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Debatte GrundeinkommenJeder ein König

Timo Reuter
Kommentar von Timo Reuter

Eine Europäische Bürgerinitiative zum Bedingungslosen Grundeinkommen dürfte scheitern: Kaum ein anderes Projekt hat so viele und so heterogene Gegner.

Königinnen sind nicht faul. Sondern Königinnen. Bild: dpa

B edingungsloses Grundeinkommen bedeutet, dass der Staat die Menschen dafür bezahlt, dass sie am Leben sind. Ohne Zwang, ohne Bedingungen, für alle. Obwohl solch eine Zahlung bisher außer in Modellversuchen nirgendwo verwirklicht wurde, ruft die Idee seit Jahrzehnten heftige Kontroversen hervor – und zwar quer durch alle politischen Lager.

Eine erfolgreiche Volksinitiative hat dazu geführt, dass in der Schweiz als erstem Land der Welt innerhalb der nächsten Jahre über die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) abgestimmt wird. Weniger Erfolg hingegen wird die „Europäische Bürgerinitiative zum Grundeinkommen“ haben.

Bis zum 13. Januar muss sie eine Million Unterschriften sammeln, um das Thema der EU-Kommission vorzulegen. Bisher konnten erst rund 230.000 Unterstützer mobilisiert werden. Das BGE wäre eine der größten sozialpolitischen Revolutionen der Geschichte: 1.000 Euro für jeden würden unsere Gesellschaft wie Wirtschaft „auf den Kopf stellen“.

Das Revolutionäre am Grundeinkommen ist dessen Bedingungslosigkeit. Das BGE verwirklicht in radikaler Weise das Recht auf Leben, welches maßgeblich von einer materiellen Basis abhängt. Durch die Gewährleistung einer solchen Basis würde den liberalen Werten der individuellen Freiheit und Würde erst wirkliche Geltung verschafft, indem das BGE – im Gegensatz zur klassischen Armutssicherung – die Menschen vom Zwang zur Arbeit befreit.

Ende für Hartz

Erst kommt das Fressen, dann die Freiheit: Mit einem BGE wäre niemand mehr gezwungen, aus ökonomischer Not heraus ethisch fragwürdige oder ausbeuterische Jobs anzunehmen – oder sich im Falle der Arbeitslosigkeit dem auf Sanktionierung und Stigmatisierung beruhenden Hartz-System zu unterwerfen. Die damit einhergehende soziale Ausgrenzung sowie die Arbeitslosigkeitsfalle könnte das BGE ebenso bekämpfen wie klassische Armut.

Das setzt aber voraus, dass das BGE nicht dazu benutzt wird, Steuern zu senken und den Sozialstaat abzubauen, wie dies in wirtschaftsliberalen Modellen wie dem „Bürgergeld“ der FDP vorgesehen ist. Grundeinkommen ist also nicht gleich Grundeinkommen.

Ein in diesem Sinne emanzipatorisches, existenzsicherndes BGE würde unsere Gesellschaft gerechter machen. Weil alle den gleichen Betrag bekommen, entspricht das BGE einer moderaten Form der Gleichheit. So würde ein Teil des unverdienten Reichtums umverteilt und das Anrecht aller Menschen auf einen gleichen Anteil der natürlichen Ressourcen verwirklicht.

Zudem wäre über das Grundeinkommen hinaus Platz für Verteilungen nach individuellem Bedarf (etwa in der Krankenversicherung) sowie nach Leistung und Verdienst. Die – diffuse – Vorstellung der Leistungsgerechtigkeit würde durch ein BGE nicht automatisch abgeschafft, aber das BGE könnte ihr eine fairere Basis verleihen, indem sich eigene Anstrengung eher im Verdienst niederschlagen und weniger von ungleichen Startchancen abhängen würde.

Gewerkschaften haben Angst

Dennoch warnen Gewerkschaften, das BGE sei gleichbedeutend mit einer Lohnsubvention. So käme dieses hauptsächlich Unternehmen zugute, welche die Löhne senken könnten. Doch ausgerechnet die in diesem Sinne angeblichen Profiteure, die Arbeitgeberverbände, sprechen sich in der Regel gegen ein BGE aus – während die Gewerkschaften um ihren Einfluss als Verhandlungspartner fürchten, sollte ein Teil der Löhne fortan bedingungslos gezahlt werden.

Ebenso wahrscheinlich wie das Szenario der Lohnsubvention ist, dass unbeliebte Arbeitsplätze nach Einführung des BGE besser bezahlt werden müssten, da sie sonst keiner mehr ausführen will. Dies könnte die Lohn- und Preisspirale sowie die Inflation nach oben treiben.

Allerdings hängen solche Aussagen vom wirtschaftspolitischen Kontext ab und lassen sich nicht theoretisch treffen, sondern nur während und nach einer Einführung überprüfen. Ebenso offen ist die Frage, welche Migrationsströme ein BGE, das nur in bestimmten Regionen eingeführt wird, auslösen könnte.

Zu solchen Unabwägbarkeiten gehört auch die Befürchtung, dass das BGE die Menschen „faul“ mache. Mit gutem Recht kann man aber auch sagen, dass der Wegfall von Stigmatisierung und Zwang den Einzelnen eher anspornt. Die Angst vor einer die Gemeinschaft ausbeutenden Meute von „Sozialschmarotzern“ ist jedenfalls unbegründet. Denn die Motivation zur Arbeit ist eben nicht nur monetärer Art, sondern entsteht auch durch Anerkennung, Selbstverwirklichung und soziale Integration.

Arbeit macht Spass

Obwohl Gewerkschaften und Sozialdemokraten diesen hohen Stellenwert der Arbeit im Leben der Einzelnen anerkennen, lehnen sie das BGE als staatliche „Stilllegungsprämie“ ab – und fordern stattdessen ein Recht auf Arbeit. Doch dabei halten DGB wie SPD immer noch am fragwürdigen Ideal der Vollbeschäftigung fest. Außerdem produzieren sie einen Widerspruch: Denn wenn den Menschen die Arbeit wichtig ist, dann werden sie sich auch mit einem Grundeinkommen eine solche suchen.

Das BGE widerspricht der Erwerbsarbeit nicht, sondern es erleichtert den Einstieg, da es im Gegensatz zu Hartz IV in vollem Umfang mit anderen Einkommen kumulierbar ist. Außerdem lässt sich mit einer sicheren materiellen Basis leichter zwischen Erwerbsarbeit und Ehrenamtsarbeit, Familien- oder Ausbildungszeiten wechseln. Dies kann wiederum zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit führen sowie die Lebensqualität des Einzelnen verbessern.

Das gilt wie auch die Befreiung vom Arbeitszwang für alle Menschen, ob arm oder reich – auch wenn das BGE relativ gesehen eher den Armen zugutekommt, vor allem bei einer progressiven Einkommensbesteuerung.

Schließlich führen die Gegner des BGE an, es sei nicht finanzierbar: 1.000 Euro pro Monat für jeden kosten den Staat jährlich 800 Milliarden Euro, der Bundeshaushalt beträgt aber nur gut 300 Milliarden.

Doch diese Rechnung ist aufgrund des hohen Produktionsniveaus in Deutschland ideologisch. Das gesamte Volkseinkommen (ohne statische Vermögenswerte) beträgt nämlich 1.600 Milliarden Euro, das Bruttoinlandsprodukt gar über 2.600 Milliarden.

Kein Allheilmittel

Bei einer entsprechenden Besteuerung wäre das BGE also finanzierbar, zumal es Einsparungen mit sich bringt: So können Bedürftigkeitsprüfungen wegfallen und ein Teil der jährlich 250 Milliarden Euro für die Rente eingespart werden. Außerdem kann das BGE durch die Freisetzung innovativer Kräfte sowie die Ankurbelung der Kaufkraft die Produktivität steigern.

Trotz all dieser guten Gründe für ein Grundeinkommen ist es kein Allheilmittel, zumal die dadurch erhofften Errungenschaften maßgeblich vom wirtschaftspolitischen und sozialstaatlichen Kontext abhängen.

Die Konsequenz aus den Einwänden und Unwägbarkeiten sollte sein, ein BGE – flankiert von Bildungs- und Sozialmaßnahmen – schrittweise einzuführen, um dessen Folgen laufend zu prüfen. Dies könnte zudem die Akzeptanz des BGE steigern, die für die Einführung der Schlüssel zum Erfolg ist.

Ob sich mit dem bedingungslosen Grundeinkommen auch der Kapitalismus zähmen oder gar überwinden lässt? Darüber wird wie auch über das BGE selbst gestritten.

Doch darauf kommt es nicht in erster Linie an. Das Grundeinkommen ist eine konkrete sozialpolitische Maßnahme hin zu einer gerechteren, freieren und humaneren Gesellschaft. Diese Chancen sollten wir nutzen. Am besten sofort, bedingungslos und weltweit.

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Timo Reuter
Autor
Jahrgang 1984, ist Autor der taz in Frankfurt. Bereits seit Kindertagen spielt er gern mit Worten. Hat deshalb Philosophie studiert (und Mathematik). Nach Stationen bei Radio (Spaß) und Fernsehen (Öffentlich-Rechtlich) schreibt er ein Buch (Grundeinkommen) und berichtet seit mehreren Jahren für die taz, die Frankfurter Rundschau, Zeit Online, den Freitag, das Neue Deutschland und verschiedene Lokalzeitungen über das politische Zeitgeschehen, soziale Bewegungen, gesellschaftlichen Stillstand, Medien, Fußball und über diejenigen, die sonst keine Stimme bekommen.
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132 Kommentare

 / 
  • AW
    Arfst Wagner

    Das bGE kann man von der Idee her ableten. Man kann es aber auch durch zu Ende-Denken der heutigen Problemlagen erfassen. Liest man die Arbeitslosenstatistiken unbereinigt, kommt man auf 10 Millionen Arbeitslose in deutschland. Und es wird fleißig weiter rationalisiert. Auf dem Land sterben ganze Landstriche aus. Mit einem bGE würde das nicht passieren. Die menschen ziehen vom Land weg, nicht weil sie einen Arbeitspplatz suchem, da sie den meist eh nicht finden, sondern weil sie einen Einkommensplatz suchen. Selbst neoliberale kreise (Milton Friedman / Hamburger weltwirtschafts-Institut) wussten buw. wissen bereits, dass es nicht mehr anders gehen wird. In Schleswig-Holstein ist bereits der Arbeitnehmerflügel der CDU (CDA) für ein Einkommensteuer-finanziertes bGE. Das bGE ist das einzige derzeit diskutierte Sozialmodell, dass mit der Rationalisierung rechnet und gesamtgesellschaftlich denkt. Das scheint etlichen noch zu ungewohnt. Gesamtgesellschaftliches Denken, für viele von Rechts bis Links immer noch zu radikal. Aber klar, gut Ding will Weile haben. Arfst Wagner (B`90/ Die Grünen)

  • Apropo bildungsferne Schichten und auch nur weil man sich über diesen dysphemismus schon aufregen kann.

     

    Bildung hat nicht unbedingt was mit Talent oder Motivation zu tun...

     

    Stellt die mit BGE trotzdem keiner als Ingenieur(zumindest nicht mit dem Gehalt ;)) ein...

     

    Und um in ihrem Anliegen zu bleiben der "bildungsfernen Schicht" zu helfen *hust*, nehmen wir mal an wir hätten mit x mrd Förderung keine derartige Schicht mehr und kein BGE(natürlich - ist ja auch in die Förderung gegangen...) - wer putzt dann für sein 1er Abi ihr Büro wohl dann noch und vorallem für "marktkonforme" Stundenlöhne?

     

    Im übrigen mag ich(und andere) es nicht wenn man anderen Menschen ihre existenzrechte abspricht...

  • TE
    Thomas Ebert

    So etwas kommt heraus wenn man sich die Welt schönträumt. Ein BGE wäre die unsozialste Maßnahme aller Zeiten.

