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Die StreitfrageWitze machen über Religion?

„Charlie Hebdo“ hat über alle Religionen gespottet – und will es weiterhin tun. Muss das sein?

Jetzt erst recht? Bild: dpa

Der Prophet Mohammed, Jesus oder der Papst – dem Satireblatt Charlie Hebdo war nichts heilig. Immer wieder machten sich die Zeichner über die verschiedenen Religionen lustig. Als die französische Zeitschrift 2012 Mohammed-Karikaturen veröffentlichte, ließ Frankreich mehrere Botschaften schließen – aus Angst vor der Rache islamischer Radikaler. Chefredakteur Stéphane Charbonnier sagte damals: „Unsere Absicht ist es nicht zu provozieren, sondern im Gegenteil auf die Provokation zu antworten.“

Nun sind Charbonnier und drei andere Zeichner tot. Am vergangenen Mittwoch hatten zwei schwer bewaffnete Männer die Redaktion gestürmt. Sie erschossen dort und auf der Flucht insgesamt zwölf Menschen.

Viele deutschsprachige Zeitungen haben nach dem Attentat religionskritische Zeichnungen des Magazins aus Solidarität nachgedruckt. Ganz anders in den USA. In den dortigen Medien sind die Karikaturen kaum zu sehen. Begründung: Man wolle keine religiösen Gefühle verletzen. Dabei gilt Amerika als Land der Meinungsfreiheit – und erlaubt selbst rechtsradikale Äußerungen, die in Deutschland als volksverhetzend gelten würden.

Witze machen Schlimmes erträglich

Aber auch hierzulande werden kritische Stimmen laut. Unter dem Hashtag #JeNeSuisPasCharlie formiert sich auf Twitter eine Gruppe, die den Anschlag auf die Redaktion zwar verurteilt, sich gleichzeitig aber von den Inhalten des Satireblattes distanziert.

Die Diskussion ist in Deutschland nicht neu. Vergangenes Jahr hatte ein Muslim den Kabarettisten Dieter Nuhr angezeigt – mit der Begründung, dass er gegen eine gesellschaftliche Minderheit hetze. Nuhr witzelte unter anderem: „Im Islam ist die Frau zwar frei, aber in erster Linie frei davon, alles entscheiden zu müssen.“

Auch die katholische Kirche versteht wenig Spaß. Als die Komikerin Carolin Kebekus 2013 in ihrem Video „Dunk dem Herrn“ als anzügliche Nonne auftrat, forderte die katholische Pius-Bruderschaft ihre Anhänger dazu auf, Anzeige zu erstatten. Der WDR zog den Clip noch vor der ersten offiziellen Ausstrahlung zurück. Das deutsche Satiremagazin Titanic machte sich 2012 Feinde unter den Gläubigen, als es auf einem Titel Papst Benedikt XVI. mit Urin und Kot befleckter Soutane zeigte. Darauf stand – in Anspielung auf den Skandal um die Veröffentlichung vertraulicher Vatikan-Dokumente – „Halleluja im Vatikan. Die undichte Stelle ist gefunden!“. Beim deutschen Presserat gingen zahlreiche Beschwerden ein, der Vatikan versuchte juristisch gegen das Titelbild vorzugehen. Eine übertriebene Reaktion?

Titanic-Chefredakteur Tim Wolff sagte der taz in einem Interview nach den Anschlägen in Paris: „Witze taugen dazu, sehr ernste Geschehnisse erträglich zu machen.“ Auch Charlie Hebdo lässt sich nicht einschüchtern. Am Mittwoch soll eine neue Ausgabe mit einer Rekordauflage von drei Millionen Exemplaren erscheinen. Auf dem Titelbild: der Prophet Mohammed.

Was meinen Sie: Muss man über Religionen Witze machen, gerade jetzt? Oder sollte Satire Rücksicht auf religiöse Gefühle nehmen?

Diskutieren Sie mit! Wir wählen unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlichen sie in der taz.am wochenende vom 17./18. Januar 2015. Ihr prägnantes Statement sollte nicht mehr als 400 Zeichen umfassen und mit Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Schicken Sie uns eine Mail an: streit@taz.de

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81 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion für diesen Artikel geschlossen.

  • Wenn der Witz witzig ist ja; um nicht zu sagen, er sollte von höchster Instanz verordnet werden, täglich. Hauptsache man lacht sich nicht tot.

  • und dann sachichma noch so:

    witze über alte religionen müssen sein.

    in neuen glaubensfragen jedoch verstehen wir keinen spaß

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/frankreich-polizei-nimmt-komiker-dieudonne-fest-1.2303486

    • @christine rölke-sommer:

      Wenn man bedenkt, daß aus römischer Sicht seinerzeit wohl auch Asterix und Obelix Terroristen gewesen wären...

      In zeitgenössischen römischen Satireschriften hätten sie dann wohl Asterrorix und Bombobelix geheissen.

    • @christine rölke-sommer:

      Das ist das harte Durchgreifen, nach dem die Menschen nun verlangen!

