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CSU zur FlüchtlingspolitikDas Gegenteil von „Multikulti“

Nein zu Burka und Doppelpass, Ja zu Obergrenze und scharfen Grenzkontrollen: Die CSU fordert eine härtere Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik.

Wie sieht die Leitkultur in Bayern aus? Jedenfalls soll sie vielleicht bald in der bayerischen Verfassung verankert sein Foto: dpa

München dpa | Die CSU verlangt in deutlichen Worten eine teils drastische Verschärfung der Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik. In einer Beschlussvorlage für die Parteivorstandsklausur an diesem Freitag und Samstag ist ein ganzer Katalog teils neuer, teils schon bekannter Forderungen enthalten: nach einer gesetzlich festgelegten Obergrenze von 200.000 Flüchtlingen pro Jahr, nach Transitzonen an der Grenze und der konsequenten Zurückweisung von Ausländern ohne Bleiberecht, nach einer Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft, einem Burka-Verbot und nach einem „Einwanderungsbegrenzungsgesetz“.

„In Zukunft muss gelten: Vorrang für Zuwanderer aus unserem christlich-abendländischen Kulturkreis“, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Ein solches Gesetz ist eine klare Absage an die illegale Migration. Ein Staat muss selber entscheiden, wen er aufnimmt – nicht die Migranten entscheiden das.“

„Deutschland muss Deutschland bleiben“, fordert die CSU in dem Papier und betont: „Wir sind dagegen, dass sich unser weltoffenes Land durch Zuwanderung oder Flüchtlingsströme verändert. Nicht wir haben uns nach den Zuwanderern zu richten, sondern umgekehrt.“ Die Partei bekräftigt deshalb ihren Willen zu einer Verankerung der „Leitkultur“ („das Gegenteil von Multikulti“) in der bayerischen Verfassung.

Zustände wie im vergangenen Jahr dürften sich nicht wiederholen, betont die CSU – und fordert: „Die Feststellung eines Bleiberechts muss künftig an der Grenze in Transitzonen erfolgen. Wer kein Bleiberecht hat, wird direkt aus der Transitzone zurückgewiesen.“

„Wirkungsvolle Fluchtursachenbekämpfung“

Das Tragen von Burka und Nikab will die CSU „in der Öffentlichkeit, wo immer dies rechtlich möglich ist, verbieten“. Die Burka sei „eine Uniform des Islamismus“. „Wer auf Burka und Nikab nicht verzichten möchte, sollte sich ein anderes Land aussuchen“, heißt es in der Vorlage, aus der auch der Spiegel zitierte und die auf der Klausur in der Oberpfalz beschlossen werden soll. Zudem fordert die CSU: „Keine Multikulti-Sonderformate in der öffentlichen Daseinsvorsorge, wie gesonderte Badezeiten für Muslime.“ Und weiter: „Das Kopftuch wird weder im öffentlichen Dienst noch in der Justiz akzeptiert.“

Grundsätzlich stellt die CSU diese Eckpfeiler auf: „Humanität für wirklich Schutzbedürftige, Ordnung und klare Regeln bei der Integration und dem Zusammenleben, Begrenzung der Zuwanderung für ein Gelingen der Integration.“ Und weiter heißt es: „Die CSU hatte als einzige Partei von Beginn an einen klaren und unverrückbaren Kurs in der Zuwanderungsfrage. Andere wurden von der Realität eingeholt.“

Neben einer „wirkungsvollen Fluchtursachenbekämpfung“ fordert die CSU, Flüchtlinge schnellstmöglich wieder in ihre Heimat zurückzuschicken. „Nach Wegfall des Fluchtgrundes muss konsequent in die jeweiligen Heimatländer zurückgeführt werden“, heißt es in dem Papier. Die Menschen würden dort zum Wiederaufbau gebraucht. „Es wäre unmoralisch, diesen Ländern Arbeitskräfte vorzuenthalten.“

Am Flüchtlingsabkommen zwischen Europäischer Union und Türkei will die CSU festhalten, „da es neben der Schließung der Balkan-Route zur Verringerung des Zustroms nach Europa und Deutschland beigetragen hat“. Eine Visa-Liberalisierung für die Türkei lehnt die CSU aber ab.

