Cyberangriff auf die Klimakonferenz: Anonymous hackt den Gipfel
Am Mittwoch war es noch eine Ankündigung, inzwischen ist es wohl passiert. Anonymous hat sich in die Homepage der COP 21 gehackt.

Bei den von der Homepage der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) entwendeten Daten handele es sich um Namen, Nutzerdaten, E-Mails und Telefonnummern von Offiziellen sowie geheime Fragen und Antworten. Die betroffenen Delegierten sollen aus Großbritannien, der Schweiz, Peru, Frankreich und den USA stammen.
„Für die UNFCCC ist das peinlich“, zitiert der Guardian Oliver Farnan, einen Sicherheitswissenschaftler der Universität Oxford. Die verwundbare Stelle sei lange bekannt gewesen, sagte Farnan weiter. Zudem basierte die Passwort-Verschlüsselung auf einem alten und schwachen Algorhitmus.
Die Attacke war bereits erwartet worden. Bereits am Mittwoch äußerten sich Mitglieder aus dem Organisationsteam der Konferenz gegenüber taz: „Wir haben von unserem IT-Sicherheitsleuten die Warnung bekommen, dass Anonymous einen Angriff vorbereitet. Im Internet sind schon mehrere mögliche Angriffspunkte auf unserer Homepage veröffentlicht worden.“ Daraufhin habe die französische Behörde für IT-Sicherheit ANSSI die elektronische Sicherung der Konferenz übernommen. Anscheinend ohne Erfolg.

Der Erde droht der Hitzekollaps. Deshalb wollen die Staatschefs der Welt Anfang Dezember in Paris einen globalen Klimaschutz-Vertrag vereinbaren. Die taz berichtete vom 28. November bis zum 14. Dezember 2015 täglich auf vier Seiten in der Zeitung und hier auf taz.de.
Wer hinter Anonymous steht, ist unklar. Hinter dem vermeintlichen Hackerkollektiv verstecken sich Akteure mit ganz unterschiedlichem Hintergrund, die lediglich die gleiche Tarnidentität verwenden. In den vergangenen Wochen hat Anonymous mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Zunächst hat das Kollektiv mehrere hundert Namen von Mitgliedern des rassistischen Ku-Klux Klan veröffentlicht. Nach den anschlägen in Paris Mitte November kündigten die Hacker dann Aktionen gegen den „Islamischen Staat“ an.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Prozess gegen Maja T.
Ausgeliefert in Ungarn
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Bundesregierung und Trump
Transatlantische Freundschaft ade
ifo-Studie zu Kriminalitätsfaktoren
Migration allein macht niemanden kriminell