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Der sonntaz-StreitIst Putin gut für Russland?

Auf der Krim wehen weiß-blau-rote Fahnen, Russland ist außenpolitisch isoliert. Doch Putins Volk ist begeistert, der Präsident ist beliebt wie noch nie.

Putin – in der Heimat unantastbar. Bild: dpa

Heimlich und leise rollten zu Beginn des Jahres Militärfahrzeuge in Camouflagefarben auf die Krim. Wenige Wochen und eine Volksabstimmung später ist die Insel russisches Staatsgebiet. Die ukrainischen Flaggen werden eingeholt, während mit Kettenrasseln die weiß-blau-roten Fahnen an den Masten schwingen.

Zur Strafe sagten die G7-Staaten, die sieben wichtigsten Industrienationen, den für Juni geplanten G8-Gipfel im russischen Sotschi ab. „Im Augenblick gibt es G8 nicht“, sagte die Kanzlerin Angela Merkel, „weder als konkreten Gipfel noch als Format.“

Russland ist außenpolitisch isoliert, Putins Beliebtheit hingegen ist so hoch wie nie. Warum ist das so? Gefällt der Bevölkerung Putins Demonstration von Macht?

In seiner Rede zum Russlandbeitritt der Krim witzelt Putin über die moralischen Zeigefinger des Westens: „Uns wird gesagt, wir würden internationales Recht verletzen. Schön, dass sie sich wenigstens noch daran erinnern, dass es internationales Recht gibt. Danke dafür, besser spät als nie“, eine Anspielung auf den Einmarsch der USA in den Irak und die Intervention der Nato in Jugoslawien.

taz.am wochenende

Die Antworten auf den sonntaz-Streit lesen Sie am 29./30. März 2014 in der taz.am wochenende. Mit großen Reportagen, spannenden Geschichten und den entscheidenden kleinen Nebensachen. Mit dem, was aus der Woche bleibt und dem, was in der nächsten kommt. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo. Und für Fans und Freunde: facebook.com/sonntaz

Die EU-Kommission denkt derweil über mögliche Sanktionen gegen russische Gaslieferanten nach, Produkte könnten boykottiert werden, aber auch eine generelle Einschränkung der Handelsbeziehungen wäre möglich. Entschieden ist bis heute nichts.

Schon vor den Olympischen Winterspielen in Sotchi war der Aufruhr groß: Friedensspiele in einem Land, das Menschenrechte mit Füßen tritt? Negative Folgen für Putin hatte das Event jedoch nicht, im Gegenteil. Der Westen boykottierte nicht. Und Putin machte sein Land stolz mit einer pompösen Show, die der Welt zeigte, dass Russland eine Weltmacht ist.

Russland ist international so unbeliebt wie lange nicht. Aber wie steht die Bevölkerung zu Putins Politik? Und was denken Sie: Ist Putin gut für Russland?

Diskutieren Sie mit! Die sonntaz wählt unter den interessantesten Kommentaren einen oder zwei aus und veröffentlicht sie in der sonntaz vom 29./30. März 2014. Der Kommentar sollte etwa 900 Zeichen umfassen und mit dem Namen, Alter, einem Foto und der E-Mail-Adresse der Autorin oder des Autors versehen sein. Schicken Sie gerne bis Mittwoch, 26. März, eine Mail an: streit@taz.de

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46 Kommentare

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  • Was ist gut für Russland? Die Einhaltung der Menschrechte. Das gilt natürlich auch für die USA, die Ukraine und den Rest der Welt! Schade, dass die Lobby für die Menschenrechte schrumpft und die Menschenrechte immer weniger Wertschätzung erfahren, wenn ich mir so manche Kommentare ansehe. Was passiert, wenn die Demokratie, Gewaltenteilung und eine Verfassung auf Grundlage der Menschenrechte nicht existieren, konnte man in Deutschland 1933 sehr gut beobachten. Die Begeisterung für Führungspersönlichkeiten scheint bedauerlicherweise auch heute noch ungebrochen zu sein.

    @FROST, @H4364R: Ich begreife nicht, wieso solch ein Machthaber wie Putin auf einmal solche Zustimmung erfahren kann. Nur mit mehr Demokratie, mehr Teilhabe an politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen, also auch mit einer Demokratisierung der Wirtschaft können national und international, im Westen wie im Osten, eine angemessene Umverteilung gewährleistet werden, sodass nicht mehr weltweit 842 Mio. Menschen hungern. Erst mit einer Stärkung der Gewaltenteilung und der Menschenrechte kann auch Obama daran gehindert werden, Menschen gezielt, ohne Gerichtsurteil, per Drohne töten zu lassen. Erst dann kann auch die derzeitige Kriegspolitik, fremde Länder zu bombardieren, wenn es einem guten Zweck - dem eigenen Interesse dient - verhindert werden. Waffenlieferungen an Länder wie Saudi-Arabien können dann auch unterbunden werden.