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69 Kommentare

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  • 1G
    12294 (Profil gelöscht)

    Es mag der taz-Moderation nicht gefallen, aber ich bleibe bei meiner Beobachtung: ich sehe derzeit in Deutschland kein Multikulti, sondern den Wechsel von einem Monokulti ins andere. Wie daraus Multikulti entstehen soll - und warum das überhaupt so erstrebenswert sein soll - erschließt sich mir nicht, sorry.

  • „Die CSU hatte als einzige Partei von Beginn an einen klaren und unverrückbaren Kurs in der Zuwanderungsfrage. Andere wurden von der Realität eingeholt.“

     

    Ne, Horsti und Markus - ihr hechelt hinter der AfD her.

  • In den Krügen auf dem Foto ist mehr Schaum als Bier!

    • @nzuli sana:

      Das ist wohl die bayerische Leitkultur: Blöd genug sein, um für ein viertels volles Bier so viel zu zahlen, wie in Restdeutschland für 2 volle.

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Des g'hört so.

    • @nzuli sana:

      Passt doch. Mehr Schein als Sein.

  • Vorschlag:

    1. Verbot des Tragens von Dirndel-Kleidern und Lederhosen außerhalb der Weißwurst-Landesgrenze.

    2. Hochdeutsch als Pflichtsprache - lässt sich gegebenenfalls auf BaWü und Sachsen erweitern.

    3. Hohe Zölle für Weihenstephan-Produkte außerhalb Bayerns.

    4. Weißbier darf außerhalb Bayerns nicht mehr ausgeschenkt werden.

    4. Prüfung der Verfassungstreue der Bayerischen Staatsregierung.

    5. Zwangsansiedlung für CSU-Anhänger in zentralen Unterbringungen zwecks späterer Abschiebung über den Weißwurst-Äquator.

    6. Asylgewährung für demokratisch gesinnte Bayern - nach Prüfung.

    • @Philippe Ressing:

      Gutes Regierungsprogramm. Bitte gründen Sie eine Partei.

       

      Evtl. noch zur Ergänzung:

       

      7. Abriss von Kirchtürmen und Verbot des Tragens von Kreuzen in der Öffentlichkeit.

       

      :-)

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        8) Bremen, NRW, Niedersachsen, Berlin und Thüringen verzichten auf den Länderfinanzausgleich.

        Man will doch nicht von Nazis profitieren.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        8. Generelles Exportverbot für bayerische Firmen.

         

        Wenn wir schon andere ach so böse Länder fernhalten wollen, dann bitte konsequent!

         

        Gibts eigentlich einen Bayernableger von "DIE PARTEI", für den wär das doch ein Wahlprogramm ;-)

        • @Nachtvogel:

          Das Exportverbot - gilt das auch für den Länderfinanzausgleich?

           

          Ich meine es werden sich doch irgendwelche Worthülsen mit "gerecht" und "sozial" basteln lassen damit Berlin und Bremen auch in Zukunft von Bayern durchgefüttert werden muss.

          • 7G
            73176 (Profil gelöscht)
            @Thomas_Ba_Wü:

            SOLIDARITÄT heißt das Zauberwort :) !!!

          • 8G
            86548 (Profil gelöscht)
            @Thomas_Ba_Wü:

            Danke für diesen Kommentar. Das Bayern-Bashing nervt. Wir werden von den Preussen ständig als Deppen bezeichnet, aber unser Geld (und das aus BaWü) wollen sie haben.

            • @86548 (Profil gelöscht):

              Wenn man sich Deppen als Anführer wählt, läuft man Gefahr, mit ihnen in einen Topf geworfen zu werden.

               

              Gruß aus BaWü

  • Die CSU-Propaganda ist doch ohne nur belangloses Gekaspere. Würde die CSU ihre Forderungen, die ja im Einzelnen nicht neu sind, im Lichte der AfD-Erfolge nun aber etwas schärfer und gebündelter vorgetragen werden, richtig ernst nehmen, hätte sie längst ihre Minister zurückziehen und aus der Berliner Koalition austreten müssen. Solange sie das nicht tut, trägt sie Mitschuld für Merkels unverantwortliche Politik.

    • @Nikolaj Nikitin:

      In einer Trotzburg kann man nichts verändern.

      FRagen sie mal Trittihn :)

  • "CSU zur Flüchtlingspolitik -

    Das Gegenteil von "Multikulti" "

     

    Aus einer Migrantenfamilie kommend, darf ich mir die Frage erlauben:

     

    Ist "Multikulti" denn schon ein Wert an sich oder nicht auch nur Ideologie ?

