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Buch „Israel ist an allem schuld“Die Dämonisierung Israels

Eigentlich wollten die Autoren ein „Schwarzbuch Antisemitismus“ schreiben. Doch dann kam der Gaza-Krieg und sie überlegten es sich anders.

Ein Polizeibeamter patroulliert vor der Joseph-Carlebach-Schule in Hamburg. Bild: dpa

„Mich hat die Geschichte von Dieter Kunzelmann, der an einem 9. November eine Bombe im jüdischen Gemeindehaus deponiert, sehr verstört“, sagt der Fernsehjournalist Georg M. Hafner. Während er für den Dokumentarfilm „München 1970“ in seinem ehemaligen linken Umfeld recherchierte, erkannte er, wie antisemitisch viele seiner Weggefährten sind – oder schon immer waren. Ein Schlüsselerlebnis.

In dem Buch „Israel ist an allem schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“, das er mit der Journalistin Esther Schapira geschrieben hat, widmet sich ein Kapitel dieser pauschalen Palästinensersolidarität – und ihrer Kehrseite, dem Hass auf Israel.

Die siebziger Jahre sind da grundlegend mit ihren schockierenden Höhepunkten: dem Attentat auf ein jüdisches Altenheim in München 1970, auf die israelische Olympiamannschaft 1972, der versuchten Entführung der El-Al-Maschine 1970. Eigentlich hatten Hafner/Schapira ein „Schwarzbuch Antisemitismus“ schreiben wollen. Im Sommer 2014 aber überlegten sie es sich anders.

Wochenlang demonstrierten in Deutschland Tausende gegen die Bombardierung Gazas durch die israelische Armee, eine Reaktion auf den anhaltenden Raketenbeschuss – und gegen Israel. Alte Stereotype poppten auf – vom „Kindermörder Israel“ bis zu den Rufen „Hamas, Hamas – Juden ins Gas“. Diese notorische Vermischung des Nahostkonflikts mit der Nazi-Vergangenheit ist Thema des Buches, genauso wie das Unvermögen, zwischen Israel und „den“ Juden zu unterscheiden.

Das Buch

Georg M. Hafner, Esther Schapira: „Israel ist an allem schuld. Warum der Judenstaat so gehasst wird“. Eichborn, Köln 2015, 320 S., 19,99 Euro

Israel als Back-up

Die jüdischen Gemeinden waren damals fassungslos. Antisemitismus wollte aber trotz einer steigenden Zahl von Übergriffen kaum jemand sehen, nur „Israelkritik“. „Es reicht schon, gegen Auschwitz zu sein, um nicht als Antisemit zu gelten“, fasst Schapira zusammen. Dazu passt das Urteil zum Brandanschlag auf die Wuppertaler Synagoge – nicht antisemitisch, entschied das Gericht, sondern ein Statement zum Nahostkonflikt. Kein Wunder, dass sich da viele jüdische Deutsche in Deutschland allein fühlen.

In einem persönlichen Vorwort schreibt Schapira über die Gefühlskälte ihrer FreundInnen beim Thema Israel. „Komm nach Israel“, schrieb ihr im Sommer 2014 eine besorgte Bekannte. Sich unter täglichem Raketenbeschuss sicherer fühlen als in Berlin? Eigentlich absurd. Für viele jüdische Deutsche ist es das aber nicht. Denn während der Antisemitismus hier aufblüht, wird Israel immer wichtiger. Der Staat ist ein Back-up. Eine Beruhigung.

Auch in den Gesprächsprotokollen, die zwischen die Sachkapitel geschoben sind, scheint dies durch. Raphael Gross, Leiter des Simon-Dubnow-Instituts Leipzig, die Direktorin des Jüdischen Museums Berlin, Cilly Kugelmann, oder der Psychologe Ahmad Mansour, ein palästinensischer Israeli – sie alle eint die Sorge um einen radikalen Antisemitismus und eine Angst, die meist unverstanden bleibt.

taz.am wochenende

Wie verarbeiten Kinder den Krieg? Dass Freunde gehen, weil sie für die andere Seite sind? Dass Verwandte sterben? Im Osten der Ukraine bringen Schüler ihr Leben auf die Bühne. Eine Reportage in der taz.am wochenende vom 16./17. Mai 2015. Außerdem: Seit über 20 Jahren hört Radiomoderator Jürgen Domian den Menschen der Nacht zu. Er spricht mit Mördern, Nonnen und Frauen aus dem Wald. Bald will er aufhören. Ein Gespräch Und: Wie Millionäre mit dem eigenen Boot Flüchtlinge retten. Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Nicht so differenziert wie die Befindlichkeiten der – auch arabischen – Israelis betrachten die Autoren die Nakba, die sie aus stoischer Distanz in Anführungszeichen setzen. Die faktische Instrumentalisierung der Flucht und teilweisen Vertreibung der Palästinenser aus dem britischen Mandatsgebiet schließlich ist eine Sache, das Trauma, das sie hinterlassen hat, aber eine andere. Dies anzuerkennen sollte so schwer nicht sein.