    Die Verbesserung der Demokratie, der Wirtschaftsdemokratie, Gewaltenteilung und Stärkung der Menschenrechte sollte die oberste Maxime sein und nicht die Bewunderung eines Herrn Putin, Herrn Obama oder einer Frau Merkel.

  • Warum kümmern sich diese Phäaken - Politiker des Westens stets um die Angelegenheiten anderer . Sieht man wie hier mit Rentneren und Alg II Empfängern umgegangen wird , dann fragt man sich , was mischen die sich denn überhaupt in anderer Länder Politik ein , solange genug Dreck vor ihrer eigenen Tür wegzufegen ist. ? Müssen den alle Länder zu Coca Cola und Hamburger Nationen werden ? Der westliche Amerikanismus hat fast alles im Sack -nur zum Zwecke - dass die Harpyien immer unverschämter werden können . Hat noch niemand bemerkt , dass so besser es dem Kapital - dem gemeinen Volk immer schlechter geht ? Der dekadente Kapitalismus , sorgt bereits dafür , dass immer mehr Menschen auf Wanderschaft gehen müssen , weil die Gier nur da ein Chance hat , wo genug Industrie ist . Die anderen werden ausgebootet und anschließend amerikanisiert . Es werden Arbeitslose gezüchtet , damit Millionäre zu Multi-Millionären werden können . Aber behandelt werden sie wie Dreck. Wer will eigentlich solch ein System . wenn es nicht aufgezwungen wird ? Putin will was anderes - er arbeitet dran. "Keine westl Dekadenz , aber auch keinen puren Kommunismus" .

  • Die Frage kann man umformulieren " ist Merkel gut für Deutschland?" Wenn die Russen ihn wählen, mit seine Politik glücklich sind, dann ist die Frage damit beantwortet. Hier leben viele in Armut, viele Rentner auf zusätzliche Zahlungen von HARZ IV angewiesen sind. Warum sollte man nicht darüber reden, als von Gerechtigkeit in Russland. Was hat uns Putin versprochen, mehr netto aus brutto?

  • Wir Deutschen sollen also mal wieder beurteilen, was gut für Russland ist. Dabei gibt es bei uns noch nicht mal einen nationalen Gedenktag zum Überfall Hitlerdeutschlands auf die Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa, 22. Juni 1941). Während der 6 Millionen Toten des Holocaust zu Recht (am 27. Januar) gedacht wird, bleiben 20 Millionen russische Kriegsopfer in Deutschland immer noch unbeachtet. Unser Bundespräses Gauck könnte sich durchaus mal für einen nationalen Gedenktag stark machen.

  • Also gut oder nicht....wer ist das schon...

     

    Mir kam es bisher mit den Menschenrechten so vor, als hätten ein paar Köpfe einen Traum verfasst...... Aber was im Moment so über ist davon sieht mensch ja.... Die Teile die nicht stören werden erfüllt, die die nervig sind werden ausgehölt und der Rest (wenn nicht zu "arg") wird ignoriert.... dann kommt wer und motzt rum stört aber Keinen... dann Sanktionen und und und.....Aber natürlich, gibt es Rohstoffe oder anderes begehrenswertes sind die Menschenrechte der beste Grund ein ganzes Land auszubomben......Rußland kann halt nicht einfach überrannt werden, sonst wär es schon längst passiert... China findet Rußland auch ganz gut.....also ist das Fazit......es wird garnichts weiter passieren .... noch ein paar Jahrzehnte Sanktionen und dann läßt sich irgendein Kohlverschnitt als Vereinigungshäuptling/in feiern und fertig....... einfach zum kotzen.....

  • Die Scheinheiligkeit des Westens macht Putins Politik nicht demokratischer. Muss man sich denn unbedingt auf eine Seite stellen, wenn sich beide Seiten falsch verhalten? Ist der Feind des Feindes immer auch ein Freund? Konkret: Sollen wir jetzt Pussy Riot, die Arctic 30, die faschistoide Einstellung vieler Putinisten und all das ultranationale Säbelrasseln vergessen - nur weil es Putin gerade in den Kram passt, sich gegen die Amis zu positionieren? Wir haben alle zwei Mittelfinger, und die können wir auch gegen zwei verschiedene Seiten ausstrecken!