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @Nikolaj Nikitin:

      Es ist ein Wert. Aber nicht an sich, sondern weil es die Grundvoraussetzung jeder offenen Gesellschaft ist. Könnense auch im Grundgesetz nachlesen:

       

      "Artikel 2

      (1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt."

      • @889 (Profil gelöscht):

        Dieser Artikel ist sicherlich einer der zentralen im GG. Ich muss meine Frage etwas präzisieren:

         

        Ist "Multikulti" denn ein wichtiger Baustein einer politischen Agenda oder nicht auch nur Ideologie ?

        • 2G
          2097 (Profil gelöscht)
          @Nikolaj Nikitin:

          Multikulti ist kein Problem, solange sich alle an die Menschenrechte halten, d.h. allerdings auch, dass es eine sozial gerechte Politik gibt, Leistungsgerechtigkeit, Besteuerung hoher leistungsloser Einkommen (Erbschaften) erfolgt, Chancengleichheit, Bildungsaufstieg, soziale Absicherung, bezahlbarer Wohnraum, angemessene Renten und Arbeit für alle vorhanden ist, von der auch der Lebensunterhalt ohne aufzustocken bestritten werden kann.

          Wenn gesellschaftliche Gruppen ihre soziale Absicherung gefährdet sehen durch Zuwanderung und Migration, dann scheitert Multikulti. Die AfD ist eine sehr heterogene Gruppe und setzt sich u.a. aus verängstigten Mittelschichtlern und abgehängten Hartz 4 Empfängern zusammen.

          Anstatt dass die Christlich-Soziale Union ein Programm zur Verstärkung der sozialen Absicherung, zur Bekämpfung der Kinderarmut, Verbesserung der Bildungschancen und zur Integration der Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt aufsetzt, wird versucht, die AfD rechts zu überholen.

          • 7G
            73176 (Profil gelöscht)
            @2097 (Profil gelöscht):

            Eingefleischter Linker müsste man sein: Wenn Multikulti scheitert, dann nur, weil die Voraussetzungen nicht gepasst haben!

            Ich frage Sie: Sollte man nicht erst (Ihre aufgelisteten) Grundvoraussetzungen schaffen und dann über eine Multikultigesellschaft nachdenken?

          • @2097 (Profil gelöscht):

            "Besteuerung hoher leistungsloser Einkommen (Erbschaften) erfolgt"

             

            Das Geld dass jemand vererbt ist doch sowieso bereits versteuert worden. Wenn jemand über 30 Jahre etwas ansparte, seine Lohnsteuer bezahlt hat, warum doppelt besteuern, wenn es vererbt wird? Mit welchem Recht eigentlich, außer dem, dass Erbschaften besteuert werden? Konnte ich noch nie nachvollziehen, weshalb man da an den Staat Steuern abführen muss.

      • 1G
        12294 (Profil gelöscht)
        @889 (Profil gelöscht):

        Multikulti mit seinem Herder'schen Kugelmodell von Kulturen ist vor allem eins: rückwärtsgewandt, ghettoisierend, naiv.

         

        Was Sie vielleicht meinen, ist transkulti. Lesetip: alles von Wolfgang Welsch.

  • 8G
    86548 (Profil gelöscht)

    Das ist alles nur Wahlkampfgetöse um die AfD zu verhindern. Nichts davon wird umgesetzt werden. Übrigens: München ist die Stadt mit dem höchsten "Ausländer"Anteil in Deutschland.

    • @86548 (Profil gelöscht):

      1. Ist das quatsch, München hat lediglich einen Anteil von ca 25 - 26% an Menschen mit Migrationshinterhgrund. Deutlich weniger als Hamburg, Berlin und besonders Frankfurt... http://www.fr-online.de/frankfurt/integrationsbericht-jeder-zweite-hat-migrationshintergrund,1472798,30838756.html

      2. Davon mal abgesehen, ist München vermutlich der einzige Ort in scheiß Bayern, der (so wenig ich die toll finde) rot/grün regiert wird.

      • 8G
        86548 (Profil gelöscht)
        @Neinjetztnicht:

        1. Sie haben fast recht. Ich hatte Frankfurt übersehen. Der Migrationshintergrund in München beträgt nach meinen Infos etwa 35%.

        2. München wird nicht rot/grün regiert.

        3. Nürnberg und Erlangen sind rot.

        4. Woher kommt der Hass?

        • @86548 (Profil gelöscht):

          Ohh, Verzeihung... München schwarz/rot... naja. Auch die Zahl scheint zu stimmen.