Dämon Holocaust

Immer wieder kommen Hafner/Schapira auf die 68er-Generation zurück, deren Beschäftigung mit Israel/Palästina sie als Teil der Aufarbeitung der Täter-Geschichte der Eltern sehen. Sie betonen die Entlastungsfunktion, die die pauschale Schuldzuweisung an Israel hat: „Die Dämonisierung Israels hilft, den Dämon des Holocaust zu beseitigen.“

In dieser Welt, in der Arafat als ein Held und das Palituch als ein Zeichen des Antiimperialismus gelten, werden selbst die Angriffe der Hamas zum rechtmäßigen Widerstand der arabischen Völker gegen den „zionistischen Kolonialismus“, zum Schlüssel im großen Kampf gegen den US-Imperialismus. Bis heute wirkt diese Schwarz-Weiß-Malerei nach – Beispiele sind „Marvi Marmera“ oder das sogenannte Toiletten-Gate, die unverhältnismäßige Boykott-Kampagne. Die Liste ist lang.

Dass hier aber der Hass auf Israel eine größere Rolle spielt als die Liebe zu den Palästinensern, zeigte sich wieder zu Beginn des Jahres. Während Assad in Jarmuk Tausende Palästinenser aushungern ließ, ging hier niemand auf die Straße. Weil der Mobilisierungsfaktor Israel fehlte.

Ob die Lektüre dieses Buches einige notorische IsraelkritikerInnen über ihre Ressentiments, über dieses Messen mit zweierlei Maß stolpern lassen wird? Leider ist das Problem mit dem Antisemitismus ja seine Tautologie, die Selffullfilling Prophecy. Er ist immun gegen Argumente.

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62 Kommentare

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  • Viele Juden sehen in einem eigenen Staat eine Gefahr, denn er könnte Antisemiten dazu dienen, sie aus ihren Heimatländern zu vertreiben, es bestehe ja nun ein eigener Staat und sie könnten doch auch dorthin auswandern.

    Die ursprünglichen Pläne der zionistischen Ideologen gingen garnicht davon aus in Palästina einen Staat zu gründen, auch Uganda oder Südamerika war angedacht worden. Natürlich hätten sich auch dort die Bewohner dann gegen die Übernahme ihres Landes gewehrt. Selbst wenn man das für eine gute Lösung hält, dass Minderheiten einen Schutzraum in Form eines eigenen Staates haben sollten, darf das nicht auf dem Rücken anderer geschehen, alle Einheimischen würden sich dagegen wehren.

    Was die Größe des Mini-Staates angeht, so ist der Libanon mit ca 10000 qm im Übrigen ziemlich genau halb so groß wie Israel in den 67iger Grenzen, das Westjordanland ca ein Viertel und der Gazastreifen ist nur ein 57.igstel von dieser Fläche, halb so groß wie Hamburg. Dicht besiedelt ist der Staat Israel im übrigen auch nicht.

    Was die moralische Messlatte angeht: Sollen wir Israel jetzt also mit dem IS, dem Iran und Russland gleichsetzen, oder doch die Messlatte der Demokratie ansetzen?

  • Leider machen die Autoren dasselbe was sie anderen vorwerfen, nämlich manches zusammenrühren was nicht zusammengerührt werden sollte, ohne zu bedenken, dass z.B. im Sommer 2014 auch Viele demonstrierten deren Verwandte und Freunde soeben von Raketen und Bomben durch F16-Kampfjets zerfetzt worden waren. Stets wird Verständnis für das übermächtige Israel gefordert und dessen maßlose Aktionen, aber andersherum hagelt es auch unter solch extremen Zuständen wie dem Gazakrieg Vorwürfe über die angebliche Dämonisierung Israels, als ob alles im luftleeren Raum stattfinden würde.

  • alte stereotypen poppten auf. und poppten wieder unter.

    und es wurde ausdrücklich gebeten, auf das zeigen nationalstaatlicher zeichen zu verzichten.