    • @Austro Finne:

      So sieht es aus.

    • @Austro Finne:

      ...super! bin ich dabei....

    • @Austro Finne:

      Schön geschrieben, volle Zustimmung !

  • Ich überlasse die Einschätzung den Russen gern selbst, denn es sind die einzigen, die drin stecken und wissen sollten, was für Russland gut ist.

     

    Hier eine russische Meinung, die nicht der Mehrheit entspricht, aber auch nicht einer absoluten Minderheit, der vieler russ. Intellektueller.

     

    http://www.dw.de/jerofejew-der-anfang-vom-ende-putins/a-17510179

    Die Frage, ob Putin gut für uns ist, wäre wesentlich verlockender.

  • @Daniel Neuburg

     

    Ich meine, jeder sollte erstmal sein eigenes Haus aufräumen - insbesondere wenn die Diskussion, wie derzeit, nicht um der Menschenrechte willen, sondern zu Propagandazwecken aufkommt.

     

    Eins ist sonnenklar: die derzeitige - vom Westen verursachte - Krise und die propagandistische Verteufelung Putins dient den Menschenrechten nicht, nirgendwo. Zur Zeit sollte man deeskalieren und auf Verständigung hinarbeiten anstatt Gräben zu vertiefen.

     

    Wir in Deutschland haben unsere eigenen Probleme mit Demokratie, Transparenz, Überwachung, Sozialabbau und Militarisierung. Und ganz offensichtlich auch mit einer schon unheimlichen Gleichschaltung der Medien. Wir sollten erstmal den eigenen Herren auf die Finger klopfen anstatt uns vor den Propagandakarren der Kalten Krieger spannen zu lassen.

     

    Wir wollen ja nicht den Russen die Menschenrechte herbeibomben, oder doch?

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @h4364r:

      "Wir wollen ja nicht den Russen die Menschenrechte herbeibomben, oder doch?"

      Das wäre auch völlig unsinnig und würde die Menschenrechte ad absurdum führen. Eine Strategie der Deeskalation bleibt oberstes Gebot.

      Trotz alledem sollte nicht vergessen werden, wie Putin auf Grundlage der Menschenrechte einzuordnen ist. Die humane Qualität einer Gesellschaft erkennt man am Umgang mit schwachen Gruppen. Das gilt natürlich auch für die Ukraine.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @h4364r:

      "Wir wollen ja nicht den Russen die Menschenrechte herbeibomben, oder doch?"

      Das wäre auch völlig unsinnig und würde die Menschenrechte ad absurdum führen. Eine Strategie der Deeskalation bleibt oberstes Gebot.

      Trotz alledem sollte nicht vergessen werden, wie Putin auf Grundlage der Menschenrechte einzuordnen ist. Ich kann auch die Argumentation von diesem sich prostituierenden Altkanzler, Lobbyisten und Pseudo-Sozialdemokraten nicht verstehen, der solch eine Person zu seinen besten Freunden zählt und als "lupenreinen Demokraten" bezeichnet. So niedrig sind die Altkanzler Bezüge definitiv nicht. Putin ist ein Antidemokrat und Feind der Menschenrechte.

      Krieg ist keine Option aber man muss diesen Menschen nicht noch wegen seiner menschenverachtenden Innenpolitik bewundern und für gut befinden für Russland. Genauso wenig sollte man die Merkel Politik hinsichtlich Waffenexporte kritiklos hinnehmen.

  • @Frederik Nyman

     

    "An erster Stelle sollten die Menschenrechte stehen bei der Beurteilung von Herrn Putin. An zweiter Stelle sollten die Menschenrechte stehen und an dritter Stelle bei der Beurteilung von Herrn Putin sollten die Menschenrechte stehen."

     

    Wir wenden doppelte Standards je nach Interessenlage an. Wir leisten es uns, dass weltweit 842 Mio Menschen hungern. Wir finden nichts dabei, wenn Obama Menschen gezielt, ohne Gerichtsurteil, per Drohne töten lässt und "Kollateralschäden" billigend in Kauf nimmt. Wir finden nichts daran auszusetzen, fremde Länder zu bombardieren, wenn es einem guten Zweck - dem eigenen Interesse - dient. Wir liefern Waffen an Länder wie Saudi-Arabien.

