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CDU-Vorschlag zu DemokratiefördergesetzStaatsgeld nur mit Israel-Bekenntnis

Der Abgeordnete Christoph de Vries fordert neue Regeln bei staatlich geförderten Demokratieprojekten. Sie sollen sich gegen Antisemitismus aussprechen.

Wer staatliche Fördergelder erhält, soll sich laut Christoph de Vries von der CDU zu Israel bekennen Foto: dts Nachrichtenagentur/imago

Forderungen zur Bekämpfung des Antisemitismus sind in den vergangenen Tagen von allen Parteien lauter geworden. Sie beziehen sich beispielsweise auf Äußerungen über einen vermeintlich importierten Antisemitismus. Doch wie die Parteien dabei vorgehen wollen, ist unterschiedlich.

Die Union will unter anderem das Bekenntnis zu Israel zur Einbürgerungsvoraussetzung machen, aber nicht nur. „Jeder Empfänger staatlicher Fördermittel muss nicht nur ein schriftliches Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung ab­geben, sondern auch zum Existenzrecht Israels und zur Ablehnung von Antisemitismus“, fordert der Bundestagsabgeordnete Christoph de Vries (CDU).

Scheindebatten statt Verabschiedung des Gesetzes

Damit meint er vor allem das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – das Programm finanzierte allein im Jahr 2023 über 700 Projekte mit insgesamt 182 Millionen Euro zur Bekämpfung von Extremismus und Rassismus – sowie das Demokratiefördergesetz. Unter anderem Projekte, die sich mit Antisemitismus unter Einwanderern befassen, würden mit diesen Mitteln nicht gefördert, ein Bekenntnis zu Israel nicht erwartet, kritisiert de Vries.

„Es kann nicht sein, dass begünstigte Projektträger des Demokratiefördergesetzes geringere Fördervoraussetzungen erfüllen müssen als die politischen Stiftungen, die Zentrale für politische Bildung und jeder Verein, der in Ländern und Kommunen öffentliche Fördermittel erhält“, sagt de Vries der taz.

„Anstatt immer neue Scheindebatten zu führen, mit denen eine Verabschiedung dieses wichtigen Gesetzes verhindert werden soll, das ja im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, braucht es jetzt endlich die mit dem Demokratiefördergesetz verbundene langfristige Absicherung für die Arbeit der Opferberatungsstellen“, kritisiert ein Sprecher des Verbands der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt: „Die Zeit drängt jetzt wirklich. Das Gesetz sollte eigentlich schon im Sommer verabschiedet sein. Mittlerweile warten wir darauf, dass es in die zweite und dritte Lesung geht. Damit verzögert sich auch der ganze anschließende Verwaltungsakt, nämlich die Erstellung von Richtlinien mit der Gefahr, dass Projekte erneut auf die Finanzierung warten werden.“

In der vergangenen Woche hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) die schnelle Verabschiedung des Demokratiefördergesetzes gefordert. Mit dem Gesetz will der Bund Initiativen zur Stärkung der Demokratie, der politischen Bildung, der Prävention jeglicher Form von Extremismus langfristig finanziell unterstützen.

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8 Kommentare

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  • Die Konservativen haben wirklich nichts anderes als ein "guck mal da" zu bieten...



    Ist natürlich nur meine persönliche Meinung, aber wer einen Maaßen zum Spitzenkandidaten eines Wahlkreises macht sollte lieber sa Goschn halten, wenns um Diskriminierung geht.



    Des Weiteren können wir uns denke ich alle darauf einigen, dass Judenhass abgelehnt werden MUSS, aber wer bestimmt was da bereits drunter fällt? Darf man zb noch die israelische Regierung und die völkerrechtswidrigen Siedlungen kritisieren? Darf man Solidarität mit palästinensischen Zivilisten zeigen? Der Versuch, Antisemitismus zu bekämpfen, darf der Willkür net die Türen öffnen!

  • Solche Lippenbekenntnisse gegen Antisemismus und für Israel kriegt man heutzutage von fast allen rechten Parteien und Politiker:innen, siehe AfD, Orban, Trump, etc.

    Gerade die AfD mit ihren kann so den Antisemitismus in ihrer Partei gut verschleiern und gleichzeitig gegen den vermeintlichen Antisemitismus der Linken und "der Musels" hetzen.

    CDU-Mann Christoph de Vries könnte hier die gleiche Motivation treiben.

    So bekämpft man wohl kaum Antisemitismus sondern höhlt diesen Begriff in seiner Bedeutung weiter aus.

  • Eine neue Schnapsidee der Union, wieder mal ein Formular, dass man unterschreibt (Bürokratie?), damit ist dann das Problem des Antisemitismus gelöst, man ja was unterschrieben. Sowas kann man sich wirklich nur im Elfenbeinturm ausdenken. Wie wäre es mit politischer Bildung? Ach ne, zu teuer, haben ja die Schuldenbremse.

  • Wenn die Bundesregierung dann noch die Geschäfte mit den Verbrecherländern einstellt, dann ist das ein guter Vorschlag.

    Warum genau treiben wir Handel zB mit dem IRAN?

  • Solche Gesetze führen zu autoritären Strukturen und sie werden instrumentalisiert werden zur Dehumanisierung anderer Völker und des globalen Südens als Ganzes. Dadurch wird Antisemitismus nicht vermindert, sondern erhöht, erzwungene Bekenntnisse führen zu Reakanz, also zum Gegenteil dessen, was erwünscht ist. Zudem wird Menschen dadurch letztlich verboten, sich in sozialen Netzwerken zu äußern, da sie Angst haben müssen, dass z.B. eine Aussage, wie "Solidarität mit Gaza" zum Antisemitismus erklärt wird, ein Problem, was wir ja bereits derzeit haben. Auch Mitglieder der jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden und unzählige weitere Juden und Jüdinnen, die sich für Frieden, gegen Kriegsverbrechen und für einen Waffenstillstand engagieren, könnten dann künftig nicht mehr eingebürgert werden. Auch würde der Eindruck vermittelt (der auch bereits Wirklichkeit ist), dass bestimmte Menschengruppen und Ethnien einen geringeren Wert haben. Wir haben beispielsweise Antisemitismus, wir haben aber auch eine eskalierende Islamphobie und einen strukturelle tief verankerten Rassismus gegen Menschen mit nicht weißer Hautfarbe. Deutschland ist nach einer neueren Studie dabei das rassistische Land in der EU. Knapp 70 % befragter Schwarzer in Deutschland haben bereits Rassismus erlebt.

    Es müsste also heißen gegen jede Form von Antisemitismus, Islamphobie, Rassismus etc.

    Dass die anderen Unterdrückten übersehen werden, ist struktureller Rassismus, der durch diese autoritäre Maßnahme gefördert werden würde.

    • @PolitDiscussion:

      Ach du meine Güte! Es hört sich bei Ihnen ganz so an, als sei das traumatisierte Opfer letztlich selbst schuld am anschwellenden Kanon der Verachtung.

  • Ha,ha,das wird lustig bei den Gasgeschäften und den Waffenverkäufen. Weiter geht's mit Maschinen.....



    Ach ist ja kein Staarsgeld.



    Und wie geht man mit Hupsi um?

  • guter Vorschlag