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Debatte Syrien und IrakDie Arroganz der Linken

Kommentar von Emran Feroz

Für viele Linke sind russische Bomben halb so schlimm. Sie plappern Assads Propaganda nach und diffamieren etwa die Weißhelme.

Beisetzung von Kriegstoten in Mossul, Irak Foto: dpa

I n Mossul, der letzten Hochburg des „Islamischen Staates“ im Irak, sind in der vergangenen Woche Berichten zufolge über 200 Zivilisten durch US-amerikanische Bomben getötet werden. Rettungskräfte vor Ort gehen mittlerweile sogar von über 500 Todesopfern aus. Ähnliche hohe Zahlen sind auch in Syrien zu beklagen. Laut Airwars, einer britischen Organisation, die Luftangriffe beobachtet, sind dort seit Januar mehr Menschen durch amerikanische als durch russische Luftangriffe getötet worden.

Airwars unterscheidet nicht zwischen den Folgen der Luftangriffe Russlands oder jener der westlichen Anti-IS-Koalition. Die Organisation hat zwar angekündigt, russische Bombardements vorerst weniger zu beobachten, doch nur aufgrund begrenzter Ressourcen. Für sie bleibt klar: Egal, von wem die Bomben stammen, sie zerstören, töten und säen nicht nur Terrorismus, sondern terrorisieren auch selbst. „Terrorismus ist der Krieg der Armen, und der Krieg ist der Terrorismus der Reichen“, schrieb Peter Ustinov einst. Nichts macht dies deutlicher als die Realität im Nahen Osten.

Dennoch gibt es Menschen, die weiterhin zwischen guten und schlechten Bomben unterscheiden. Überraschenderweise handelt es sich bei ihnen keineswegs nur um die Vertreter von Nato-Denkfabriken oder etwaigen transatlantischen Organisationen, die immer noch überzeugt sind, man könnte Demokratie und Freiheit herbeibomben.

Vielmehr sind es die Anhänger einer angloamerikanischen, vermeintlich antiimperialistischen Linken, die die Welt weiterhin in schwarz und weiß einteilen und deshalb glauben, dass nur die Bomben Washingtons zu verurteilen sind.

Kriegsverbrechen dokumentiert

Deutlich wurde dies zuletzt wieder vor wenigen Tagen, als eine Moschee in Aleppo während des Abendgebets von US-amerikanischen Bomben in Schutt und Asche gelegt wurde. Über 50 Menschen wurden bei dem Angriff getötet. Kurz nach dem Angriff war sie da, die Empörung jener Linken, die in den Wochen zuvor zu den russischen Bombardements schwiegen oder diese gar feierten. Immerhin handelt es sich hier um jenes Aleppo, dessen Einnahme durch das Assad-Regime im vergangenen Dezember von vielen, vermeintlich kritischen und alternativen Kreisen einschließlich russischer und iranischer Propagandasender als „Befreiung von Terroristen“ bejubelt wurde.

Eine wichtige Rolle spielten nach dem Angriff auf die Moschee die syrischen Weißhelme – der aus freiwilligen Helfern bestehende und von westlichen Gebern unterstützte Zivilschutz. Sie retteten nicht nur viele Bombenopfer, sondern veröffentlichten auch deren Namen und machten darauf aufmerksam, dass dieses Mal die Täter in Washington saßen.

Der Syrienkrieg offenbart eine Täter-­Opfer-Umkehr aufaller­höchstem Niveau

Die Weißhelme sind für ihre heldenhaften Einsätze inzwischen weltberühmt. Sie erhielten den alternativen Nobelpreis und eine Dokumentation über sie wurde vor Kurzem mit einem Oscar ausgezeichnet. Doch dem Assad-Regime und seinen Verbündeten sind sie ein Dorn im Auge, dokumentieren sie doch ihre Kriegsverbrechen.

Alle Vorwürfe widerlegt

In den letzten Monaten versuchten fleißige Propagandisten – darunter auch viele Journalisten, die regelmäßig für linke oder alternative Medien schreiben – die Weißhelme zu diffamieren. Mal wurde ihnen vorgeworfen, ihre Einsätze zu inszenieren. Mal hieß es, sie seien praktisch Mitglieder der al-Qaida-nahen Al-Nusra-Front in Syrien oder aber Werkzeuge des US-Imperialismus, um einen Regime-Change herbeizuführen.

Diese und weitere ähnliche, fast wortgleiche Vorwürfe waren übrigens auch seitens des Assad-Regimes zu hören, einschließlich des Diktators höchstpersönlich. Mittlerweile scheinen nicht nur in den Folterzellen des Regimes die Worte Assads Gesetz zu sein, sondern auch in manchen Redaktionsstuben. Dass die Weißhelme im Fall der bombardierten Moschee in Aleppo auf amerikanische Kriegsverbrechen aufmerksam machten, passte den „kritischen“ Herrschaften jedoch gar nicht ins Bild.

Bild: privat
Emran Feroz

geboren 1991, ist Journalist, Blogger und Gründer von Drone Memorial, einer virtuellen Gedenkstätte für zivile Drohnenopfer. Er verfolgt den Krieg in Syrien und Irak seit Langem, vor allem in Menschenrechtsfragen, aber auch in Bezug auf die Haltung der Linken zu den Konflikten.