     

    Nachdem wir die "humanitären" Einsätze in Serbien, Afghanistan, Irak und Libyen hinter uns haben und sehen, was für die Menschenrechte dabei herausgekommen ist, sind sie schlicht kein Kriterium. Was Menschenrechte angeht, sollte jeder erst mal sein eigenes Haus in Ordnung bringen.

     

    Nein, Putin ist kein "lupenreiner Demokrat" und hat, was Menschenrechte angeht, keine weiße Weste. Er befindet sich diesbezüglich in der schlechten Gesellschaft unserer eigenen Regierungspolitiker von Washington bis Berlin.

     

    Unter den gegebenen Verhältnissen ist Putin für Russland wesentlich besser, als es seine Vorgänger waren.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @h4364r:

      Sie können auch alle anderen Regierungspolitiker aller anderen Länder auf Grundlage der Menschenrechte beurteilen. Das halte ich sogar für sehr sinnvoll. Sind Sie tatsächlich der Ansicht, dass es keine Unterschiede bei den verschiedenen Länderberichten gibt? Meinen Sie tatsächlich, eine Differenzierung ist nicht gegeben auf Grundlage der Menschenrechtsberichte? Und alle Länder weisen dieselben Defizite auf und dies rechtfertige und legitimiere eine Relativierung der Menschenrechtsverletzungen von Herrn Putin?

      Auch wenn Sie meine Fragen unverständlicherweise alle bejahen sollten, bleibt Putin trotz alledem ein Antidemokrat und Feind der Menschenrechte.

  • Die Frage ob Putin "gut" für Russland ist, lässt sich ganz klar mit "NEIN!" beantworten. Man muss hier aber klar unterscheiden zwischen RUS als Nationalstaat - mit entsprechenden (geo)strategischen, ökonomischen und machtpolitischen Interessen - und den Menschen die in Russland leben. Berücksichtigt man die Tatsache, dass RUS als Staat bestimmte Interessen hat, kann man Putins Politik durchaus als erfolgreich bezeichnen. Er hat Fakten geschaffen, die für seine politischen Kontrahenten nicht zu revidieren sind und damit die nationalen Interessen erfolgreich durchgesetzt.

     

    Mit Blick auf die Menschen, die direkt von der russischen Politik betroffen sind, kann man ihn jedoch ganz sicher nicht als "gut" bezeichnen. RUS ähnelt mehr einer totalitären Diktatur, als dem, was einer westlichen Interpretation von Demokratie entspräche. Hier werden Presse- und Meinungsfreiheit mit Füßen getreten, gesellschaftliche Minderheiten und Randgruppen systematisch unterdrückt, verfolgt, eingesperrt und - nicht selten - gefoltert und ermordet. Darüber hinaus hat sich in RUS im Zuge der Krimkrise eine mediale Rhetorik etabliert, die auf einem völkischen Gedanken basiert und als extrem nationalistisch einzustufen ist. Wie bereits frühere Ereignisse in der Geschichte gezeigt haben, kommt eine solche Rhetorik bei der Masse immer dann gut an, wenn sich ein Land durch wirtschaftliche Missstände, soziale Ungerechtigkeit und Existenzängste auszeichnet. Man kann also keinesfalls von "gut" sprechen.

     

    Auch die Menschen in der Ukraine betrachten die Entwicklung mit Sorge. Dazu ein Artikel, der auf dem persönlichen Bericht einer Aktivistin aus Kiew beruht und versucht ihre Erzählung mit Verweisen zu untermauern: http://refused-news.de/?p=602

     

    Bedenklich stimmt im Gesamtkontext das pluralistische Maß, an dem die Vorgänge gemessen werden: "Mein Völkerrecht ist cooler als Deins!"... Unter solchen Voraussetzungen ist ein Völkerrecht schlichtweg überflüssig.

    • 2G
      2097 (Profil gelöscht)
      @Frederik Nyman:

      An erster Stelle sollten die Menschenrechte stehen bei der Beurteilung von Herrn Putin. An zweiter Stelle sollten die Menschenrechte stehen und an dritter Stelle bei der Beurteilung von Herrn Putin sollten die Menschenrechte stehen.

      Ich bin etwas entsetzt, dass hier so viele Kommentatoren einen Antidemokraten und Feind der Menschenrechte gut für Russland halten.

      Wenn in Deutschland so jemand an der Macht wäre, hätte ich laut Artikel 20 GG das Recht auf Widerstand und den würde ich dann auch in Anspruch nehmen und da wäre ich sicherlich nicht der einzige.

