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Die WahrheitDie gute Wahl: Friedrich Merz

Kolumne
von Fritz Eckenga

Am Freitag beginnt der Parteitag der CDU. Irgendjemand muss den Vorsitz bei der Zombie-Truppe übernehmen. Warum nicht gleich ein Sauerländer?

The Walking Dead“ erzählt die Geschichte einer Gruppe Überlebender nach einer Zombie-Apokalypse. Ihre Situation ist hoffnungslos. Bei einigen Mitgliedern stellt sich eine schreckliche seelische Veränderung ein. Emotionale Abstumpfung, wachsende Brutalität gegen andere zugunsten des eigenen Überlebens. Und wer ist der Anführer dieser Gruppe? Friedrich Merz? Nein! Friedrich Merz hat damit überhaupt nichts zu tun. Aber er wird vielleicht Anführer einer anderen Zombie-Truppe.

Nächste Frage: Wofür steht die Abkürzung AKK? Für zweierlei. Erstens für „Ausgesprochen Komische Klowitze“. Zweitens für ihre Autorin: Annegret Kramp-Karrenbauer. Die Frau, die sich im vergangenen Karneval mit einem kleinen Pipi-Witz für höhere Aufgaben empfohlen hat und deswegen jetzt als Nachfolgerin von Panzer-Ursel die um die Ecke schießenden Gewehre von Heckler & Koch geradebiegen darf.

Ist Friedrich Merz da nicht die bessere Wahl? Der Mann ist schließlich für ganz andere Themensetzungen bekannt. Etwas Nachhilfe gefällig?

Merz ist der geistige Urheber des Begriffs „Deutsche Leitkultur“. Wegen Blitzreichtums und Ämterhäufung hatte er sich dann vorübergehend aus der aktiven Politik zurückgezogen. Bevor er wieder auf die Bühne stieg, ist er mit seiner Mucke von damals zum Remixen ins Studio, hat seinen gesampelten Sermon im 2018er-Sound abgemischt und als Neuerscheinung unters Volk gefudelt: „Mehr Frauen, mehr junge Menschen“, hachjadoch, aber eben auch: „Nationale Identität und traditionelle Werte.“ Da war er wieder: Der Leitkultur-Merz. Die Frage aber ist: Was hat der Mann im Kopf, wenn ihm vornheraus der Begriff „Deutsche Leitkultur“ entweicht?

Erhellendes kann dazu die Völkerkunde beitragen. Friedrich Merz stammt aus dem südwestfälischen Brilon und ist Sauerländer reinsten Blutes. Der Phänotypus „Sauerländer“ wurde einer nennenswerten Öffentlichkeit erstmals in Gestalt des aus Sundern-Enkhausen stammenden großen Humoristen und Bundespräsidenten Heinrich Lübke vorgestellt („Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Neger …“). Ein späterer populärer Vertreter der Gattung ist der HB-Männchen-Frisurträger Franz Müntefering, ebenfalls Sundern. Heute wird diese ethnische Gruppe prominent repräsentiert durch den CDU-Generalsekretär Paul Zimiak (Iserlohn) und eben immer noch und wieder durch Friedrich Merz.

Wie also stellt sich die in einem in Brilon sozialisierten sauerländischen Aboriginal wie Friedrich Merz versiegelte Kultur dar? Wodurch wurde er kulturell geprägt? Womit kann die vom sauerländischen Menschen geschaffene Kulturleistung allgemeinverständlich auf den Begriff gebracht werden?

In erster Linie: Schützenfest. Hin und wieder auch mal: Feuerwehrfest. Vor allem aber: Schützenfest. Und sonntags in die Kirche. Auch wenn Schützenfest ist. Dann aber besoffen.

So – das wär’s dann auch schon im Wesentlichen.

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3 Kommentare

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  • 6G
    64662 (Profil gelöscht)

    Blackrock-Fritz wäre der natürliche Kanzlerkandidat der Reichen- und Konzernpartei CDU! Also: Zeit für ein Outing! Für Neoliberalismus mit neoliberalem Antlitz! Schluß mit dem Sozial-Klimbim!

  • Das bekannte Lübke-Zitat soll auf falschen Tatsachen beruhen.



    Der Sozialdarwinismus des Herrn Merz auch, wobei ich mir bei Letzterem sogar sicher bin.

  • Na eben nicht. Merz ist zwar eindeutig ein entkernter Wiedergänger, aber weder muss diese penetrante Nullnummer auch noch die CDU vollends entseelen, noch ist uns allen zuzumuten, dass eine solche CDU dann mit der AFD spielen muss, weil ja sonst niemand mehr mit ihr spielen will. Im Übrigen finde ich die antisauerländischen Ressentiments hier nicht nur arg pauschal sondern auch irreführend. Dass das geistige Versagen eben nicht an bestimmte Landstriche gebunden ist wird ja gerade durch die regionale Diversität von Merz Anhänderschaft bewiesen. Und den freundlichen Rassismus von Lübke in eine Reihe mit dem kalten Sozialdarwinismus eines Merz zu stellen verwischt mehr, als dass es erhellt. Ne, soziologisch ist das hier arg kurz gesprungen und politisch nicht hilfreich.