keine Feiertage, das geht nicht. Feiertage schaffen Identifikation, Freude, Ruhe, Inspiration.

     

    Von mir aus könnte man Weihnachten abschaffen, dafür aber moderne neue Feiertage schaffen. Den Tag der Arbeit haben wir ja schon (01.05.). Warum nicht ein neues Motto für Feiertage wie einen Tag

     

    a) der Gleichberechtigung

    b) des Friedens

    c) ohne Autos

    d) der Toleranz und Unpünktlichkeit

     

    ... und dafür ein paar christliche Tage streichen?

    • S
      serbmem
      @Rainer Winters:

      Vorhin habe ich in dem Artikel über den Femenprotest im Kölner Dom gelesen: Oben ohne in der Kirche gegen Sexismus zu protestieren ist wie wenn man aus Protest gegen Massentierhaltung Frikadellen ist. So gehts mir mit Ihrem Kommentar

    • K
      Kim
      @Rainer Winters:

      Sie können auch nach Nordkorea auswandern, da gibt es keine christlichen Feiertage!

    • L
      leser
      @Rainer Winters:

      Für diese Dinge braucht man keine Feiertage. Sowas kann man jeden tag üben. Dafür ein paar Tage christliche Feiertag streichen ist ein Eingriff in die Freiheit anderer und widerspricht natürlich den Themen die Sie meinen. Aber so ist das mit demAtheismus wie mit jedem ...ismus. Toleranz geht da eigentlich nicht mehr.

      Hoffentlich wird diese Kommentar nicht auch noch gelöscht si wie meine anderen hier. Da hat nämlich nix mehr mit Toleranz zu tun.

  • P
    Peter

    Unklar, was dieser Artikel aussagfen soll. Keiner zwingt diese Dame, Weihnachten zu feiern. Und wenn ihr langweilig ist, dann soll sie nicht die Schuld beim Weihanchtsfest suchen, sondern bei sich selbst, und sie sollte sich fragen, wieso sie so ein, wie es meine Teenager-Tochter nennen würde, "MoF" ist, "Mensch ohne Freunde". Oder aber sie bedenkt bei ihrer Terminplanung, daß die Zeit vom 24. zum 26. Dezember für viele eine Zeit zum Feiern und für die Familie ist, und das nicht nur für Christen, sondern auch für viele Atheisten, die diese Zeit ebenfalls für ein paar schöne Stunden nutzen - schließlich ist Wintersonnenwende, und die Tage werden wieder länger! Auch für meine nichtreligiöse Familie sind diese Tage Gelegenheit, Familie und Freunde zu treffen und ein paar gemeinsame unterhaltungs- und kalorienreiche Stunden zu verbringen.

    Wenn sie dies als Muslimin nicht aushält, dann sollte sie mal auf die Couch und in sich gehen. Es wäre ja wohl zu rechtslastig, ihr zu enmpfehlen, diese Zeit in Gefilden zu verbringen, in denen um diese Zeit nicht gefeiert wird....

  • Natürlich gehört Weihnachten abgeschafft. Warum soll ein ganzes Volk wegen dem Festtag einer Minderheit dran glauben? Ausserdem Karfreitag und Ostern, Himmelfahrt und Allerheiligen, Fronleichnam, Buss- und Bettag usw. Wer braucht solche Tage? Nur eine kleine Glaubensminderheit.

    Die freigewordenen Resourcen können zu einem dritten Wochenendtag verarbeitet werden. Das kann sich die Menschheit heute leisten. Der Sonntag war schon immer frei (ok ok, Gott sei dank), der Samstag ist erst seit 60 Jahren frei (Gewerkschaften sei dank). Jetzt wird es Zeit, dass der Freitag auch frei wird. Schliesslich heisst er schon so.

    • K
      Katholisch
      @bouleazero:

      Irrtum, der Sonntag war keineswegs schon immer frei. Auch das ist eine Entwicklung unserer Kultur.

      Verzichten Sie doch bitte auf Ihr Weihnachtsgeld und weitere Errungenschaften, arbeiten Sie freiwillig an den Ihnen so verhassten christlichen Feiertagen (Was ist mit den muslimischen? Der Ramadan langweilt mich ganz entsetzlich!). Ich möchte nicht die Weihnachtsgottesdienste, die Karfreitagsliturgie und das Mitleben im im Kirchenjahr sowie den höchsten der christlichen Feiertage - Ostern - missen. Wissen Sie, der Mensch lebt ja nicht vom Brot allein, und wenn Sie ein bisschen Glück haben, kommt Ihnen an Pfingsten vielleicht ein bisschen Geist in Ihr Leben ... Frohe Weihnachten! (Anmerkung: Weihnachten ist ja auch heute noch nicht vorbei, denn wir feiern eine Oktavwoche lang. Aber das ist Ihnen ja bestimmt bekannt.)

