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Die WahrheitGerhard der Große

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die geneigte Leserschaft an einem Poem über einen armen Altkanzler erfreuen.

Foto: AP

Ich weiß, du mein Genosse Gerhard:

Die Zeiten sind für dich jetzt sehr hart.

Deine Partei beschimpft dich laut.

Selbst in Hannover bist du out.

Und eines kannst du gar nicht fassen:

Du kannst dich nirgends sehen lassen.

Nein, auch nicht mehr im Lipper Land,

wo einstmals deine Krippe stand.

Dabei zogst du beim Rübenroden

doch stets die dicksten aus dem Boden.

Dabei stiegst beim Kartoffelklau’n

du meist als erster übern Zaun.

Warst doch der Größte allerorten

und spartest nie mit größten Worten.

Du lebtest auf dem größten Schuh,

warst mit den Größten Du auf Du.

Und nu? Selbst Bild hackt auf dich ein.

Und du, sag mir, wo magst du sein?

Geht gerade dein Versuch daneben,

dir kurz mal Bargeld abzuheben?

Und ist bei vielen Firmen jetzt

der Anschluss dauerhaft besetzt?

Und bei diversen Aufsichtsräten

wirst du nicht mehr zum Lunch gebeten?

Ich weiß, du mühst dich schon seit Tagen,

ernsthaft bei Putin anzufragen.

Die Antwort bringt dich um den Schlummer:

„Kein Anschluss unter dieser Nummer.“

Mein Trost ist: Du wirst nicht verhungern,

brauchst nicht am Bahnhof rumzulungern.

Du weißt, und darauf kommt’s jetzt an,

wo man Kartoffeln klauen kann.

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7 Kommentare

 / 
  • Der Gerhard ist ein starker Mann,



    tut, was er nicht lassen kann.



    Geht erst in die Politik,



    denn das ist gerade chic.



    -



    Auf einmal geht es da nicht weiter,



    er wechselt die Karriereleiter.



    Er wechselt auch den Freundeskreis,



    weil anders er nicht weiterweis.



    -



    Zum neuen Freund, man nennt ihn Putin,



    zieht es ihn besonders hin.



    Vorstandsposten bei Putins Gas



    bringt viel Geld und das macht Spaß.



    -



    So kann man, nimmt man es genau,



    Eindruck schinden bei mancher Frau.



    Man kann alles gelassen seh'n



    und fröhlich durch das Leben geh'n.



    -



    Doch Vorsicht sollt' man walten lassen,



    wenn neue Freunde Freiheit hassen



    und mit allem Machtbestreben



    Menschen töten, die gern leben.



    -



    So schießt man sich ganz schnell ins aus,



    dankt ab und geht ohne Applaus,



    ohne Ruhm und unbenommen



    zurück wo man einst hergekommen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Sie nannten ihn „Acker“



    Gerd war der Macker.



    Keiner pflügte so wie er,



    doch davon merkt man heut nichts mehr.

    Kartoffeln für das liebe Vieh,



    Kartoffeln für die Industrie,



    Stärke für die weiße Weste -



    Davon gibt es nur noch Reste.



    de.wikipedia.org/w...t%C3%A4rkefabriken

  • GERD MACHT NICHT KEHRT/



    //



    Dass sich Kritik nun auch lohne/



    Schön zum Gedicht Euer Bild/



    Es wirkt fast wie 'ne Ikone/



    So der Gerhard sich gefällt/



    Staatsmännisch wie auf dem Throne/



    Macht die Genossen nun wild/



    Dass es juckt ihn nicht die Bohne/



    Dass sein Freund die Freiheit killt/



    Besser ist, wenn Partei ohne/



    Schröder ist, weil der Ruf zählt./



    //



    taz.de/Der-Fall-Gerhard-S/!5839634/



    //



    taz.de/Parteiordnu...tkanzler/!5835642/



    //



    🇺🇦🕊März 2022🕊🇺🇦

  • Na und hie und da - n 🍺 sich schlauchen.



    Dafür war un is Gerd immer gut zu brauchen.



    Na und Carsten & Veronika - na die sin ja auch noch da!



    Ja. Im Merz & so lenzig Zeiten - ihm Trallala zu - bereiten:



    🎶 Veronika, der Lenz ist da (Comedian Harmonists 1931) 🎶



    m.youtube.com/watch?v=-a_YdCyYlbM

  • SAG MIR, WER DEIN FREUND IST, UND ICH SAG DIR, WER DU BIST/



    //



    Falsche F r e u n d e? Kann sich rächen/



    Manchmal muss man dafür blechen/



    Demonstranten lauthals riefen/



    Wenn sie durch die Straßen liefen/



    HARTZ IV sei besonders h a r t/



    Für die A r m e n, -von Gerhard./



    //



    Er war aber ohnegleichen/



    Stets ein F r e u n d der Superreichen/



    B r i o n i, teure Zigarren/



    Hielt seine Partei zum Narren/



    Doch gegen K r i t i k verwahrt/



    Hat sich oft Schröder Gerhard./



    //



    Trank er statt Tee gern ein Bier/



    Mit dem Staatschef W l a d i m i r/



    Stand er gegen reichen Lohn/



    Auch an seinem Zarenthron/



    "L u p e n r e i n e r Demokrat"/.



    Dies sind Worte von Gerhard./



    //



    Wenn er selbst auch wohl nicht ist/



    Derlei Machiavellist/



    Solche F r e u n d e reichen aus/



    Dass es nun für ihn heisst: "r a u s!"/



    SPD fühlt sich genarrt/



    Von dem Genossen Gerhard./



    //



    Ebenso ist es ein Mittel/



    Ihm zu nehmen E h r e n t i t e l/



    Es kann sein kein Ehrenbürger/



    Entourage von einem Würger/



    Wie sich Kreml offenbart/



    Dem er nah ist, der Gerhard./



    //



    Wie so vieles in der Welt/



    Drehte es sich um viel G e l d/



    ROSNEFT ließ es sich was kosten/



    Ihn zu hieven auf den Posten/



    L o b b y i s t und Aufsichtsrat/



    Ex-Kanzler Schröder Gerhard./



    //



    Die Moral von der Geschicht/



    Politik schützt Moral nicht/



    Jedenfalls in manch' Bereichen/



    Geht man schon mal über Leichen/



    U k r a i n e offenbart/



    FALSCHEN FREUND von wem? GERHARD./



    //



    März 2022, Martin Rees