De facto wurden alle Vorwürfe, die gegen die Weißhelme im Raum standen, bereits widerlegt. Zahlreiche Journalisten, Analysten und Beobachter des Krieges in Syrien sind zum Schluss gekommen, dass die medialen Angriffe gegen die ehrenamtlichen Lebensretter Teil einer organisierten Schmierenkampagne sind. Diese wiederum ist Teil jenes Informationskrieges, der vom Assad-Regime und dessen russischen und iranischen Verbündeten in Gang gebracht wurde, um die Deutungshoheit über den Konflikt für sich zu gewinnen. Ausgerechnet jene Kreise, die sich selbst stets als kritisch und unabhängig betrachten, saugen in diesem Fall weiterhin wie ein nasser Schwamm die Propaganda auf.

Unterm Strich kann man deshalb weiterhin mit gutem Gewissen behaupten, dass es sich bei den Weißhelmen tatsächlich „nur“ um Lebensretter handelt, die unter extrem schwierigen Umständen ihr Leben aufs Spiel setzen. 166 Weißhelme sind bereits tot, ermordet durch Luftangriffe.

Niveaulose Täter-Opfer-Umkehr

Doch für jene, die sich selbst für aufgeklärt halten und stets überzeugt sind, jedweden Konflikt verstanden zu haben, spielt das keine Rolle. Stattdessen wirft man mit Wörtern wie „Geopolitik“ oder „Regime-Change“ um sich und maßt sich an, über Millionen von Menschen zu urteilen und für sie zu sprechen. Menschen, deren Schicksale man nicht im geringsten Ausmaß kennt, genauso wenig wie deren Land, Geschichte und Kultur.

Der Syrienkrieg macht diese Art der Arroganz präsenter denn je. Sie hat es möglich gemacht, dass Diktator Assad, dessen Regime Hunderttausende von Menschen ermordet und Millionen weitere vertrieben hat, zum harmlosen Augenarzt relativiert wird, während all seine Opfer als Terroristen, Islamisten oder Nato-Agenten diffamiert werden. Hauptsache, sie sind keine Menschen.

Das ist eine Täter-Opfer-Umkehr auf allerhöchstem Niveau. Sie ist das Resultat einer selektiven Wahrnehmung, die es vielen Menschen im Westen erleichtert, sich mit dem skrupellosen Assad-Regime zu identifizieren. Währenddessen bleiben jene, die sich jahrelang gegen die Diktatur wehrten und dies auch weiterhin tun, unsichtbar.

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56 Kommentare

 / 
  • Ich schätze Emran Feroz sehr. Seine Sicht auf die Linke wird aber ganz offensichtlich gespeist von Mißverständnissen und Falschinformationen. Aus der Lektüre seines Kommentars könnte man den Eindruck gewinnen, die Linke würde an der Seite Putins und Assads in Syrien agieren und in gute oder schlechte Bomben einteilen. Das ist kompletter Unsinn. Die Situation in Syrien ist aus verschiedensten Gründen völlig unüberschaubar geworden und gekennzeichnet von schwersten Kriegsverbrechen auf allen Seiten. Dass Emran Feroz nun ausgerechnet die Linke dafür mitverantwortlich machen will, trägt deutlich surreale Züge und geht leider meilenweit am Ding vorbei.

  • Syrienkrieg:

    Ja, alles was Frau Wagenknecht macht, ist den USA den Krieg Russlands vorzuwerfen. Plumpes Gelaber von Frau Wagenknecht.

    Die Leute, die bei medico arbeiten, machen es besser.

    Schauen Sie rein bei: adoptarevolution.org

    Die legen Wert auf Unterstützung der Gewaltlosen. Die brauchen viel mehr Spenden. Man kann lokale Komitees der zivilen Widerstände unterstützen.

     

    adopt a revolution wurde aber diffamiert und wird kaum beachtet.

    • @nzuli sana:

      Nicht mitbekommen ? Der Regime-Change ist abgesagt. Gerade werden in Astana und Genf die Kapitualtionsbedingungen verhandelt.

      Es gibt also keinen Grund mehr, die gegen die Regierung eingesetzten Söldner weiter zu unterstützen.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @jhwh:

        Ich würde an Ihrer Stelle kein Geld darauf wetten, dass der Schlächter Assad am Ende des Konflikts noch Staatspräsident sein wird.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Saudi-Arabien und Katar sind abgemeldet. Die Türkei hat gerade die Operation "Euphrates Shield" für beendet erklärt. Russland und der Iran werden in Syrien keine großen Machtverschiebungen hinsichtlich ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit zulassen.

          Europa und die USA werden genug damit zu tun haben, die neue al-Kaida Zweigstelle in der Provinz Idlib kleinzuhalten.

          Mit etwas Glück bekommen die syrischen Kurden ein lebensfähiges Autonomiegebiet.

    • @nzuli sana:

      Nicht nur den USA, es geht vor allem um die Unterstützung für Saudi Arabien und Katar. Die ihre Bürger wohl auch nicht viel besser behandeln als Assad, dafür aber religiöse Gruppen in Syrien mit Geld unterstützen.

       

      Das man aber 2011 Assad militärisch stürzen hätten können, dürfte reichlich utopisch sein.

       

      Syrien war im Kriegszustand mit Israel und von daher ist es nicht glaubwürdig, dass ein paar Studenten und Verbündete alleine einen Bürgerkrieg führen könnten. Die Waffen um gegen Assad zu gewinnen kamen von anderen Staaten und später aus Lybien. Und diese anderen Staaten kämpfen sicher nicht für Freiheit und Demokratie.

  • Die eigentliche Strategie wäre gewesen im November 2011 das Assad-Regime militärisch zu stürzen.