    Warum?

    Weil Geld mit der Gießkanne zu verteilen kein einziges gesellschaftliches Problem löst! Da wo aber dann Geld gezielt eingesetzt werden muss, da fehlt es dann. Glauben die BGE-Träumer wirklich, das etwas mehr Geld die Bildungsfernen Schichten schlauer macht? Nein! Werden Kinder besser betreut und erzogen wenn die Eltern mehr Geld haben? Nein! Wird Kinder- und Jugendhilfe weiter finanziert? Was ist mit Krankenversicherung? Was ist mit der Finanzierung von besonderem Hilfebedarf? Und ganz nebenbei : Wer soll BGE bekommen? Wohnsitz BRD, "Volks-Deutscher", EU-Bürger oder ALLE?

    Das Hartz-System ist ungerecht und bürokratisch, doch BGE ist der völlig falsche Lösungsansatz.

    • @Thomas Ebert:

      Krankenversicherung? Teil 2.

      Es ist nicht abzusehen in dem Bereich wie sich die kosten zukünftig(als Maschinen, Technologisch, Medikamente) entwickeln, theoretisch verdient dann auch ein Arzt etwas weniger(bekommt dann aber auch das BGE).

      Otto-normal Arzt und Hausarzt wird es freuen, der ein oder andere hat ja tatsächlich eine altruistische Ader(oder hippokratischen Eid... ;) ), Arzthelferinnen (günstiger), mehr Ehrenatmliche, allerdings dürfte der mit 200k im Jahr nach Hause gehende Arzt sich nicht für die winzigen 1.000€ interessieren und den Stand wohl halten wollen, soll und darf er ja auch. Die Pharmamafia wittert vermutlich eher noch mehr Reibach...

       

      Besonderer Hilfebedarf?

      Was soll das sein wenn es BGE gibt? Und warum sollten sich nicht freiwillige finden lassen wenn diese für ihre Hilfsbereitschaft dann nicht mehr verhungern müssen?

       

      Wer soll BGE bekommen?

      Kann ich nur meine persönliche Idee anbringen...

      Ich habs "Neu-Bürgergeld" getauft, gilt für Kinder und Auswärtige und gilt demnach für Lebensjahre in der BRD.

      Den genauen Betrag mögen experten ermitteln(hab keine Kinder - wirds auch in dieser aktuellen Gesellschaft nicht geben...) aber das BGE startet dann mit zb. 200€ für die Geburt/Migration und steigert sich dann bis zum 18.Jahr auf den vollen Betrag. Bei Auswanderung schmilzt er wieder ab(kommt also noch immer deutlich Austausch und Auslandsstudium zugute).

    • @Thomas Ebert:

      Bildungsferne Schichten schlauer macht?

      Ja, da es Zeit zum lernen gibt und nicht zum Lebenunterhalt ranschaffen u.o. das vordiktieren (Hauptschule = Handwerk...) nicht mehr für die Bildungsverweigerung sorgt.

       

      Werden Kinder besser betreut oder erzogen?

      Ja, wenn Eltern Zeit haben ihre Kinder zu betreuen oder besser zu erziehen(und besser zu bilden, von wegen bildungsfern...).

      Ansonsten gäbes da dann die aktuellen Einrichtungen mit motivierterem Personal(weil aus freude an der Arbeit), inklusive mehr Ehrenamtlichen.

       

      Wird Kinder- und Jugendhilfe weiter finanziert?

      Wird die überhaupt noch finanziert?

      Aufjedenfall dürfte man einiges an Lohn entfallen für diese Einrichtungen(...), inklusive mehr Ehrenamtlichen.

       

      Krankenversicherung?

      Strittig. Im Beitragssatz der GKV haltbar, mit tendenz zu leichter senkung des Beitragssatze(weniger Erkrankungen insbesondere psychische und mehr.... Ehrenamtliche).

      Aber es hält auch niemanden einen ab arbeiten zu gehen um eine Zusatzversicherung zu bezahlen...

  • G
    Gast

    Wie sehr sind doch die Argumentationen noch in alten Denkmustern gefangen! Hat schon jemand mitbekommen, dass "die Arbeit" abgeschafft wurde?

    Maschinen arbeiten für uns, regenerative Energien sind mittelfristig KOSTENFREI, die Technologie entwickelt sich unaufhaltsam: gearbeitet wird

    heute, um Arbeit und Mensch zu verwalten, um System, Hierarchie und Konsumrausch aufrechtzuerhalten. Und, nach aller Wahrscheinlichkeit, um nicht zum Nachdenken zu kommen, dass es auch anders gehen könnte. Dass Wohlstand nicht darauf basieren muss, jemand anderem etwas weg zu nehmen - sei es Zeit, Land oder Besitz.

    • @Gast:

      Es stimmt, viele sind noch in alten Denkmustern gefangen.

      Was allerdings einfach nicht richtig ist die Tatsache dass reg. Energie mittelfristig kostenlos sein soll.

      In meiner Stromrechnung sehe ich eher eine steigende Tendenz.

      Das Ernten der Energie ist immer mit Kosten verbunden (z.B. Herstellung, Aufstellung und Wartung der Windräder).

      Es ist also immer mit Aufwand verbunden.

      • M
        Markt
        @Demokrat:

        Dann schauen sie bitte mal auf die Kostenentwicklung an den Strombörsen. Dass in Deutschland die Stromkosten für Privathaushalte nicht fallen liegt an Abnahmegarantie, EEG undd dergleichen. In anderen EU Ländern und für Großabnehmer fallen die Strompreiße.

  • Wie wär´s andersrum, die ganzen "ideologisch verfestigten" die naturgemäß nicht mit Überheblich(weil sie ja alles besser wissen) sparen antworten mal auf folgendes.

     

    Welche Zukunftsidee habt ihr/Sie für die Vollautomatisierte Gesellschaft oder in kürze in weiten Teilen automatisierte, Kassen, Autos, Flugzeuge(eigentlich Fahrzeuge aller Art), Drohnenversand, Reinigungsroboter usw. usf.

    Die arbeit weiter zu immer weniger Lohn aufteilen, nur der arbeite wegen ginge - nur wer zahlt dann am ende noch ein?

    Ich bitte um vorschläge...

  • Da ist was dran. Die Tatsache, dass es solche Talentshows gibt zeigt doch gerade, dass viele gerne Künstler sein möchten. Dies ist doch ein guter Ansatz. Den meisten wurden leider eine gründliche Ausbildung verwehrt (wenn man die Diskussion um die Bildung auch verfolgt).

    Der logische Schluss wäre doch, dass mit einem BGE die Menschen nicht mehr knechten müssen und sich dann auch intensiv um die schönen Dinge kümmern können. Ich bin mir sicher, dass dann viele auch Klavierunterricht nehmen werden. Nicht umsonst waren in früheren Zeiten vor allem der müßiggängerische Adel, welcher die tollsten Kunstwerke schuf (z.B. von Goethe)

  • IG
    Ingo G.

    Genauso wie bereits Kommunismus und Kapitalismus ignoriert das BGE die Natur des Menschen. Darum ist auch das naivste am BGE zu glauben, dass notwendige und unangenehme Arbeiten dann besser bezahlt werden würden. Da es eine gewaltige Preissteigerung geben würde, weil ja viele Leute in schlecht bezahlten Jobs sich zumindest erstmal eine Weile ausruhen würden (verständlicherweise), steigen die Preise, weil die Produktion sinkt. In der Folge werden die 1.000 Euro BGE kaum reichen, um über die Runden zu kommen. Also werden viele Leute wieder zur Arbeit gezwungen. Natürlich würden die sich gerne eine angenehme Arbeit suchen, aber Qualifikation und Verfügbarkeit sprechen dagegen. Letztendlich wird sich nichts daran ändern, dass teilweise unangenehme Arbeiten schlecht bezahlt sind. Nur werden vorher durch die Preissteigerungen sämtliche Ersparnisse wertlos.

    • @Ingo G.:

      Wie kommt man eigentlich darauf das sich ausnahmslos jeder mit 1000€ oder 1200€ "freiwillig" zufrieden gibt.

       

      Im übrigen würden die Preise nicht steigen weil die produktivität sinkt(für wen eigentlich?), sondern weil man die Stellen attraktiver (mehr Lohn, bessere Behandlung, bessere Arbeitsmittel, etc.) machen müsste.

      Nur - wem steht eigentlich zu Menschen so zu verachten das sie einem das Klo zu putzen haben?

       

      P.S.Ich bin sogar für niedrigere Löhne, 50% weniger bei den unteren, abschmelzend nach oben dann 1-5% weniger und die differenz wird bei Firmen mit erhöhten Steuern und erhöhter Mehrwertsteuer wieder ausgeglichen = mehr Steuern - gleiche Preise...

    • C
      cosmopol
      @Ingo G.:

      Gut, dass du die Natur des Menschen erkannt hast. Das würde ich mir nicht zutrauen (bzw halte ich für unmöglich).

       

      Ansonsten bin ich bzgl. möglicher Preissteigerung beim BGE aber einer Meinung.

      • IG
        Ingo G.
        @cosmopol:

        Mit "Natur des Menschen" meinte ich vor allem, dass der menschliche Faktor meistens vergessen wird, also dass Menschen unterschiedlich sind. Jeder hat andere objektive oder subjektive Bedürfnisse. Einer ist bescheiden, der andere habgierig, einer ist ehrlich, der andere betrügt seine Mitmenschen. Es mag also vielleicht nicht die eine Natur des Menschen geben, aber gerade das macht eben die Unberechenbarkeit der Menschen aus. Ein wirtschaftliches System bzw. ein Projekt diesen Ausmaßes sollte das mit einbeziehen. Beim BGE scheint mir das aber nicht der Fall - im Gegenteil.

  • IG
    Ingo G.

    Die Erklärung, dass durch das BGE die Verwaltungskosten gesenkt und dadurch Gelder frei werden, ist charmant aber Unsinn.

     

    In der Verwaltung sind vor allem Beamte, die man nicht so einfach kündigen kann. Und wenn man die einfach auf andere Aufgaben ansetzt, werden die wohl zu Hause bleiben, krank feiern oder klagen.

     

    Gespart wäre jedenfalls nur ein kleiner Teil dessen, was heute als Verwaltungskosten für die Verteilung von Sozialleistungen anfällt.

  • IG
    Ingo G.

    Anfangs fand ich die Idee des BGE recht charmant. Mittlerweile bin ich jedoch einer der größten Gegner, weil es kaum ein anderes politisches Konzept gibt, das so viele logische Fehler enthält.

     

    Einer der Fehler ist dabei, dass immer vom Ist-Zustand die Zukunft berechnet wird. Wenn also heute eine Summe X an Wirtschaftsleistung vorhanden ist, dann kann man davon die Summe Y in Form des BGE umverteilen. Nur: Was passiert, wenn die Summe X schrumpft? Dann muss die Summe Y erhöht werden, z.B. durch höhere Steuern. Dadurch könnte es aber passieren, dass mehr Leute zu Hause bleiben, weil sich die Arbeit nicht mehr lohnt und die Summe X weiter schrumpft. Irgendwann pendelt sich das auf sehr niedrigem Niveau ein und der Lebensstandard für alle (außer der Oberschicht) passt sich dem der heutigen Hartz4-Empfänger an.

    • @Ingo G.:

      Dieses Szenario hört sich wirklich nicht gut an. Sollte also bedacht werden. Da es aber in dem Szenario noch eine Oberschicht gibt, kann es ja von der gerechter verteilt werden.

      • IG
        Ingo G.
        @Demokrat:

        Tja, die Oberschicht wird das vermutlich nicht wollen. Falls doch, könnte sie es ja heute schon tun.

  • N
    NEU

    Ein Problem sehe ich in den begrenzten Ressourcen auf der Welt. Wenn alle mehr verbrauchen wollen, sind in kürzester Zeit Öl, Gas, Kohle... weg.

