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Corona-Proteste der EventbrancheIst da alles tutti?

Veranstalter*innen sind von der Krise hart getroffen. Ihr Protest ist verständlich, die Branche kann aber trotzdem mal abspecken.

Demonstration der Veranstaltungsbranche am 10. Juli in Berlin. Zeit haben sie! Foto: Jörg Carstensen/dpa

Eine der schlagendsten Erfahrungen im „Eventbetrieb“: Während Techniker immer und zumeist sogar nach Tarif bezahlt sind, ob festangestellt, oder, wie leider allzu oft, mit Tagessatz über ein Subunternehmen angeheuert, werden selbständige Djs oder Autoren oft genug unterbezahlt oder gehen gerne auch mal ganz leer aus. Weil, ist ja Kunst. Und eine Chance zur Selbstdarstellung. Ganz nach dem Motto: Erst hört niemand zu, und dann tanzt auch keiner; was den besagten Techniker um 1 Uhr, wenn dann doch welche alkoholbeseelt tanzen, auf seinen tariflich abgesicherten Feierabend drängen lässt.

Und jetzt also sollen alle in einem Boot sitzen. In dem Boot namens Corona. Ist ja auch so. Keine Veranstaltungen für alle. Heißt eben auch: Niemand profitiert. Nicht der Techniker, nicht die Garderobenstudentin, nicht die Pflegekraft, nicht der DJ. Corona saugt, und auch wenn in der Hauptstadt die „Corona-Ampeln“ alle auf Grün stehen: Vor möglichen Superspreadingevents wird weiterhin gewarnt.

Also ja, der Bereich leidet. „Die Branche“, wie sie sich selbst zusammenfasst. Also geht sie wieder auf die Straße, Freitagnachmittag in Berlin-Mitte, die dritte Demo ist das insgesamt schon. Alle sind sie da: die Veranstalter*innen, Techniker*innen, Bühnen- und Messebauer*innen und weitere Dienstleister*innen aus der Kultur- und Eventbranche. Zeit haben sie! „Umso wichtiger, dass wir nicht das Momentum verlieren und unseren Anspruch auf Lösung der Misere weiterhin lautstark verkünden“, heißt es in schönem Gewerkschaftsdeutsch im Aufruf. Und weiter: „Wir werden dazu nochmals größer mit insgesamt 5 Trucks, der Liveband ‚The Birddogs‘ und dem bereits bekannten BDV-Sarg, mit dem wir die Veranstaltungsbranche symbolisch zu Grabe tragen.“

Ruhe sie in Frieden. Ich meine, wer zur Hölle sind „The Birddogs“? Was ist ein „BDV-Sarg“? Ist nicht, neben brancheninternen Ungerechtigkeiten, siehe oben, eines der Probleme der Branche von jeher ihre Taubheit gegenüber Qualität und Kritik? Müssen Stadtfeste, Schlagerparaden, Karnevalsfeiern, Mottopartys etc. etc. überhaupt ständig und immer sein? Gilt nicht mehr die ungefähre Faustregel aus den 80ern, je größer, desto mieser? Wie sieht überhaupt die Umweltbilanz der Eventbranche aus? Ist da alles tutti oder sollte man eh mal darüber nachdenken, was in Zukunft noch gebraucht wird – und was endlich weg kann?

Weniger Arbeit, mehr Freiheit – das ist ein Grundsatz, der im Neoliberalismus völlig undenkbar geworden ist. Sicher, es werden Grundeinkommen und Bürgergeld diskutiert; aber ernsthaft darüber nachdenken will dann doch niemand. Lieber den Job in der Braunkohlegrube, im AKW oder in anderen Jobs, die, wie in dieser Branche, gern einmal unterbezahlt sind und Selbstverwirklichung sagen, wenn sie Selbstausbeutung meinen.

Und so ziehen sie weiter in Sachen Lobbyismus von unten „protestmarschierend“ durch die Hauptstadt, die ansonsten von LKW-Fahrern und Spediteuren aus ganz ähnlichen Gründen heimgesucht wird. Aber immerhin protestieren die auch gegen: „Preisverfall, Kabotageverstöße und Sozialdumping.“

Was zur Hölle sind Kabotageverstöße?