    Bevor es zu so vielen Toten und so viel Frust und Emotionalisierung gekommen war.

    Das war aber klar: keines der westlichen Länder hatte eine ernste humanitäre Interventionsabsicht - Massenmord stoppen - und hat es auch heute nicht.

    Aber Assad mächtige und kriegsbereite Verbündete. Das bleibt die Ausgangslage seit über 10 Jahren.

    Das gilt für den Iran und einige mehr.

     

    Auch im Jemen findet eine saudische Vernichtungsmethode statt - die keiner kritisiert.

     

    Links / Rechts:

    Linke gehen demonstrieren gegen Abschiebungen und überlegen, wie Flüchtlinge vor Repression geschützt werden können.

    Es gibt auch klassenkämpferische Linke, die sich für den LKW-Fahrerstreik in Russland interessieren: http://www.labournet.de/?p=91255

    Video: https://www.rferl.org/a/russia-truckers/28394126.html

     

    Wenn aber die Linken Antiimps falsch liegen, liegen die Rechten ja noch lange nicht richtig. Ich kann mich an einen einzigen Fußgängerzonen-Stand der Jungen Union erinnern: für die Freiheit der politischen Gefangenen in der DDR. Das war 1987.

    Und seither? nichts.

    • @nzuli sana:

      "Auch im Jemen findet eine saudische Vernichtungsmethode statt - die keiner kritisiert."

       

      Sind ja auch Amis und Briten involviert...wohl deshalb. Entweder sind's gute Bomben oder man redet nicht drüber...aber wenn der Russe kommt...

    • @nzuli sana:

      "Die eigentliche Strategie wäre gewesen im November 2011 das Assad-Regime militärisch zu stürzen."

       

      Das war doch die Strategie. Sie musste nur am Kräfteverhältnis scheitern. Hätte man vorher drüber nachdenken sollen...

  • 2G
    25726 (Profil gelöscht)

    "DIE LINKE spielt ein mieses apologetisches Spiel für den Autokraten Putin."

     

    Außerdem fressen die kleine Kinder.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Die Überschrift sollte sich, wie der Text es tut, auf die "angloamerikanischen, vermeintlich antiimperialistischen Linke" beschränken.

     

    Nach langen Diskussionen, gibt es innerhalb der deutschen Linken nur noch sehr wenige, die mit zweierlei Maß messen. Selbst die Linkspartei, in Person von Katja Kipping, kritisiert mittlerweile die russischen Bomben in Syrien.

     

    Aktuell ist es nun vor allem auch die konservativ-liberale Seite, die sich ebenfalls klar von amerikanischen Kiegsverbrechen (u.a. mit deutscher Hilfe) distanzieren muss und alles dafür tun muss, dass der Atilleriebeschuss und das Bombardement von Wohngebieten eingestellt wird!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @74450 (Profil gelöscht):

      Ich würde generell bezweifeln, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Dass U.S.- und westliche Linke Bomben der Amis (unseres großen Bruders) mehr Aufmerksamkeit schenken als jenen der Russen ist sinnvoll, da sie davon ausgehen muss, in westlichen Gefilden mehr Einfluss zu haben. Ich halte dieses Lamento für ungerechtfertigt. Es hat schon in den 70ern und 80ern nicht so ganz gestimmt, außer bei den europäischen kommunistischen Parteien, die auf Moskau ausgerichtet waren.

  • Nochmal zu den "White Helmets", deren Verwicklung in dschijadistische Verbrechen im Kampf um Aleppo der Verfasser des Artikels für "vollständig widerlegt" bezeichnet. Es bleiben die Videos: 1. Die kaltblütige Massenerschießung gefangener syrischer Soldaten unter reger Anteilnahme einer Gruppe von "White Helmets", die nach getaner Tat die Leichen verscharrt haben. 2. Die Enthauptung eines etwa 12jährigen "Kriegsgefangenen"durch eine Gruppe von Dschihadisten bei Anwesenheit eines prominenten "White Helmets"- Aktivisten, der den Vorgang lautstark mit "Alluha Akbar" bejubelt. 3, Die mediale Inszenierung der Rettung eines jungen Bombenopfers namens Omrah, der in einem Krankenwagen über eine halbe Stunde ohne jede medizinische Hilfe blieb, bis die "Medienarbeiter" der White Helmets ihre Bilder im Kasten hatten. Das Video erschütterte die Welt - und war eine zynische Inszenierung.

    • @Thea:

      Könnten Sie mir bitte die Links zu den Videos posten. Vielen Dank im vorhinein für ihre Mühe.

      • @EmmaGoldmansGeist:

        Links auf Videos, die explizite Gewaltszenen enthalten, werden von der Moderation (aus guten Gründen) gelöscht.



        Bei Vanessa Beeley [Die Moderation: Link entfernt] oder Eva Bartlett kommen Sie aber auf die richtige Spur.

        • @jhwh:

          @Moderation

          Ups, sorry.

  • Traurig, mit welcher Arroganz ein Journalist, der offensichtlich noch nicht einmal den Unterschied zwischen der Stadt und der Provinz Aleppo kennt, an Narrativen festhält, die schon längst widerlegt sind.

    "Die größte und dichteste Echokammer ist der Journalismus"

    (https://www.heise.de/tp/features/Die-groesste-und-dichteste-Echokammer-ist-der-Journalismus-3664584.html)

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @jhwh:

      Interessant, dass Sie hier die Meinung von Norbert Bolz verlinken. Hätte nicht gedacht, den mal im Taz Forum zu treffen. :D

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "I'm for truth, no matter who tells it"

        (Malcolm X)

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Ein Neurechter im CDU-Talar.