     

    Denn was bringt es mehr Geld zu verteilen, wenn am Ende die Ressourcen weg sind oder fehlen. Es war nie eine Geldfrage sondern immer eine Frage der begrenzten Ressourcen.

     

    ...und wer will schon noch mehr Abgase, Lärm, Umweltverschmutzung durch das BGE?!

    • @NEU:

      Richtig, und doch nicht richtig. Die Ressourcen werden ja auch heute schon ausgebeutet. Dies wird durch Gewinnsucht nur noch beschleunigt. Mit einem BGE entsteht eine Entschleunigung (Z.B. ich würde dann nicht mehr für meinen profitgierigen AG knechten).

      Ich denke, dass mit einer fairen und gerechten Verteilung sich weniger Menschen der Knechtschaft unterwerfen (Wenn das ganze nur richtig durchgerechnet worden ist, siehe Kommentare weiter unten).

      • N
        NEU
        @Demokrat:

        Nur wenn alle Menschen weniger verbrauchen, können die Ressourcen und die Umwelt geschützt werden. Daher wäre das BGE genau die falsche Entscheidung, um die begrenzten Ressourcen auf der Welt für die nächste Generation zu schonen.

  • DR
    Der Realist

    TEIL2=Man kann natürlich spekulieren wie solch ein Verhalten zur Stande kommt. Auf der einen Seite sind es die Shows selbst, die jeden Tag den Irrglauben von schnellen und anstrenglosen Erfolg in den Köpfen der Leute streuen. Und auf der anderen Seite liegt es wohl sehr wahrscheinlich in der Kindheit. Ich meine, schon zur Schulzeiten wagen die Lehrer es nicht die tatsächlichen Leistungen der Kinder zu bewerten und sie auf ihre Fehler hinzuweisen. (Ich hatte mal so einen Hippielehrer, der gegen Noten war und meinte es wäre eine “clevere Idee” sich selber zu benoten. Dass wir bei ihm dadurch nichts gelernt haben, brauch ich hoffentlich nicht zu erwähnen.) Und wenn dazu die Eltern die Kinder für jeden Scheiß loben, ist es eigentlich kein Wunder, dass die Kiddies in Jugend- oder Erwachsenenalter später in einen Größenwahn verfallen.

    Wenn also in diesen Bereich nicht eine Umerziehung stattfindet, sieht die Zukunft Deutschlands mit einem BGE eher düster aus. Es wäre dann kein “Ausbruch an Kreativität und Innovation”, wie viele es so schön betonen, sondern eher eine Welle von Möchtegernmodels, schlechten Sänger, drittklassigen Schauspieler und anderwärtigen Pseudokünstlern.

    Davon hat letztendlich Niemand etwas und der Künstlerberuf würde noch mehr als jetzt schon in den Dreck gezogen werden.

    • @Der Realist:

      Da ist was dran. Die Tatsache, dass es solche Talentshows gibt zeigt doch gerade, dass viele gerne Künstler sein möchten. Dies ist doch ein guter Ansatz. Den meisten wurden leider eine gründliche Ausbildung verwehrt (wenn man die Diskussion um die Bildungsgerechtigkeit verfolgt auch verfolgt).

      Der logische Schluss wäre doch, dass mit einem BGE die Menschen nicht mehr knechten müssen und sich dann auch intensiv um die schönen Dinge kümmern können. Ich bin mir sicher, dass dann viele auch Klavierunterricht nehmen werden. Nicht umsonst waren in früheren Zeiten vor allem der müßiggängerische Adel, welcher die tollsten Kunstwerke schuf --

      Früher waren es halt die Bourgeoise, welche auf Kosten der Arbeiter dies tun konnten.

      Damit wäre dann auch mit dem BGE endlich ein Ende gesetzt.

  • DR
    Der Realist

    TEIL1=Ich folge die BGE-Diskussion schon seit längerem und möchte nun selbst etwas dazu beisteuern. Meine Sicht: Das BGE würde in Deutschland die fahrlässigste Idee überhaupt sein. Das Problem liegt viel weniger an den finanziellen Aspekt, sondern viel mehr an der allgemein menschlichen Natur. Sicher wird man mir vorwerfen, dass ich ein schlechtes Menschenbild habe und alle Arbeitslosen über dem Kamm schere. Ich werde aber trotzdem versuchen auf die Standart-Pro-Argumente einzugehen:

     

    "Man wird endlich künstlerisch tätig!"

    Ok, dazu sage ich zwei Dinge:

    1) Wenn ein Mensch schon vorhin nichts künstlerisches zustande gebracht hat, dann wird er es mit dem BGE jetzt auch nicht. Oder hat niemand ein Computer, Malsachen oder ähnliches zu Hause?

    2) Mal soll sich nichts vor machen und nur einen Blick auf die ganzen Talentshows(DSDS, Supertalent, etc.) werfen, um zu erkennen, dass viele Menschen ein gewaltiges Problem haben mit der Einschätzung ihrer eigenen Fähigkeiten. Sie ÜBERschätzen ihre Fähigkeiten und machen sich dann zurecht lächerlich. Und wenn man diesen "aufstrebenden Künstlern" zuhört, bemerkt man schnell, dass es denen nicht um die Ausübung der Kunst oder gar der Selbstverwirklichung geht. Sondern nur… um die Kohle. Sicherlich kann kein Künstler sich von Luft und Liebe ernähren. Aber wirkliche Künstler - also die Leute, die es ernst meinen - wissen die Risiken einzuschätzen, die solche Berufe mit sich bringen. Und sie wissen auch, dass man Talent, Glück und auch Durchhaltevermögen braucht, um sich als Künstler(egal auf welche Art) überhaupt einen Namen zu machen. Die Kandidaten dieser Shows folgen allerdings eher die Denkweise: “Wenn ich ein Liedchen trällere, werde ich sofort reich und berühmt und brauche nie wieder etwas zu machen.” Und dass die “Gewinner” schon nach 2 Wochen wieder in die Versenkung verschwinden, vergessen sie ganz schnell.

    • @Der Realist:

      Boh!

       

      Und wie kommt man nun darauf das der Markt nicht mehr funktioniert?

       

      Wie richtig erkannt sind diese Individuen an dem Geld interessiert, wenn´s also schlecht ist wird es nicht verkauft = kein Geld.

       

      Es gibt aber auch die anderen die sehr engagiert sind talentiert und nur das "falsche" machen (in der Kunst), falsche Zeit, falscher Ort und ihr eigentliches Können oder ihre eigentlichen Interessen aufgeben müssen und für andere buckeln, klappt dann sicherlich in einem unserer zahlreichen Leben...

      Das selbe gilt für ehrenamtliche, Pflege und die anderen "nicht produktiven" - die einige Personen einfach gerne machen und auch gerne mit weniger bis garnichts machen würden(solange man selber natürlich Lebensfähig ist).

    • @Der Realist:

      Sie (und andere) übersehen völlig, das das BGE für nicht viel mehr reicht als einen "normalen" Lebensunterhalt(also nicht vegetieren wie bei H4).

       

      Da ist noch immer kein Eigenheim dabei, kein schnickes Auto, keine Urlaub usw. usf.

      Und um beim "schlechten Menschenbild" zu bleiben(das es erstaunlicherweise nur in eine Richtung zu geben scheint) gibt es nachwievor die die den Hals niemals vollbekommen werden - nur halt dann nicht mehr auf dem Rücken anderer...

  • Das BGE bedeutet für uns als Familie dann schlicht 4000 € netto (Krankenversicherung ist bestimmt inklusive). Das ist wesentlich mehr als wir heute Netto haben.

    Da brauch man wirklich nicht mehr arbeiten zu gehen. Also bitte, die Idee auf jeden Fall weiterverfolgen (Meine Unterstützung ist sicher). Ich will aber nicht nach vier Jahren wieder malochen gehen wenns nicht mehr reichen sollte.

    Diese Rente sollte schon sicher sein.

    • @Demokrat:

      Da die Krankenversicherung eine Versicherungsleistung ist die sich (wie die Arbeistlosenversicherung und die Rente nicht auflösen liesse), stehen die chancen für "inklusive" eher schlecht, einen reduzierten Satz im Bereich der GKV aufgrund mehr Einzahlern und gesunkener Krankenstände wäre denkbar.

      Für alles andere, mehr Rente oder "exklusiverer" Krankenversorgung, sollte und kann man noch immer arbeiten gehen... im übrigen bleiben die beiden Kinder(?) auch nicht ewig zuhause. ;)

      • @eMCe:

        Ich würde mir dann nur wirklich Sorgen machen, wenn dann nach ein paar Jahren die Kohle weg ist und stehe da mit 10 Kindern. Dann müsste ich erst recht wieder arbeiten gehen. Daher sollte das auf jeden Fall auch vorher durchgerechnet worden sein.

      • @eMCe:

        Zu GKV: OK das sollte man berücksichtigen. Ich dachte zu einer Grundversorgung gehört auch die ärztliche Betreuung. Das wird aber dann ja irgendwie schon gehen.

        Zu Kinder: Auch der Punkt ist richtig. Aber da wir dann auch mehr Zeit haben, sorgen wir kontinuierlich für Nachwuchs. So kommen dann in "Spitzenzeiten" locker 7000 € zusammen. Dann können wir uns auch endlich mal ein eigenes Häuschen leisten und dem Miethai die kalte Schulter zeigen.

  • Teil3: Wir sind nun pleite und suchen nach neuen Einnahmen.

    Vorschläge?

    • @Demokrat:

      Wir lassen das Geld einfach ohne Ausgleich inflationieren. Müsste doch klappen, oder ?

      • @lions:

        Geld ist mir egal. Entscheidend ist doch, dass mir das BGE die Grundversorgung sichert. Das ist doch der Sinn. Wenn ich mir für 100o € nur noch ein Brötchen Kaufen kann, dann nutzt mir und der Familie auch das BGE wenig. Also irgendwie müssen wir doch die benötigten Ressourcen zusammenkratzen können. Vielleicht in der Schweiz?

    • TL
      Titus Löffler
      @Demokrat:

      Die Reichen! ;)

      • @Titus Löffler:

        Die waren ja schon im Teil 2 dran.

        Also nicht wirklich eine Option, da bereits ausgeschöpft.

  • Teil 2 (auch optimistische Annahme):

    Die Einnahmen müssen in unserem Experiment erhöht werden.

    (Wir gehen davon aus, dass alle Menschen gut sind und die Reichen Abzocker nicht flüchten. Es wird auch noch produziert.)

    Es gibt ca 4000 Mrd Geldvermögen. Das meiste dürfen die Reichen Abzocker haben (ca. 3200 Mrd).

     

    Wir machen eine Soliaktion und nehmen dieses Vermögen ein.

    Bleiben uns also 3200 Mrd Einnahmen.

    Das wird reichen um mindestens 4 Jahre das BGE zu sichern (in optimalen Fall).

    Das Vermögen ist endlich gerecht verteilt und ausgegeben.

    Dann können wir weitersehen.

  • Eine interessant Idee.

    Nehmen wir an die Zahlen des Autors hin und machen ein Experiment. Ab 01.01.2015 kommt das BGE.

     

    Einnahmen des Staates pro Jahr: 300 Milliarden.

    Davon müssen noch ein INFRASTRUKTUR etc bezahlt werden. Bleiben nach Abzug noch 150 Mrd zum BGE pro Jahr (also pro Monat ca 12 Mrd).

    Das Jahr beginnt in dem Experiment am 01.01.

    Am 01.02. entsteht ein Fehlbetrag von 68 Mrd.

    Nach 3 Monaten ca. 210 Milliarden. Ohne zusätzlichen Einnahmen kann dann die Zahlung nicht mehr gewährleistet werden.

    Es folgt Teil 2

  • R
    Racketenfest

    Wie sonst soll die ungleichmäßige verteilung des vermögens ,friedlich und schritt für schritt entschärft werden .