  • à propos erträglicher machen

    http://www.timesofisrael.com/israel-to-demand-apology-for-anti-semitic-netanyahu-cartoon/

    und es sage keiner, diese karikatur hätte mit religion nichts zu tun!

  • Mehr Witze über Religion. Irgendwann lacht Gott sich tot.

  • Der kleine Unterschied!

     

    Wenn der Glaube eines Mitmenschen ins Lächerliche gezogen wird kann ich sehr wütend werden. Zu Recht, wie ich meine.

    Und das gilt nicht nur für Gott, sondern auch für Liebe, Wahrhaftigkeit, Abstammung .....

     

    Aber die sehr menschliche Organisation von Religionen muss sich zynische oder satirische Darstellungen gefallen lassen. Nur so ist gegen gegen die Unwahrhaftigkeit von Organisationen der Religionen, der Politik, der Wirtschaft oder rassischer Gruppierungen anzukommmen.

    Der kleine Unterschied, der das Zusammenleben möglich macht.

  • Chefredakteur Stéphane Charbonnier sagte damals: „Unsere Absicht ist es nicht zu provozieren, sondern im Gegenteil auf die Provokation zu antworten.“ - Wie Recht er doch hat!

    Warum fragt eigentlich niemand, wie lange Religionen, sprich: menschgemachte Ideologien der Barbarei mit jahrhundertlanger Geschichte des Mordes, ja Massenmordes und Totschlags und der Folter uns Menschen mit ihren unerträglichen Regeln und Vorschriften und dem noch unerträglicheren dauernden Beleidigtsein auf den Senkel gehen dürfen?! Und dann sollen wir noch nicht mal Witze drüber machen dürfen? Es könnte sich ja jemand auf den Schlips getreten fühlen? Ja, das wär ja auch zuu schlimm. Und ganz bestimmt viel schlimmer als Kopfabschneiden und Steinigen und ans Kreuz nageln.

  • Klar machen wir Witze, und wenn einer heult, lachen wir drüber. Weichei!!!

     

    Wie gesagt, wenn der jenige, über den wir die Witze machen auch lacht, dann ja!

     

    Witze über die jenigen die Religion ausleben und Situationen entstehen lassen über die man lachen sollte, geht meiner Meinung nach in Ordnung. Aber deswegen gleich die Religion lächerlich machen?

    NEIN!

    • @errol flynn:

      Nichts gegen Humor, aber nur, wenn der Betreffende auch darüber lachen kann?

       

      Oh, bitte nicht!

       

      Ich fürchte, Sie haben den Sinn von Satire schlicht nicht verstanden.

      • @Schalamow:

        Schauen sie bitte, es kann sein dass ich den Sinn von Satire nicht verstanden habe.

         

        Vielleicht hat das aber auch damit zu tun, dass ich als gebürtiger Deutscher mit Hintergrund die einer Minderheit angehörend, immer wieder mit Witzen über die Herkunft meiner Eltern, die ich über alles liebe übrigens, konfrontiert wurde.

         

        Wollen sie wissen was ein Neger (Von Rassisten benutztes Wort für Mitbürger aus dem afrikanischem Raum) auf einem BMX-Rad ist? Ein Chocko-Crossi!

         

        Und jetzt erklären sie mir bitte den Sinn, bin ganz Ohr!

        • @errol flynn:

          Satire ist eine Form der Kritik an etwas, was als Missstand empfunden wird.

          Sich über das Aussehen oder körperliche Eigenschaften von Menschen lustig zu machen, ist aber keine Satire und auch nicht wirklich lustig, sondern entweder geschmacklos oder ggf. beleidigend.

           

          Wenn sich ein Dieter Nuhr ironisch über die Frauenfeindlichkeit im Islam äußert, dann darf man natürlich gegenteiliger Auffassung sein. Aber was an dieser Aussage beleidigend sein soll, das müssen wiederum Sie mir erklären.

          • @Schalamow:

            Über Menschen Witze zu machen, die im grössten Teil auf Grund ihrer Unaufgeklärtheit einen Lebensstil haben der nicht unserer entspricht, ist für den jenigen der diesen versteht, bestimmt witzig. Gerade wenn diese in der Überzahl sind und die gleiche Auffassung teilen. Nur darf jeder eine andere Auffassung haben.

             

            Wie gesagt, die meissten Muslime sind ja unaufgeklärt, halten sich an ihrem Glauben fest, mitunter sogar sehr dogmatisch. Aber deswegen Witze machen?

      • @Schalamow:

        ich fürchte, Sie kennen https://archive.org/details/Freud_1905_Der_Witz_k

        nicht.

        • @christine rölke-sommer:

          Naja, mal wieder nicht wirklich ein Argument, aber ich bin ja der erste, wenn es darum geht, dass auch nicht-zielführende Beiträge ein Recht auf Gehör haben.

          • @Schalamow:

            sollte auch kein argument sein, sondern ein literaturhinweis. mehr habe ich für Sie nicht übrig - aber auch nicht weniger.