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45 Kommentare

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  • Jo, das weis einer überhaupt nichts von der Branche. Ebenso wenig wie die Politiker. Gerne stehen sie im Licht, aber den Rücken stärken, das tun sie nicht. Wenn ihr mehrere Monate eine Umsatzsteuervoranmeldung mit 0 EUR abgeben müsst, eure Kosten aber weiter laufen, dann bekommt ihr so langsam ein Gefühl dafür, wie uns zumute ist. Macht einfach etwas anderes? Dazu hängt da viel zu viel dran! Es braucht ein Gehör für Lösungsansätze. Oder warum dürfen alle in Urlaub fahren, nur für die Veranstaltungstechnikfirmen, da wird nicht begonnen nachzudenken. Ignoranz auf allen behördlichen Ebenen gegenüber unserer Situation. Nichts als Lippenbekenntnisse. Wir wollen nichts umsonst, wir wollen an Lösungen mitarbeiten dürfen - jetzt!

  • was den besagten Techniker um 1 Uhr, wenn dann doch welche alkoholbeseelt tanzen, auf seinen tariflich abgesicherten Feierabend drängen lässt.

    Sagt mal!!! Habt ihr den Abbau und die Rückfahrt in's Lager vergessen???

  • Ich bin noch nie nach Tarif bezahlt worden, lebe aber seit 46 Jahren von der Tontechnik! :-(

  • Unschön, dass da nicht "Kommentar" dran steht. Ist zwar offensichtlich, dass der Autor nur seine persönliche Meinung wiedergibt, aber wer hier einen Bericht erwartet ist verständlicherweise unangenehm überrascht. Und inhaltlich gehört sowas imo auch eher in ein persönliches Blog als in eine Tageszeitung...

  • 8G
    85198 (Profil gelöscht)

    Also in den Läden, in denen ich Tontechnik mache, gibt's nur was zu Essen und Getränke für die Mitarbeitenden. Künstler:innen können zwar auch keine tolle Gage verdienen, aber dafür können wir es uns leisten, Solipartys und -konzerte zu veranstalten oder Wochenkonzerte für tourende Bands auszurichten (bei denen wir oft draufzahlen).

    Jetzt gerade sieht es zwar mit den Konzerten lau aus, aber wir stecken auch nicht in finanziellen Schwierigkeiten und haben kaum irgendwelche finanziellen Verpflichtungen.

    Wie hat mal eine schwedische Band provokant getitelt:



    Squat or Rot!

    • 8G
      85198 (Profil gelöscht)
      @85198 (Profil gelöscht):

      Finanziell so richtig blöd ist die Situation aus DIY-Sicht nur für die Tourfahrer:innen, die oft doch bezahlt werden und nun vom Jobcenter schon mal gesagt bekommen, sie könnten ja wieder Arbeit finden, weil Konzerte bis 50 Leute ja wieder stattfinden könnten.

      • @85198 (Profil gelöscht):

        Da sind schon einige Bands/Einzelkünstler gearscht; der OiPolloi-Schreihals z.B. tingelt quasi um die Welt, hat vor Ort ne Backing Band und lebt davon. Charlie Harper/UK Subs und GBH machen das auch seit Ewigkeiten so. Bei Amibands hängen auch viele zwischen Band und Gelegenheitsjobs, was beides grade blöd ist, Moscow Death Brigade und Sibirian Meat Grinder (Rußland) schlagen sich m.E. auch mit Konzerten durch. Bei deutschen Punkbands kenn ich mich ned soo aus, wer grade theoretisch von der Band lebt und jammern müsste; meine Liga ist auch die von unkommerziellen Veranstaltungsorten und da spielen die eh nimmer. (Was ich bei Bands wie FSF oder ZSK, die immermal auch im mainstream aufploppen, ned schlimm finde, da ned meine musikalische Baustelle.)