  • RD
    RAin Dagmar Schön

    Die Einführung des BGE wäre ein so großer Paradigmenwechsel wie die Abschaffung der Leibeigenschaft. Beide Konzepte beruhen auf einem bestimmten Menschenbild. Wer glaubt, dass 'der Mensch' grundsätzlich faul und frech ist, muss dagegen sein. Jeder, der Kinder hat, müsste wissen, dass das falsch ist, denn jedes Kind will sich einbringen und sein bestes geben.

    Sollte die Mehrheit der Bürger sich tatsächlich für das BGE einsetzen, wird ein Medientsunami von Springer & Co beginnen, mit dem der Mensch auf einen Bier trinkenden und TV-glotzenden Hartz IV-Empfänger reduziert wird.

    Das BGE würde die herkömmlichen Herrschaftsstrukturen aushebeln. Das darf natürlich nicht sein. Es wird aber kommen, so oder so. Wie das Frauenwahlrecht etc., was vor 100 Jahren noch niemand für möglich hielt. RAin Dagmar Schön

  • IW
    Ich will kein Zwang

    Viele haben ein schlechtes Menschenbild. Die glauben die Menschen würden dann alle abhauen, weil die ja dann sagen könnten: "ne Chef, leck mich am Arsch, bin mal auf BGE"

     

    Komisch, beim Hochwasser funktioniert es sogar ganz ohne finanziellen Anreiz etwas für die Gesellschaft zutun. Weil der Mensch normalerweise ein soziales Wesen ist. Aber Sozial ist ja gleich kommunistisch also böse.

  • OW
    Obi Wan

    @Isvan Jurcic die Klos und so könnten bei Engpässen Kriminelle reinigen.

     

    Es gibt bereits Sozialstunden. Aber momentan ist es ja so, das Hartz 4 Empfänger je nach Laune der Vermittler genauso behandelt werden. Hier liegt die größte Gefahr, das die Demokratie zugrunde geht.

  • OW
    Obi Wan

    Um noch ein Argument für ein BGE zu bringen, was so vllt. so noch nicht gedacht wurde:

     

    Bis auf 2-3 Großstädte ist die Geburtenrate niedriger als die Sterberate.

     

    Warum ist das so? Nun um eine Familie mit Kindern zu gründen, gilt bei vielen Immer mehr der Spruch: "In diese Welt setze ich keine Kinder".

     

    Kindergeld um über die Runden zu kommen gibt es, jedoch ist es ohne Arbeit (auch für Besserverdiener) schwierig Kindern etwas zu bieten. Damit meine ich auch den Zeitfaktor.

     

    Kinder brauchen oftmals ihre Eltern nicht nur am Abendtisch. Das ist ein Faktor der unterschätzt wird und Abdriftungen begünstigt. Man weiß nicht was die Kinder den Tag so über machen und ist möglicherweise Machtlos, weil der Arbeitgeber einen zu sehr einbindet und belastet, das für die Erziehung kein Nerv mehr da ist.

     

    Sind die Kinder auf der schiefen Bahn, dann wird es auch für die Wirtschaft und Gesellschaft materieller (Randalierer, Diebe) und inmaterieller Schaden entstehen.

     

    Ein BGE hätte meiner Meinung nach den Effekt, das man sich selber seine Zeit einteilen kann, die Arbeitsverträge lockerer gestaltet werden und Kindererziehung dann weniger vom finanziellen Glück und Almosen der Arbeitgeber und Ämtern abhängig wird.

     

    Ich denke hier sollte es auch Studien geben, die dann ein weiteres Argument für ein BGE liefern.

     

    Der Kapitalismus ist nicht besser als der Kommunismus. Beides funktioniert nur auf Zwang. Zwang ist aber undemokratisch!

  • OW
    Obi Wan

    Was viele vergessen: Vor Hartz 4 gab es eine Art BGE für Leute ohne Einkommen. Damals gab es keine "Zumutbarkeitskriterien" sondern, wenn auch etwas bürokratischer über Sozialamt sowie Arbeitsamt ohne existenzgefährtendes rumgegeize.

    Nur Anträge sowie minimale Mitwirkungspflichten gab es da. Aber nicht die Möglichkeit alles zu streichen.

     

    Ich denke das BGE ist der richtige Weg. Es muss nur Europaweit durchgeführt werden, da die unteren Schichten verständlicherweise aus dem Nachbarstaaten dann abwandern. Das ist das größte Risiko

     

    Die EU hat ja ein Machtwort gesprochen, das Ausländer H4 Anspruch haben. Ist auch logisch, die CDU hat ja damals Europa beschlossen und gewusst was in den Beitrittsverträgen drinsteht, also verstehe ich das rumgeeiere nicht.

     

    Hier zeigt sich jedoch, das mit CDU/CSU und FDP und weiten Teilen der SPD sowas schon im Keim erstickt wird.

     

    Die Piraten, die LINKE sowie ein paar Vertreter der Grünen können ein BGE durchsetzen was auch wirklich eins ist.

    • G
      Gast
      @Obi Wan:

      Viele übersehen, dass ein BGE eben KEINE Sozialleistung an Bedüftige ist, so wie früher die Sozialhilfe, sondern ein Lebensgrundlage für ALLE. Das hat den großen Vorteil, das niemand mehr dem 'sozial Schwachen' die Bezüge neiden kann, da er sie ja selbst erhält.

  • AU
    Andreas Urstadt

    @Paula, danke fuer den Link zur Abstimmung.

     

    BGE macht nur Sinn, wenn dabei nicht DauerTVglotzen finanziert wird.

     

    Man koennte auch testen in "Freilandversuchen", welche Auswirkungen auf die Bezieher BGE wirklich hat, es hilft sicher denen, die Ideen usw haben. Dinge in Ruhe entwickeln. Man koennte das sogar zur Bedingung machen, was ideenlose Leute wieder sanktionieren wuerde. Man kann ergo nicht asoziales Verhalten foerdern, was aber im Bedingungslosen mit drin steckt. BGE gibts schon fuer alle, die regelmaessig in der Stipendienlotterie gewinnen, denn die werden fuer Dinge gefoerdert, die sie sowieso tun, abhaengig aber vom Geschmack von Juroren, der immer buergerlich ist. D h virtuell kommen Stipendiaten von Ersatzeltern nicht weg.

     

    Man muss in Praxis testen, was es fuer Auswirkungen hat und dafuer Testpersonen auslosen.

     

    Theoretisches Rumrechnen bringt nichts.

  • S
    Schwabe

    Ihr wisst aber schon, dass von den 1600 Milliarden Euro "Volkseinkommen" nur 800 Milliarden an die Arbeitnehmer ausgezahlt werden, weil der Rest für Steuern und Sozialabgaben draufgeht? Dieser Wert müsste dann noch erheblich erhöht werden, um die Leute trotz BGE noch zur Arbeit zu locken. D.h. das Nettoeinkommen kann für das BGE nicht noch weiter umverteilt werden - im Gegenteil.

    Somit bliebe nach Arbeitseinkommen und BGE vom BIP für den ganzen Rest nicht mehr viel übrig.

  • Liebe BGE-WolkenkuckucksheimerInnen , hochverehrte Think-Tanker und andere Spinner ! Seht es doch mal ein : So wie das Zumutungssystem namens Kapitalismus mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur global abgeschafft werden (...oder untergehen) kann , so könnte auch - bei Fortbestehen des Kapitalismus (!) - das BGE nicht allein in einem oder einzelnen Ländern eingeführt werden .Aus diesem Grunde allein schon ist das BGE nichts als ein Kindermärchen . Beruhend auf dem 'Denk'ansatz : Wasch mir (Kapitalismus) den Pelz , aber mach mich nicht nass !

    • G
      Gast
      @APOKALYPTIKER:

      Nein. Man kann das BGE ja zunächst an die Staatsbürgerschaft knüpfen. Es braucht nur jemanden, der den Anfang macht.

      • C
        cosmopol
        @Gast:

        Super... produziert dann halt noch mehr nationalen Chauvinismus und kurzschlüsse a la: "Aaah, wir können doch niemanden mehr aufnehmen, dann sind ja noch mehr Leute da auf die das BGE verteilt werden muss."

  • E
    eebrow

    Sofern Sie zu den 15 – 20 % der kritischen und selbstständig denkenden Bevölkerung gehören oder vielleicht noch irgendwelche Zweifel haben, das unser aller Zukunft in den Händen einer kriminellen Bande liegt, dann empfehle ich Robert Kurz (Schwarzbuch Kapitalismus und David Graeber (Schulden) zu lesen. Danach werden Sie entweder ein neues Leben beginnen, sich in die Psychiatrie einliefern lassen oder einfach so weiter machen wie bisher. Eines ist aber gewiss: Die Katastrophe hat schon längst begonnen und wird das Lügengebäude von Lehmann und Konsorten in den Schatten stellen.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Da es sowieso schon ständig drei Millionen Arbeitslose in Deutschland gibt, wäre ein BGE von 1000,-- Euro durchaus akzeptabel.

     

    Die Frage wäre nur, wieviele würden zusätzlich das BGE beanspruchen? Vermutlich alle Leiharbeiter und die im Niedriglohnsektor. Doch ohne die Ausgebeuteten kann auch nicht mehr so viel und so billig produziert werden. Zusätzlich würde das MwST-finanzierte BGE die Preise treiben. Vom BGE könnte man dann genausowenig leben, wie von Hartz IV.

     

    Der Kapitalismus konnte noch nie alle Menschen versorgen und er kann es immer weniger. Stattdessen entstehen wieder Verhältnisse wie in Feudalzeiten. Das BGE kann lediglich einen Anstoß liefern, sich Gedanken über eine postkapitalistische Gesellschaft zu machen.

     

    Aber ich denke, es ist längst beschlossene Sache, daß die Armen einfach ausgegrenzt werden, während die Reichen in Gated Communities - beschützt von Polizei und Militär - sorglos ihr Leben genießen.

  • FL
    Fleißiges Lieschen

    Wo sollte ich in Zukunft einkaufen gehen, wenn jeder BGE kriegt und keinen Bock mehr auf einen Job an der Kasse des Supermarktes hat?

    Ich will kein BGE, ich will weiterhin in meinem Job arbeiten, denn 1. liebe ich meine Arbeit, 2. mag ich eine vorgebene Tagesstruktur, 3. will ich meine KollegInnen nicht verlieren, 4. wäre mir schlappe 1200 Talerchen zu wenig (die Inflation und die steigenden Wohnungspreise lassen grüßen), 5. finde ich die Solidargemeinschaft von Rente und Krankenversicherung gut, 5. lasse ich mir nicht diktieren, dass Arbeit was Schlechtes ist, 6. glaube ich, dass die Edee des BGE völlig abstrus ist, was die Umsetzbarkeit berifft.

    Wer kommt, wenn das Haus brennt und die Feuerwehr auf BGE ausruht?

    • C
      cosmopol
      @Fleißiges Lieschen:

      Zu Bedenken wäre hier vielleicht, dass Kassenjobs theoretisch schon längst automatisierbar und damit 100% wegrationalisierbar sind. Das wird aber außerhalb einiger Modellläden nicht umgesetzt weil die Arbeitslosenzahlen bei einer flächendeckenden Anwendung schlagartig explodieren würden.

    • 1G
      1326 (Profil gelöscht)
      @Fleißiges Lieschen:

      Wo sollte ich in Zukunft einkaufen gehen, wenn jeder BGE kriegt und keinen Bock mehr auf einen Job an der Kasse des Supermarktes hat?

      ---------------------

       

      Das Gehalt muss auf die Preise aufgeschlagen werden, das wuerde die Preise ueberall in die Höhe treiben.

      Wenn man die 30 ueberschritten hat, sollte man sein Märchenbuch zur Seite legen und endlich der Realität ins Gesicht schauen.