     

    das waren allerdings die demos, zu denen sich frau Vogel/Schapira nicht einfand. und herr Hafner auch nicht. war ihnen wohl zu links. un-deutsch. zu viele ausländer versammelt. pass-deutsche und menschen mit vibrationshintergrund. displaced persons, ortlos gemachte menschen.

     

    mich macht traurig, dass Cilly sich von einer Vogel vereinnahmen läßt. links-sein stellten wir uns mal anders vor. ortlos, wie wir waren+aind

  • seltsam, das hier direkte angriffe wie "mallaka" durchgehen, würde ich einem User "leck mich.." hinterherschreiben wäre es sicher zensiert.

     

    Darf man hier nun statt zu diskutieren nicht genehmen meinungsäusserern hinterherpöbeln, gehts auch bereit mit plattdeutsch?

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    das der antisemitismus nachwievor tief sitzt beweisen unter anderem die kommentare hier.

     

    es mangelt eben schon am einfachsten verständnis, was der staat israel ist und warum er enstand.

    das israel von allen seiten immer wieder angriffen ausgesetzt ist und sich dementsprechend verteidigen muss,sehen diese leute nicht.

     

    übrigens:ich bin nicht immer einverstanden wie der staat israel militärisch vorgeht,auch politisch ist dort nicht alles toll oder kritiklos hinzunehmen.

     

    es ist nur interessant zu beobachten welche gewichtung die leute den handlungen israels geben und wie alle zu menschenrechtsexperten werden und demonstrieren gehen.

     

    für die kurden in syrien die von der IS abgeschlachtet werden demonstriert dagegen kaum jemand.

    nichtmal gegen die deutsche griechenland-politik gehen die leute hier auf die strasse.aber bei israel versammelt sich der geeinte mob-das hat natürlich alles rein gar nichts mit antisemitismus zu tun.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Jeder kennt doch inzwischen die Phrasen vom "Schutzraum" usw.; die Bedeutung von Verfolgung und Holocaust für die Entstehung Israels sind bekannt und indiskutabel.

       

      Es stellt sich doch aber die Frage: Wieso müsste dieser Schutzraum unbedingt auf einem Gebiet errichtet werden, auf dem inzwischen ein anderes Volk seit Jahrhunderten zuhause ist? Wie kann ein Nationalstaat auf multiethnischem Territorium gegründet werden? Oder besser, wie könnte das gerecht und ohne Unterdrückung ablaufen? Das ist doch letztlich der Punkt, um den es geht.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Gemeiner Hai:

        ja,das ist der punkt um den es seit fast siebzig jahren geht, weil die leute immer noch nicht akzeptieren können das dieser staat nun einfach da ist und auch hoffentlich bleibt.

         

        aber bitte:seit fast siebzig jahren kamen auch keine besseren vorschläge wo dieser schutzraum für juden hätte entstehen können.,vielleicht hast du ja einen?

        hätte dieser schutzraum in deutschland entstehen sollen?hätte man vielleicht mecklenburg vorpommern als schutzraum benutzen sollen und dort die ganzen deutschen nazis zwangsumsiedeln sollen?übrigens:Mäc pomm ist sogar noch ein bischen größer von der fläche als der staat israel,nur damit mal klar ist von was für einem mini-staat wir hier reden.

        ein dicht besiedelter mini-staat der von allen seiten bedroht wird und bei dem man ständig die moralische messlatte bis sonstwohin hängt,aber gleichzeitig zu keinerlei empörung fähig ist, wenn es die IS,den iran,saudi-arabien,russland,china oder brasilien geht.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Die ursprünglichen Pläne der zionistischen Ideologen gingen garnicht davon aus in Palästina einen Staat zu gründen, auch Uganda oder Südamerika war angedacht worden. Natürlich hätten sich auch dort die Bewohner dann gegen die Übernahme ihres Landes gewehrt.

          Selbst wenn man das für eine gute Lösung hält, dass Minderheiten einen Schutzraum in Form eines eigenen Staates haben sollten, darf das nicht auf dem Rücken anderer geschehen, alle Einheimischen würden sich dagegen wehren.

          Was die Größe des Mini-Staates angeht, so ist der Libanon mit ca 10000 qm im Übrigen ziemlich genau halb so groß wie Israel in den 67iger Grenzen, das Westjordanland ca ein Viertel und der Gazastreifen ist nur ein 57.igstel von dieser Fläche, halb so groß wie Hamburg. Dicht besiedelt ist der Staat Israel im übrigen auch nicht.