  • Die taz fragt: „Muss man über Religionen Witze machen, gerade jetzt?“ Definitiv nicht, wäre meine Antwort, es gibt kein „Muss“ für Witze über Religionen. Aber es muss erlaubt sein, Witze über Religionen zu machen, ebenso wie über Politik, Wirtschaft, Kultur, die Justiz etc. Auch wer nicht gläubig ist, kommt nicht umhin zu akzeptieren, dass religiöse Figuren für viele Menschen Autoritäten sind. Gerade in deren Karikatur liegt die Katharsis. In einer pluralistischen Gesellschaft muss es jedwede Religion aushalten, Zielscheibe eines Witzes zu werden, ob ich nun selbst darüber lachen kann oder nicht. Wenn ich der Ansicht bin, Satire sei zu weit gegangen, kann ich ja Rechtsmittel einlegen. So viel Gelassenheit darf sein.

  • Ich möchte an dieser Stelle satirischerweise einen kleinen Witz anbringen, in dem neben Religion auch ein Satiriker vorkommt - sofern Witze über Satiriker nicht im Widerspruch zur freien Meinungsäußerung stehen.







    Kommt ein Mohammedkarikaturist und Satiriker in einen Dönerladen. "Ein Döner, bitte." "Pute oder Kalb?" "Schwein" "Das sehe ich. Und was wollen Sie in Ihren Döner?"







     

    • @Dudel Karl:

      Die taz sollte auf die Strasse gehen und unsere türkischen Mitbürger mal fragen was sie von Türkenwitzen halten.

       

      Mir fällt da spontan einer ein: "Was ist der Unterschied zwischen Juden und Türken?"-"Die Juden haben's hinter sich!"

       

      Und jetzt bitte alle nochmal Satire deffinieren!

      • @errol flynn:

        Satire muss nicht neu defffiniert werden. Ihr Türkenwitz ist keine. .

        • @lichtgestalt:

          Aber Witze über Moslems!

          • @errol flynn:

            Kommt auf den Witz an.

            • @lichtgestalt:

              Vergebliche Mühe!

              • @KarlM:

                Sie brauchen da nicht zu intervenieren, ich denke der Herr Traumatänzer kann selbst entscheiden ob sich die Mühe lohnt oder nicht.

                Ich bin nicht verbissen an meiner Meinung und lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen, deswegen diskutiere ich ja hier mit.

                 

                Auch habe ich kein Problem damit wenn ich mal Falsch liege um Entschuldigung zu bitten.

                 

                Verstehe echt nicht was das soll!

                • @errol flynn:

                  Ihr "Aha!" hat was Ambivalentes. Mit smiley ;-), ausnahmsweise. An ihrer Treffsicherheit können Sie ja noch üben. Sie haben ja ein großes Vorbild, wie ihr Foto vermuten lässt.

                  • @lichtgestalt:

                    Wenn Sie nur wüssten warum ich den Mr. Flynn als Avatar hier benutze. Verrate ich irgendwann mal, vielleicht.

            • @lichtgestalt:

              Kommt auf den Kontext an, wie´s scheint.

            • @lichtgestalt:

              Aha!

      • @errol flynn:

        Türkenwitze gabs schon immer, die sich mit dem Sperrmühl beschäftigten, damals als die Deutschen ihre brauchbaren Möbel rauswarfen, oder mit dem Fenster der Waschmaschine, aber ich denke, das war eher Volksmund statt Hetze, allerdings es gab auch viel zu Lachen, wenn man beobachtete, wenn Türken oder Griechen Fahrradfahren lernten, die Zeiten, wo die türkischen Frauen noch verschleiert mit Pluderhosen nach D kamen sind vorbei, heute sidn türkische Frauen, darunter auch Jesiden moderne Frauen, die ihren "Mann" stehen, man muss nur mal in den Schule schauen, ich bin ja nun im Elternbeirat, das ist eine Türkin, 7 kinder, alle haben höhere Schulbildung und gute Jobs, die letzten gehen nach in der Oberstufe, der Frau sieht man das nicht an, ganz toll, eine andere Familie ebenfalls 7 Kinder, der Grosse ist jetzt in den Polizeidienst übernommen worden usw usw, also, ich sag nicht gerne, aber ich wollte, manche deutschen Familie wäre in diesem "Gleis" sag ich mal !