      • FL
        Fleissiges Lieschen
        @1326 (Profil gelöscht):

        Das mit dem Märchenbuch habe ich nicht verstanden. Das andere auch nicht. Wessen Gehalt muss auf welche Preise aufgeschlagen werden? Und warum? Ich dachte, es gibt kein Gehalt mehr bei BGE, sondern Kohle für die bloße Existenz.

        Also entweder BGE ohne Probleme, wie die Überzeugten BGEler proklamieren oder eingestehen, dass der Gedanke an BGE ein Traum vom Schlaraffenland ist (und da haben wir vielleicht Ihr Märchenbuch?) ...

        Hab heute frei und kann das richtig genießen. Jeden Tag frei zu haben wäre nix für mich. Eher wie arbeitslos sein.

      • @1326 (Profil gelöscht):

        Wie lange glaubt man das man überhaupt noch jemanden an der Kasse findet?

        Das dauert noch 5-10Jahre dann sitzt da niemand mehr und in vielen anderen Bereichen auch, aktuell wären das Arbeistlose die nicht im Stande sind zu Konsumieren oder anderweitig Steuern einzubezahlen.

        Wir haben viele Millionen die man garnicht mehr effektiv braucht, was denkt man wie das so in zukunft aussieht dann mit den Beiträgen dazu....?

  • DA
    disertus austria

    Wir haben in Österreich einen hohen Anteil an unselbstständig erwerbstätigen, die ihr Einkommen unter der Armutsgrenze beziehen. Ein Großteil lebt auf kleinem Fuß, da ein zu hoher Lebensstandard finanziell gar nicht machbar ist. Wenn ich meine Ressourcen hergeben muss, damit ich plus minus null aussteige, dann ist das nicht erfreulich. Es gibt Klassenunterschiede und nicht jeder hat die gleichen Chancen nach oben zu kommen und oben gelten keine Regeln. Ein BGE ist finanzierbar, dass haben unterschiedliche Dissertationen untersucht und bewiesen. Fact ist, dass der durchschnittliche Mensch als Individuum nicht selbstbestimmt sein soll. Er soll sich fügen können müssen, auf kleinem Spielfeld, damit die, die den Rahmen abstecken ihr Spiel machen können. Die Welt hat sich verändert und sie wird es weiter tun. Die Frage ist nur, lässt man sich weiter fremd bestimmen, oder nicht? Was die Bürgerinitiative angeht, so geht es noch lange nicht darum, ob ein BGE kommt, sondern es würde in einen offizielle Status erhoben werden, um es zu untersuchen und sich mit der Thematik auseinandersetzen. Das wurde in den Mainstream Medien nicht kommuniziert. Den Menschen reichen zwei bis drei Brocken Informationen um sich dann zu entscheiden. Easy going.

  • S
    slingelander

    Man sollte einmal in Israel nachfragen, welche großartigen Erfahrungen man mit dem BGE machte. Dort hat eine Hyperinflation dazu geführt, dass die Bürger des ehemaligen Mittelstandes auf der Straße sitzen. Diese schöne Idee des von Ben Gurion geprägten zionistischen Sozialismus bescherte in der Tat einmal allen Bürgern Israels ein Auskommen, doch der Bedarfssatz wurde einfach nicht mehr erhöht. Jetzt reicht das Geld schon lange nicht mehr aus um damit ein Leben zu fristen.

     

    Die Thermodynamik kennt dynamische Gleichgewichte und sie sind auch gekoppelt an die Zahl der Freiheitsgrade, Phasen und Komponenten eines Systems. Wer also dort einen Parameter festhält, beherrscht noch lange nicht das System - es weicht nach dem Prinzip des kleinsten Zwanges aus. Am Ende können Phasen verschwinden - und das werden mit Sicherheit nicht die Reichen sein!

  • 1G
    1326 (Profil gelöscht)

    Ich verdiene sehr gut, bezahle auch viel Steuern.

    Bei BGE wuerde ich sofort zu Arbeiten aufhören und ins warme Ausland ziehen.

    Mit Sicherheit denke nicht nur ich so.

     

    Im Alter sollte man wegen dem kostenlosen Gesundheitssystem aber wieder zurueckkehren.

    • U
      Ungläubiger
      @1326 (Profil gelöscht):

      Na, sooo üppig kann das Einkommen ja nicht sein, wenn Ihnen 1000 Euro reichen um sich zur Ruhe zu setzen, selbst wenn Sie ins Ausland gehen (gerade in warmen Ländern wird es teuer, wenn man den gewohnten Lebensstandard eines vorgeblich Wohlhabenden halten möchte).

      Es müssten Ihnen ja nach Abzug der vielen Steuern zur Zeit weniger als 1000 Euro zum Leben bleiben. Also entweder erzählen Sie Unfug oder Sie zählen auch Buchhändler mit einem Nettoeinkommen von 1080 Euro zu den Großverdienern. Ich kann Ihnen verraten, dass die allerdings nicht sonderlich viele Steuern zahlen, auch wenn die Abzüge eigentlich immer noch zu hoch sind.

      Ihr Arbeitgeber wird sich aber freuen auf das BGE. Der spart bei Ihrem Nachfolger dann 1000 Euro Lohn ein und bekommt jemanden, der seine Arbeit gerne macht und nicht nur hingeht um nicht zu verhungern ;)

    • @1326 (Profil gelöscht):

      Umgekehrtes Neu-Bürgergeld...

       

      Innerhalb von 18Jahren sinkt es wieder auf den Startwert.(Kinderkosten mögen doch Profis ausrechnen, schätze mal real 200-400€ Monat, die ersten Lebensjahre, das wäre dann auch das START-Einkommen von Auswärtigen, also kaum lohnenswert sich hier auszuruhen...)

  • Achsoja ich habs vergessen.

     

    Die besteuerung wäre mit meinem Model bei allen gleich, inlusive Firmen, jeder alles zahlt ~25% für Gewinne(nicht auf das BGE unbedingt).

    Da die Leute ja ALLE selbständig wären müsste dann der der damit auch verdient (etwa der Künstler) auch versteuern.

    Konzerne bekommen bei der zahl wahrscheinlich sofort weinkrämpfe - wie immer, aber die Lohnstückkosten würden massiv sinken...

    • M
      M.A.
      @eMCe:

      … wie sollen Lohnstückkosten dadurch massiv sinken?

       

      Das sollten Sie mal genauer ausführen - bitte auf Grundlagen der Mathematik und nicht billiger Prophezeiungen!

      • M
        Matte4Beginners
        @M.A.:

        Ich bin mir nicht sicher, ob Lohnstückkosten das richtige Wort ist aber:

         

        Einstiegsgehalt Einzelhandel:

         

        ca. 1800 Euro brutto

         

        ziehen wir davon 1000 Euro BGE ab:

         

        1800 Euro - 1000 Euro = 800 Euro

         

        Denn: wozu sollte der Arbeitgeber etwas bezahlen, was der Arbeitnehmer ohnehin schon hat.

         

        Daraus folgt dann: Weniger Bruttoeinkommen=weniger Steuer und weniger Sozialabgaben (AV fällt weg, PV sinkt)= weniger Lohnkosten und Lohnnebenkosten.

         

        Was war denn daran so schwer zu verstehen?

      • @M.A.:

        Ne billige Prophezeiung kann ich aber auch noch abgeben(tasächlich aber spekulation) - die Krankenversicherungsbeiträge sinken aufgrund abnehmender psychischer Erkrankungen(Depressionen und Burn-out vorallem)... ;)

      • @M.A.:

        Achsoja der Arbeitgeberanteil für die Arbeitslosenversicherung(eher klein gemessen an der Rente) würde auch entfallen - es gibt dann nämlich keine Arbeitslose mehr...

      • @M.A.:

        In meiner Rechnung sinken die Löhne, mit nach hinten abfallender Kurve - da das BGE als "Extra-Verdienst" anzusehen ist.

        Wenn man 1200€ BGE bezahlt und dafür den "einfachen" arbeiten anstelle 8,50€/Stunde "nur" noch 4,50€ hat derjenige am Ende trotzdem mehr als jetzt, die "besser" Verdiener würden wohl auf +/- null rauskommen.

        Zudem würden Arbeitgeberanteile wegfallen - die Rente zb komplett, Rente gibt es dann nicht mehr(für diejenigen die mehr Rente als das BGE wollen - zusatzversichern = Arbeiten = Arbeitsanreize).

        Das ganze ist ein Nullsummenspiel, weniger Personalkosten, mehr Steuern(und zwar von jedem als quasi Selbständiger), zuzüglich mehr Binnennachfrage.

        Das BGE würde sich somit durch höheren Konsum und mehr Steuereinnahmen selbst tragen können(inklusive dem von mir angedachten "Neubürger-Geld" für Kinder und Auswärtige).

        • U
          Ungläubiger
          @eMCe:

          Naja, die Besserverdiener haben immerhin 1000 Euro mehr im Monat. Einfach so. Auch als Wohlhabender Mensch kann man damit das gleiche anfangen wie alles anderen auch: Sachen kaufen oder sparen. Der Unterschied wird sein, dass Reiche ihr BGE in Luxusgüter (wie die Extraportion weißen Kaviar am Sonntag oder die fünfte Kamera oder einfach mal ein dekadentes Essen mit Freunden) ausgeben könnten. Alle anderen würden es wohl eher sparen oder in ihr täglich Brot stecken. So oder so weiß sicherlich jeder etwas mit 1000 extra-Euros anzufangen. Ich glaube, es muss sich niemand sorgen machen, dass keiner mehr arbeitet, aber es würde auch niemand mehr auf der Straße leben, erfrieren oder verhungern müssen.

  • Teil 2...

     

    Im Grunde würde man mit dem BGE ALLE Bürger in die (gesicherte) Selbständigkeit schicken und ein gleichgewicht beim Verhandeln schaffen - naturgemäß wollen das Arbeitgeber nicht.

    Auch wäre es eine Aufwertung von Berufen die in Deutschland nicht anerkannt sind - weil nicht produktiv, wie etwa Künstler, Pflege, Ehrenamtliche usw. usf. es gibt nützliche und sogar Systemrelevante Berufe die eben nicht produktiv sein können und diese Personen werden in der BRD ganz besonders gerne getreten.

     

    Jeder sollte seinen Beitrag leisten so wie es ihm am besten gefällt bzw. was er am besten kann, auch Künstler machen eine Gesellschaft reicher und auch Hausfrauen.

    Einzige bedingung wäre allerdings (für mich) das die in die Selbständigkeit geschickte Bevölkerung auch was macht (als quasi als Unternehmen Hausfrau, Künstler, Sachbearbeiter, Bildhauer, Banker usw. usf. eingetragen ist).

    • IJ
      Isvan Jurcic
      @eMCe:

      Ich freu mich schon auf 1 Million neue Schriftstellerinnen, wir haben ja noch nicht genügend..das wird eine tolle Sache, leider kauf jetzt schon keiner die tausenden Neuerscheinungen, ach ja deren bisherigen Stuerzahlungen fallen natürlich aus...

       

      Bleibt die Frage wer die Bahnhofsklos putzt...

      • @Isvan Jurcic:

        Ja und?

         

        SchriftstellerInnen mit 20verkäufen, ist natürlich viel furchtbarer als Talk-Shows gucken und garkeine Steuern zahlen...

      • @Isvan Jurcic:

        Putzen sie´se doch selber, wenn se nicht vorhaben sich dort zu benehmen oder glauben sie das macht "anderen" spaß... ;)

  • Ich bin dafür.

    Ausgerechnet hatte ich das System mal mit 1200€, dies machte 900mrd €, leider tatsächlich zuviel bei einem (schuldenfreien) Haushalt von 300mrd€/Jahr.

    Allerdings würde die Rente komplett entfallen, ebenso der ganze Kindergeld-Kram, Subventionen usw. usf.

    Um der dann vermutlich tatsächlich anstehenden Einwaderungswelle entgegenzuwirken müsste man das Geld über Jahre Staffeln, ebenso für Kinder.