      • @2097 (Profil gelöscht):

        ... richtig....aber dann wären wir wahrscheinlich schon tod....

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @frei:

          Je nachdem, wie viele wir wären und insbesondere wie gut organisiert. Bei einem Generalstreik wäre die Überlebenschance am größten.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    Putin ist OFFENSICHTLICH für den "Rest der Welt" gut - es kommt Bewegung in die Verkommenheit des geistigen Stillstandes!

  • Gibt es denn in den Medien gar keine Gegenstimmen zum Russland-Bashing? Das ist Gleichschaltung wie im dritten Reich oder der Sowjet-Union in ihren schlimmsten Zeiten! Wenn ihr so weiter macht, liebe Medien-Querfront, fliegen bald die Bomben. Und dann hat Frau Timoschenko ereicht, was sie wollte, "all ihren Einfluss in der Welt geltend zu machen, damit von Russland nur verbrannte Erde übrigbleibt."

    Kommt zur Montagsdemo vor dem Brandenburger Tor am 31.03.2014 gegen die Kriegshetze! http://www.youtube.com/watch?v=dCnE8XezfXs

  • Was für eine unverschämte Frage?

     

    Wenn irgendjemand nicht zu sagen hat, was für welche Bevölkerung in einem anderen Staat gut ist, sondern noch mindestens ein Jahrhundert die Schnauze halten sollte, dann sind das die Deutschen.

    • @Åge Krüger:

      niemand hindert sie daran, die schnauze zu halten - leider tun sie es nicht.

  • @Pressewolf

     

    "weder einen EU-Beitritt noch einen NATO Beitritt favourisiert"

     

    Ein EU-Beitritt ist auch heute nicht geplant. Ein Assoziierungsabkommen. Für Ukraine: die Verpflichtungen ohne die Rechte einer EU-Mitgliedschaft. Es gab in dem Vertrag auch eine 'Sicherheitspolitische Komponente'.

     

    "inakzeptable Gaspreise bei den Verhandlungen mit Timotschenko erwungen"

     

    Ukraine hatte eigentlich schon immer Schwierigkeiten seine Gasrechnung zu bezahlen. Der Deal war Preisnachlass bei einer viel zu hohen Mindestabnahmemenge. Für von dieser nicht abgenommenes Gas wurde 80% des Preises fällig. Timoschenkos Vermögen wurde nach ihrer Amtszeit auf zwischen 2 und 10 Milliarden Dollar geschätzt.

     

    "bis sich Russland einschaltete und ein Angebot machte, welches das annähernd bankrotte Land kaum ablehnen konnte."

     

    Die EU-Gelder hätten Ukraine nicht aus der Finanzmisere geholfen. Tun sie auch heute nicht. Putin bot da mehr an. Das war natürlich böse. :D

     

    Was ausgeblendet wird, ist: Putin bot der EU gemeinsame Gespräche mit Ukraine an, um eine einvernehmliche Lösung zu finden. Das wurde von der EU abgelehnt. Man wollte Ukraine aus dem Einflussbereich Russlands ganz herauslösen und selbst kontrollieren.

     

    "Die anschlissende Gewalt der Janukowitsch Regierung wurde teilweise durch rechtsradikale Kräfte begegnet"

     

    So stimmt das nicht. Die ukrainische Polizei verhielt sich sehr zurückhaltend, während die friedlichen Demonstranten immer gewalttätiger wurden. Bei Molli-werfenden, mit Baseballschlägern und Ketten ausgerüsteten Demonstranten greift die Polizei in Deutschland anders durch. Nach Kiew aber pilgerte die Politprominenz und fuerte die Molliwerfer an.

     

    "Wenn man einige blutverschmierte Menschen gesehen hat die von Scharfschützen niedergestreckt wurden, dann ändert das die Perspektive deutlich"

     

    Vermutlich so, wie bei dem Anblick der Opfer von Drohnenangriffen. Wer die Scharfschützen waren, möchte man in Kiew ja lieber nicht untersuchen.

  • Putin ist gut für Russland.

    Wenn man sich die Entwicklung Russlands seit seinem Antritt und dem Abtritt Jelzins ansieht ist sie eine Erfolgsgeschichte.

    Putin übernahm einen völlig maroden, heruntergewirtschafteten Staat und hat ihn zumindest soweit wieder aufgepäppelt das er mittlerweile global durchaus wieder mitreden kann.