  • Mit welcher Leichtigkeit doch viele Leser über die Gefühle anderer Menschen latschen. Es gibt 1,3 Milliarden Muslime auf der Welt. Woher nehmen wir uns das Recht, das zu verspotten, was denen heilig ist. Satire darf alles? Ich finde nicht! Was soll ich meiner Tochter beibringen? Mach dich ruhig lustig über den Typen der über das Meer latscht? Schau mal wie gerecht der den Fisch teilt! Uns das Filet, den anderen die Gräten, den Rest schmeißt er weg? Gut, wenn Satire das darf! Besser ist es, wenn sie - obwohl sie darf - darauf verzichtet! Der Mann in der Dönerbude hat es nicht verdient, dass ich mich darüber belustige, wie er mit seinem Teppich zwischen Zwiebelringen einen bärtigen Mann anbetet. Syrische Flüchtlinge ohnehin nicht. Der Glaube ist manchmal das letzte was bleibt. Es muss eine Grenze geben die nicht überschritten wird. Ich glaube jedoch nicht, dass wir uns da groß bewegen werden. Wir werden uns weiterhin über die Heiligen fremder Menschen belustigen, ebenso leicht beschwingt wie wir akzeptieren, dass in Indien die Frauen die Klamotten für einen Hungerlohn nähen.

    • @Rubal:

      Ach schon wieder ein Freund von Willkürjustiz?

       

      Gibts ja scheinbar wie Sand am Meer...

       

      Wie äußern sich "religiöse Gefühle"? Die sind nicht mal seriös definierbar, es handelt sich lediglich um die willkürbestimmte Einrede vermeintlich Betroffener!

       

      Und damit für ein Tatbestandsrecht völlig gegenstandslos, da nicht auf erfüllte Tatbestände prüfbar.

      • @KarlM:

        Willkürjustiz, Tatbestand... wie unpassend. Ich sprach nicht von einem Verbot sondern von einem freiwilligem Verzicht aus beschriebenen Gründen. Also nochmal neu bitte :-)

    • @Rubal:

      "Es muss eine Grenze geben die nicht überschritten wird."

       

      Naja, dann sagen Sie mal, wo Sie die ziehen wollen?

      Schließt dass dann ein, dass man sich künftig nicht mehr über irgendwelche durchgeknallten Salafisten oder spinnerte Evangelikale lustig machen darf, weil man damit deren Gefühle verletzt?

      • @Schalamow:

        Ich weiss nicht, sagen Sie es mir. Sollte es tatsächlich keine geben? Und wenn nicht, woraus ergibt sich das Recht es so und nicht anders festzulegen. ... Ich beleidige deinen Gott ebenso wenig wie Du meinen. Wäre doch eine gute Übereinkunft und sollte aufgeklärten Menschen nicht schwer fallen.

        • @Rubal:

          Gib Gummi, kann ich da nur sagen!

          Ihr Begriff von Beleidigtsein ist so dehnbar, dass praktisch alles darunter fällt.

          Das war's dann aber auch mit der Meinungsfreiheit.

           

          Nehmen sie doch einfach mal zur Kenntnis, dass Umgangsformen, die für den privaten Verkehr möglicherweise sinnvoll und angebracht sind, in demokratischen und offenen Gesellschaften keine Grundlage für den öffentlichen Diskurs sein können.

  • ich sachmaso: auch leutz, die zu früh auf den topf gesetzt wurden, dürfen ihre neurotische konstellation in der öffentlichkeit ausführen. auch dann, wenn sich das als ziemlich freudlose angelegenheit darstellt.

    • @christine rölke-sommer:

      Waren das nicht die, die laut KMS-Pfeiffer verkehrt herum...?

  • Über die Qualität von Karikaturen kann und darf man geteilter Meinung sein. Unstrittig ist auch, dass es Karikaturen gibt, bei denen es nicht mehr um die Sache, sondern ausschließlich um Diffamierung geht. Wo da die Grenze verläuft, das entscheiden zumindest bei uns die Gerichte und das reicht auch völlig aus.

    Was allerdings nicht geht, ist in vorauseilendem Gehorsam gewissermaßen alle religiösen Themen von vornherein auszuklammern: es könnte sich ja jemand irgendwie beleidigt fühlen. Dies läuft letztlich auf Selbstzensur hinaus, was nichts anderes ist als die subtile Variante von Zensur.

     

    Tatsache ist aber, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle, die in der Vergangenheit zu religiösen Aufwallungen geführt haben, es nicht um Beleidigung, sondern um Kritik an bestimmten Sachverhalten ging. Siehe Dieter Nuhr.

    Wenn sich jetzt die ägyptische Fatwa-Behörde schon wieder über das harmlose neue Titelbild von "Charlie Hebdo" echauffiert http://www.heute.de/aegyptische-fatwa-behoerde-kritisiert-charlie-hebdos-mohammed-titel-36719378.html, dann wird deutlich, dass es hier gar nicht in erster Linie um Verunglimpfung geht und dass der reflexhaft erhobene Vorwurf der "Beleidigung" (oder auch Blasphemie) lediglich ein Vorwand für Zensur ist. Der Islam, jedenfalls in seiner Mehrheit hat, wie mir scheint, ein grundsätzliches Problem mit der Meinungsfreiheit in pluralistischen Gesellschaften, und ein noch größeres Problem mit Religionskritik.

    Das kann und darf aber nicht Maßstab für die Berichterstattung bei uns sein.