  • Guter Journalismus lebt nicht vom ahnungslosen labern und vermuten, sondern vom Recherchieren, Interviewen, Zusammenfassen und verständlich machen! Dieser Artikel hat offensichtlich nichts davon, sondern spiegelt lediglich die ziemlich beschränkte Meinung einer Einzelperson wieder! Die Bildauswahl ist dementsprechend populistisch tendenziös. Die #VeranstaltungsWirtschaft, welche in diesem Artikel mal als EventBranche und mal als „Bereich“ bezeichnet wird, ist vielfältiger, effektiver, vernetzter und flexibler, innovativer und auch digitaler als fast alle anderen Wirtschaftsbereiche. In der VeranstaltungsWirtschaft gehts nicht nur um Party, Ballet und Bundesliga, sondern überwiegend um Kultur und Unterhaltung, Messen, Corporate und Sozial Events, Sport und Sakrale Veranstaltungen und auch um Politik Events! Hier arbeiten in über 300.000 Unternehmen, mehr als 3 Millionen Werktätige, und erwirtschaften über 300 Milliarden Euro jährlich. Zuzüglich aller weiteren peripher partizipierenden Wirtschaftskreise wie Tourismus, Hotellerie und Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen. Und wenn die VeranstaltungsWirtschaft weiterhin im amtlich verordeneten Corona-Coma verharren muss, dann werden die restlichen Stuerzahler demnächst mehrere Millionen Arbeitslose alimentieren müssen. Und die gesamte Zulieferindustrie kotzt jetzt schon, inklusive der Banken!

    Wenn sich der/die/das Autor dieses Artikels über die Zusammenhänge informieren will, dann muss er/sie/es schon dazu bereit sein, Über seine/ihre beschränkte Sichtweise hinaus zu schauen. Er/sie/es darf mich gerne kontaktieren. Guten Abend.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • Die Diskrepanz zwischen diesem .."Artikel" und z.B. dem über die Reisebranche ist erstaunlich und zwar in jeder Hinsicht.



    Dort wird persönliches Schicksal und dezidiertes Zahlenmaterial über die Branche gebracht. Hier scheint jemand einen unreflektierten, ignoranten Leserbrief veröffentlicht zu haben, nachdem er nicht in ein Konzert oder eine Disko gelassen wurde.



    Ohne die Branche Veranstaltungstechnik, Veranstalter passiert schlicht keine Kultur . Mit diesem "Artikel" legt sich der Autor besonders durch seine Schreibart demnach auch mit ALLEN Kulturschaffenden an. Traurigerweise reiht er sich damit in GroKo Auffassung ein wie Kultur an sich zu bewerten ist, unter ferner liefen nämlich. Das wird bei der GroKo durch Coronamaßnahmen deutlich, für eine Branche und deren Kulturschaffende die den drittgrössten Branchenumsatz in Deutschland erzielt!



    Kann man natürlich so "wegschreiben". Ob die taz allerdings die entsprechende Reaktion seites aller betroffenden Kulturschaffenden "aushält" wird noch abzusehen sein.



    tazveranstaltungen ohne Technik/Techniker? Wie wäre es keine Veranstaltungsbenachrichtigungen oder Interviews von Kulturschaffenden zu bekommen?



    Natürlich setzt die taz mit jeder Veröffentlichung ihren eigenen Ton in der Presselandschaft. Aber ob der in Zukunft weiter so gut zu hören ist wage ich zu bezweifeln.

  • komplexe Zusammenhänge erklärt man nicht durch verzerrte Vereinfachung und wahlloses Draufhauen.

    Es reicht schon, das Otto Normalverbraucher unsere Leistung nicht wahrnimmt und davon ausgeht, das eine Konzertgitarre bei 3000 Konzertbesuchern auch in der letzten Reihe in voller Klangfülle ohne Technik und Techniker zu hören ist.

    Ich lese Spiegel und Süddeutsche und weiß das es auch gute Journalisten gibt.