  • Hr. Feroz,







    Ihnen ist wohl entgangen, das die Linken, neben (kleinen) Teilen der Grünen, die einzige Partei ist, die konsequent GEGEN Drohnen-Morde, den Jugoslawien-, Afghanistan-, Irak-, Libyen- und Syrien-Einsatz waren und sind?







    Der jetzige „Aufschrei“ der Linken ist dem Schweigen der Mainstream-Medien geschuldet, die bis jetzt, ausschließlich den Opfern der Russland-Assad Koalition ausführlich gedachten.







    Jetzt nach Trumps Wahl, kommen auf einmal dessen (US-Koalition) Opfer, wie aus dem nichts an die Öffentlichkeit. Schon seltsam das Ganze?







    Wenn sie pauschal gegen die Linke und Russen poltern, dürften sie wenigstens in kleinen Sätzen



    die Finanzierung und Ausrüstung der „Rebellen“ und dem IS erwähnt haben oder würde das ihre Aussage ; tausende Tote ALLEIN dem Assad-Regime geschuldet“ stören?



     

    [...]

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte kommentieren Sie respektvoll.

  • "...während all seine Opfer als Terroristen, Islamisten oder Nato-Agenten diffamiert werden. Hauptsache, sie sind keine Menschen."

     

    Wieso sind Terroristen ect. keine Menschen? Unterstellungen machen einen Artikel nicht glaubwürdiger. Aber es ist natürlich schwer, einen brutalen Krieg zu befürworten und die alleinige Schuld für die Opfer dieses Krieges, dem Feind zuzuschreiben. Da muss man schon mit brutalen Unterstellungen arbeiten.

  • "De facto wurden alle Vorwürfe, die gegen die Weißhelme im Raum standen, bereits widerlegt."

     

    Wann und wo?

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Denk doch selber mal nach! Widerlegt wird die Assad-Putin Propaganda täglich, z.B. durch massig Videos, siehe syria.liveuamap.com, einschlägige Twitter Accs... Und wer denkt, das seien alles ausnahmslos nur Fälschungen, sollte vielleicht mal einen Termin bei seinem Psychologen einplanen.

       

      Ich am Verhalten der Linken merkt man, dass die Stalinisten trotz allem noch starken Einfluss haben. Zudem haben teile der Friedensbewegung traditionell eine gewisse Russlandnähe...

       

      "Links" ist daran freilich nichts mehr, nicht einmal mehr vom Anstrich her. Diktaturen einer Revolution des Volkes vorzuziehen, ist dagegen eher reaktionär.

       

      Wer aber glaubt, dies sei die unangefochtene "Meinung der Linkspartei" liegt falsch.

      • @Realdemokrat:

        "Revolution des Volkes"

         

        Gegen den Sturz von Diktaturen habe ich nicht das Geringste. Allerdings sollten die "Revolutionäre" das Hirn einschalten und das Kräfteverhältnis analysieren, BEVOR sie zu den Waffen greifen. Jede vernünftige Analyse musste ergeben, dass Assad noch zu viele Machtmittel und Verbündete besaß, um einen Aufstand zu rechtfertigen. Wenn man dann noch bedacht hätte, dass Erdogan und Al Saud zu den eifrigsten Unterstützern der "Revolution" zählten, musste jedem, der auch nur mit 10% Hirnleistung arbeitet, klar werden, dass dieser Aufstand nicht zu einem demokratischen Syrien führt.

      • @Realdemokrat:

        "Diktaturen einer Revolution des Volkes vorzuziehen, ist dagegen eher reaktionär."

         

        Geschichte wiederhiolt sich. Demokratien und Diktaturen wechseln sich ab. Schauen wir uns unvoreingenommen an, welche Staaten sich in den letzten 20Jahren für die eigene Bevölkerung positiv entwickelt haben und welche Staatsform sie haben.

         

        Natürlich wäre es toll, wenn z.B. Libyen und Syrien demokratisch regiert werden würden und sich die verschiedenen religiösen Gruppen trotzdem nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen würden.

         

        Wenn das aber offensichtlich nicht funktioniert?

      • @Realdemokrat:

        Die Frage war: Wann und wo wurden alle Vorwürfe gegen die Weisshelme widerlegt?

         

        Der Artikel bleibt jeden Beleg schuldig. Sie ebenfalls.

        • @markstein:

          Wann und wo wurden die Vorwürfe gegen die Weißhelme objektiv belegt?

          • @Hans aus Jena:

            Ich beziehe mich auf den Artikel und der spricht ja nun von "widerlegt".

            Und da sie ja angeblich widerlegt sind, spielt es keine Rolle ob die Vorwürfe gut, schlecht oder gar nicht belegt sind.

             

            Können Sie da evtl. Licht ins Dunkel bringen?

             

            Angeblich sind ja

            "Zahlreiche Journalisten, Analysten und Beobachter des Krieges in Syrien sind zum Schluss gekommen, dass die medialen Angriffe gegen die ehrenamtlichen Lebensretter Teil einer organisierten Schmierenkampagne sind."

             

            Da kann es doch nicht so schwer sein, mal einen samt seinen Argumenten und Belegen zu benennen.

            Außer natürlich, es wäre alles frei erfunden.

