Corona im Weißen Haus: Stabschef von Pence hat Covid-19

Im Amtssitz von US-Präsident Trump gibt es einen neuen Corona-Fall. Marc Short, der Stabschef von Vizepräsident Pence, ist mit dem Virus infiziert.

US-Vizepräsident Pence und sein Stabschef Short

Marc Short (l.), Stabschef von US-Vizepräsident Mike Pence, hat sich mit Covid-19 infiziert Foto: reuters / Mike Segar

WASHINGTON afp/dpa | Im Umfeld der Regierung von US-Präsident Donald Trump gibt es einen weiteren Corona-Fall. Der Stabschef von Vizepräsident Mike Pence, Marc Short, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte ein Sprecher des Weißen Hauses am Samstag (Ortszeit) mit. Short habe sich in Quarantäne begeben und unterstütze die Behörden bei der Kontaktverfolgung.

Pence und seine Frau Karen seien negativ getestet worden, erklärte der Sprecher weiter. Beide seien „bei guter Gesundheit“. In Absprache mit den Ärzten im Weißen Haus werde Pence seinen Wahlkampf wie geplant fortsetzen.

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den USA stieg zuletzt auf ein neues Rekordhoch. Am Samstag meldete die Johns-Hopkins-Universität in Baltimore 88.973 Ansteckungsfälle binnen 24 Stunden. Damit wurde der am Vortag bekanntgegebene Rekordwert von knapp 80.000 Neuinfektionen nochmals deutlich übertroffen.

Gut eine Woche vor der Präsidentschaftswahl spielt die Corona-Pandemie im Wahlkampf eine zentrale Rolle. US-Präsident Trump, der selbst eine Corona-Infektion überstanden hat, hat die Gefahr durch das Virus wiederholt heruntergespielt. Sein Herausforderer Joe Biden von den oppositionellen Demokraten wirft dem Republikaner Versagen beim Krisenmanagement vor.

Trump spielt die Pandemie herunter

Mit mehr als 224.000 Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind die USA in absoluten Zahlen das am schwersten von der Pandemie betroffene Land der Welt. Im Umfeld von Trump gab es bereits eine Reihe an Corona-Infektionen. Neben dem Präsidenten selbst hatten sich unter anderem die First Lady Melania Trump und die Präsidenten-Beraterin Hope Hicks mit dem Virus infiziert.

Trump, dem viele Wähler in Umfragen nicht zutrauen, die Corona-Krise zu meistern, spielte die Pandemie auch im Angesicht der schlechten Zahlen konsequent herunter.

„Ich hatte es, hier bin ich“, verkündete Trump in Anspielung auf seine Covid-19-Erkrankung bei einem der Wahlkampfauftritte. „Und jetzt sagen sie, dass ich immun bin.“ Trump war unter anderem mit einem noch experimentellen Antikörper-Medikament behandelt worden, das er als „Heilmittel“ bezeichnete.

Bei jedem der Auftritte erzählte er zudem, dass sein 14-jähriger Sohn Barron schon kurz nach dem positiven Test von den Ärzten wieder für gesund erklärt worden sei. Trump gab bei den drei Reden drei Varianten zum Besten, wie schnell das ging: Nach 15 Sekunden, nach 15 Minuten und am nächsten Tag.

Den Anstieg der Corona-Infektionen im Land führte Trump darauf zurück, dass mehr als früher getestet werde. „Wenn wir halb so viel testen würden, wäre die Zahl halb so hoch.“ Überhaupt werde in den Medien ständig über das Virus geredet. „Macht man den Fernseher an: „Covid, Covid, Covid, Covid, Covid““, beschwerte sich der Präsident.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Am 3. November 2020 haben die USA einen neuen Präsidenten gewählt: Der Demokrat Joe Biden, langjähriger Senator und von 2009 bis 2017 Vize unter Barack Obama, hat sich gegen Amtsinhaber Donald Trump durchgesetzt.

▶ Alle Grafiken

Die Coronapandemie geht um die Welt. Welche Regionen sind besonders betroffen? Wie ist die Lage in den Kliniken? Den Überblick mit Zahlen und Grafiken finden Sie hier.

▶ Alle Grafiken

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.