  • Im Neoliberalismus hat, wer konnte, aus seinem Hobby einen Beruf gemacht, irgendwas mit Kunst/Musik/Kultur, sgibt sonst eh nicht genug Arbeit für alle. Und das für cool erklärt. Und jetzt isses plötzlich ein Sackgassenhauer.

    • @kommentomat:

      Na ja, in der VeranstaltungsWirtschaft arbeiten nicht nur Künstler, sondern auch Leute mit Lehrberufen, Ingenieure, Wissenschaftler, und vom Azubi bis zum Professor über 150 verschiedene Berufsbilder! Die werden nur eben kaum wahrgenommen, weil sie als Men in Black immer im Hintergrund arbeiten, um andere zu inszenieren! Über 3 Millionen Werktätige erwirtschaften hier über 300 Milliarden Euro pro Jahr. Und wenn die weiterhin im Corona-Coma verharren müssen, dann werden sie demnächst vom Rest der Steuerzahler mit durchgefüttert werden müssen! Dann kotzen aber auch die Banken, Bosch, Siemens, der Tourismus, die TransrportBranche, die Hotellerie und Gastro, der Einzelhandel und weitere Dienstleistungen, weil 1 Milliarde Veranstaltungsbesucher p.a. kein Geld mehr dafür ausgeben!

      • @Anton D.:

        Es ist einfach komplizert. Für nicht stattfindende Veranstaltungen gebe ich kein Geld aus. Was ich übrigens auch grad gar nicht hab, also passts schon.



        Fazit: wenn das große Hamsterrad weiterlaufen soll, muss man die (uns) Hamster nicht nur füttern, sondern "Spielgeld" brauchen wir auch, fürs Mo-noho-po-ly (Klaus Lage).

      • @Anton D.:

        Ingenieure Wissenschaftler Professoren etc. rechnen Sie der Veranstaltungsbranche zu? Interessent. So habe ich mich noch nicht wahrgenommen. Muss ich mal setzen lassen.

        • @sachmah:

          Toningenieur/in, Informatiker, Professor für beispielsweise mittelalterliche Musik, Operngesang, bildende Kunst usw. ......

  • "Gilt nicht mehr die ungefähre Faustregel aus den 80ern, je größer, desto mieser?"

    Nein, denn die hat z.B. im Musikbereich dazu geführt, das man Zeug von Leuten gehört hat, die eigentlich nicht spielen und/oder singen konnten, aber Underground waren und daher gefühlt viel besser als all der Mainstream.

    Qualität an "Erfolg" zu messen, klappt in der Regel nicht.

  • Läuft da gerade wieder so ein Projekt, wo BILD-Redakteure einen Tag lang die TAZ-Redaktion übernehmen..?



    ... oder spart ihr Euch bei dem ein oder anderen Artikel aus Kostengründen die Recherchearbeit?



    Ich frage für einen TAZ-Genossen...

  • Unglaublich, diese Abwertung einer Branche, die nicht nur Schlagerparaden veranstaltet, sondern auch für Kunst- und Kultur oder politische Veranstaltungen unersetzlich ist.



    Wie wäre es wenn wir die Krise der Printzeitungen auf Es gibt eh zu viele reduzieren?

  • „.. weil guter Journalismus etwas kostet.“



    Dann hat dieser Artikel ja nichts gekostet.



    Eine so unfaßbar schlechte Recherche und Verbreitung von Unwahrheiten ist doch sonst eigentlich nur bei der Bild und der AfD zu finden. Selbst Schülerzeitungen sind da gründlicher.



    Auch die redaktionelle Kontrolle hat komplett versagt. Sehr traurig, da gut recherchierter Journalismus in diesen Zeiten so unglaublich wichtig ist.

  • Oh mann!

    Mehr fällt mir dazu leider nicht ein. Herr Hartmann sie haben anscheinend überhaupt nicht recherchiert, denn soviel Unwissen habe ich selten in so wenigen Sätzen konzentriert gelesen!

    Bitte stellen sie mir den Techniker vor, der einen Tarifvertrag hat. Spoiler: sie werden keinen finden!

