piwik no script img

Die WahrheitNieser und Nase

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über ein herbstliches Paar erfreuen.

Foto: Christian Jungeblodt

Ein Nieser sprach zur Nase:

„Bevor ich aus dir rase

ein Wort des Abschieds: Ciao.“

Die Nase sprach zum Nieser:

„Hör auf, das wär ein fieser,

gefühlter Super-GAU!

Du kannst nicht einfach gehen,

in einem Knall verwehen.

Ich blieb allein zurück.

Verweile drum, mein Niesen,

und Freudentränen fließen.

Gemeinsam sprießt das Glück!“

„Na gut, ich werde bleiben,

dich lieblich kitzelnd reiben,

vereint für immerdar!“

Sie lebten – froh verbunden –

von da an viele Stunden

als Nasen-Nieser-Paar.

Allein dem Nasenträger

war dies Gespann Erreger

von bittrer Kümmernis,

weil ihm seit der Verbindung

als stetige Empfindung

die Nase übelst biss.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

18 Kommentare

 / 
  • Der Mund weit aufgerissen,

    die Augen fest zusammengekniffen,

    und ein eckliges Geräusch,

    Ei der Daus,

    wie sieht denn das im Stadtbild aus.

    • @NinaZ.:

      Stadtbild? - Baby - Hamuch - Volkers 🫦

      “Auf der Alster -



      Schwimmt 'n Qualster 🙀



      Auf der Elbe -



      Bald dasselbe“ • 🧐

      • @Lowandorder:

        Hambuch klar

  • Wenn ein Nieser ihm entweicht,



    Merkt Mensch vielleicht, wem dieser gleicht;



    Was er allerdings nicht zeigt,



    Weil ja der Genießer schweigt.

  • Man sagte uns einst "Kinderlein,



    Steckt eure 👃🏼 nicht hinein,



    Denn das geht euch nichts an!"



    Natürlich lasen wir erst recht,



    Was war laut "Index" bös und schlecht,



    So etwas bringt doch Fun.



    /



    Man kann manchmal ob solchen Sümpfen



    Über Obrigkeit 👃🏼 rümpfen,



    Doch eines wird oft klar,



    Die Wahrheit kommt langsam ans Licht,



    Was auch für die Spür👃🏼👃🏼 spricht,



    Die finden, was ist wahr.



    /



    www.srf.ch/kultur/...er-verboten-werden

  • Müder Juniabend



    Blühende Kastanienzweige



    Strecken ihre Tatzen vor.



    Wenn ich jetzt das rechte Ohr,



    Weil es taub ist, rückwärts neige,



    Höre ich einen Spatzenchor.

    Weil mich dessen Plärr so kalt



    Läßt, und angeregt von Tatzen,



    Suche ich jetzt mit Gewalt



    Einen Pickel aufzukratzen,



    Der im Grund zwar noch nicht reif ist,



    Doch mich hinten an der Scharte,



    Wo beim Affen noch der Schweif ist,



    Schikaniert. Da plötzlich zischt



    Schnupfen in die Speisekarte.

    Rasches Taschentuch verwischt



    Rotz und Preise der Gemüse



    Und Salate. Und ich grüße



    Eine Dame, die vorbeigeht



    Und mich kennt, mir auch gefällt.



    Wobei leise was entzweigeht,



    Was den Hosenträger hält.



    Joachim Ringelnatz

  • Der Schnupfen

    Ein Schnupfen hockt auf der Terrasse,



    auf dass er sich ein Opfer fasse



    – und stürzt alsbald mit großem Grimm



    auf einen Menschen namens Schrimm.



    Paul Schrimm erwidert prompt: „Pitschü!“



    und hat ihn drauf bis Montag früh.

    Christian Morgenstern

    • @ringelnatz2:

      Bei „Schrimm" denk ich an Schramm



      (der Beste, den mi`r hamm)



      Was mir einfiel



      In seinem Stii:



      „Niest jetzt der Schrimm,



      Dann wird es schlimm."



      de.wikipedia.org/wiki/Arthur_Schramm

  • Als alters-Tröpchen permanenter Nieser



    🤧



    Belustigt mich doch dess kindlich dieser:



    Bild mal einen Satz mit einfältig & Nase



    Na Schatz - was macht die Dichterphase?



    Herr Lehrer - Sie ham zwei Tröpfchen anne 👃



    Und weiter munter: Ein fällt dich gleich runter.



    Damit sei‘s eigentlich schon mehr als genug!

    Doch halt es fehlt, auf Wilhelm Busch ein Tusch



    Und. Sein ewiges Taschentuch - 🙀🤧🥳🧐 -

    (hier getz - Mist - versagt fürs Bild das Netz!



    & für empfindlich Petitisser wird gebeten



    Von der Bahnsteig-Kant zurückzutreten!;)



    Ok. Mann nennt’s Berlin gern Charlottenburger



    Beliebt ist’s auch &immer, als Freischwimger!🤧



    Doch - vllt um Ästheten doch zu genügen



    Ich rollte mich ab doch! erfand Busch nen Trick:



    Nämlich diesen: Schnitt ins Tuch ein rechteckig Loch 🕳️



    Steckte durch die Nase: däh Freischwinger - 🤧



    Und Däh & Huch! - 🙀🥳🧐 - & immer!



    conclusio -



    Ewig sauber blieb das Taschentuch •



    Sodrum - quod erat demonstrandum

    • @Lowandorder:

      🤖



      Die von Ihnen beschriebenen Karikaturen – "Das ewige Taschentuch" (mit dem Loch für die Nase) und "Die Doppelbrille" – stammen aus einer Reihe von Zeichnungen und Versen von Wilhelm Busch, die als "Patentvorschläge" oder "Sinnreiche Patentvorschläge" bekannt sind.