          Nürnberg und Erlangen... auch ok.

           

          Der "Hass" kommt daher, dass in Bayern eine besonders repressive Landespolitik gefahren wird. Großenteils stinkkonservative Menschen mit Hang zu extremem Patriotismus, Überheblichkeit/Arroganz... sowie einen der miesesten Polzeiapparate in Deutschland. Und ja, das basiert auf eigener Erfahrung... näher geh ich da nicht drauf ein.

          • @Neinjetztnicht:

            "Ohh, Verzeihung... München schwarz/rot... naja"

             

            Von der ersten OB-wahl, im Jahr 1952 an, bis heute (13 Wahlen) regierte in München mit Mehrheit stets die SPD. Es gab nur einen CSU-OB ab 1978 für eine Amtszeit. Am längsten residierte für die SPD Christian Ude (1993-2008) .

             

            vgl. Wiki

          • @Neinjetztnicht:

            Aha, bei Bayern wird's schnell verallgemeinernd. Wo man sich doch sonst so bemüht, möglichst differenzierend zu sein.

  • So langsam scheint die CSU die braunen Farbtöne für sich entdeckt zu haben. Inhaltlich sind sie ja von der AFD nicht mehr zu unterscheiden. Bahnt sich da etwa eine neue Koalition in Bayern an?

    Widerlich!

    • @JensF:

      Koalition ist in Bayern nicht notwendig, da die CSU wohl auch bei der kommenden Wahl die absolute Mehrheit stellt.

       

      Ich persönlich finde die CSU sehr angenehm:

      Auf die AFD-Rassisten im Osten schimpfen und daheim schön die gut bürgerliche CSU wählen.

  • Überall wundert man sich, warum die AfD Zulauf hat. Und dann versucht man, sie rechts zu überholen.

     

    Dabei liegt das Problem in der Politik der "etablierten" Parteien. Solange man sich dort mit so völlig verblödeten Ideen wie Transitzonen beschäftigt, statt sich um die Lösung von Problemen zu kümmern, wird die Erfolgssträhne der AfD nicht abreißen.

     

    Die Kanzlerin solle z.B mal Herrn Seehofer erklären, dass die deutsche Grenze 3757 Kilometer lang ist. Und wenn er das nicht bereift und weiter unsinnigen Mist fordert, sollte sie ihn aus der Regierung werfen. Das wird sie aber nicht tun. Sie wird weitere Wochen mit Diskussionen über solche Hirnlosigkeiten verstreichen lassen, nur um nicht arbeiten zu müssen. Sie wird regieren weiter vortäuschen.

  • Das soll 'christlich' sein? Das C in dem Parteinamen ist irreführende Werbung.

    • 8G
      86548 (Profil gelöscht)
      @JoWall:

      Auch Maria und Josef bekamen kein Asyl und mussten im Stall übernachten.

      • @86548 (Profil gelöscht):

        Früher war es ein Stall, heute ein Saustall. Warum wird Frau Merkel wiedergewählt? Sie haben keine schlechtere.

    • 3G
      33523 (Profil gelöscht)
      @JoWall:

      Haben Sie schonmal die Bibel gelesen? Gegen das Verhalten das einem dort nahe gelegt wird ist das CSU Papier etwas für weichgespülte Christen Hippies.

      • @33523 (Profil gelöscht):

        Die Bibel bietet für jeden etwas. Teilweise geht es auch um Nächstenliebe.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Aber auch da ist der "Nächste" immer sehr wörtlich gemeint, also ein Stammesgenosse mit der gleichen Religion. Für Ausländer (vor allem natürlich Ägypter) und Menschen anderer Glaubensgemeinschaften kannte auch Jesus schon keine Gnade.

           

          In der Hinsicht ist die CSU also absolut christlich. Leider nicht humanitär, und mit geringem Interesse für Rechtsstaatlichkeit, aber in ihrer Religiösität müssen sie sich wenig vorwerfen lassen.

  • Was wollt ihr eigentlich ?

     

    Soll die CSU auch noch nach links rücken?

    Die SPD endgültig überflüssig machen,

    rechts riesiges Vakuum hinterlassen...

     

    Von ANTIFA bis Angela und Horst oder wie?

    • @ackatonne:

      // Soll die CSU auch noch nach links rücken?

       

      Zwangsläufig, rechts von ihr ist ja kaum noch Platz übrig ...