    Wissen Sie überhaupt, wie viele Arbeitsplätze an dieser Branche hängen? Nein? Es sind rund 1,7 Millionen.

    Übrigens sind Events nur zu einem Bruchteil Events im Stadtfestbereich, aber das sieht man ja nur wenn man sich mit dem über das man so meckert, beschäftigt.

    Wissen sie überhaupt, welcher Umsatz in Deutschland mit Events gemacht wird? Nein? Dann jetzt mal selbst ran: google Stichwort Rifel Studie!

    Liebe taz, dass ist leider noch viel schlechter als Facebook-Wahrheiten!

    • @Sebastian Rudolph:

      Das stimmt! Du bist besser informiert, als der Autor dieses MeinungsArtikels.

  • Der Artikel ist hoffentlich satirisch gemeint? Ansonsten wäre er schlichtweg falsch und grottenschlecht recherchiert!

  • Man sollte Events kleiner stattfinden lassen mit Hygiene und dafür einfach teurer machen. Es gibt keinen (!) Anspruch für wenig Geld Kultur oder Malle zu genießen. Weniger dürfen kommen, folglich müssen die mehr zahlen. So einfach wäre meine Lösung nach dem Motto Angebot und Nachfrage!

    • @sachmah:

      So wie Sie argumentiert die Pharmabranche bei der Preisgestaltung essentieller Medikamente.

      • @BluesBrothers:

        Gegenfrage: die Branche klagt über Ausfälle. Wir haben die Wahl, superspreader-Events aus Parties zu machen die dann erst recht die deutsche Wirtschaft, mit oder auch ohne lockdown, ruinieren. Variante 2, Mann hängt die Clubs vollständig an den staatlichen Tropf. Variante 3, die weniger zugelassen Besucher zahlen mehr. Etwas Zuschuss vom Staat bei Variante drei. Ist Ihnen und anderen, die Clubs besuchen, der Besuch als Funfaktor etwas wert nur solange es nichts kostet?

        • @sachmah:

          Die VeranstaltungsWirtschaft macht nicht nur Kultur und Clubs! Jährlich besuchen über eine Milliarde Menschen Veranstaltungen in Deutschland. Und die lassen jede Menge Geld in diversen anderen Branchen liegen! Übrigens sind wir damit auf Platz drei, weltweit! (Vor dem Corona-Shutdown gewesen).

    • @sachmah:

      "Es gibt keinen (!) Anspruch für wenig Geld Kultur oder Malle zu genießen" Klar, Kultur nur für die oberen Zehntausend. Der Pöbel soll gefälligst draußen bleiben.

      • @Hans aus Jena:

        Nein das nicht. Aber zur Zeit gehen große Events einfach nicht! Dann geht man oder frau seltener und zahlt mehr. Das wäre doch ein Beitrag die Branche zu retten.

        • @sachmah:

          Die Branche arbeitet daran, mit professionellen Sicherheits- und Gesundheits-Beauftragten und entsprechenden Konzepten. Jedoch scheuen die Amtsträger die Verantwortung und verbieten lieber alles erstmal. Sie tragen schliesslich ja auch nicht die Verantwortung für tausende Insolvenzen und Millionen Arbeitslose, die dadurch demnächst anstehen und vom Rest der Steuerzahler mit durchgefüttert werden müssen!

          • @Anton D.:

            Was ich so bisher gelesen habe, war vor allem Pillepalle wie häufiges Desinfizieren von Oberflächen, aber nichts zu den tatsächlich relevanten Übertragungswegen.



            Statt: "Die Branche arbeitet daran, mit professionellen Sicherheits- und Gesundheits-Beauftragten und entsprechenden Konzepten." Aha ...

  • Hallo Herr Hamann,



    da fehlen mir echt die Worte, so einen schlecht recherchierten Unsinn und das in der TAZ...wow wow wow.



    Ich bitte die Redaktion um die Quellenangabe und Richtigstellung ,finde das eine öffentliche Diffamierung einer ganzen Branche.