          Was die moralische Messlatte angeht: Sollen wir Israel jetzt also mit dem IS, dem Iran und Russland gleichsetzen, oder doch die Messlatte der Demokratie ansetzen?

        • @6474 (Profil gelöscht):

          "hätte dieser schutzraum in deutschland entstehen sollen?hätte man vielleicht mecklenburg vorpommern als schutzraum benutzen sollen..."

           

          Um Gotteswillen Meckpomm! Da hätten doch in den 70ern und 80ern die Amis nicht mehr gewusst, wohin sie im Falle eines Falles ihre Pershings hinlenken sollen. Womit wir auch beim Thema Existenzrecht Deutschlands wären, weil das weiter unten schon angesprochen wurde. 1983 (Able Archer) war man nicht mehr weit davon entfernt, auf diese Frage eine nukleare Antwort zu geben.

           

          "...und dort die ganzen deutschen nazis zwangsumsiedeln sollen?"

           

          Sie meinen zu den anderen Nazis im Rest der Republik? Die wärn auch ohne Zwang gegangen. Bestimmt.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Wo dieser Judenstaat sonst hätte entstehen können? Es wurde der sogenannte Uganda-Plan auch nach 1945 wieder diskutiert. Man hätte den Juden das Saarland überlassen können. Die Juden hätten von den USA (die ja ohnehin Hauptsponsor des Staates Israel ist) ein bisschen Territorium für ihren Staat bekommen können - dort wären sie mit Sicherheit auch sicherer gewesen als im Nahen Osten. Es hätte viele andere Möglichkeiten gegeben, als den Palästinensern einfach ihr Land zu nehmen. Oder, meine liebste Alternative: Jüdische Präsenz und jüdisches Leben in Palästina, aber eben in demokratischer statt in ethnokratischer Version.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      wie lange dauert die völkerrechtswidrige besatzung palästinas jetzt schon an?

      welche messlatte legt israel immer wieer gern für sich selbst an?

      da haben sie ihre antwort, warum man hier mittlerweile eher in kauf nimmt, sich solchen abstrusen vorwürfen wie den ihren auszusetzen.

      • @Tim:

        Wie lange besteht die Türkei? Und Überraschung: die Türken eroberten in einem völkerrechtswidrigem Angriffskrieg die Länder, die sie heute ihr Eigen nennen und völkerrechtswidrig besetzen. Inklusive etlichen Völkermorden, dem letzten großen erst vor knapp 100 Jahren, die kleinen an den Kurden brauchen wir gar nicht zu erwähnen.

         

        Ob Ihr innerer Zwang, gegen die Ungerechtigkeit vorzugehen, sich da auch Bahn bricht?

        • @Thomas Fuller:

          Sagen Sie, bei allem Respekt - aber wenn Sie anderen vorwerfen, einen Narren an Israel gefressen zu haben und sich nur auf Israel zu fokussieren, dann ist Ihr Israel wohl eindeutig die Türkei?

          • @Gemeiner Hai:

            Nein, mir ist die Türkei ziemlich schnuppe, ich käme nicht auf die Idee, das Existenzrecht der Türkei anzuzweifeln.

            Aber wer A sagt, muss auch B sagen - oder sich eingestehen, dass A Schwachsinn ist.

            • @Thomas Fuller:

              Dafür, dass die Türkei Ihnen "ziemlich schnuppe" sein soll, fokussieren Sie sich aber ganz schön auf dieses Land ... Nebenbei bemerkt, darf dieses "B-Sagen" auch darin bestehen, als Vergleich die Kolonialisierung der USA und den Landraub an den Indianern heranzuziehen? Oder ist das dann antisemitisch? Oder antiamerikanisch? Oder beides?

              • @Gemeiner Hai:

                Ich fokussiere mich auf die Türkei, weil ich Sie auf die Probe stelle. Nennen Sie Gleiches gleich? Oder machen Sie Unterschiede, je nachdem, ob es sich um Juden handelt oder nicht? Ich denke, das Ergebnis haben wir gesehen.

                 

                Natürlich kann, und muss, man jede Landnahme entsprechend nennen, wenn man damit einmal anfängt. Wenn man das immer nur auf Einzelfälle beschränkt, offenbart man, dass man eine versteckte Agenda hat und es einem nicht um die Sache geht.

                • @Thomas Fuller:

                  Aber warum nehmen Sie dann immer nur die Türkei als Beispiel? Sie könnten doch genauso gut von den USA sprechen. Oder von Australien. Oder eben von Israel. Oder haben Sie am Ende eine versteckte antitürkische Agenda? Sie sehen, man kann den Spieß auch umdrehen ...