     

    Ja wir mögen Putin und Russland nicht uns widerstrebt das autoritäre politische System aber sind wir wirklich die die dem russischen Volk vorschreiben sollten wie es sich zu organisieren hat ?

     

    Heute verurteilt man Russland und das erste was mir einfällt ist "Scheinheiligkeit" .

    Im letzten Jahrzehnt hat man 2 Staaten angegriffen, deren Souveränität war uns offenbar egal, sowie mindestens 2 nachhaltig destabilisiert, nämlich Syrien und Libyen und dennoch maßen wir uns an Russland den Bruch des Völkerrechts vorzuwerfen ?

     

    Wir leben von der Illusion das wir "gerechte" Kriege führen gegen die Gegner unserer Idee von Freiheit, Demokratie und Menschenrecht und erkennen dabei nicht mal das wir uns wie die Kreuzfahrer benehmen die den Glauben zu den Heiden bringen wollen.

     

    Ruft wohl der Friedensnobelpreisträger Obama demnächst "Deus vult" ?

  • Die Russen mögen Putin vor allem auf Grund der Entscheidungen die er getroffen hat. Im Moment gehen seine Zustimmungswerte sogar durch die Decke. Deutschland würde eine objektive Presse und vernünftige Politiker auch sehr gut tun. Dann würde berichtet, dass es auf der Krim eine klare Volksentscheidung zum Beitritt zu Russland gegeben hat. Mit eindeutigen Ergebnissen. In der Ukraine regieren Putschisten, die der russischsprachigen Bevölkerung ihre Amtssprache nehmen wollten. Dass Russland nicht mit Mördern und Verbrechern zusammenarbeiten möchte, ist für mich einleuchtend. Das Völkerrecht wurde vom Westen so oft verletzt, dass man es fast für abgeschafft gehalten hat. Aus der Jauchengrube beschwert man sich über das Parfüm der Anderen. Ein altes unbrauchbares Spiel. Ob die Politiker des Westens gut für ihre Länder sind, darf schwer angezweifelt werden. Im Moment ruinieren sie die Weltwirtschaft. Sie sind keine Idioten, sie handeln eher wie die Mafia.

  • Sollte es Gefahr für den Weltfrieden bzw. einen Krieg geben: diese Gefahr sitzt im Westen, nicht im Osten!

  • "Russland ist außenpolitisch isoliert"

    "Russland ist international so unbeliebt wie lange nicht"

     

    Wenn man's nur oft genug wiederholt, wird es irgendwann geglaubt. Vielleicht. :D

     

    BRICS. Brasilien, China, Indien, Südafrika und Russland. So sieht Isolation aus (Südafrika wurde in der Überschrift unterschlagen):

    Brazil, China, India rally round Russia after G7 snub http://theanondog.i2p.us/cgi-bin/src.py?140325020 Die anderen BRICS-Staaten stehen geschlossen hinter Russland. Offenbar entsteht da ein neues Reich des Bösen :D

     

    Wenn man wissen möchte, was die chinesische Führung wirklich denkt: Four lessons to be learned from the Ukraine crisis http://theanondog.i2p.us/cgi-bin/src.py?140320020 So nimmt China Abstand vom bösen Putin.

     

    Angesichts dessen, dass Putin sich - anders als seine Vorgänger - nicht vom Westen unterbuttern läßt, ist sein Ansehen in Russland und in der Welt gestiegen. Und ja, das ist gut für Russland, denn die expansionistische Politik, die der Westen Russland jetzt vorwirft, betreibt die NATO. Ich spare mir die oft genannten Beispiele. Abgesehen von westlichen Politikern und Journalisten begreift jeder, dass man der NATO auf den Fuß treten muss, den sie versucht, in die Tür zu schieben.

     

    Wirtschaftlich schadet sich insbesondere Europa selbst. Russland wird nur die wirtschaftliche Ausrichtung nach Asien, Afrika und Lateinamerika beschleunigen.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Auf die Frage, ob Putin "gut für Russland" sei, hat die Bildunterschrift schon die Antwort geliefert: "Doch Putins Volk ist begeistert, der Präsident ist beliebt wie noch nie."

     

    Putin bietet seinen Gegnern die Stirn - und das kommt an bei der geschundenen russischen Seele.

  • Natürlich ist Putin gut für Russland.

    Die Frage stellt sich nicht wirklich.

    Zudem muss er sich nicht von einem US-Außenminister belehren lassen, dass man nicht mit vorgehaltener Waffe in fremde Staaten einfällt. Nicht von einem Vertreter der USA. Dem Staat, dessen Spezialität es ist, mit vorgehaltener Waffe in fremde Staaten einzufallen.