    • @Schalamow:

      Das bedeutet letztlich wir dürfen alles so lang es durch unsere Gesetze gedeckt wird, durch unsere Vorstellung von Moral und Freiheit. Wem das nicht passt der.... macht was ? Irgendetwas was uns vollkommen egal sein kann, am besten.

      • @Rubal:

        Ja, genau. Deshalb leben wir in einem Rechtsstaat, in dem das Zusammenleben durch Gesetze geregelt ist, die für alle gelten.

        Und wer sich beleidigt fühlt, kann genau diese Gesetze in Anspruch nehmen. Muss dann allerdings auch in Kauf nehmen, dass ihm die Gericht nicht unbedingt folgen, weil nämlich individuelles Beleidigsein kein Gradmesser für Meinungsfreiheit sein kann.

    • @Schalamow:

      Sehen Sie einen Widerspruch zwischen den folgenden beiden Aussagen?

       

      "Wo da die Grenze verläuft, das entscheiden zumindest bei uns die Gerichte und das reicht auch völlig aus."

       

      "Tatsache ist aber, dass in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle (...) es nicht um Beleidigung (...) ging."

      • @Dudel Karl:

        Nö! Es sei denn, es handelt sich um jemanden wie Sie, der sich schon von jeder abweichenden Meinung beleidigt fühlt. Aber wer meint, er muss, darf natürlich auch da gerne die Gerichte anrufen.

        • @Schalamow:

          Es geht nicht um Meinungen, sondern um Logik. Ich weiß, daß die Rechten sich mit dieser Unterscheidung generell schwer tun. Dennoch darf ich fragen: Also sind Sie ein Gericht?

  • Religionen-was sind denn Parteiprogramme-das Kapital-die Bibel aller Werktätigen, es ist leicht zu spotten, zeigt aber, wie wenig manche Nachdenken, was Sie schreiben ist ebenfalls etwas dürftig, auch Sie glauben, einfach mal nachdenken !

  • Dumme Frage, aber ja, man muss. Man kann gar nicht anders. Religionen sind, wenn man sich die Dogmata und angeblich harten Fakten in den "heiligen Schriften" ansieht, ein einziger Witz. Und mehr - Religionen haben ulkige Rituale, lustige bis skurrile Kopfbedeckungen, lange Bärte und meistens alte paranoide Männer in der Führungsspitze, die sich seit ewigen Zeiten mit anderen alten paranoiden Männern streiten. Es ist also kein Wunder, dass Religionen seit Jahrhunderten zu Recht das Ziel von Spott und Häme sind.

    Und die aktuellen Attentäter? Sollten sie während des Zugriffs von einer Polizistin statt einem Polizisten erschossen worden sein, kommen sie nicht einmal ins Paradies. Ist das nicht witzig?

    • @Hamann mit Hut:

      Nicht witziger, als der Glaube an freie Presse, gerechten Rechtsstaat und Demokratie zum Wohle des Volkes.

  • Die Sache ist doch ganz einfach: Wer selbst keinen Humor hat, muß sich über andere lsutig machen.

  • Ich würde als Atheist jederzeit gerne Witze über den Atheismus sehen, aber bitte auch irgendwann mal von der ollen Merkel oder dem noch olleren Gauck hören, dass der Atheismus zu Deutschland gehört. Müsste auch mal gesagt werden.

    • @HP Remmler:

      Witze über "bekennende" Atheisten gibt es doch reichlich. Wenn Mensch aber einfach nur "gottlos" ist? Wer darf da Witze machen?

      • @lichtgestalt:

        Sie, wenn Sie möchten. Lieber gottlos als humorlos, oder?

  • Alles ist Religion. Von den politischen Religionen des Marxismus und NationalismuAlles ist Religion. Von den politischen Religionen des Marxismus und Nationalismus bis hin zu den Religion im engeren Sinne.

    Ohne Witz wäre öffentliches und politisches Leben daher nur noch eine trockene Angelegenheit und "Wir sind Charlie" ist die Quintessenz dessen, das man dieses nicht will.

     

    Sollte die Frage "Witze machen über Religion?" eine Frage sein nach Grenzen von Witzen im öffentlichen Raum? Grenzen wären zum Beispieöl Volksverhetzung. Auch das Persöhnlichkeitsrecht ist ein Recht, dass das Recht auf Pressefreiheit zu beachten hat. Ansonsten sehe ich freie Bahn für die Bösen und Schlechten unter den Witzen: Flachwitze, Stammtischwitze, frauenverachtende Witze, rassistische Witze ... und natürlich auch für Witze, die die obigen Religionen pisaken wollen bis aufs Blut. Aber man kann ja diesen Witzen auch - Gott sei dank ;-) - ausweichen oder Maßnahmen dagegen ergreifen (bei frauenverachtenden Witzen im Kollegenkreis z.B. den Spaß nach oben eskalieren lassen). Man muss die Pressefreiheit verteildigen aber man muss nicht jeden schlechten Witz verteildigen.s

    • @Arcy Shtoink:

      Irrelevant!