      • @Tim:

        Wie lange dauert die völkerrechtswidrige Besatzung des Tibet jetzt an? Wie lange die der West-Sahara? Wie lange die von Nord-Zypern?

         

        Und wie viele Demos gibt es dagegen?

         

        Ein anderes Unikum ist, dass die Kritik am Handeln Israels automatisch mit dem Infragestellen seines Existenzrechts daher kommt.

         

        Das gibts bei keinem anderen Land. Nicht einmal der Holocaust und die Besatzung halb Europas durch die Nazis führten dazu, Deutschland sein Existenzrecht abzusprechen.

        • @Biene Maya:

          Tibet ist historisch ein Teil Chinas und war nie (außer vielleicht irgendwann in den Ursprüngen) ein eigener Staat, da ist nichts mit völkerrechtswidriger Besatzung. Da könnte man ebenso von der "völkerrechtswidrigen Besatzung Schleswig-Holsteins durch Deutschland" sprechen ...

    • @6474 (Profil gelöscht):

      "für die kurden in syrien die von der IS abgeschlachtet werden demonstriert dagegen kaum jemand."

       

      Eine größere Schmähung könnte man Israel doch kaum entgegenbringen, als dass man dieses Land mit denselben Maßstäben beurteilen würde, wie den IS.

       

      Im Artikel wird von Frau Vogel ein ähnlicher Versuch wie der Ihre unternommen, indem sie schreibt: "Während Assad in Jarmuk Tausende Palästinenser aushungern ließ, ging hier niemand auf die Straße. Weil der Mobilisierungsfaktor Israel fehlte."

       

      Ja liebe Frau Vogel, wenn ich gegen all die Assads dieser Welt auf die Straße gehen würde, könnte ich gleich draußen bleiben und meine Wohnung weitervermieten. Ein Grund, auf die Straße zu gehen, könnte doch alleine schon darin zu sehen sein, dass Israel es nicht nur besser kann als Assad, sondern es auch besser muss.

  • Die Welt ist wie sie ist, eine Balfour-Deklaration, 6-Tage-Krieg, etc. kann heute nicht mehr ungeschehen gemacht werden. Israel ist heute umgeben von Verrückten (Hamas Hisbollah Iran usw.) und hat ein demenstsprechendes Sicherheitsbedürfnis. Das zu befriedigen traut man laut Ausgang der letzten Wahlen eher rechtsgerichteten Kräften und Netanjahu zu.

  • Ich fühle mich frank und frei, die Politik einer Regierung eines anderen Staates zu kritisieren - aber wen kümmert das schon?!

     

    "Israel-Hass" - das ist kein Begriff, den ich mit Deutschland verbinde.

  • Wieso der Judenstaat so verhasst ist? Da kann ich nur für mich sprechen: Weil Israel sich eben explizit als jüdischer Staat versteht, und das auf multiethnisch besiedeltem Territorium. Es dürfte klar sein, dass das nur durch Vertreibung, Besatzung, Besiedlung und die Herrschaft eines Volkes über die anderen zu haben ist. Vor der Staatsgründung wurde ja sehr wohl diskutiert, ob Israel ein demokratischer Staat seiner Bürger oder ein ethnokratischer Staat der Juden sein soll - und das erste wurde explizit verworfen ...

    • @Gemeiner Hai:

      Nun, im Kernland haben alle Bürger dieselben demokratischen Rechte. Die besetzten Gebiete kamen erst nach der Drohung eines Vernichtungskrieges zu Israel und bis heute verweigert sich das militaristische Establishment in Gaza und der Westbank jeder realistischen Friedenslösung feindlich gegenübersteht.

      • @Aaron Kunz:

        Dieselben demokratischen Rechte? Israel versteht sich aus ausdrücklich jüdischer Staat und hat eine jüdische Bevölkerungsmehrheit. Damit Israel ein "jüdischer Staat" bleibe, muss die quantitative wie qualitative Mehrheit der Juden gewährleistet sein; unter diesen Umständen aber kann von Gleichberechtigung der ja immerhin dort auch angestammten arabischen Bevölkerung keine Rede sein. Die jüdische Vorherrschaft lässt sich nur durch apartheid-artige Maßnahmen (man beachte, ich spreche nicht von Apartheid, sondern von einer gewissen Ähnlichkeit) aufrechterhalten.

        • @Gemeiner Hai:

          Nein, es gab durchaus ernst gemeinte Friedensangebote, nur das Israel nie die notwendigen Sicherheitsgarantien erheilt. Im Kernland hat Israel dagegen eine solide demografische Mehrheit und kann daher problemlos eine jüdische Demokratie sein.