  • Es gibt diese entlarvenden Momente, diese Momente, die für sich genommen den ganzen Zynismus der LINKE-Partei zeigt: Der Moment, wo syrische Krankenhäuser in Aleppo von Russen bombardiert werden und die LINKE schweigt oder hinter vorgehaltener Hand auf "angeblich vergleichbare" Taten der Amerikaner verweisen, als wäre das eine Rechtfertigung - da geht jede Menschlichkeit verloren, zugunsten einer sturen Parteidogmatik - weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Allein diese Szene zu kontemplieren, müsste ein Weckruf der Menschlichkeit sein.

    • @Georg Marder:

      Da die Partei Die Linke möglicherweise Teil der "arroganten Linken" ist, kann sie schon auch betrachtet werden. Das ist richtig. Mir fehlt jedoch jeder Hinweis darauf, dass sie auch zu dieser ominösen "angloamerikanischen, vermeintlich antiimperialistischen Linken" gehört.

       

      Dennoch hört es sich dort ganz anders an, als Sie behaupten:

       

      "Eklatantes Versagen der internationalen Gemeinschaft

      Zur Einnahme der syrischen Stadt Aleppo durch die syrische Armee erklärt Katja Kipping, die Vorsitzende der Partei DIE LINKE:

      Die Einnahme von Ost-Aleppo wird nun vor allem als ein militärischer Sieg der syrischen Armee über die islamistischen Terrorgruppen dargestellt. Das konkrete Vorgehen von Assads Armee und seinen zahlreichen Milizen führt aber auch zu humanitären Katastrophen. Die Krankenhäuser sind zerstört, weder gibt es Trinkwasser, noch Nahrungsmittel. ...."

       

      Ist ein bisschen viel Text, deswegen hier zum weiterlesen: https://www.die-linke.de/nc/die-linke/nachrichten/detail/artikel/eklatantes-versagen-der-internationalen-gemeinschaft/

       

      Unter einem entlarvenden Moment stelle ich mir schon etwas anderes vor.

    • @Georg Marder:

      Sie haben aber mitbekommen, dass sich der Text auf Anhänger einer "angloamerikanischen Linken" bezieht?

       

      "als wäre das eine Rechtfertigung"

      Das sind, mit Verlaub, dümmste Unsterstellungen. Vielmehr ging es der Partei eben genau um das gerne praktizierte Messen mit zweierlei Maß. Die Linke vertritt die Ansicht, dass ALLE Kriegshandlungen zu verurteilen sind. Doch Ihr aus Mangel an Kenntnissen zurate gezogenes Bauchgefühl flüsterte Ihnen etwas anderes, nicht wahr?

       

      Was halten Sie denn davon, dass die Regierung zu den Toten durch die Anti-IS-Allianz im Irak keine Kondolenzbekundung äußert? Die Russen und Assad bombardierten syrische Krankenhäuser mit voller Absicht, der jetzige Vorfall hingegen sei ein tragischer Unfall?

       

      Machen Sie also mal halblang.

      • @Warner Schwester Dot:

        Wenn sie wirklich Russlands Putinismus besiegen wollen, dann gibt es nur (noch) die Option, Russland von seiner Geldquelle abzuschneiden und das bedeutet kein Import von Gas, Öl und anderen Rohstoffen. Zudem müssen sie ein System der Handelsbeschränkung einführen, dass sich nicht am Profit (China, Bangladesch, Westafrika Fischerei), sondern an der sozial ökologischen und human/itären Situation orientiert.

        Bis dahin helfen nur Einzelideen spontanen Aktivismus. Warum hat der Iran seine Bevölkerungspolitik in den Griff bekommen? Warum fordern alle Maghrebiner nach Europa einreisen zu dürfen, während die Grenze zwischen Marockko und Algerien grimmig bewacht wird, was wiederum dazu führt, dass sich die sozialen Spannungen in Frankreich verschärfen? 2020 leben in Ägypten 100000000 Menschen 2050 150000000, das sind Probleme die es zu lösen gilt. Und schauen sie sich die Bilder in Aleppo an, auf der einen Seite Warschauer Ghetto und hinter dem Schleichweg fährt die Strassenbahn.

  • Quelle, Wikipedia : "As president, Morsi issued a temporary constitutional declaration in late November that in effect granted him unlimited powers and the power to legislate without judicial oversight or review of his acts.(..)" - abdullah akbar!

    Trotzdem wünsche ich ihnen viel Erfolg, gründen sie politische Parteien, organisieren sie pre-election polls via internet. Entwerfen Sie ein politisches Szenario, das eine grenzgeöffnete Levante beschreibt. Gründen sie ökologische Initiativen, betreiben sie Aufklärung, damit die arabischen Gesellschaften nicht noch weiter überbevölkert im Kannibalismus versinken.

    Assad ist ein gemeingefährlicher Krimineller, der es versteht die Fronten aufeinander zuzutreiben. In Anbetracht des anstehenden Referndums in der Türkei, die sich durch den Syrienkrieg leider auch hat radikalisieren lassen, müssen sie vermutlich nochmal ganz von vorne anfangen. Auf jeden Fall muss dieser Krieg so schnell wie möglich beeendet werden.