       

      Die Qualität von Wizten und Karrikaturen ist nicht juristisch beantwortbar.

       

      Die Rechtslage gibt es her Beleidigung bei natürlichen und juristischen Personen zu sanktionieren.

       

      Auf die Absurdität von Mythen und Phantasieprodukten darf sehr wohl hingewiesen werden!

      • @KarlM:

        Absurd ist Ihr Glaube an eine absolute Rechtsdefinition.

        • @Dudel Karl:

          Nein, nur die Einsicht in den kleinsten gemeinsamen Nenner.

          • @KarlM:

            Die ist auch absurd, da haben Sie recht.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Ja das wird dem "gesunden" Konkurrenzdenken und der Integration in den nun "freiheitlichen" Wettbewerb um "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" sehr dienlich sein!?

  • Also bisher dachte ich immer, der Sinn der Religion sei es, dem Spötter ein Zielobjekt bereitzustellen. Einen anderen Sinn kann ich nicht erkennen. Wenn man über Religion nun nicht mehr spotten darf, wozu soll sie dann noch gut sein?

     

    Je suis Charlie!

  • Wir fordern unsere Kinder auf, die Gefühle ihrer Mitmenschen zu achten.Es ist für mich absolut nicht nachvollziehbar, warum man derartige Karikaturen zeichnen und veröffentlichen sollte. So überzeugt man niemanden von seinen demokratischen Grundwerten. Provokation statt Dialog - Satz mit X.

  • Darf man Witze machen über Religionen? Klar, darf man. Aber wozu? Es werden nur diejenigen darüber lachen, die Religionen ohnehin kritisch bis ablehnend gegenüberstehen. Alle anderen werden sie ignorieren oder sich evtl. echauffieren. Egal wie die Reaktion ausfällt, das Ergebnis ist immer dasselbe, denn beide Seiten sehen sich in ihrer jeweiligen Sichtweise bestärkt. Aber warum werden überhaupt Witze (hier über Religion) gemacht? Sollen sie evtl. zum Nachdenken anregen" oder "das Bewußtsein erweitern"? In diesem Fall wäre man wohl im Bereich des Pathologischen, und es wäre höchste Zeit, mal Witze über die entsprechenden Witzemacher zu machen. Falls sich jemand traut.

  • Als Atheist könnte ich den meisten Kommentaren hier zustimmen - zumal mir instutionalisierte Religionen besonders suspekt sind. Aber dieses bedingungslose "Klar muß man Religion lächerlich machen!" erscheint mir ziemlich einfältig, weil zusammenhanglos. Weil mit Weltreligionen auch immer Weltpolitik verbunden ist. Ein Teil der Muslime, besonders aus der arabischen Welt, sieht sich in Frontstellung zum Westen. Dieser macht es ihnen in vielen Dingen leicht - Interventionskriege, Ressourcenausbeutung, "neuer Kreuzzug" (Neocons). Diejenigen, welche sich an den diversen Mohammed-Karikaturen besonders erfreuten, wollten bloß ihr Vorurteil bestätigt bekommen: Der "Steinzeit-Muslim" ist schnell beleidigt, weil er nicht aufgeklärt ist! Die Reaktionen waren stets wie erwartet. Mir kommt beides kindisch vor - Aufklärung hieße, eben gerade nicht die Religion selbst zu "kritisieren" (so wird man keinen vom Glauben abbringen), sondern die Machthaber, die Institutionen, die Patriarchatsanhänger usw. usf., welche die Religion für ihre Zwecke benutzen. Mit Witzchen über einen Propheten, der schon lange tot ist, spielt man bloß eben jenen Institutionen in die Hände, die sich freuen, daß von ihren Schandtaten so trefflich abgelenkt wurde.

  • Religion als soziokulturelle Gesellschaftserscheinung ist wie alle anderen auch veralberbar, solange nicht strafbare Absichten verfolgt werden (Volksverhetzung, Beleidigung...) Freiheit bedeutet an die Erwachsenenversion des Osterhasen glauben zu duerfen oder dies laecherlich zu finden und zu machen.

    Das Problem an Religionswitzen ist, dass sie bei einigen einen intimen inneren Kern treffen und damit als persoenlicher Affront gewertet werden, obwohl nicht sie, sondern etwas als sakrosankt Empfundenes Ziel des Spotts war. Seien wir aber nicht ueberheblich, nachvollziehbar fuer alle ist dieses Gefuehl tiefer Angewiederheit und moralischer Grenzueberschreitung, z.-B. bei Betrachtung von ´Cartoons´ mit , vorsichtig ausgedrueckt, unter18-pornografischem oder sadistischem Inhalt. Kunst-, Spott- und Meinungsfreiheit ist aber hoeher einzustufen als empfundene Abscheu und Angegriffenheit. Dies ist oft schwerverdaulich, aber einer freien Gesellschaft zutraeglichlicher, als restriktives es-allen-recht-machen, wie Rohkost auch gesuender als UH-Doseneintopf ist, auch wenn manchmal der Wurm drinn ist.

