DUH geht rechtliche Schritte: Kaum Mehrweg to go
Gastroketten wie KFC tun sich laut der Deutschen Umwelthilfe schwer mit der Pflicht, Speisen und Getränke nicht nur in Wegwerfverpackungen auszugeben.
„Unsere Testbesuche zeigen, dass Gastronomiebetriebe die Mehrwegangebotspflicht auch nach zwei Jahren nicht ernst nehmen“, sagte Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH. Testkäufer:innen hatten im November Filialen von Burger King, Kentucky Fried Chicken (KFC), Nordsee und Vapiano aufgesucht. Zwar würde dort auf Schildern oder Bildschirmen ein Mehrwegangebot beworben – doch gab es die Behälter dann nicht für alle gewünschten Produkte. Oft höre man „Ausreden wie Mehrweg sei aus oder könne nur bei Onlinebestellungen ausgegeben werden“, sagte Metz.
Besonders schlecht soll die Fastfoodkette KFC abgeschnitten haben: „In keiner der getesteten Filialen wurde ein vollständiges Mehrwegangebot erbracht“, heißt es in einer Mitteilung der DUH.
Ketten sehen kein Versäumnis
Burger King wies die Vorwürfe zurück und schrieb auf dpa-Anfrage von einem „Missverständnis“ und „individuellem Fehler“. Die Beschäftigten würden „regelmäßig zum richtigen Umgang mit Mehrweg geschult“. Die anderen Unternehmen äußerten sich noch nicht.
Gegen Vapiano seien zwar keine rechtlichen Schritte wegen eines Verstoßes eingeleitet worden – vorbildlich sei die Umsetzung der Angebotspflicht trotzdem nicht: „Die Kette nutzt ein individuelles Mehrwegsystem und bepfandet die Becher mit einem sehr hohen Betrag von 5,50 Euro.“ Das mache Mehrweg unattraktiv. Die wiederverwendbaren Boxen hingegen wären mit einem Pfand von 50 Cent „viel zu niedrig“ belegt – kein ausreichender Anreiz zur Rückgabe. Die DUH empfiehlt unternehmensübergreifende und einheitliche Mehrweg-Poolsysteme.
Die Organisation bemängelt außerdem, dass die Betriebe ihre Kunden nicht aktiv informieren: Bei 180 Testbesuchen innerhalb von zwei Jahren seien die Tester:innen „kein einziges Mal“ aktiv auf das Mehrwegangebot aufmerksam gemacht worden.
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