  • Es gibt eine gute Aussage im Artikel: Bomben sind Bomben sind Bomben und töten Menschen und Menschen ( jeden Alters und jeden Geschlechts) . Was fehlt: Deutschland ist an der Weltspitze der Waffenhersteller und derer, die sich mit deren Verkauf bereichern und deren Konzern vom Krieg leben. Kriege beleben die Aktien der Rüstungskonzerne. Kriege werden als "politische Option" im Mund der Politiker "mächtiger" (d.h. militärisch übermächtiger) Staaten geführt. Wer das ist, weiss jeder. Wir sprechen nicht von Haiti oder Surinam. Sie Nato ist das grösste Kriegsbündnis , der grössten Waffenlieferanten, mit den meisten internationalen Militärinterventionen. Falls ich hier falsch liege , bitte ich um Korrektur. Ein "verteidugungsbündnis , das ausserhalb des eigenen Hoheitsgebiets "interveniert - d.h. einmarschiert " ist kein Verteidigungsbündnis mehr. Es sei denn man bezieht sich auf Hitler's Vorwärtsverteidigung. Die USA haben 300 Stützpunkte rund um die Welt - wahrscheinlich nur um die Demokratie in 190 Ländern zu verteidigen?? Wahrscheinlich um endlich Amerika, dass an der dritten Stelle des durchschnittlichen Einkommens im Weltvergleich liegt, endlich" endlich" auf die erste Stelle zu bekommen. Amerika first. Haiti last.... Ein Exkurs über Pazifismus und Kriegsdenken im gesellschaftlichen Konfliktdenken wäre durchaus spannend...

    • @Henning Lilge:

      Stimmt. Ist aber im Artikel nicht das Thema. Zu welchem Zweck sollte ein solcher Vergleich auch dienen?

  • "Vielmehr sind es die Anhänger einer angloamerikanischen, vermeintlich antiimperialistischen Linken, die die Welt weiterhin in schwarz und weiß einteilen und deshalb glauben, dass nur die Bomben Washingtons zu verurteilen sind."

    - Wer sind diese Leute? Diese Anhänger einer angloamerikanischen, vermeintlich imperialistischen Linken?

    Wo findet man die?

    Noch nie von gehört.

     

    "Kurz nach dem Angriff war sie da, die Empörung jener Linken, die in den Wochen zuvor zu den russischen Bombardements schwiegen oder diese gar feierten."

    - Diese angloamerikanischen Linken scheinen ziemlich seltsam zu sein.

    Gibt es eine Quelle hinsichtlich der Feiern zu den Bomben?

     

    "De facto wurden alle Vorwürfe, die gegen die Weißhelme im Raum standen, bereits widerlegt."

    - Seltsam. Auch das habe ich nicht mitbekommen. Wo kann man Belege finden, dass ALLE Vorwürfe de facto widerlegt wurden. Also wirklich ALLE.

     

    Schräger Artikel. Aber auf meine 3 Fragen hätte ich gerne eine Antwort.

    • @markstein:

      Warum Sie das nicht mitbekommen? Vermutlich, weil die Leute, die die Vorwürfe verbreitet haben, sich hüten werden die Widerlegung in die Welt zu schreien. Und jene, die deren Propaganda aufsitzen interessieren sich nicht für andere News, die sind eh alle gefälscht.

      • @Artur Möff:

        Deshalb frage ich ja. Nochmals: Wer hat wann alle Vorwürfe gegen die Weisshelme de facto widerlegt? Alle Vorwürfe.

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Russlandliebhabende Antiimperialist*innen und amerikaliebhabende Antideutsche sind sich in einem einig, dass die Bomben vom IS und die Bomben der anderen Kriegpartei die Bomben der eigenen Kriegspartei rechtfertigen.

     

    Dabei wird der IS von beiden mit den Nazis gleichgesetzt.

    Antiimps behaupten gerne, die Amerikaner hätten diese Nazis absichtlich kreiert. Damit stehen sie nicht alleine, antisemitische Verschwörungstheoretiker behaupten schon lange, die Amis hätten auch die ersten Nazis schon aufgebaut.

    Antideutsche sagen irgendwie, wir als Deutsche dürften wegen unserer Kultur (unserer Sippenhaft?) keinen Zweifel am amerikanischen Kurs aufkommen lassen, denn das sei die Kultur der Freiheit. Sie setzen oft Islam mit Faschismus gleich und argumentieren dabei auf dieselbe verallgemeinernde Art und Weise wie Antisemiten.

     

    Zu einem Vergleich gehören neben Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede:

    Erstmal ist der IS kein Staat wie das Deutsche Reich eines war. Staatsoberhaupt in Syrien ist Assad nicht al Baghdadi.

    Im 2. Weltkrieg haben die Siegermächte nicht gleichzeitig auch gegeneinander gekämpft. Beide sagen, sie kämpfen gegen den IS, aber über die Stellverteter Assad bzw. den Widerstand gegen ihn führen sie gegeneinander Krieg.

     

    Das ganze hat mehr mit Korea, Vietnam usw. zu tun als mit den Nazis.

    Ich rede auch von Machtpolitik, aber ich kann das nicht so hohl verherrlichen wie die Protagonist*innen in diesen Milieus.

     

    Mir ist das echt peinlich mittlerweile, dass so eine undifferenzierte politische Kategorisierung sich noch "links" nennt. Das ist was zum Fremdschämen.

    Ist das noch der kalte Krieg, weiße Arroganz, deutsches Schuldgefühl, struktureller Antisemitismus oder fruchtlose dogmatische Kapitalkritik, die nicht für's 21. Jahrhundert taugt?

    Wahrscheinlich von allem ein bißchen.

    • @85198 (Profil gelöscht):

      "Antiimps behaupten gerne, die Amerikaner hätten diese Nazis absichtlich kreiert."

       

      Diese Antiimps sind schon schräge Vögel. Wird ja auch im Artikel angedeutet und heute komme ich aus dem Staunen nicht mehr raus.