    • @Euromeyer:

      Genau so: ausser der Religion gibt es keine andere Weltanschauung, bei der verlangt wird, sie mit Witzen zu verschonen.

      SOLLTE man Witze über Religionen machen? Kommt bisschen drauf an - wenn Priviligierte über Unterpriviligierte Witze machen, hat das immer einen schlechten Beigeschmack.

  • (1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

     

    (2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.

    • @Lena Wocadlo:

      Der § 166 ist Müll und ein völlig obsoleter Gummiparagraph.

       

      Weil:

       

      1. der "Inhalt" eines Bekenntnises nicht objektivierbar ist, dem zufolge eine Würdigung von Tatbestandsmerkmalen nur auf Willkür basiert.

       

      Hier steht Willkür diametral zum rechtsstatlichen Verfahren!

       

      2. tatsächlich der "öffentliche Friede" nicht durch die geäußerte Kritik gestört wird, sondern durch die Gewaltdrohung von Bekenntnisvertretern!

       

      Ist also ein Verstoß gegen das Gleichbehandlungsgebot, da hier derzeit jedes organisierte Bekenntns bevorzugt wird, das in der Lage ist mit empfindlichen Nachteilen (wie Gewalt) zu drohen. Was faktisch eine Nötigung des Rechtsstaates darstellt.

       

      Hier wird die Geisel, nicht der Geiselnehmer zum Täter erklärt!

       

      Also weg damit!

      • @KarlM:

        Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

        • @Dudel Karl:

          Sorry, nicht meine Ebene!

           

          Sachverständiger ist nicht unbedingt = Sachbearbeiter.

  • Die Religionen, welche auch immer sind seit tausenden von Jahren in der Bringschuld einen wie auch immer gelagerten Nachweis zu erbringen, daß an ihrem wirren Gelaber etwas dran ist. Kommt aber nix.

     

    Des weiteren gilt Religionsfreiheit. Heißt: Jeder, aber auch wirklich jeder, darf glauben was er will. Keiner, aber auch wirklich keiner, darf aus dem was er glaubt irgendwelche Rechte, ausser dem Recht auf Religionsfreiheit, ableiten.

     

    Wenn er es trotzdem tut ist es geradezu zwingend ihn auszulachen. Oder ihm einen guten Psychologen zu empfehlen. Oder beides.

     

    Das ist, was ich glaube. Dafür kann mich gerne jeder auslachen. Witze oder Comedy machen oder was immer ihm auch gefällt.

     

    Ich aber darf ihn nicht abknallen und er auch mich nicht.

  • Religion ist Mythologie. Und jedem stehe das Recht zu, seine Mystik auch zu ritualisieren.

     

    Ob man Witze darüber machen darf ?

    Ja, darf man.

     

    Auch 'böse' Witze ?

    Ja, darf man.

     

    Warum ?

    Weil von keinem religiösen Namen bekannt ist, daß er humorlos war.

    Nein, das ist nicht der Grund.

    Sondern, weil wir Menschen sind und vor keinem Führer, sei er aus Fleisch und Blut, oder schon Staub erstarren.

     

    Wer das anders sieht, mag sein des Fremden und sein eigener Knecht bleiben.

  • Ich mag "Schwarzen" Humor auch wenn er mal unter die Gürtellinie geht...!Bin allerdings Aheist und mach mich selber gerne Lustig insbesondere über die Doppelmorgal der Amis...!Selbstverständlich muss es weiter gehen wie bisher!Jede "Kurskorrektur" wär ein Zeichen das die "Möchtegern Moslems" von Paris etwas durch das töten erreicht hätten!Sie haben nur Erreicht das nun Charlie eine Milionenauflage hat!Gut gemacht sozusagen....! ;)

  • Man MUSS nicht über Religionen Witze machen - aber man DARF! Und zwar unbedingt! Ansonsten fühle ICH mich nämlich außerordentlich verletzt in meinen ATHEISTISCHEN Gefühlen!

  • Über Religionen muß man einfach Witze machen. Nicht nur aufgrund der jüngsten Ereignisse, sondern generell. Wenn man sich anschaut, was Religionen und krankhafter Glaube alles anrichten, immer noch, dann muß man diese ins Lächerliche ziehen.

     

    Da ein generelles Religionsverbot vermutlich nicht funktioniert, bleibt einem ja nur der Weg.

     

    Wer geistig so arm ist, und sein Seelenheil aus einem übergeordneten Glauben ziehen muß, der tut mir leid.

     

    Religionen sind für mich eines der Grundübel der gesamten Menschheit, nicht weniger.

  • Es ist doch ganz einfach. Bevor über "religiöse Gefühle" fabuliert wird, stellt sich doch die Frage was das denn sein soll, also nach der Definition, und wie dann eine objektive Prüfung stattfinden kann!