  • "Nein zu Burka und Doppelpass, Ja zu Obergrenze und scharfen Grenzkontrollen: Die CSU fordert eine härtere Flüchtlings- und Zuwanderungspolitik."

     

    Damit wären sofort alle Probleme gelöst und die Union hätte die absolute Mehrheit bei der nächsten Bundestagswahl sicher.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Wie wär's mit einem Scheuerverbot in den Medien?

  • „Nach Wegfall des Fluchtgrundes muss konsequent in die jeweiligen Heimatländer zurückgeführt werden“

     

    De jure ja, praktisch hat man das noch nie gesehen. Die CSU hat ihre alternative Realität.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Ansgar Reb:

      Das ist die selbe Denke wie, "Gastarbeiter" werden schon wieder in ihre Heimatländer zurück gehen, wenn Feierabende ist. Sowas hat uns schon mal 30 Jahre Integration gekostet!

  • "Die Forderung Einwanderung nach Ethnien oder Herkunft zu regeln ist nichts anderes als Rassismus."

     

    Gefordert wird Zuwanderung aus "christlich-abendländischen Kulturkreis". Was damit gemeint ist, ist unklar. Möglicherweise sollen vornehmlich Einwanderer aus Osteuropa kommen, Moslems jedenfalls eher nicht. Sicher eine Art Selektion nach Herkunft und Ethnie.

     

    Andererseits ist unsere Gesellschaft gespalten. Es gibt die Position - "wer der Hilfe bedarf, ist schon deswegen wilkommen". Es gibt aber auch die Position "Es kann nicht jedem geholfen werden, man hat das Recht 'Nein' zu sagen", http://www.taz.de/!5242988/.

     

    Denkverbote und Imperative helfen hier nicht weiter. Man sollte die CSU-Vorschläge offen diskutieren und einen gesellschaftlichen Konsens suchen. Eine Aufnahme von Flüchtlingen ohne Konsens in der Gesellschaft wird dauerhaft nicht funktionieren.

    • 1G
      10236 (Profil gelöscht)
      @A. Müllermilch:

      "Gefordert wird Zuwanderung aus "christlich-abendländischen Kulturkreis". Was damit gemeint ist, ist unklar. Möglicherweise sollen vornehmlich Einwanderer aus Osteuropa kommen..."

       

      Für die Abendländer gehören die Orthodoxen (Russen, Rumänen, Bulgaren, Griechen, Serben) nicht so richtig dazu. Ganz strikte Befürworter orientieren sich da am Karl dem Großen und ziehen die Grenze an der Elbe (geht wohl schwer ;) und der Ostmark.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Wikipedia:"Mit der Begriffserweiterung auf praktisch ganz Europa wird der Begriff des Abendlands in erster Linie geographisch gedacht."

         

        Christen aus der Ukraine könnten passen.

      • @10236 (Profil gelöscht):

        Herr Majchrzyk, da müssen wir beide dann wohl Schlimmstes befürchten.

        • 1G
          10236 (Profil gelöscht)
          @Nikolaj Nikitin:

          Jede Gesellschaft braucht ein paar Exoten, sei es nur, um sich selbst zu definieren. Mit Ihrem Bild (zeitloser Intellektueller des letzten Jh.) und meinem Nachnamen erfüllen wir diese Aufgabe hervorragend.

  • Wenn ich daran denke, daß ich Bayer bin, wird mir schlecht.

     

    Eigentlich müsste ein Aufschrei durch dieses Land gehen. Dieses Pamphlet "völkisch" zu nennen ist noch eine Verharmlosung. Wo ist eigentlich noch der Unterschied zwischen CSU und AFD?

     

    Die Forderung Einwanderung nach Ethnien oder Herkunft zu regeln ist nichts anderes als Rassismus.

    • @Nachtvogel:

      Da die AFD einfach ein Neuaufguss der alten CDU/CSU ist, beantwortet sich hier die Frage. Die CSU wollte nie eine rechtere Partei neben sich dulden, sie bleibt sich also treu. Wobei Vollverschleierung tatsächlich eine Form reaktionär Religion ist. Sowas ist den Bayern ja gänzlich fremd *räusper*.

      • @Bandari:

        Ausser ein paar marginalen Kleinigkeiten ist an der AfD gar nichts der Union vergangener Zeiten ähnlich.