      Fazit: Sie mögen solche Tag nicht brauchen, und niemand zwingt Sie, Ihre freien Tag zu genießen; vielleicht sitzen Sie lieber schmollend und grollend über uns ChristInnen in einer Ecke als fröhlich zu feiern, gut zu essen und zu trinken und auszuschlafen. Jedr wie er will. Aber ich und viele andere werden nicht darauf verzichten.

    • G
      gast
      @bouleazero:

      Kein Mensch hier zwingt Sie an Weihnachten zu glauben. Glauben Sie an was Sie wollen und wir Christen glauben an unser Weihnachten.

       

      Frau Merkel doch auch, denn das ist die beste Zeit für sie, wo so richtig Kohle in den Staatssäckel kommt. Die Statistiker und Geschäftsleute freuen sich auch, das wieder eingekauft wurde wie nie zuvor.

       

      Weihnachten möchte ich immer behalten, es ist eine schöne Zeit, allein die Weihnachtsbeleuchtung überall, die weihnachtsdeko daheim, das Backen. Geschenke gibt es keine somit kein Stress damit.

    • G
      gast
      @bouleazero:

      Wie kommen Sie darauf, das kath. Feiertage Tage für die Minderheit sei. Deutschland ist ein Land des kath. und evang. Glaubens und das hat man zu respektieren.

       

      Wenn Ihnen diese Tage nicht gefallen, können Sie es für sich abschaffen, aber dann gehen Sie auch arbeiten an solchen Tagen.

    • D
      DasNiveau
      @bouleazero:

      Der Name kommt immer noch von Frija, also einer nordischen Göttin. Das als Feiertag wäre noch Randgruppiger als ein ein paar christlische Feste.

       

      Außerdem haben Neu-Heiden bei der TAZ Leserschaft eh keinen guten Stand.

    • L
      leser
      @bouleazero:

      Gerechter wäre es, den religiösen Menschen ihre Feste zu lassen und alle anderen gehen, also die Atheisten, gehen normal arbeiten.

  • Oooh mein Gott ! Ein herzzereissender Artikel ! Es grenzt ja an Tortur.. was da eine `deutsche Türkin´(?) , erzogen von islamischen Eltern... zu Weihnachten In Deutschland erdulden muss!

    -----------

    Einsamkeit und soziale Isolation ! Mitten in Hamburg- zu Weihnachten! Echt schrecklich!!!

    -----------

    Aber ? Auf dem internationalem Kiez war doch was los ! Und auch bei den Lampedusa- Flüchtlingen etc. wäre sie doch willkommen gewesen !

    -----------

    Oder sie hätte als `moderne türkische Frau´ irgendwo auf den Altar springen können ?

    -----------

    Ich verstehe den Text von Kübra Gümüsei als ne´ art Manifest ihrer eigenen sozialkommunikativen, konservativen Isolierung, oder eben Fantasielosigkeit.. oder Mangel an Empathie gegenüber europäischer Kulturtradition...!!!

    -----------

    Sie sollte sich `neue Freunde´ in Hamburg suchen ! Z.B:

    Es gibt viele Menschen in HH die die dunkelste planetare Jahreszeit nach der Wintersonnenwende am 21.12. mit irgend Fest im Namen von Liebe und Freude des kommenden Lichtes des Frühlings und Sommers begehen! Und das ohne religiöses BlaBla !!!

    • G
      gast
      @vergessene Liebe:

      RICHTIG

  • C
    Christin

    Was gehr eine Muslimin denn Weihnachten an? Und mit welchem Recht will sie dieses zweithöchste Fest der Christen abschaffen? Weil sie sich langweilt? Weil sie nicht shoppen gehen kann?

    Was sagt die Autorin, wenn wir Christen darauf bestehen, Moscheen zu verbieten, den Ramadan abzuschaffen und überhaupr nur noch Christen in diesem Land zuzulassen?

    Dieser Bericht ist ganz bestimmt nicht im Sinne einer Völkerverständigung, und Leute wie die Autoren sollten doch besser in einem muslimischen Land Quartier beziehen, gell?

  • D
    DasNiveau

    Als ob es an Weihnachten nicht genug Ersatzmöglichkeiten zum feiern gäbe.

    Am 25. ist seit vielen Jahren ein Musikfestival fest für mich eingeplant.

     

    Und ansonsten? Sehr schade das sich die Welt nicht genau nach Ihnen richtet Herr Gümüsay.

    • S
      serbmem
      @DasNiveau:

      Kübra ist ein weiblicher Vorname aus dem arabischen Raum und bedeutet: die Erhabene. Unter dem tun wirs aber auch nicht.