          • @Aaron Kunz:

            Aber genau das ist ja der Punkt - eine jüdische Demokratie. Eine wirkliche Demokratie dürfte nicht ethnisch oder religiös definiert sein, sondern müsste für alle Bürger gelten.

    • @Gemeiner Hai:

      Komisch, die Türkei, den Iran etc pp hassen Sie nicht? Die verstehen sich ja auch explizit als islamische Staaten, trotz multiethnisch besiedeltem Territorium.

      • @Thomas Fuller:

        Zunächst einmal: Wer hat das gesagt? Ich glaube, wir hatten noch nie die Ehre, über den Iran oder die Türkei zu sprechen. Davon abgesehen kann ich beide Regime nicht ausstehen. Schließlich aber drittens: Wenn Sie Israel und die Türkei (oder den Iran) schon vergleichen wollen, wäre es wesentlich treffender gewesen, das an der Lage der Kurden festzumachen ...

        • @Gemeiner Hai:

          Komisch, ich las unter Artikeln zur Türkei oder dem Iran noch nie einen Beitrag von Ihnen, in dem Sie darüber sinnieren, warum beide Länder "verhasst" seien. Schon merkwürdig. Und in diesen Fällen unterscheiden Sie auch noch zwischen Land und "Regime", bei Israel ist alles eins. Ja, ich sehe, Sie braten da keine Extrawurst.

          • @Thomas Fuller:

            Ein Grund dafür dürfte sein, dass ich zuletzt ohnehin nicht mehr so viel kommentierte und auf diesen Artikel nur durch Recherche zum Thema - und das wird Sie jetzt wohl wenig überraschen - Israel gestoßen bin. Ein weiterer Grund könnte jedoch auch darin liegen, dass in diesen beiden Staaten ethnischer Nationalismus nicht Staatsdoktrin ist ...

            • @Gemeiner Hai:

              Mir scheint, der größte Grund ist ihre Unwissenheit, wenn Sie erklären, in der Türkei wäre ethnischer Nationalismus nicht Staatsdoktrin. Dagegen wirkt ja selbst die israelische Rechte liberal.

              • @Thomas Fuller:

                "Die offizielle Deutung des Satzes ("ne mutlu Türküm diyene") bezieht sich ausschließlich auf die Staatsbürgerschaft. Glücklich ist, wer sich Türke nennt, und nicht, wer Türke ist. Dies sollte auch Bürger mit anderer Herkunft umfassen." (Quelle: Wikipedia) - Wahrlich, ein Paradebeispiel für ethnischen Nationalismus ... Ich frage mich allerdings schon, woher die Quelle für Ihre geradezu verbissene Zionismus-Apologie liegt.

  • am 15.4.2015 gingen menschen gegen das sterben in Yarmuk auf die straße. am hermannplatz.

    wo waren Sie, frau Vogel?

    wo ich war, weiß ich. ich war vorm rathaus neukölln, meine freundin Hannah hat es in

    https://mandolinaforpresident.wordpress.com/2015/05/01/ein-schiff-erreicht-neukolln/

    dokumentiert.

    aber vielleicht meinen Sie ja, dass die, welche am hermannplatz auf die strasse gingen, keine linken seien. sondern nur palästinenserinnen und anderes kroppzeug.

    • @christine rölke-sommer:

      Nicht jeder, der Terrororganisationen ablehnt, ist ein Rassist. Des Weiteren ist die Stile schon auffällig, ebenso wie bei den ägyptischen Militäreinsätzen gegen Gaza.

      • @Aaron Kunz:

        malakka

        ich sage nur malakka

  • Mir scheint der Israel-Hass in der britischen, französischen und amerikanischen Linken eher noch stärker als in der deutschen. BDS ist in britischen und amerikanischen Universitäten Teil der normalen College-Kultur. Darum hilft es nicht über die Nazi-Großeltern zu schimpfen. Dieser neue Anti-Zionismus ist der Internationalismus der dummen Kerls, wie Bebel heute vielleicht sagen würde.

    • @Mark2013:

      So könnte Bebel das heute formulieren. Was ist die selbsterklärte Feindschaft gegenüber vielleicht 10 Millionen Juden, wenn man dafür 1,5 Milliarden neue Freunde gewinnt? Der Antisemitismus der Linken ist auch und vor allem eine gewaltige Ranschmeisse.