      • @Bandari:

        Man muß die Vollverschleierung auch nicht persönlich gut finden, ist aber noch lange kein Grund sie zu verbieten und zu stigmatisieren.

         

        Es gibt wahrlich auch und gerade in Bayern mehr als genug seltsame gesellschaftlich/religiös motivierte Bräuche, da regt sich auch keiner groß auf.

         

        Und was die "ur-bayerische Tracht" Dirndl betrifft, da hilft ein Blick in die Geschichte. Den heutigen Look haben wir zu einem Großteil einer gewissen "Gertrud Pesendorfer" zu verdanken, die zur Frauenorganisation der NSDAP (NSF) gehörte.

        Nicht, daß ich das jetzt argumentativ verarbeiten wollte, oder etwas unterstellen wollte, aber dieses Beispiel zeigt doch wunderbar, daß man gerade in sollchen Dingen besser nicht auf andere zeigen sollte.

    • @Nachtvogel:

      Nein das nennt man Kulturchauvinismus und das macht praktisch jeder. Selbst unter sogenannten Antirassisten ist der verbreitet wobei hier dann meist die fremde Kultur als überlegen gegenüber der eigenen betrachtet wird.

      • @Mayerlei:

        Kulturchauvinismus ist nichts anderes als der Rassismus des "gebildeten Bürgers"

        • @Nachtvogel:

          Ach relativieren Sie doch nicht alles... Als ob sie im Herzen die wahabitische Kultur genau so schätzen würden wie die laizistische westliche Kultur.

    • @Nachtvogel:

      Lieber Nachtvogel, es ist die einzig richtige Herangehensweise. Es ist doch kein Rassismus wenn man Angst davor hat, seine eigene Kultur zu verlieren oder anders ausgedrückt: Glauben Sie ernsthaft das eine Zuwanderung von 3Mio Flüchtlingen keine nennenswerten Auswirkungen auf unser Zusammenleben hier in Deutschland hat? Was ist falsch daran den eigenen Kulturkreis zu schützen ja zu bevorzugen? Wenn Sie in die Türkei auswandern, glauben Sie ernsthaft man würde Rücksicht auf Ihre Religion, Ihre Ansichten und Ihre Meinung, nehmen? Wahrscheinlich doch eher nicht... auch Sie müssten sich den Gegebenheiten anpassen... nicht umgekehrt.

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @Novize:

        Es ist vor allem ziemlich durchgeknallt, wenn jemand Angst hat "seine eigene Kultur zu verlieren," bloß weil ein paar Prozent seiner Mitmenschen woanders geboren sind.

        • @889 (Profil gelöscht):

          Natürlich kommt es Reibflächen zwischen Kulturen und auch zu Verdrängungen.

           

          Beispielsweise können regional in Stadtvirteln aufgrund von geringen Mieten aus ein paar Prozent bezogen auf die Landesbevölkerung schnell hohe zweistellige Prozentwerte bezogen auf das konkrete Virtel entstehen. Kultur wird immer auch in der Gesellschaft gelebt. Wenn ein Mensch feststellt, dass die Kultur der Gesellschaft um ihn herum sich grundlegend Verändert ist das natürlich ein legitimer Grund das als Verlust zu empfinden.

          • 8G
            889 (Profil gelöscht)
            @Mayerlei:

            Verstehe ich nicht. Die Frage bleibt auch von Ihnen unbeantwortet, inwiefern jemand "seine eigene Kultur verliert," wenn andere sich anders verhalten als er.

            • @889 (Profil gelöscht):

              Man kann sie unter Umständen nicht mehr leben.

              Können Sie denn verstehen, dass es für die eigene Kultur ganz wesentlich ist, dass sie zusammen mit Mitmenschen der gleichen Kultur gelebt wird?

              Oder mal ganz plakativ: "Könnte ein Mensch alleine Schützenfest feiern?"

              • @Mayerlei:

                "Könnte ein Mensch alleine Schützenfest feiern?"

                 

                Das ist natürlich ein schlagendes Argument. Ich bin überzeugt die Wiesn wird heute noch abgesagt, es gibt ja keine Bayern mehr, Bier wird abgeschafft und noch diese Woche wird selbstverständlich vom gerade im Untergrund sich formierenden ersten Kalifen von Bayern die Scharia und die Zwangsburka in WeißBlau für Christen eingeführt. Rette sich wer kann!

                 

                Mein Gott Leute, schmeißt endlich die B*LD-Zeitung weg, oder wo kommt der Mist her?