    Ich nenne es mal "Neubürger-Geld" das sich bis eben 1200€ steigert für die Lebensjahre in der BRD - also bis dann zum 18Lebensjahr der volle Betrag ausgezahlt wird.

    Die "indirekten Steuern" müssten natürlich höher,MwSt etwa 25% im gegenzug ist das BGE ohne Rentenkasse(es bliebe Krankenkasse zu diskutieren)und und einigem anderen Schnickes.

     

    Der Stundenlohn würde insgesammt aber sinken(die Subventionen auch...), da es im Grunde nur noch ein "zubrot" wäre für Luxus - was eigentlich die Arbeitgeber, stichwort Wertbewerbsfähigkeit nicht stören dürfte.

    Tut es aber weil das BGE hat nicht wirklich was mit Schmarotzertum zu tun und der "Moral-Hazard" wird auch nicht kommen, das BGE ist aber Freiheit und somit hat jeder "schlechte" Arbeitgeber(mit schlechten Manieren gibt es reichlich zb.) die latente Gefahr das man ihm sagt er mögen seine Mist doch selber machen...auch wenn ich die Kündigungsfristen pauschal auf 3Monate anheben würde, Unternehmen ruinieren(im Schwerstfall) steht auch niemandem zu.

     

    2000Zeichen? Weiter mit Teil zwei... ;)

  • Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, sich vorsichtig an ein BGE heranzutasten und dabei herauszufinden, bis zu welchem Betrag das finanzierbar ist (obwohl der Betrag letzten Endes natürlich eine normative Entscheidung ist und folglich einem Refendum unterworfen werden sollte).

    Im Folgenden eine stichpunktartige Übersicht mit Links zu weiter elaborierten Texten (Hinweise und Kritik sind willkommen):

    Vereinfachung und Erhöhung der Mehrwert-/Umsatzsteuer http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA544

    Transaktionsabgabe (Feige-Steuer) http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA416

    Vermögensabgabe auf Immobilien und Boden http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA549

    Energie- bzw. Ökosteuer http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA475

    sowie eine Reform der Geldschöpfung

    http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA571

     

    Darüber hinaus lassen sich auch über eine Reform der Einkommenssteuer (plus Sozialabgaben), insbesondere über die Ersetzung von Freibeträgen durch direkte Transferzahlungen, große Vereinfachungen und damit zusätzliche Einnahmen erwirtschaften.

  • SG
    Sachliches Gegenargument

    Ich kann nur jedem empfehlen, sich den Artikel über das BGE kritisch durchzulesen, bevor man anfängt, sich für ein BGE einzusetzen.

    Denn der Artikel suggeriert, daß das BGE so gut wie jedem nutzt. Und das ist mitnichten so.

     

    Eine kleine Rechnung, was finanziell passiert, wenn jeder das BGE erhält.

     

    Nach dem Artikel soll das Volkseinkommen 1600 Milliarden Euro / Jahr betragen.

    Teile ich 1600 Mrd durch 80 Millionen, komme ich auf 20.000 Euro pro Jahr und Person.

    Pro Monat wären das dann 1666,67 Euro

    Da 1000 Euro für das BGE draufgehen, bleiben so also pro Person im Schnitt nur 666,67 Euro/Monat übrig, um die das Einkommen noch erhöht werden könnte.

    (Mehr Geld ist zum Verteilen einfach nicht da.)

     

    Der Artikel der TAZ suggeriert ja, daß man das BGE zusätzlich zum vorhandenen Einkommen erhalten soll.

    Es wird dabei aber nicht klar gesagt, daß im Schnitt das zusätzliche Einkommen nur ca. 666,67 Euro betragen darf, das sonst das BGE nicht mehr finanzierbar wäre.

  • B
    Beamter

    Mhhh… dann bekommen Beamte ja auch 1000€ mehr im Monat - EINVERSTANDEN!!!

  • C
    catweazel

    Es ist klar,daß die Gewerkschaften das BGE ablehnen, denn dann verlieren sie, nach wohl eigener Auffassung, die Existenzberechtigung.

     

    Für die Wirtscahft ist doch interessant, daß das BGE die Lohnstückkosten in Deutchland erheblich senkt

    Teil-1:

    * keine Rentenversicherungsbeiträge Arbeitgeber/Arbeitnehmer

    * keine Arbeitslosenversicherungsbeiträge,

    Folgerung-1: es fallen allein dadurch schon ca. 25% der Personalkosten weg.

     

    Teil-2:

    Der Arbeitslohn muß nicht mehr das Lebensminimum finanzieren, =also kein Mindestlohn von z.B. 8,50 Euro,

    = Folgerung-2: Der Lohn kann mit jedem Arbeitnehmer quasi wie mit einem Selbständigen ausgehandelt werden, weil jeder Arbeitnehmer sich =durch das BGE bereits abgesichert= auf andere Arbeitszeiten sowie Arbeitsbedingungen einlassen kann.

     

    Folgerungen:

    Die Lohnstückkosten könnten um durchaus 50% fallen, davon hälftig durch geringere Sozialabgaben und hälftig durch geringere Stundenlöhne.

     

    Zusammenfassung: Die Gewerkschaften und der Mindestlohnflügel der SPD könnten sowohl ihre politischen Forderungen als auch ihr Klientel durch das BGE verlieren und bedeutungslos werden.

     

    Nachteilig wäre die Situation dann für Personen, die mangels der Eigenschaft "Deutscher" kein BGE erhalten.

  • B
    Bürger

    Ich bin erst jetzt zum Fan des BGE gekommen. Bin finanziell ausgesorgt und lebe in eigener Immobilie. Damit komme ich noch jahrelang mit 1000 Euro im Monat bis zur Rente aus. Würde ich heute arbeitslos werden, würde das Amt den ALG2-Antrag ablehnen, weil zu hohe Einkünfte. Sobald das BGE kommt, mache in die Hacken raus. 1000 Euro reichen im Monat, wenn noch monatlich 1000 vom Konto zu holen sind.

  • M
    Marcel

    Zum Thema Inflation und Schmarotzertum: Und was ist bitteschön mit dem aktuellen Schuldgeldgeldsystem und den am meisten davon profitierenden schmarotzenden Großbanken? Wenn eine Bank das zehnfache von dem, was sie als Einlage bekommt wieder als Kredite vergibt und dafür auch noch Zinsen und Zinseszins verlangt und dann auch noch nicht einmal einer Kontrollinstanz unterliegt, dann ist das in meinen Augen das größte Schmarotzertum überhaupt! Und wenn die Menschen endlich Zeit hätten mal über ihr Leben, Nachhaltigkeit und das ganze System nachzudenken, was das BGE mehr als begünstigen würde, dann würde dieses Schulgeldsystem schon längst abgeschafft sein...Und in der Natur ist alles in Fülle vorhanden, sodass jeder davon profitieren können sollte UND es kann nicht so ausbeuterisch weitergehen....

  • J
    JCP

    Nette Ideen und Vorstellungen, der der Kommentator auswalzt - aber unter dem Anspruch, dass es darum gehen soll, Befürchtungen auszuräumen und Gegenargumente zu entkräften, sind die konkreten Anregungen erschreckend weit weg von der Wirklichkeit. Ich habe hier leider keinen einzigen Vorschlag gefunden, der sich als praktikabel bezeichnen ließe.

    Vielleicht sollte man eher einen Volkswirt als einen Philosophen fragen, wie das denn nun tatsächlich um die Idee des BGE bestellt ist...

    • N
      Nudwessi
      @JCP:

      Dazu Paul Kirchhof, Verfassungs- und Steuerrechtler (der mit der Bierdeckel-Steuererklärung):

       

      http://www.youtube.com/watch?v=Lx3h9dW6ccM

  • F
    Fragesteller

    Wenn schon Grundeinkommen, dann weltweit. Wie soll das aber funktionieren, woher soll das Geld kommen?!

     

    Ich zitiere mal aus der Bibel:

     

    „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.“

     

    Unsere Ur-Vorfahren waren ja nicht blöd.

  • N
    nowayjose

    Ich sehe das Konzept des BGE als vom Prinzip her fehlerhaft, weil Geld eben keine Ressource ist, die in sich bereits einen Wert hat. Wenn man das BGE z.B. in Kartoffeln ausbezahlt, dann könnte das prinzipiell vielleicht im kleinen Maßstab klappen. Also jeder zwei Sack Kartoffeln im Monat. Bei Geld funktioniert das so nicht -- der Wert des Geldes ergibt sich ja nur relativ zu den damit substituierten Waren oder Dienstleistungen. Wenn ich Geld ohne Gegenleistung gebe, entwerte ich das Geld. Im Falle des 1000-Euro BGE würden die 1000 EUR sehr schnell sehr viel weniger wert sein. Man müsste den Betrag anheben, und geriete so in einen Teufelskreis, letztendlich mit dem Effekt einer Hyperinflation.

    • @nowayjose:

      (Hyper-)Inflation ist in erster Linie abhängig von der Geldschöpfung, nicht von der Geldverteilung. Und die Geldschöpfung ist heute schon ein ganz großes Problem, weil sie weitgehend in den Händen der Geschäftsbanken liegt, die sie systemimmanent prozyklisch und gewinnorientiert betreiben. Das hat mit dem BGE relativ wenig zu tun, abgesehen von dem Problem, dass das BGE an sich zwingend auf ein stabiles Geldsystem angewiesen ist. Ein solches wäre wohl das "Vollgeld", zu dem in der Schweiz (wie auch zum BGE) eine Volkinitiative gestartet wurde oder wird. Weitere Infos: www.vollgeld.ch oder www.vollgeld.de

  • Die Frage ist, wie schaffe ich einen funktionierenden Arbeitsmarkt und nicht etwa, wie schaffe ich die Arbeit ab. Mal ehrlich, jemand, dem man das soziale und physische Existentberechtigung absprechen kann, ist auf dem Arbeitsmarkt kein ernstzunehmender Vertragspartner, er ist Verfügungsmasse und sonst nichts. Faire Arbeitsbedingungen und leistungsgerechte Entlohnung kann sich nur ein Bürger erhoffen, der die volle Souveränität über sein Leben besitzt. Arbeitsverträge unter Existenznot sind Sklavenverträge, der eine hat die Macht und der andere hat die Not. Aber von diesem künstlichen, gesellschaftlichem Gefälle leben viele recht gut.

     

    Bedingungsloses Grundeinkommen wird es deshalb ohne Kampf nicht geben.

    • @Demokratie-Troll:

      Die Frage ist, was man hier unter "Kampf" versteht. Mit Gewalt wird sich kein BGE durchsetzen lassen, weil Gewalt nichts zur Ermächtigung oder Emanzipation von Menschen beitragen kann.

      Das BGE ist aber sowohl zu seiner Durchsetzung als auch um nachher zu funktionieren auf eine große Gruppe (vielleicht eine Mehrheit) selbst denkender Menschen, die eigenständig Entscheidungen treffen können, angewiesen. (Was im Übrigen nicht so viel mit formaler Bildung zu tun hat.)

       

      Es kann hier also nur ein Kampf gegen die Dummheit und die gezielte Verblödung gemeint sein.

  • M
    Motivator

    Es bliebe aber leider viel weniger übrig, um akut oder chronisch lustlose Arbeitnehmer mit einem herkömmlichen Einkommen zu motivieren.

  • D
    DesertEvil

    Selten so eine Bullshit glesen. Einfach mal kurz googeln und siehe da: alleine die Sozialausgaben für das JAHR 2013 betrugen 747,4 Milliarden Euro.Da stellt ich mir doch die Frage ob sie bewußt lügen und versuchen die Menschen in die Irre zu führen oder ob sie einfach überhaupt keine Ahnung haben, aber einfach mal klug daher reden wollen.

  • Der Kommentar ist, mit Verlaub, naiv und dumm.