    • @vic:

      Es stellt sich wohl eher die Frage, wie definiert sich gut und in welcher Beziehung. Im Übrigen: Die Fehler anderer entschuldigen nicht die Eigenen, geschweige denn macht sich ungeschehen. Oder anders formuliert: das Verhalten der USA in der Vergangenheit gegen das jetztige Verhalten Russlands aufzuwiegen ist keine sonderlich reife Leistung. Ausserdem : Echtes, ernstgemeintes Zuhören ist der Anfang der Diplomatie und der Problemlösung, nicht dessen Ende.

      • @PresseWolf:

        Wo spricht @vic denn von „Fehler entschuldigen“ wollen. Das schwadronieren doch Sie und wollen

        synchron dazu „das Verhalten der USA“ lieber nicht thematisiert bekommen. Dann würde sich nämlich

        hier Ihr fadenscheiniges Moralgedöns in Luft auflösen. Die von Ihnen hier apostrophierte „reife Leistung“, haben ja wohl Sie hier, nach Strich und Faden verfehlt.--

        • @H.-G- S.:

          Ist es so schwierig, die Fehler beider Seiten -gleichzeitig- im Kopf zu behalten? Ja, die USA haben immer wieder alle Rechte gebrochen, die man brechen kann, und sie brechen alle Rekorde der Scheinheiligkeit. Zufrieden? Aber was hat das mit Putin zu tun? Ist sein System jetzt plötzlich besser, nur weil die USA ihn gerade nicht unterstützen? Sind die Anhänger Putins jetzt irgendwie demokratischer geworden oder nur sympathischer? Weniger faschistoid oder nur antiamerikanisch? Antiamerikanisch=immer gut?; Antiamerikanisch UND Antirussisch - geht nicht? Ist zwar noch nicht unbedingt eine reife Leistung aber immerhin ein Anfang, wenn man sich von der Sandkastenmentalität löst und zugibt: Ja, Kritik an beiden Seiten geht doch.

          • @Austro Finne:

            Wie soll denn jetzt dein willkürlich, blümerant-pastoraler Textbeitrag ausgerechnet mit meiner Kritik an @Pressewolfs Elaborat in Zusammenhang zu bringen sein?? (Ich empfehle: nochmals zu lesen, ohne sich Zwischenzeilen dazu ausdenken zu wollen--, geht das wohl?

            • @H.-G- S.:

              Eigentlich ist das ganz einfach, aber bitte: Der Beitrag von VIC ist kurz, vage und argumentationslos, scheint aber darauf abzuzielen, dass die scheinheiligen Amerikaner Putin nicht kritisieren sollten, weil sie selbst viel mehr Dreck am Stecken haben. Es wird auch behauptet, dass Putin "natürlich" gut für Russland sei. Damit wird impliziert, dass Putins Fehler zu entschuldigen sind, bzw. weniger wiegen als seine positiven Seiten. Wie gesagt, der Beitrag ist vage; aber falls hier auch ein Zusammenhang zwischen der Scheinheiligkeit der USA und dem angeblichen Gut-Sein Putins impliziert wird - und der Verdacht liegt nahe, da im Beitrag von nichts anderem die Rede ist - dann ist es durchaus angebracht, auf die Abwegigkeit einer derartigen Pseudoargumentation hinzuweisen. Ich habe das Verhalten der USA und das Verhalten Putins kurz thematisiert, und betont, dass beide Seiten gleichzeitig kritisiert werden können und kritisiert werden sollten (vgl. auch mein eigener Beitrag in dieser Kette). Kurz: Die Scheinheiligkeit des Westens macht Putins Politik nicht demokratischer. Noch ein kleiner Tip: Wenn vermieden werden soll, dass sich andere Diskussionsteilnehmer "Zwischenzeilen dazu ausdenken" u.Ä., füllt man am besten die eigenen Zeilen mit Inhalten und Argumenten, auf die die anderen dann eingehen können.

              • @Austro Finne:

                Tut mir leid,- aber dein jetziger @vic geradezu lächerlich extrem paraphrasierender, kafkatextual-überladen- aufgeblasener Textbeitrag (glaub mir, ich bin nur sauer und habe nicht vor dich persönlich beleidigen zu wollen, aber das hier geht mir einfach über die Hutschnur) nacherzählt hier vic´s Beitrag und nennt diesen kackfrech-schamlos ausgerechnet: "argumentationslos".- Ich glaube, es hackt. Es tut mir nochmals leid, aber mit deiner Gedönsmaschinerie komm ich nicht klar. Ich versuche mal, es jetzt mit einem Schulterzucken abzutun. Vielleicht krachen wir ja an einer anderen Stelle nochmals zusammen- -mal sehen.

