Deutsche Politiker in Angst vor Fernost: Ni hao, Kuka
Eine Firma aus China greift nach dem deutschen Roboterbauer Kuka. Die Politik will das verhindern: Heimisches Know-how sei in Gefahr.
Die Chinesen bieten 750 Millionen Euro, pro Aktie sind das 115 Euro – deutlich mehr als der Börsenkurs. Inzwischen besitzt Midea schon 13 Prozent. Hauptaktionär ist mit einer Sperrminorität von 25,1 Prozent der schwäbische Mittelständler Voith, der ansonsten in Wasserkraftwerken und Papiermaschinen macht.
Der Übernahmeversuch missfällt vor allem der deutschen Autoindustrie. Jeder Hersteller hat Kuka-Roboter in seinen Hallen stehen. Schon Wochen bevor ein neues Modell auf den Markt kommt, werden sie mit streng geheim gehaltenen Daten gefüttert. Die Autobauer fürchten um Innovationsvorsprünge, wenn Kuka in chinesische Hände gerät.
Offiziell haben sie sich noch nicht geäußert. Die Lobbyarbeit läuft aber wie geschmiert. Sowohl EU-Kommissar Günther Oettinger als auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) ließen verlauten, dass sie „ein Gegenangebot“ aus Deutschland oder Europa angemessen fänden.
Verschiedene Medien berichten sogar, Kanzleramt, Auswärtiges Amt und Wirtschaftsministerium versuchten, ein Konsortium zu schmieden, dass Midea übertrumpfen könne. Unklar ist, wer dieses anführen könnte. Die Autohersteller wollen es sich nicht mit dem lukrativen Markt in China verscherzen. Siemens, Bosch und ThyssenKrupp hatten mal Interesse, konnten sich aber schon unter günstigeren Bedingungen nicht zum Kauf durchringen.
Nun heißt es, Gabriel müsse prüfen, ob er den Coup unter Berufung auf das Außenhandelsgesetz untersagen kann. Dazu müsste Kuka aber als „sicherheitsrelevant“ eingestuft werden.
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