       

      Kann man irgendwo nachlesen, wie diese Antiimps behaupten, dass die Amerikaner die Nazis absichtlich kreiert haben.

      Vielen Dank schon mal.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @markstein:

        Das sind aber Extrempositionen und ich habe die nie als besonders wichtig in der Linken angesehen, zum Glück. Die schmeißen sich dann oft auch gegenseitig Torten ins Gesicht, damit man sie besser erkennen kann.

      • 8G
        85198 (Profil gelöscht)
        @markstein:

        Der 4. Link im Text: https://linkezeitung.de/2016/09/23/al-kaidas-weisshelme-bekommen-alternativen-nobelpreis/

         

        Da ist ständig von false-flag-Terrorismus die Rede (mit mehr links). eigentlich kommt das aus dem ganz rechten Verschwörungstheorielager.

        Die USA haben ja nachweislich in Afghanistan al Qaida als geheimdienstliche Operationsbasis gegründet, als sie die Mudjaheddin gegen die Russen bewaffnet haben, damit die einmarschieren, das hat Zbigniew Brzeziński schon bestätigt.

        Aber die Verschwörungstheorie ist ja, dass der CIA das die ganze Zeit steuert, inclusive Twin Towers und IS.

        Iran-Contra und die Bush-Freundschaft mit den Saudis kommen da noch dazu. Sowohl die Saudis als auch der Iran finanzieren wohl auch den IS mit, liest man, obwohl ich das nicht verstehe (die hassen sich doch gegenseitig).

        Dann kommt noch das Machtvakuum dazu, dass Obama durch den Abzug der US-Truppen im Irak geschaffen hat und die strategische Planung im Pentagon, die die Schaffung eines kurdischen Nationalstaates als Wunschvorstellung formuliert hat.

        Ohne ordentliche Theoriegrundlage kann mensch da leicht dem Spekulieren erliegen.

        Es gibt da so eine Querfront zwischen Putinlovern und Weißbrotfetischisten, da verschwimmen Verschwörungstheorie und Netzwerktheorie miteinander.

        Netzwerke sind ja auch verschworene Gemeinschaften, man könnte auch sagen Seilschaften, das träfe wahrscheinlich beides.

        • @85198 (Profil gelöscht):

          "Die USA haben ja nachweislich in Afghanistan al Qaida als geheimdienstliche Operationsbasis gegründet, als sie die Mudjaheddin gegen die Russen bewaffnet haben, damit die einmarschieren"

          Das kann schon deshalb nicht stimmen, weil zum Zeitpunkt als Bin Laden nach Afghanistan kam der Abzug der russischen Truppen bereits begonnen hatte und die russische Niederlage bereits klar war.

          Ihre Behauptung ist nachweislich falsch.

          • 8G
            85198 (Profil gelöscht)
            @Werner W.:

            Zbigniew Brzeziński hat in zwei Interviews, die auch bei Wikipedia verlinkt sind, bestätigt, dass die Bewaffnung der Mudjaheddin angefangen hat, bevor die Russen in Afghanistan einmarschiert sind.

            Er hat selbst das mit Carter im Weißen Haus besprochen und es war klar, dass die Russen daraus mit dem Einmarsch reagieren würden.

            Er hat das auch niemals dementiert.

            Wann Bin Laden da jetzt persönlich angeheuert hat, ist doch ganz egal für die Frage, wann die CIA-Operation begonnen hat. Bin Laden hat al Quaida nicht gegründet, sondern übernommen (wenn die Globalsteuerungshypothese mit der CIA falsch ist, was ich annehme). Er hat als Söldner angefangen und ist dann irgendwann Befehlshaber geworden. Geld hatte er genug. Seine Familie machte ja gute Geschäfte mit den Bushs.

             

            Die Russen waren nicht die einzigen, die im Kalten Krieg Propaganda gemacht haben.

            Die Geschichtsschreibung, wie "wir" jetzt haben, ist auch - nicht nur - Siegergeschichtsschreibung.

             

            In Syrien ist das ganz ähnlich, jede Kriegspartei erzählt die Geschichte nach ihrem Gusto und am wer siegt, wird dann die Geschichtsbücher schreiben.

             

            Ich bin in der "Zone" aufgewachsen, mittendrin kam der Mauerfall und ich habe zwei Versionen der Geschichte erzählt bekommen.

            Syrien erinnert mich genau daran und Israel/Palestina auch.

            Das Schlechte, das jede Seite über die andere sagt, da ist was dran.

            Das Gute, das sie beide behaupten selbst zu verkörpern, ist aber mit Ideologie so durchsetzt, dass die Wahrheit dabei meistens auf der Strecke bleibt.

             

            Zum Glück gibt es die Tradition der Kritik. Die konnte selbstverständlich im Kommunismus nicht ausgeübt werden. Die Kommunistenjagd unter Nixon war bei weitem nicht so intensiv wie die "Säuberungen" im Stalinismus. Die US-Politik hat die Toten nicht im eigenen Land, sondern im Rest der Welt geschaffen.

            Eine Seite ist nicht einfach wie die andere. So einfach ist das auch nicht.

        • 8G
          85198 (Profil gelöscht)
          @85198 (Profil gelöscht):

          Ach so und Osama bin Laden soll (angeblich) auch im Kosovo gewesen sein, um dort den Religionskrieg auszulösen und den Einmarsch der NATO zu rechtfertigen.