  • " Ist nicht, neben brancheninternen Ungerechtigkeiten, siehe oben, eines der Probleme der Branche von jeher ihre Taubheit gegenüber Qualität und Kritik?"

    Achja? Mal ketzerisch gefragt: Wie siehts denn im Journalismus aus? Wird da auch nur veröffentlicht, was gehobenen Qualitätsstandards entspricht? Wäre es nicht für einige Artikelschreiber auch irgendwo besser, "mehr Freizeit und weniger Arbeit" zu haben?

    Müssen wirklich alle Kolumnen, die desöfteren mehr aus Privatmeinungen, denn aus differenzierter Recherchearbeit nähren, wirklich ständig und immer sein?

    Und könnte man nicht auch polemisch und ignorant die Frage aufwerfen "Wer zur Hölle René Hamann?"

    Stichwort: Tellerand

  • Liebe TAZ,



    wie kann man denn nur so einen schlecht recherchierten Artikel veröffentlichen? Ihr verliert nicht nur in meinen Augen an Glaubwürdigkeit und dies nicht nur bei diesem Thema? Für mich stellt sich die Frage wie viele schon erschienene Artikel sind genauso recherchiert worden und wie viele falsche Entscheidungen sind daraufhin entstanden?



    Ihr als sagt immer, dass ihr aufklären wollt und die Wahrheit ans Licht bringen wollt. Dann tut das bitte auch!



    Ich bin ein Techniker und bin wie alle Kollegen die ich kenne nicht festangestellt. Ich bin Soloselbstständig, da ich mich vielseitig aufstellen wollte und mit vielen verschiedenen Menschen arbeiten wollte. Klar klingt das immer gut zu sagen ich verdiene zwischen 250-360€ pro Tag. Da machen wahrscheinlich jetzt viele Leute große Augen. Was aber tatsächlich üblich bleibt, weis man natürlich als Angestellter nicht.



    Zunächst ein Mal die Haftpflichtversicherung. Wir rangieren mit Material, dass mehrere Tausend Euro kostet. Und wenn da was passiert bin ich in der Haftung! Privat. Das ist nicht wie bei einer Anstellung, dass der Arbeitgeber haftet...



    Also Nächstes gibt es da Kosten von privatem Material das man zu Jobs einbringt. Ich bin unterwandere Systemtechniker und Messe Anlagen ein. Die Technik dazu muss ich selber mitbringen. Das System dazu kostet um die 10.000€. Alles private Investitionen...Einmal im Jahr muss dann auch der Messmikrofonsatz getauscht werden, knapp 1000€. Und ich kann davon nichts Privat gebrauchen.



    Dann kommen Kosten für Führerschein für Gabelstapler und ähnliche Maschinen. Medizinische Gutachten,...



    Auch die Krankenkasse muss man komplett selbst zahlen. Da gibts keinen Arbeitgeberanteil.



    Allein die Laufenden kosten liegen bei mir an die 800€ und da ist keine private Wohnung oder Telefonanschluss, essen und trinken, Netflix, etc. drin.



    Meine Firma ist seit März 4.500€ im Minus. Und da ist kein Gehalt für mich eingerechnet. Womit soll ich die Wohnung zahlen?

  • Ist diese Eventbranche verwandt mit der "Eventszene"?

  • Oh ja,



    Die politisch korrekte Nachhaltigkeit in der Veranstaltungsbranche ist jetzt eingetroffen.



    Denn das nachhaltigste Event ist das Event das gar nicht stattfindet.



    Keine Verschwendung von Umweltressourcen wie Energie ( Licht, Ton, ) Müll, und Manpower die nur zum Vergnügen der Privilegierten Besucher was aufbauen um es danach wieder abzureißen (Bühnen, Festivals, Sportstätten).



    Äh... da war doch noch was... Kultur ? Zusammenleben?



    Es wird Zeit in der VA Branche nun an Corona kompatiblen Konzepten zu denken und zu entwickeln denn „die Politik“ wird und kann keine Lösung für die VA Branche vorstellen, sie kann nur eingereichte Konzepte prüfen und gegebenenfalls genehmigen.



