Börseneinbruch in Shanghai: China stoppt Aktienhandel

Bei Schwankungen von mehr als fünf Prozent wird der Handel aus Sicherheitsgründen für 15 Minuten gestoppt. Am Montag wird jedoch gar nichts mehr passieren.

Zwei Männer lesen Zeitung vor einer roten Anzeige mit Aktienkursen

Da hilft nur Zeitunglesen, denn Handel ist nicht mehr: ein Handelsplatz in Peking. Foto: dpa

SHANGHAI dpa/rtr | Nach einem Einbruch von mehr als sieben Prozent an Chinas Börsen ist der Aktienhandel am Montag für den Rest des Tages ausgesetzt worden. Auslöser der Kurseinbrüche waren am Montag schwache Daten zur chinesischen Industrie, die Sorgen um die Entwicklung der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft schürten.

Gleich am ersten Tag seiner Einführung kam damit ein neuer Sicherungsmechanismus zum Zuge, der zu große Schwankungen an Chinas Aktienmärkten verhindern soll. Auch andere asiatische Börsen wie in Tokio gaben deutlich nach.

Nach der Berg- und Talfahrt im vergangenen Jahr hatten Chinas Aufsichtsbehörden den Schutzmechanismus eingeführt. Bei Schwankungen um mehr als fünf Prozent wird der Handel für 15 Minuten ausgesetzt, während bei mehr als sieben Prozent eine Schließung für den Rest des Tages verfügt wird. So folgte am Montag auf die erste 15-minütige Unterbrechung die völlig Aussetzung, als die Kurse weiter nachgaben.

Für negative Stimmung sorgte insbesondere die chinesische Industrieproduktion. Sie schrumpfte im Dezember den zehnten Monat in Folge, wie eine Umfrage des Markit-Instituts und des Medienhauses Caixin ergab.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel von 48,6 auf 48,2 Punkte. Der Wert liegt den zehnten Monat in Folge unter der Grenze von 50, was auf einen Rückgang der industriellen Fertigung hindeutet. Analysten hatten eigentlich eine Beruhigung der Lage erwartet. Der Index, der besonders die Stimmung in den Chefetagen kleiner und mittelgroßer privater Industrieunternehmen berücksichtigt, ist damit in sieben der vergangenen acht Monate rückläufig.

Auch an anderen asiatischen Börsen ging es steil bergab. In Tokio fiel der Nikkei-Index auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief und schloss 3,1 Prozent tiefer mit knapp 18.451 Punkten. Der MSCI-Index asiatisch-pazifischer Aktien außerhalb Japans verlor 2,5 Prozent.

An den fernöstlichen Devisenmärkten wurde der Euro fester mit 1,0895 Dollar gehandelt. Auch zur japanischen Währung gab der Dollar nach und notierte mit 119,45 Yen. Er lag damit zum ersten Mal seit Ende Oktober unter 120 Yen.

Die politischen Spannungen zwischen Saudi-Arabien und dem Iran trieben am Ölmarkt die Preise hoch. Öl der Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um 1,7 Prozent auf 37,93 Dollar je Fass.

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