                 

                In Bayern werden Sie sich in 500 Jahren noch in jedem Bierzeit gemeinsam im bajuvarischen Stammtischkollektiv gepflegt unter den Tisch saufen können, wenn Sie Wert drauf legen, keine Sorge!

                 

                Kultur entsteht auch und gerade durch Austausch mit anderen Kulturen. Deutschland war immer MultiKulti ob es einem passt oder nicht. Bereits das initiale Volk war eine Mischung aus römischen Siedlern (für sich auch schon wieder MultiKulti), Germanen, Kelten, Wenden, Elbslawen und diversen kleinen Gruppen mehr.

                 

                Auch Bayern selbst ist historisch gesehen geradezu ein Konglomerat verschiedenster Einflüsse von Völkern und Kulturen.

                 

                Es gibt genug bayerischen Riten, deren Herkunft ganz und gar unbayerisch ist. Schaffen wir die jetzt ab?

                 

                Kultur klebt man sich nicht ins Album, nein sie lebt, sie braucht den Austausch sogar!

                 

                Was am Ende aus dem Gedanken eine "höherwertige eigene" Kultur vor anderen "fremden" Kulturen schützen zu wollen, weil die ja bedrohlich sei, haben wir hinreichend gesehen, oder?

                • @Nachtvogel:

                  Der wahhabitische Islam ist nicht sonderlich Multi-Kulti-freundlich.

                   

                  Ich zitiere an dieser Stelle mal den Staatsman Lee Kuan Yew: „Wenn Sie mich um meine Beobachtungen bitten, dann denke ich, die anderen gesellschaftlichen Gruppen nehmen die Integration leichter als die Muslime, etwa hinsichtlich Freundschaften, Ehen zwischen den Konfessionen usw. Ich würde heute sagen, wir können alle Religionen und Rassen integrieren, außer den Islam“

                   

                  Meine Antwort bezog sich ja auch nicht auf ganz Bayern sondern für regional begrenzte Gebiete, die aufgrund schlechter Integrationspolitik Parallelgesellschaften beherbergen und die Ängste des Einzelnen als Betroffener.

                  Ansonsten stimme ich Ihnen aber auch nicht zu. 500 Jahre in die Zukunft blicken kann ich nicht. In der Antike wurden durchaus auch Völker und Kulturen ausgelöscht. Deshalb findet man bei den neuen Rechten ja auch oft Bezug zur Antike. Davon sollte man also besser die Finger lassen, wenn heute pro Multi-Kulti argumentieren möchte.

                   

                  Ich sehe heute noch keine Möglichkeit mit Wahhabiten in einer Multikulturellen Gesellschaft zu leben ausser in Form einer Parallelgesellschaft. Mir ist auch kein Land bekannt, wo sich beispielsweise Niqab-Trägerinnen regelmäßig zum Kaffe Trinken mit Christinnen treffen.

                   

                  Ahmadiyya, Aleviten, säkularen Sunniten und Shiiten etc. sind aber wahrscheinlich ohne größere Probleme Integrierbar auch mit Kulturellem austausch in beide Richtungen.

                  • @Mayerlei:

                    Natürlich weiß niemand was in 500 Jahren ist. Aber die Wahrscheinlichkeit, daß Bayern ausgerechnet an ein paar Migranten zugrunde geht, ist - gelinde gesagt - überschauber.

                  • @Mayerlei:

                    Die verschiedenen Strömungen des Islames sind in der Tat ein Thema, allein schon ein Grund warum man nicht pauschal über Islam urteilen kann.

                     

                    (es sei angemerkt, daß vor allem fehlgeleitete Nahostpolitik in manchen Regionen extremere Strömungen gepuscht hat).

                     

                    Selbst bei den Wahhabiten gibt es aber noch noch Abstufungen.

                     

                    Nieman sagt, daß Integration - woe auch immer man das genau definiert - im Schlaf gelingt und sicher gibt es auch Reibungsfelder.

                    Aber da hilft sachliche Diskussion und Politik. Was in der letzten Zeit in unserem Land passiert ist bestenfalls noch als Hasskampagne und nicht als konstruktive Diskussion zu interpretieren.

                     

                    Geht jetzt nicht etwa gegen Sie!

                    • @Nachtvogel:

                      Man muss eben auch eingestehen, dass es Umstände geben kann, unter denen Integration fehlschlägt mit eventuell katastrophalen Folgen...