    Hier liegt die Aufgabe der Branche und nicht im Gedenken an die „gute alte vor Corona Zeit“.



    Aber auch ich schaue wie die Maus auf die Schlange und hoffe das ein Wunder (Impfstoff, oä.) kommt.



    In diesem Sinne:



    Ich weiß es wird einmal ein Wunder geschehen...



    Oder auch



    Davon geht die Welt nicht unter....

  • Erlaubt ist, was Spaß macht. Und was Sie abschaffen wollen, sollten Sie ganz persönlich nicht mit Ihrem sauer Ersparten sponsern.

  • Puh! An diesem Text ist so viel



    Falsch, da weiß man gar nicht, wo man anfangen soll. Versuchen möchte ich es trotzdem.



    Der Techniker, nach welchem Tarif soll er bezahlt sein, wenn er nicht gerade beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeitet? Fast alle Techniker sind entweder angestellt und untariflich unterbezahlt und momentan in 100% Kurzarbeit oder selbstständige Einzelunternehmer mit 100% Umsatzeinbußen.



    Stadtfeste, Schlagerparaden, Karneval und Mottopartys? Leider hat der Autor keine Ahnung von der Veranstaltungsbranche. Ein Großteil der Veranstalungen kommt aus dem so genannten Industriesektor. Messen, Parteitage, Kongresse, Firmenevents. Dazu kommen Sportevents wie Olympia oder WMs, aber auch Konzerte und Tourneen, Festivals.



    Eine subventionierte und künstlich am Leben erhaltene Branche wie die Kohleindustrie mit einer zu vergleichen, die von allen Institutionen einfach immer nur vergessen wird und durch das Herzblut und die Leidenschaft aller Beteiligten am Leben erhalten wird, zeigt, dass der Autor keinen Schimmer hat, wovon er schreibt.



    Bleibt nur, dem Autor ein Leben ohne Konzerte, Lesungen, Festivals, Opern, Musicals, Tanzveranstaltungen, Vorträgen, Galas, Bällen und Clubs zu wünschen. Viel Spaß auch!

    • @Susanne Buchheim:

      Jawoll! Und in die Kirche, auf die Kirmes, den Ball, die Konferenz, die großen Hochzeiten und Geburtstage sowie Treuerfeiern etc. darf der Autor dann auch nicht mehr besuchen! Zurück ans Lagerfeuer und Geschichten erzählen. Aber Singen und Tanzen ist verboten!

    • @Susanne Buchheim:

      Und auch ein Leben ohne Importprodukte und Demokratie. Oder wie soll das ohne Messen und Mitgliederversammlungen. Funktionieren?

      • 0G
        01349 (Profil gelöscht)
        @FVT:

        Mit dem Herzblut und der Leidenschaft aller Beteiligten durchgeführte Firmenevents halten also die Demokratie am Leben.

        Man lernt doch immer noch dazu.

  • Sehr geehrter Herr Hamann, dieser Artikel ist unterirdisch schlecht recherchiert. Mit Verlaub Sie verunglimpfen eine Branche mit Behauptungen "Techniker werden tariflich bezahlt, Die DJs bekommen wenig bis nichts" Wo auch immer Sie für diesen Artikel recheriert haben, definitiv nicht in der Veranstaltungsbranche..



    Unsere Branche besteht nicht nur aus DJs und Klubs.. und garantiert nicht aus tariflich bezahlten Technikern. Jeder (Insbesondere Journalisten) der solche Halb- und Unwahrheiten über die Branche verbreitet handelt grob Fahrlässig. Falls Sie als Journalist für seriöse Berichterstattung wahrgenommen werden wollen empfehle ich ihnen die Branche gründlich zu recherchieren und Ihren Artikel nochmal schreiben.. Gerne bin ich Ihnen behilflich einen Zugang zu unserer Branche und denBetroffen zu bekommen.

    • @Peter Heilig:

      Sehr gut!