    • @Mark2013:

      Besonders entsetzlich waren einige antisemitische und gegen amerikanische Juden. Ebenso ist der Schweizer BDS-Ableger zu erwähnen, der die Hamas trotz ihrer Vernichtungsdrohung gegen alle Juden weltweit glorifiziert und selbst Defensivanlagen wie iron dome und Bunker als abgrundtief böse hinstellt, mit Augenmerk auf den ZIVILschutz.

  • Wie muß man das jetzt formulieren, um nicht zensiert zu werden? Vielleicht so: Es gibt Juden, die nicht israelische Staatsbürger sind.

  • Der Holocaust war schrecklich und ist durch nichts zu entschuldigen. Antsemitismus basiert zum Großteil auf dumpfen rechten Ideen. Beides darf aber nicht ständig als Entschuldigung für israelische Menschenrechts- und Völkerrechtsbrüche entschuldigend heran gezogen werden. Die Gründung Israels schien ein Segen zu sein. Was daraus wurde ist für eine Teil der dort schon immer ansässigen Menchen ein Horror ohne ende geworden. In den besetzten Gebieten wurden und werden Menschen enteignet, vertrieben von Mauern umgeben, gegen die die Berliner Mauer lächerlich wirkte. Jerusalem wird auf schleichendem Wege von einem jüdischen Siedlungsring eingekesselt. Die Einkesselung von libanesischen Flüchtlingslagern der Palestinenser und das folgende Gemetzel war eine von Sharons Großtaten und eine Schande für Israel. Nicht der europäische Antisemitismus ist Schuld am Israelhass.

    Politiker wie Netanjahu gefährden Israels Zukunft mehr als alles andere.

    Als Jude und Nachkomme von Nazi-Opfern kann ich glücklicherweise so etwas schreiben, ohne als Antsemit niedergebügelt zu werden.

    • @Ariel Rozenbaum:

      Danke für den Kommentar, welchen ich so unterschreiben würde. Wer Israel liebt, der prangert die eklatanten Menschenrechtsverletzungen an. Das hat rein gar nichts mit Antisemitismus zu tun.

       

      "Jedes Unrecht, birgt den Keim des Aufruhrs in sich" - Leute einmauern und sie ihrer Rechte und Lebensgrundlage berauben, Apartheid und Gängelung werden sich nicht durchsetzen lassen. Das wird die israelische Zivilgesellschaft irgendwann akzeptieren müssen.

    • @Ariel Rozenbaum:

      Nun, bisher hat Abbas keinen tragfähigen Friedensvertrag vorgelegt. Was sollte man also sonst tun?

    • @Ariel Rozenbaum:

      "Politiker wie Netanjahu gefährden Israels Zukunft mehr als alles andere."

       

      Die Regierung Netanjahu hat sich selbst über die Jahre in die missliche Lage gebracht, hunderttausenden Anarchisten im Westjordanland hinterherlaufen zu müssen. Damit es nicht so auffällt, dass ihr die Staatsgewalt nach außen entglitten ist, "unterstützt" sie dann sogar gelegentlich diese Siedler. Um das wiederum rechtfertigen zu können, wurde letztes Jahr ein Kriegsschauplatz im Gaza inszeniert. Ich stelle das so hin, ohne in diesem Zusammenhang die Raketenangriffe aus dem Gaza schönreden oder unterschlagen zu wollen.

       

      Was ich daraus schließe: eine Zweistaatenlösung gerät immer weiter außer Sichtweite. Eigentlich ist sie nicht mehr machbar.

       

      Es war verblüffend, kurz vor dem Wahlkampf in Israel vor einigen Wochen von Benjamin Netanjahu dazu ein ehrliches Statement zu hören und kurz nach der Wahl den Widerruf. Als Wähler in Deutschland ist man die umgekehrte Reihenfolge bezüglich des Wahrheitsgehalts von Wahlversprechen gewohnt.

       

      Die Probleme, die in Israel seit langem gelöst werden müssten, schwellen immer weiter an. Das sieht leider nicht gut aus. Da hilft auch keine deutsche Staatsräson.

  • "Die Dämonisierung Israels hilft, den Dämon des Holocaust zu beseitigen", das haben Hafner und Schapira vermutlich ganz richtig erkannt. Dass "die faktische Instrumentalisierung der Flucht und teilweisen Vertreibung der Palästinenser [...] eine Sache [ist], das Trauma, das sie hinterlassen hat, aber eine andere", könnte nun die nächste Erkenntnis für die beiden sein. Könnte. Wenn da nicht jene verdammte Eitelkeit und Furcht wären, die offenbar ganz unverzichtbar sind für jeden, der hier und heute Bücher schreiben und verlegen (lassen) will zum Thema Israel.