      Diese Werke sind Teil von Buschs scharfzüngiger Satire auf Erfindungen und den menschlichen Alltag. Sie wurden ursprünglich in Zeitschriften wie den "Fliegenden Blättern" veröffentlicht und später in Sammlungen aufgenommen.



      Auf Projekt Gutenberg sind diese "Patentvorschläge" in der Regel in den folgenden Sammlungen zu finden:



      "Zu guter Letzt": Dieses Werk enthält viele seiner satirischen Gedichte und Zeichnungen aus späteren Jahren.



      "Schein und Sein" oder andere Sammelbände seiner Werke.



      Sie werden wahrscheinlich nicht unter dem separaten Titel "Das ewige Taschentuch" gelistet sein, sondern als Teil einer größeren Sammlung oder unter dem Sammeltitel "Sinnreiche Patentvorschläge" (oder ähnlichen Bezeichnungen wie "Patent-Vorschläge").



      Hier ist eine Beschreibung, wie Sie die Werke finden könnten:



      Besuchen Sie die Wilhelm-Busch-Seite auf Project Gutenberg (projekt-gutenberg.org).



      Suchen Sie in der Liste der Werke nach

      • @Lowandorder:

        … "Zu guter Letzt" oder einem anderen umfangreichen Sammelband.



        Innerhalb des Textes suchen Sie nach "Patentvorschläge", "Taschentuch", "Brille" oder der Redewendung "Ojemineh", um die entsprechenden Abschnitte zu finden.



        Die Zeichnungen sind oft in die digitalen Texte eingebettet, sodass Sie die visuellen Karikaturen zusammen mit den zugehörigen kurzen Versen sehen können.

  • Mit 160 km/h



    laut und feucht da



    Brille ist nicht klar



    Tempotuch-Trara.

  • Das fetzt, selbst ohne FRECHHEIT,



    Ich kann es nachvollziehen, jederzeit!

  • Für "pittoreskes" Niesen gilt:



    Man sieht es heut' auf dem taz-Bild.



    Tröpfchen fliegen nicht nur weit



    Mit sehr hoher Geschwindigkeit,



    Niesen dem Körper versetzt Ruck,



    Gibt im Gehirn dann auch schnell Druck.💨



    /



    www.infranken.de/r...-tmr-6-art-5927789

  • NIESEN IST MIT VIEL DRUCK BLASEN



    LUFT MIT FEUCHTIGKEIT UND GASEN



    /



    Manchmal kommt die Phrase



    "Ich hatt es in der Nase",



    Dies ist gemeint als Bild,



    Es zeigt an die Vorahnung,



    Vielleicht auch als Vorwarnung,



    Wie es grad eben gilt.



    /



    Ein Kribbeln in der Nase,



    Verwirbelung der Gase,



    Manchmal den Träger stört,



    Beim Schnüffeln von Substanzen,



    Extrakt spezieller Pflanzen,



    Es Träger doch betört.



    /



    Ist mensch mal überdrüssig,



    Läuft's zäh und nicht so flüssig,



    Ist man noch nicht im Soll,



    Kann mensch das adressieren,



    Durch Worte formulieren:



    "Ich hab die Nase voll".



    /



    Niesen kann wichtig sein,



    Atemwege bleiben rein.



    Genussmittel wie diese,



    Gestopft in Nasenloch,



    Verhindern dieses doch:



    Vom Schnupftabak 'ne Prise.



    /



    www.projekt-gutenb...h/prise/prise.html



    /



    November 2025, MR 🤧

    • @Martin Rees:

      www.projekt-gutenb...e/bilder/0685c.jpg



      …vorausgesetzt daß man auch niese

      • @Lowandorder:

        Frohlocken. Schmalzla.



        Ein Münchner im Himmel. (Ludwig Thoma)



        www.youtube.com/watch?v=VvdEgkqei6c



        „Ein völlig vergeistigter Engel schwebte an ihm vorüber.



        ,Hallo, Sie! Hallo - sst - hallo - ham's koan Schmaizla?



        An Schnupftabak - ham's nix? A Pris?



        Geh weida, fahr oane her!'



        Der Durchgeistigte sah ihn nur völlig entgeistert an,



        lispelte nur ,Hosianna!' und flog von hinnen."



        [...]



        „Hahleluja - Luhja - Luhja sag i - zäfix Hahleluja - Luhja!!!"



        --



        Es wird aus einer Prise auch mal eine Brise...



        www.imago-images.de/st/0303115526

        • @StarKruser:

          Letzteres - lieg ich richtig? - in dem Wahn - sich - ab von Menthol - & Zeitschaltuhr im Zigarettenspender -



          Sich das Rauchen abzugewöhnen! 🤣

          Wie sagt es unnachahmlich Storm P.



          “Wie haben Sie sich das Rauchen abgewöhnt?“



          “Ich habe aufgehört“ •



          ps aber ne dicke Zigarre kleidet schon



          share.google/Vb2meSWkKrswqBo3N