  • Hallo Herr Hamann,



    wie mir scheint ist die taz nun auch zu einer Boulevardzeitschrift geworden, denn von Fakten, ausführlicher Recherche und neutraler Berichterstattung ist in diesem Artikel leider wenig zu finden.



    Es fängt schon mit den ersten Zeilen an:



    "Während der Techniker immer und gut nach Tarif bezahlt ist, gehen Djs oder Autoren in der Regel unterbezahlt, gerne auch mal ganz leer aus. "



    Ich weiß wirklich nicht, woher Sie diese Information haben, aber sie ist schlicht falsch.



    In der Veranstaltungsbranche (ja, wir nennen es Branche, wie sollte man es sonst bezeichnen?) werden die meisten Techniker als Soloselbstständige von Technikfirmen gebucht, die die technische Planung für den Kunden übernehmen. Meistens ist ein kleiner Teil der Crew festangestellt, der Großteil wird allerdings zusätzlich eingekauft.



    Im Normalfall werden wir nach Tagessätzen bezahlt. Diese unterscheiden sich sehr stark, je nach Gewerk, Erfahrung und Verhandlungsgeschick. Vor allem im Osten Deutschlands fallen diese Tagessätze z.T. sehr niedrig aus. Ich weiß von Technikern, die 10 Stunden Tage annehmen und dafür 160€ auf Rechnung (+MwST.) verlangen. Jeder, der sich einmal mit dem Thema Selbstständigkeit beschäftigt hat, weiß, dass das umgerechnet weniger als der gesetzliche Mindestlohn ist. Natürlich sind 160€ nicht der Standard. Normal ist eine Spanne von 250€-350€ à 10 Stunden. Im Durchschnitt hat ein Selbstständiger Veranstaltungstechniker ca. 12-15 Tage Arbeit im Monat, bitte rechnen Sie doch einmal nach, was da übrig bleibt, wenn man Fixkosten von ca. 1300-1500€ ansetzt.



    Ich weiß nicht von welchen Veranstaltungen Sie gesprochen haben, aber ein DJ auf Messen/Konzerten/Galas kostet auch schnell mal das zehnfache.



    Die Branche leidet nicht einfach nur, sie stirbt. Wir waren die ersten, die nicht mehr arbeiten durften und die letzten, die es wieder werden dürfen. Seit April hat JEDER selbstständige Techniker einen Umsatzausfall von 90-100%.



    Ich erwarte eine Stellungnahme zu ihren Quellen.

    • @René Müllner:

      Stimmt!

  • Ist das jetzt Satire gewesen ?



    "....Techniker immer gut und nach Tarif bezahlt ist, gehen DJs oder Autoren immer unterbezahlt, gerne auch mal ganz leer aus."



    Da ich beide Seiten ( Techniker und DJ ) kenne , gibt mir die Erfahrung durchaus das Recht zu berichten das dieser Satz Humbug ist. Es gibt häufiger völlig überbezahlte DJ´s und vortragende Autoren denn regulär bzw. gut bezahlte Techniker. Letztere sorgen übrigens dafür das Erstere überhaupt eine Möglichkeit haben zu Augen, Gehör und Körper zu kommen. Unplugged DJ´s sind eine rare Spezies.



    Am Ende sind das alles Tätigkeiten die eine gewisse Leidenschaft für die jeweiligen Metier´s vorraussetzen und entsprechend ist das mit der Bezahlung auch immer etwas zwiespältig. Die Betreffenden nehmen was Sie kriegen können und manchmal ist es eben wenig.



    Die Fragen sind doch einfach für wieviel bist du bereit dich zu verkaufen und was sind deine Kunden bereit zu bezahlen?



    " ....Je größer desto mieser.... " ??



    Wie mans nimmt, Größe macht Dinge möglich die im kleinen nur mit erheblichen Subventionen (klassische Konzerte, Jazz und Co. , öffentlicher Kulturbetrieb allg.) funktionieren .



    Ist gab und gibt genügend beschissene Veranstaltungen die eher klein sind genauso wie es das im größeren Rahmen gibt.



    Persönlich mag ich es eher kleiner, übersichtlicher und spontaner