                • @H.-G- S.:

                  Schade, dass du mit meiner "Gedönsmaschinerie" nicht klar kommst. Ich finde deine "Gedönsmaschinerie" ganz unterhaltsam. Falls aus dem Adjektivgenerator auch mal ein Argument rauskommt - tu dir keinen Zwang an und beleidige mich ruhig weiter. Ansonsten reicht das mit dem Schulterzucken vollkommen.

  • Man könnte auch etwas viel Naheliegenderes fragen:

    Ist eine deutsche Regierung, die aus geostrategischen Gründen einen paramilitärischen Putsch gegen eine demokratisch legitimierte (!) russlandfreundliche Regierung in Kiew unterstützt, unter Bruch eines gerade von ihr selber unterschriebenen Vertrages die neue Putschregierung aus pro-westlicher Oligarchen-Mafia, Nationalisten und Rechtsradikalen bedingungslos (!) anerkennt, damit eine russische Antwort und eine schwere internationale Krise provoziert und so das größte Debakel der deutschen Außenpolitik seit 1945 anrichtet, gut für unser Land?

    • RW
      Rainer Winters
      @HELMUT FALLSCHESSEL:

      Yupp.

    • @HELMUT FALLSCHESSEL:

      Naja, hier funktioniert die Meinungsbildung als Vorraussetzung der Demokratie jedenfalls besser als anderswo, was nicht heissen soll dass sie nicht verbesserungwürdig wäre. Man wird mit anderer Meinung als der der der Herrschenden nicht bedroht, eingesperrt und gefoltert wie teiweise in Russland, auf der Krim oder z.B im von Russland unterstützen Syrien. Welche geostrategische Gründe für Deutschland sind hier bitte schön gemeint? Gerade die deutsche Regierung hat meines Wissens weder einen EU-Beitritt noch einen NATO Beitritt favourisiert, eher im Gegenteil. Dagegen hat Russland ahrelang die Ukraine gegängelt um den Zugang zum Schwarze Meer zu erhalten und in den eurasischen Wirtschaftsverband zu zwingen. Die russische Merheit auf der Krim kommt auch nicht von ungefähr. Der erste erfolgsversprechende Kandidat für die Präsidentschaft erltt einen Dioxin Anschlag!Über Erpressung mittels Reduzierung der Gaslieferung wurden inakzeptable Gaspreise bei den Verhandlungen mit Timotschenko erwungen, wofür diese später in einem Schauprozess verurteilt wurde. Ihr Nachfolger war einem Assozierierungabkommen zunächst nicht abgeneigt, bis sich Russland einschaltete und ein Angebot machte, welches das annähernd bankrotte Land kaum ablehnen konnte. Die anschlissende Gewalt der Janukowitsch Regierung wurde teilweise durch rechtsradikale Kräfte begegnet, das ist sehr bedenklich, aber aus der bequemen Coachperspektiven leicht zu kritisieren. Wenn man einige blutverschmierte Menschen gesehen hat die von Scharfschützen niedergestreckt wurden, dann ändert das die Perspektive deutlich, unabhängig davon ob auf dem Maidan , in Syrien oder anderswo.

      • @PresseWolf:

        Ach-, wer kann denn hier aus SEINER "bequemen Couchperspektive" als persönlicher Gewährsmann behaupten wollen:

        "...eingesperrt und gefoltert wie teilweise in Russland, auf der Krim oder z.B. im von Russland unterstützten Syrien."

        Oder werden hier selektiv wahrnehmend, gefällige Zeitungsartikel propagiert?- Wo bleibt denn, über genau solche Übergriffe der jeweils anderen Seiten, denn hier der moralische Vorwurf??

        Bleibt nur, Ihr: „hier funktioniert die Meinungsbildung jedenfalls besser als anderswo“ als sarkastischen Scherz zu goutieren.

    • @HELMUT FALLSCHESSEL:

      Es läge eigentlich an der Presse solche Fragen zu stellen aber das müssen schon die Kommentaristas erledigen. Volle Zustimmung von mir zu ihnen.

    • @HELMUT FALLSCHESSEL:

      /signed

       

      Wollte gerade etwas ähnliches schreiben...