     

    Die Menschen vom Zwang zur Arbeit befreien zu wollen ist ein merkwürdiger und pervertierter Begriff von Freiheit und Würde. Hier wird das fundamentale Grundgesetz einer materialistischen Ökonomie missachtet, dass der Zwang zur Arbeit eine Naturnotwendigkeit ist. Die Menschen leben von den Produkten der Arbeit, und zwar ausschließlich, wovon denn sonst. Nicht-Arbeitende jeglicher Art sind nur dadurch von der Arbeit befreit, dass sie von der Arbeit anderer leben.

     

    Das wäre auch unter den Bedingungen des BGE nicht anders. Auch der Staat ist kein Goldesel, sondern auch er kann nur Arbeitsergebnisse verteilen. M.a.W. ein BG ist im günstigen Falle aufgrund der spezifischen Verteilung solidarisch, im ungünstigsten Falle parasitär, „emanzipatorisch“ ist es keinesfalls, denn auch wenn es ggf. den einzelnen befreit, z.B. von unwürdiger Arbeit, so geschieht das immer auf Kosten anderer.

     

    Das BGE würde unsere Gesellschaft gerechter machen? Etwa dadurch, dass die Milliardäre Gebrüder Albrecht bedingungslos noch 1000 € draufkriegen von dem Teil meines Arbeitsproduktes, den ich als Steuern abführe?

     

    „das Anrecht aller Menschen auf einen gleichen Anteil der natürlichen Ressourcen“? Was soll denn dieser Unsinn, bar jeder Kenntnis von Ökonomie? „Natürliche Ressourcen“ kann man nicht verzehren, sie schlummern unter der Erde oder wachsen auf der Erde und werden erst durch Bearbeitung konsumierbar. Nicht die "natürlichen" Ressourcen, sondern die Ergebnisse der Arbeit bilden unsere Lebensgrundlage. Die Arbeit humaner zu gestalten und sie als auch ihre Ergebnisse gerechter zu verteilen, als es im gegenwärtigen Kapitalismus der Brauch ist, stattdessen jeden nach seinen Fähigkeiten einzusetzen und nach seinen Bedürfnissen zu entlohnen, das wäre das Ziel.

    • @Heinrich Ebbers:

      "Nicht-Arbeitende jeglicher Art sind nur dadurch von der Arbeit befreit, dass sie von der Arbeit anderer leben."

       

      Haben Sie heutzutage in eine Werkhalle geguckt. Die wird von 1/5 der Belegschaft und weniger als vor 30 Jahren in Betrieb gehalten. Arbeitsplätze wurden durch "Rationalisierung" freigesetzt und diese in niedrigbezahlte Dienstleistungsjobs umgewandelt oder fielen ganz weg. Die Forderung nach BGE ist die Antwort auf eine Entwicklung, die eine massenhafte Verarmung von Arbeitnehmern ausgelöst hat. Es ist nicht wie in allen Zeiten, wie Sie suggerieren.

      Solange ein Ingeneuer das 6-fache eines Paketboten verdient, sollte das BGE nicht vom Tisch sein.

  • HB
    Harald B.

    Herr Reuter, gut die 4000 Euro für meine Familie nehme ich gern- da haben wir mehr als wir jetzt als Gehalt bekommen und bleiben zu Hause.

    • N
      Nudwessi
      @Harald B.:

      Und was machen Sie dann zu Hause bis an Ihr aller Lebensende?

      Ist Ihr einziger Grund für Erwerbsarbeit wirklich nur Geld?

      • HB
        Harald B.
        @Nudwessi:

        Da fällt mir vieles ein,

        Bücherlesen, Musikmachen, mit Kindern spielen, Sport treiben usw. Die interessante Frage ist eine andere:

        Welcher Trottel erarbeitet die 4000 Euro für uns?

        (Ich habe die Summe bisher nicht geschafft)

  • M
    Michael

    Wieso schreibt denn niemand über den wichtigen Aspekt, dass es auschließlich über eine erhöhte Mehrwertsteuer finanziert werden soll und somit auch Maschinenarbeit besteuert wird. Das Problem ist doch, dass in einer optimiert automatisierten Welt die normalen Erwerbseinkommen zurück gehen. Es gibt so viele Menschen auf der Welt, die weder als Produzenten noch als Konsumenten wirtschaftlich interessant sind.

    Also sollte in Zukunft beispielsweise die DHL-Drohe auch Steuern zahlen und zum allgemeinen Wohlstand beitragen.

    • N
      Nudwessi
      @Michael:

      Es gibt 26 verschiedene Finanzierungsmodelle für ein Grundeinkommen. Die haben alle unterschiedliche Besteuerungsgrundlagen, also keinesfalls NUR MwST.

      • @Nudwessi:

        Meine Frau würde sich freuen, mein Sohn sowieso. Ich habe so viele Hobbies, die ich in dem letzten Jahren aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit auf ein Minimum reduzieren musste. Langweilig würde mir sicher nicht werden.

        • @MRO:

          Sorry, bezog sich auf den Kommentar von Nudwessi weiter unten.

  • G
    Gastritis

    1000 Euro netto ist mehr als mein bisheriger Verdienst in ner Teilzeitstelle. Die Teilzeitstelle ist eine qualitativ minderwertige Stelle, die ich bei Einführung BGE sofort verlassen würde - ich verdien dort nur noch Taschengeld für ein Studium. Es wäre um die Stelle aber nicht Schade, da sie sowieso abgebaut wird irgendwann. Die Technik und Automatisierung wird eh immer mehr Menschen freisetzen und auch von schlechter und monotoner Arbeit befreien. Darauf muss man antworten finden und sollte das BGE auch prüfen. Es bringt nichts, Menschen zu drangsalieren, wenn nicht genug Vollzeitarbeit vorhanden ist für alle.

     

    ich würd übrigens nicht faul werden, sondern einfach weiterstudieren, so lange bis ich doch noch einen vernünftigen job damit finde.

    Von meinem bishherigen Job würd ich übrigens krank werden: ist in Vollzeit nicht ausführbar!

     

    Solche jobs sollte man ergo nur noch Teilzeit anbieten!

  • G
    Gast

    Was sollen denn bitte "systematische Ressourcen" sein?

  • M
    M.A.

    1. Wenn man für ein "Bedingungsloses Grund-Einkommen" einen Antrag ausfüllen muss, ist es nicht mehr bedingungslos.

     

    2. Wenn man zur Finanzierung die MWSt ausnahmslos auf 30% erhöht (auch Mieten)… was hätte bei 1000 Euro der arbeitslose H4-Empfänger davon? Nichts!

     

    Diese Auflistung von Fehlern in der BGE-Logik ist schier endlos.

    Der einzige reale Vorteil läge bei dem geringen Verwaltungsaufwand im Vergleich zu H4 oder Sozialhilfe.

     

    Das "BGE" ist nichts weiter als ein billiges politisches Ablenkungsmanöver, einerseits um abzulenken - andererseits zur Selbstdarstellung.

    Hartz4 und Sozialhilfe sind keine Lösung, ein BGE wäre nur anders - aber keinesfalls besser.

    • @M.A.:

      Es geht beim BGE nicht nur bzw. nicht in erster Linie um den "arbeitslosen H4-Empfänger". Wenn ich die MwSt. ausnahmslos auf 30% erhöhe und die kompletten Mehreinnahmen nach dem Gießkannenprinzip zu gleichen Teilen an alle Einwohner ausschütte, habe ich neben der massiven Vereinfachung (die auch Kosten einspart) auch eine viel egalitärere Einkommensverteilung erreicht, denn es profitieren die Einkommensschwächsten von einer solchen Reform am meisten. Siehe auch (das liegt einfach daran, dass "die Reichen" um ein Vielfaches höhere Konsumausgaben haben): http://www.youtube.com/watch?v=EEbAjzRekdE und http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA544

       

      Dennoch lässt sich ein BGE nicht (sinnvoll) alleine über die MwSt. finanzieren und das ist auch überhaupt nicht nötig, denn es gibt genügend andere Steuern, die sowieso unumgänglich sind, u.a. Vermögenssteuern und solche auf Naturverbrauch (Ressourcen).

  • Hmmm, 1.000 Euro für jeden!? Das wären 3.000 Euro für die Familie. Das wäre zwar noch deutl. Wenigr als wir zur Zeit verdienen, aber ja, dafür würde ich gern zu Hause bleiben.

    • I
      Irrlicht
      @MRO:

      Stattdessen könnten Sie auch Ihren Job kündigen und stattdessen ein sinnvolles Ehrenamt annehmen. Dort, wofür sonst kein Geld da ist: Behindertenbetreuung, Altenpflege, Streetworker,...

      • @Irrlicht:

        Kündigen? Klar! Allerdings würde ich mich dann aber wohl eher mit meinen Hobbies beschäftigen.

    • N
      Nudwessi
      @MRO:

      Und was sagt Ihre Familie dazu?

  • "1.000 Euro pro Monat für jeden kosten den Staat jährlich 800 Milliarden Euro, der Bundeshaushalt beträgt aber nur gut 300 Milliarden.

    Doch diese Rechnung ist aufgrund des hohen Produktionsniveaus(!) in Deutschland ideologisch(!). Das gesamte(!) Volkseinkommen (ohne statische Vermögenswerte) beträgt nämlich 1.600 Milliarden Euro, das Bruttoinlandsprodukt gar über 2.600 Milliarden. "

    Das kommt dabei raus , wenn "Philosophen" "mit Worten spielen" . Ja richtig : von der Produktion und von dem erreichten Produktionsniveau hängt das ganze sicher ab . Aber , liebe hochfliegende BGE-WolkenkuckucksheimerInnen : Seht ihr irgendwo hier in D und anderswo eine Produktion , die von Unternehmen n i c h t unternommen wird mit dem alleiigen Ziel , aus Geld

    m e h r Geld zu machen ? Gibt es Produkte , deren Verkauf am Markt n i c h t von der Gesamtkaufkraft der Gesamtbevölkerung abhängt , Kaufkraft , die wiederum letztlich allein aus der "Mit"Arbeit in kapitalistischer Produktion herrührt ? Mit einem Satz : Habt ihr überhaupt kapiert , wie Kapitalismus funktioniert ? Oder setzt euer Wunderglaube an das Projekt BGE stillschweigend voraus , dass der Kapitalismus bereits abgeschafft sei , ihr also den zweiten und dritten Schritt vor dem ersten macht ?

    • AF
      APOKALYPTIKER fragt sich ob wir die Wirtschaft verstehen
      @APOKALYPTIKER:

      darf ich mal Übersetzen

      die Frage vor die wir stehen ist

      wollen wir im Wettbewerb der billigen Arbeitszeit mithalten oder wollen wir den Vorteil wagen unsere noch besondere hohe allgemeine Bildung zu nutzen und uns in ein grossen Thinktank zu verwandeln.

      Meine Antwort die kennst Du: lass es Wagen zu hören was so ein Thinktank macht - Ideen Konzepte ist meiner Meinung die einzige Ware die Made in Germany in die Zukunft bringt

  • Wichtig ist noch zu erwähnen, dass wir gegenwärtig die große Krise der unbezahlten Sorge- und Demokratiearbeit erleben.



    Zur Sorgearbeit gibt es ein unterstützenswertes Manifest: http://care-macht-mehr.com/

    Auf der anderen Seite werden gerade neue Stellen für die Kontrolleure des zukünftigen gesetzlichen Mindestlohns geplant, um dieses weitgehend am Problem vorbeigehende Instrument überhaupt ab 2015 durchzusetzen. Warum das nichts bringt und ein paar Vorschläge für die schrittweise Einführung eines BGE hier http://care-macht-mehr.com/

  • K
    Kamillenkonzentrat

    Der Bürger wurde längt vom Konsumenten abgelöst - ich konsumiere als bin ich. Daher ist nicht die Massenarbeitslosigkeit (und die damit einhergehende Lohnsklaverei) sondern der Verlust der Kaufkraft das eigentlich gefährliche für unsere Otto-normalverbraucher-superstar-Gesellschaft.

