Coronanews weltweit: Infektionszahlen steigen rasant
Die Gesamtzahl der Infizierten in Deutschland klettert über 300.000. Auch in Frankreich, Großbritannien und den USA nehmen die Infektionen zu.
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des RKI 1.382 neue Corona-Infektionen gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona liegt nach RKI-Angaben vom Montagmorgen bei 9.534. Bis Montagmorgen hatten rund 263.700 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen in Deutschland laut Lagebericht vom Sonntag bei 1,23 (Vortag: 1,10). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel mehr als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Geschlossene Schulen in New York
In etlichen Vierteln New Yorks sollen wegen massiv steigender Coronafallzahlen wieder Schulen geschlossen und der Betrieb von nicht zwingend notwendigen Geschäften beschränkt werden. Bürgermeister Bill de Blasio teilte mit, er habe den Staat New York um Erlaubnis für die geplanten Maßnahmen in neun Stadtvierteln gebeten.
Sollte es grünes Licht geben, wäre dies ein herber Rückschlag für die US-Metropole, die einen Sommer mit weniger Ausbrüchen als in anderen Teilen des Landes erlebt hatte. Erst vor kurzem waren Schüler in der ganzen Stadt zudem wieder in die Klassenzimmer zurückgekehrt.
New York gehörte im Frühjahr zu den am schwersten von der Coronapandemie betroffenen Städten weltweit. Fast 24.000 Menschen starben in der Ostküstenmetropole an den Folgen ihrer Infektion. Wochenlang galten strenge Ausgangsbeschränkungen.
Paris erneut im Ausnahmezustand
Für Paris sind neue Sicherheitsmaßnahmen angekündigt. Für Frankreichs Hauptstadt und deren unmittelbare Umgebung gelte nun die „maximale Alarmstufe“, teilte Arbeitsministerin Elisabeth Borne auf Twitter mit. Sie rief Arbeitgeber und Beschäftigte auf, möglichst auf Heimarbeit umzustellen, um die Verbreitung des Virus einzudämmen.
Die neuen Maßnahmen könnten die Schließung von Cafés und Bars auslösen, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Amt des französischen Regierungschefs Jean Castex. Restaurants könnten mit verstärkten Corona-Vorsichtsmaßnahmen hingegen offen bleiben. In Universitäten solle es neue Beschränkungen für den Zugang zu Hörsälen geben.
Gesundheitsminister Olivier Véran hatte bereits Ende der zurückliegenden Woche gesagt, dass sich die Lage in Paris und den Vorstädten zuletzt rapide verschlechtert habe. In Paris müssen Bars bisher um 22 Uhr schließen, Restaurants dürfen auch länger geöffnet bleiben. Allerdings dürfen sie Alkohol nur im Zusammenhang mit einer Mahlzeit ausschenken.
Frankreich registrierte im ganzen Land innerhalb von 24 Stunden 12.565 Coronaneuinfektionen, wie die Behörden am Abend mitteilten. Einen Tag zuvor waren es 16.972 Neuinfektionen gewesen. Frankreich ist von der Coronapandemie schwer getroffen, über 32.000 Menschen starben bisher.
Viele Coronatote in Großbritannien
Großbritannien hat die Schwelle von einer halben Million nachgewiesenen Corona-Infektionen überschritten. Die Gesundheitsbehörden meldeten am Sonntag einen Anstieg der Infektionen um fast 23.000 Fälle, das sind mehr als 10.000 mehr als am Vortag. Grund dafür ist den Behörden zufolge die Behebung eines technischen Fehlers, durch den Ende September mehrere tausend Coronafälle nicht veröffentlicht worden waren.
Den Angaben zufolge starben in den vergangenen 24 Stunden 33 Menschen an den Folge ihrer Corona-Infektion. Die Gesamtzahl der Coronatoten im Vereinigten Königreich stieg damit auf 42.350 – der höchsten Todesfallzahl in Europa. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle lag bei genau 502.978.
Premierminister Boris Johnson schwor die Menschen in einem BBC-Interview am Sonntag erneut auf einen „sehr harten“ Winter ein. Es bestehe jedoch die „Hoffnung“, dass sich die Lage bis Weihnachten verbessere.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Hybride Kriegsführung
Angriff auf die Lebensadern
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Niederlage für Baschar al-Assad
Zusammenbruch in Aleppo
Sport in Zeiten des Nahost-Kriegs
Die unheimliche Reise eines Basketballklubs