     

    Religion ist erstmal Einbildung und Fiktion. eEs erwächst objektiv kein Unrecht aus der Kritik an eingebildeten Zusammenhängen. A

     

    Vielmehr mag es manchem Zeitgenossen geboten erscheinen auf die Absurdität solcher Einbildung hinzuweisen und die dabei gebotenen "Inhalte" solcher Einbildung auch zu kritisieren.

     

    "Religionsfrieden" gibts nicht, allenfalls gesellschaftlichen Frieden. Und es ist ziemlich dreist sich aufgrund nicht objektivierbarer Vorstellungen einen rechtlichen Status verschaffen und absichern zu wollen, der inhaltlich durch nichts gerechtfertigt ist.

     

    Wie äußern sich "religiöse Gefühle"? Die sind nicht mal seriös definierbar, es handelt sich lediglich um die willkürbestimmte Einrede vermeintlich Betroffener!

     

    Und damit für ein Tatbestandsrecht völlig gegenstandslos, da nicht auf erfüllte Tatbestände prüfbar!

     

    Es ist möglich natürliche Personen, gar Körperschaften zu beleidigen, denn dieser Umstand läßt sich am Einzelfall prüfen und falsifizieren.

     

    "Religiöse Gefühle" sind dem gegenüber eher ein Erweiterungsvorschlag für eine ICD-10 Symptomatik, gleich nach der "Hoplophobie".

     

    Mithin kann es auch keine "Blasphemie" geben, schlicht weil der Tatbestand nicht zu verwirklichen ist. "Religion" als Rechtfertigungsgrund für positive Sonderrechte einzufordern ist einfach absurd.

     

    Streng betrachtet ist es garnicht möglich Witze über "religiöse Gefühle" zu machen, da es unergründbar bleibt, wie solche "Gefühle" charakterisiert sind.

     

    Eine mehr als flüssige Debatte über einen von "Gläubigen" behaupteten Umstand! Es handelt sich bisher lediglich darum "Gläubigen" ein positives Sonderrecht auf Zensur ihnen nicht genehmer Inhalt zu verschaffen! Dafür gibt es keine Rechtfertigung!

    • @KarlM:

      Sie als wissenschaftlicher Profi der Kriminalistik sollten eigentlich wissen, daß Gefühle sich den physikalischen Meßmethoden entziehen. Nicht, weil die Gefühle nicht real sind, sondern weil die Meßmethodik unzureichend ist.

       

      Sie folgen der Logik jenes Schreiners, der die Existenz von 3 Meter breiten Möbeln leugnet, weil sein Meterstab nur 2 Meter lang ist.

       

      Der Schreiner ging irgendwann bankrott, war aber unbewaffnet, als der Gerichtsvollzieher kam.

       

      Kurzum: Ich muß Ihnen leider ein unbefriedigendes Zeugnis ausstellen und Ihre Hoplophilie betrachte ich vor diesem Hintergrund mit größter Besorgnis.

      • @Dudel Karl:

        Genau auf diesen Umstand weise ich doch hin!

         

        Dazu stelle ich fest, das sich eben genau die Einrede der Gefühligkeit nicht prüfen läßt, schon garnicht juristisch würdigen.

         

        Es sei denn, Sie stellen dazu eine gerichtsfeste Methodik vor, da wären Ihnen viele dankbar!

        • @KarlM:

          Tun Sie nicht. Sonst kämen Sie zum logisch zwingenden Schluß, daß mit der juristischen Methodik etwas nicht stimmt.

  • "…Oder sollte Satire Rücksicht auf religiöse Gefühle nehmen?…"

     

    NEIN

    - zumal gerade gerne die Vertreter

    Der Drei Betrüger - einschließlich der

    WeißschalGrinsebacke

    gegen Menschen religionsfreier Weltanschauungen

    vulgo - durch die Bank gedisset als

    Ungläubige Abgefallene Gottlose

    Sprechen ihre Gebete in den Wind(Sunniten/Schiiten/Aleviten)

    Beten Tiere an=darf man totschlagen - Jesziden

    etc …… (bitte selber einsetzen)

    im wahrsten Sinne des Wortes

    "zu Felde ziehen"! ( Hölle/Fegefeuer/ im Concubinat lebend

    usw usf…auch hier - ist noch vielfältig Platz zum ergänzen;)

    Und - das - mit Verlaub - sind eben keine Witze!

     

    Wer - wie oben fragt - möchte die Säkularisierung

    - eine der Errungenschaften der Aufklärung post Franz. Revolution

    in Frage stellen; rückdrehen usw;

    Allein das klerikale Rollback der letzten Jahrzehnte

    "Wir sind Papst" und ähnlicher menschenverächtlicher Mumpitz

    ist das Unterfutter für solche - sich bei klarem Verstand

    selbst ad absurdum führenden Fragestellungen.

    Und Ende im Gelände.

     

    Ps: Danke für Ihren Kommentar. Er wartet auf Freischaltung. Bitte haben Sie Geduld und senden Sie ihn nicht mehrfach ab. - ok -

     

    mit F.K.Waechter - NÖ WIESO!