          Die Befreiung von zwei englischen Spezialkräften aus einem Gefängis im Irak durch den emglischen Geheimdienst während der US-Besatzung spielt da auch mit rein. Sie sollen einen LKW voller Sprengstoff gefahren haben und wurden wie bei der RAF auch mit Sprengstoff aus dem Gefängnis befreit, wobei zahlreise extrem gefährliche islamistische Fanatiker fliehen konnten.

          Leider habe ich dafür jetzt nicht einen Haufen Links aber so in etwa wird die Geschichte erzählt.

          • @85198 (Profil gelöscht):

            Gut, viel Text, aber keine Anwort auf meine Frage und vor allem kein Beleg für die Behauptung "Antiimps behaupten gerne, die Amerikaner hätten diese Nazis absichtlich kreiert." Es muss ja nicht ein Haufen Links sein. Aber einer wenigstens. Obwohl durch das "gerne" ja suggeriert wird, dass dies öfters vorkommt.

             

            Ich verbuche es also unter handelsüblichem Foren-Unsinn.

            • 8G
              85198 (Profil gelöscht)
              @markstein:

              Damit waren die "neuen Nazis", also der IS" gemeint.

              Wo denken Sie, wird so etwas behauptet, wenn nicht in irgendwelchen Foren und Blogs (quer Front)? Die besuche ich aber nicht und eine Internet-Suche kann jede*r selbst machen.

              Diese Menschen demonstrieren dann gegen die Bilderberg-Konferenz, wie erst in Dresden und eine Abgrenzung gegen rechte Verschwörungstheoretiker findet auch nicht statt. Die Übergänge sind fließend und deswegen sind Tortenwürfe auch immer wieder anbracht.

              Welche LINKE-Wähler wechseln schon zur AfD? Jede Menge, leider.

               

              Ich habe keine Geschichtsabhandlung aus Antiimp-Sicht an der Hand, die Zeiten, in denen ich auf verschwörungstheoretischen Seiten gesurft bin, sind lange vorbei.

              Aber ich habe die US-Aussenpolitik recherchiert für ein Seminar und das endete in einer elendig langen Liste von Staaten, die unter US-Einfluss gebracht wurden, angefangen mit Hawaii, den Phillipinen und Kuba, damals endete das mit dem Irak. Mittel der Wahl waren militärische Invasion, Terrorismus ("Spezialeinsätze"), Mordanschläge, Putsche, Finanzierung von Terroristen und Faschisten. Was heute also ganz moderat unter "regime change", "chirurgischen Eingriffen" und "Terrorbekämpfung" läuft. Also die Verteidigung "unserer" wirtschaftlichen Interessen am Hindukush.

              Wenn man das im Internet recherchiert, um übersehene Quellen zu finden, kommt man unweigerlich auf dubiose Seiten, damit muss man umgehen können.

              Die Politikwissenschaft zeichnet sich ja nicht gerade durch Quellennähe aus, da werden mehr Analysen von Analysen von Analysen analysiert.

              • @85198 (Profil gelöscht):

                Noch mehr Text ...

                • @markstein:

                  Sie müssen den Text schon lesen.

                  Nur Mut, die Antwort steht drin.

  • Die Dogmen der LINKE-Partei: Die Russen sind die Guten - die Amerikaner sind die Bösen - die Nato ist durch und durch schlecht. Die LINKE orientiert sich nicht an Sachargumenten und an Sachdiskussionen, sondern bleibt auf diesen Dogmen sitzen - das macht sie in breiten Gesellschaftsschichten nicht wählbar - eigentlich schade. Eine gesunde Einstellung würde Kritik an Russen und Amerikanern zulassen und auch die guten Seiten von Russen und Amerikanern ausgewogen thematisieren. Eine gesunde Einstellung würde auch eine differenzierte Einstellung zur Nato ermöglichen. Die Nichtdifferenziertheit der LINKE-Partei fällt jedem auf - nur nicht der LINKE-Partei und ihren Fans.

    • @Georg Marder:

      Ist nicht so falsch was sie schreiben; und wenn ich mir auch sicher bin, dass da nicht die ganze Partei auf Linie ist, macht es mich doch immer wieder fassungslos.

      Von wegen ausgewogen thematisieren: Die „guten Seiten“ der russischen (Innen- oder Außen-) Politik – da fällt mir spontan überhaupt nichts ein.

      Allerdings, ohne das Problem relativieren zu wollen, sind nach meiner Wahrnehmung die großen Russlandversteher dieser Tage die Rechtspopulisten, was angesichts der politischen Ausrichtung (sowie der russischen Unterstützung), im großen Unterschied zu den Linken, natürlich auch auf der Hand liegt.

    • @Georg Marder:

      Ich habe noch keine Parteiaussage gesehen oder gehört die behauptet die Russen wären Philanthropen.

      Ganz im Gegenteil zu vielen, nennen wir Sie mal "nicht-LINKEN", welche das bei den USA tun.

      Vielleicht könnten Sie ihre Behauptungen zu Gunsten von Sachargumenten und Sachdiskussionen etwas untermauern?

      • @Chaosarah:

        Es geht hier nicht um "USA=Philantrophen"; solche Parteiaussagen werden sie bei keiner Partei finden.

        Es geht um deutliche Positionierungen gegen solche Bombardierungen. Und die finden sie auch zur Genüge bei "Nicht-DIE LINKEn" im Hinblick auf die USA u.a. Staaten. DIE LINKE spielt ein mieses apologetisches Spiel für den Autokraten Putin. Übrigens in einer Front zusammen mit der AfD. http://www.zeit.de/politik/deutschland/2016-08/wladimir-putin-deutschland-afd-anhaenger-vertrauen