  • J
    Jay

    Sehr schöner, runder Artikel.

  • S
    Stefan

    Das BGE ist echt eine zynische Idee! Erzählen Sie mal einem Spanier, Rumänen oder Afrikaner vom ach so bösen "Arbeitszwang".. die würden sich gerne "zwingen" lassen!

     

    Und das wäre auch die Konsequenz eines BGE: alle Empfangsberechtigten (Deutsche? Europäer?) könnten sich auf dem BGE ausruhen und die unangenehmeren Tätigkeiten würden von nicht-Empfangsberechtigten Ausländern verrichtet.. So wie es heute z.T. schon passiert

    - im Schlachtereigewerbe

    - in Reinigungsfirmen

    - bei den Erntehelfern.

     

    Zur Finanzierung: Habe bisher noch keine belastbare Berechnung gesehen, die ein BGE von 1000 Euro finanzieren kann. D.h. inklusive Anreizeffekte und ohne den kompletten Staatssektor einzustampfen (Schulen, Krankenhäuser, ...).

  • P
    Paula

    Hier ist der Link zum Unterschreiben: https://ec.europa.eu/citizens-initiative/REQ-ECI-2012-000028/public/signup.do

     

    Und hier nochmal viele Infos auf der Website des Netzwerks Grundeinkommen: https://www.grundeinkommen.de/admidio/adm_program/modules/profile/profile_new.php?new_user=2&art=4

  • Danke

    es ist einfach der nächste schritt für die gesellschaft in der wir leben und lieben.

    es ist genial das es sich sogar wirtschaftlich positiv darstellen lässt.

    ich finde die diskussion aber über die wirtschaftlichkeit überflüssig, da ich mir mit all meinem wissen, die banken baylouts nicht schöne rechnen kann.

     

    das grundeinkommen ist der logischste schritt für eine gesellschaftliche entwicklung die wir alle brauchen.

    • N
      Neu
      @markus prinz:

      Ein Problem sehe ich in den begrenzten Ressourcen auf der Welt. Wenn alle mehr verbrauchen wollen sind in kürzester Zeit Öl, Gas, Kohle... weg.

  • 6G
    688 (Profil gelöscht)

    "So würde ein Teil des unverdienten Reichtums umverteilt und das Anrecht aller Menschen auf einen gleichen Anteil der natürlichen Ressourcen verwirklicht."

     

    Dieser Satz ist so falsch, daß er geradezu dämlich ist, weil im Kapitalismus, des nun "freiheitlichen" Wettbewerbs um die Begehrlich- und "Abhängigkeiten" von systematischer Ausbeutung und systemrationaler Unterdrückung, kann es ein UNVERDIENT nur geben, wenn die "demokratische Mehrheit" sich NICHT für dieses System aussprechen würde.

     

    Ausserdem bezweifle ich, daß mit diesem BGE, der Wohlstands- und Gewohnheitsmenschen im (An-)"Recht des Stärkeren", wirklich ALLE, also auch der "Rest" der ausgebeuteten und unterdrückten Welt, einen wahrhaftigen Anteil der natürlichen wie systematischen Ressourcen bekommen kann.

     

    Meine Vision von einer wirklich-wahrhaftigen Welt- und Werteordnung, basiert auf der EINDEUTIGEN Wahrheit eines unkorrumpierbaren MENSCHENRECHTS auf Grundversorgung mit kostenloser NAHRUNG, entsprechend mietfreiem WOHNEN und kassen- wie klassenloser GESUNDHEIT - Wenn GRUNDSÄTZLICH alles allen gehören darf, so daß die entmenschlichend-spaltende Symptomatik von und zu "Wer soll das bezahlen?" und "Arbeit macht frei" absolut keine Macht mehr entfalten kann, kann PRINZIPIELL alles OHNE ... und zweifelsfrei menschenwürdig organisiert werden!!!

    • @688 (Profil gelöscht):

      @HTO Und warum schreist du dabei so?

      • O
        oranier
        @Mazbln:

        Man mag ja von HTOs Kommentar halten, was man will, aber jemanden aus einem Text heraus schreien zu hören, das deutet schon auf eine gefährliche Wahrnehmungsstörung hin.

        • 6G
          688 (Profil gelöscht)
          @oranier:

          Das sehe ich auch so :-)

    • K
      Kopfschüttler
      @688 (Profil gelöscht):

      Für ihre Vision müssen sie zuerst den neuen, perfekten Menschen erschaffen, daran sind schon viele gescheitert...

      • 6G
        688 (Profil gelöscht)
        @Kopfschüttler:

        Nicht den perfekten Menschen erschaffen, denn das ist er schon, sondern nur die Konfusionierung in Überproduktion von systemrationalem KOMMUNIKATIONSMÜLL beenden - dann klappt's auch mit der Befriedung des konsum- und profitautistischen Wettbewerbs, mit Frieden und Freiheit OHNE logisch-brutal-egoisierendes "Individualbewußtsein", mit Gerechtigkeit OHNE zynische Hierarchie von und zu materialistischer "Absicherung", mit der Bewußtseinsentwicklung zu geistig-heilendem Selbst- und Massenbewußtsein, usw.!!!

    • 6G
      688 (Profil gelöscht)
      @688 (Profil gelöscht):

      "Jeder ein König" - spottischer Zynismus von ignoranter Arroganz der systemrational-gebildeten Suppenkaspermentalität!?

      • S
        stu
        @688 (Profil gelöscht):

        Jeder ein Autor ;) Wenn jeder König ist, gibt es keine Sklaven. Wenn alle Sklaven sind, gibt es keinen König...Suppenkaspermentalität ist ein wenig harsch. Es ist der erste interessante Ansatz die Gesellschaft umzuformen seit des mArxens Kaiptal und mindestens Wert darüber nachzudenken. Die Gefahr des BGE besteht, wenn überhaupt, in der Entwertung des Geldes. Dies ließe sich nur umgehen, wenn der Markt in seiner Preisgestaltung fixiert wird. Dann hätte das BGE tatsächlich großes Potenzial unser Zusammenleben nachhaltig zu verbessern.

        • 6G
          688 (Profil gelöscht)
          @stu:

          Der König der uns beherrscht heißt Dummheit. Sein wettbewerbsbedingter Hofstaat ist die gebildete Suppenkaspermentalität, auf stets systemrationaler Sündenbocksuche (was wir den blödsinnigen Kirchen in UNWahrheit zu danken haben).

  • danke für den Beitrag, der ist wirklich klasse. Aber gibt es tatsächlich irgendeine Diskussion um Kapitalismus? Ihr habt neulich ein Buch in der taz erwähnt, "Das Recht auf Faulheit" (P.Lafargue), da schreibt der gute Mensch schon zu Zeiten von Karl Marx, was bei uns eingetreten ist. Die weitschauenden Kommunisten, oder eher doch Anarchisten, haben das schon am Anfang des modernen Kapitalismus gesehen, dass das im Endeffekt irgendwann nichts mehr mit Bedürfnissen der Menschen zu tun hat, sondern nur noch auf Profit in möglichst wenig Händen ausgerichtet sein wird. Wer weiß was wir wirklich brauchen, oder was wir alles ständig und immer brauchen, da es ja ständig und immer produziert wird. Unser System hat ja den Zwang, alles ständig und immer tun zu müßen um zu überleben. Aber was wäre denn wenn der Arbeiter zwischendurch eine Pause hat, sagen wir von vier Wochen (nicht den Urlaub), weil das Produkt gerade von niemandem benötigt wird, das wäre doch eher dem Menschen dienlich als der Mensch den Profiteuren und Aktionären untertan sein muß, egal ob´s Sinn macht oder nicht.

  • P
    Physiker

    Ich halte das BGE für eine Schnapsidee hoch 10. Gerade in der TAZ wird zum Glück immer wieder auf die Flüchtlingssituation ums Mittelmeer aufmerksam gemacht. Selbst wenn wenn es in ganz Europa ein BGE auf gleichem Niveau gäbe und deshalb keine Bevölkerungswanderung innerhalb der EU einsetzen würde, so würden doch noch mehr (und vermutlich auch weniger berechtigte) Flüchtlingsströme von anderen Kontinenten einsetzen. Und wie sollte Europa damit umgehen?

     

    Und dann diese komische Rechnung... wenn das Volkseinkommen in Deutschland gerade einmal doppelt so groß ist, wie die Summe, die das BGE kosten würde, dann hieße das doch auch, dass man zur Finanzierung eine 50% Einkommenssteuer erheben müsste. Nur dafür... die bisherigen Ausgaben blieben ja mit Ausnahme von Harz 4 und Teilen der Rente erhalten.

    Am Ende ginge jeder vll. mit 25% seines Einkommens nach Hause (+BGE).

    Ich kenne z.B. niemanden im Pflegesektor, der dann noch diese schwere Arbeit machen würde... am Ende würde das ganze doch nur eine massive Inflationsschraube lostreten.

     

    Am Ende des Artikels wird deshalb ja darauf verwiesen, dass man das ganze Schrittweise einführen und testen sollte. Aber wie sollen diese Schritte denn bitte aussehen? Gibt es dazu konkrete Vorschläge?

    • @Physiker:

      Was die Immigrantenströme angeht: Erstens haben wir die heute schon.

      Die Hauptursache ist die Größe des Gefälles im Niveau von Lebensqualität bzw. Lebenschancen (Menschenrechte aller Art).

      Wir können uns wohl schnell darauf einigen, dass es keine intelligente Maßnahme wäre, den Standard hier zu senken, um das Gefälle auszugleichen, also sollten wir ihn lieber anderswo steigern.

      Letztlich muss es natürlich ein weltweites BGE geben (www.globalincome.org).

      Bis dahin dürfte uns auch ein europaweites schon sehr dabei helfen, unsere aggressive und vielfach menschenverachtende Wirtschafts- und Außen(handels)politik so zu verändern, dass die Leute anderswo eine Chance haben, die Füße auf den Boden zu bekommen.

  • J
    john

    Netter Text, ich halte ebenfalls viel vom BGE. Aber leider beantwortet der Autor eine Frage nicht, die mich ebenfalls schon etwas länger quält: Wie soll der Staat das finanzieren?

    • N
      Nudwessi
      @john:

      Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2012 betrug (pro Person und Monat) 2600 Euro!

      Da wären 1000 Euro Grundeinkommen (pro Person und Monat) schonmal möglich.

  • P
    Porzellanschale

    Was ist, wenn die 1000 Euro im Monat verpulvert sind, nichts für die Rente zurückgelegt und ein Großteil der Empfänger also trotzdem wieder bedürftig dasteht?

    Machen wir uns nichts vor, einem Großteil der BGE-Empfänger wird genau das passieren.

    Der Staat wird -schon verpflichtet durch das Grundgesetz- einspringen müssen, also nichts mit finanziellen Einsparungen.

    Im übrigen sind die hier angeführten Gründe und Folgen eines BGE (Produktivitätssteigerung durch Kaufkrafterhöhung (??), Zähmung des Kapitalismus, Umverteilung von 2,6 Billionen Euro BIP in den Bundeshaushalt) von einer derart rührenden Naivität, dass man solche ökonomische Unbedarftheit einem sechzehnjährigen Gymnasiasten nachsieht, der sich in der Grünen Jugend seiner Heimatstadt politisch engagiert, nicht aber einem dreißigjährigen Redakteur der taz.

    Auch wenn dieser Philosophie studiert hat und deshalb für solche Beiträge ohne jede wirtschaftspolitische Grundkenntnis anfällig ist.

    • G
      Gast
      @Porzellanschale:

      Alle bekommen BGE. Also auch keine Rentner mehr. Das BGE ist keine Sozialleistung wie HarzIV, sondern für Alle. Das ist offenbar schwer zu verstehen für viele.