piwik no script img

DeutschlandticketNachfrage pendelt sich ein

Rund zehn Millionen Menschen nutzen 49-Euro-Ticket. Die Hälfte von ihnen hat ihr altes Abo umgewandelt.

Vergangenes Jahr erfreute sich das 9-Euro-Ticket großer Beliebtheit Foto: LISI NIESNER/Reuters

Berlin dpa | Ein knappes halbes Jahr nach der Einführung des Deutschlandtickets pendelt sich die Nachfrage nach dem Monatsabo für den Nah- und Regionalverkehr allmählich ein. Rund zehn Millionen Inhaber gebe es inzwischen, teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf Anfrage mit. „Die Zahl ist recht stabil, auch wenn auf niedrigem Niveau weitere hinzukommen.“

Rund die Hälfte der Nutzerinnen und Nutzer kommt demnach aus bestehenden Abos, sind also keine neuen Dauerkunden. Die andere Hälfte war bislang mit Einzelfahrscheinen oder Zeitkarten unterwegs. Der Verband wertet das als Erfolg. „Wir binden Kunden stärker an den ÖPNV durch diese Flatrate.“

Acht bis zehn Prozent der Nutzer sind echte ÖPNV-Einsteiger und fuhren vorher zum Beispiel mit dem Auto, wie der Verband in Umfragen ermittelt hat. „Schon heute wären fünf Prozent aller Fahrten mit dem Deutschlandticket sonst mit dem Auto unternommen worden.“

Die Fahrkarte gibt es seit dem 1. Mai. Für 49 Euro im Monat können Inhaber damit sämtliche Busse und Bahnen des öffentlichen Personennahverkehrs unbegrenzt nutzen. Bund und Länder streiten über die weitere Finanzierung. Im Kern geht es um die Frage, wer mögliche Mehrkosten des Tickets trägt. Eine Lösung wird nun bei Beratungen von Bundeskanzler Olaf Scholz mit den Regierungschefs der Länder am 6. November angestrebt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Danke für die guten Nachrichten!

  • Die Rate der Neueinsteiger*innen wäre deutlich höher, wenn



    - der ÖPNV dauerhaft pünktlich wäre



    - es mehr preiswerte Mitnahme für Fahrräder gäbe



    - die Taktung den Bedürfnissen besser entspräche



    - Städte wie z B. Bergkamen* einen Anschluss an den Schienenverkehr hätten



    Als Bahnfreund zeitlebens kann ich den großen Wurf leider nur nicht sehen, ich ahne ihn deutschlandweit nicht einmal. Drei CSU-Verkehrsminister als Förderer der Straße haben leider die Misere nachhaltig verstärkt. Aber ich bin optimistisch, denn hier im Ruhrpott heißt es: "Was nicht passt, wird passend gemacht" - Improvisation ist die ältere Schwester von Innovation.



    /



    www.westfalenspieg...hluss-fuer-herten/

  • Im Bereich des Hamburger Verkehrsverbundes gab es vorher ein gesponsertes Abo für Azubis, das insgesamt 70€ im Monat kostete. Das war meines Wissens das günstigste Monatsticket für den Gesamtbereich des Verbundes. Dass jeder Inhaber eines Abotickets dann auf das Deutschlandticket umsteigen sollte, war klar. Letztlich werden alle wieder weggehen, wenn die Tickets des Verbundes günstiger sind als das Deutschlandticket. Wie viel Geld jemand zusätzlich auszugeben bereit ist für die Bequemlichkeit eines eigenen Autos, dürfte individuell sein und sehr von der Qualität des ÖPNV abhängen. Angesichts unseres Verkehrsministers habe ich aber wenig Hoffnung auf qualitative Verbesserungen.