     

    Es könnte schließlich sein, dass die Dämonisierung einer angeblich komplett antisemitischen Linken Hafner und Schapira dabei hilft, die eigene Vergangenheit zu bändigen. Die Zeit, meine ich, in der die Beiden Teil eines "linken Umfeld" waren, das auf die "68er-Generation" zurückgeht und keineswegs so ausschließlich edel, hilfreich und gut war, wie es gern gewesen wäre in Abgrenzung zur Eltern-Generation - und auch nicht "rein" genug, als dass es hier und heute mitreden dürfte in gewissen Fragen.

     

    Wohl wahr: Die Eltern der 68-er waren mehr oder weniger rechts indoktriniert und haben mehr oder weniger schwere Schuld auf sich geladen. Durch eigenes Handeln, aber auch durch bloßes Nichtstun. Nur: Genau das tun wir Menschen heute immer noch. Jeder Einzelne von uns schafft heute die "Dämonen der Vergangenheit", mit denen er sich morgen oder übermorgen herumzuschlagen hat, und die er lieber heute als morgen los wäre. Hafner und Schapira sind nicht besser und nicht schlechter dran als jeder andere von uns. Daran aber trifft Israel nun wirklich keine (Mit-)Schuld. Die beiden sollten also lieber andere Bücher schreiben.

     

    Vielleicht sind oder waren manche unserer Weggefährten Antisemiten. Daraus zu schließen, dass sie es a) auf ewig welche bleiben werden und b) wir selbst auf alle Zeit bestraft werden für die, die mit uns gehen, ist eigentlich nur zweierlei: dumm und ignorant.

  • Es scheint sich also um eines der vielen Elaborate zu handeln, die auf diesmal 322 Seiten den Nachweis erbringen wollen, dass die kritische Haltung der deutschen Öffentlichkeit gegenüber der langjährigen Besatzungs- und Kolonialisierungspolitik Israels einem dem deutschen Volkskörper tief implementierten Antisemitismus-Gen entspringt. Mag sein, dass für einige unserer Mitbürger die Kritik am jüdischen Staat eine "Entlastungsfunktion" gegenüber dem deutschen Menschheitsverbrechen hat. Der Impetus der Ablehnung der israelischen Kolonialpolitik speist sich bei den meisten Menschen aber eindeutig aus anderen Motiven: Man besteht aus guten Gründen und aus menschenrechtlichen Überzeugungungen darauf, dass kein Volk sich "frei" nennen kann, wenn es ein anders Volk unterdrückt (Rosa Luxemburg). Eigentlich ganz einfach.

     

    Die Rezension des Buches wartet mit zwei Beispielen auf, die auf die antisemitische Grundierung der Israelkritik hinweisen will . Zunächst die Causa Kunzelmann: Dieser Protagonist des radikalen Flügels der 68er Bewegung soll 1970 eine Bombe im jüdischen Gemeindehaus deponiert haben. Mag sein, dass man es diesem ziemlich durchgeknallten Exemplar eines Antizionisten zutrauen könnte, allein: Es gibt auch nicht den Schimmer eines Beweises. Kunzelmann bestreitet jede Beteiligung. Eine haltlose Spekulation. Zum Anderen: "Hamas, Hamas - Juden ins Gas" soll auf den Gazademonstrationen des letzten Jahres in deutschen Städten skandiert worden sein - die Sache hat es bis in die New York Times geschafft und wurde auf Hunderten von Websites im Netz verbreitet (auch in der TAZ). Nur: Niemand konnte bisher erklären, in welcher Stadt und an welchem Tag solche Sprechchöre zu hören gewesen sind - es fehlen jegliche Video- oder Audiobeweise, es fehlen selbst Zeugenaussagen von realen Menschen, die solches gehört haben wollen. Es ist halt ein moderner Mythos: Eine Geschichte, die sich gut weitererzählen lässt, weil sie ein politisches Bedürfnis bedient.

    • @Thea:

      "Israelische Kolonialpolitik"? What are you talking about?

    • @Thea:

      Sehen Sie dafür musste ich 3 Minuten googeln. Die Beweise sind da, wenn man sie sehen will: https://www.youtube.com/watch?v=5wqapYynkEo

       

      Wenn Sie mehr interessiert, einfach die Kommentare lesen.

      • @Aaron Kunz:

        Ich habe nie bestritten, dass auf den antiisraelischen Gaza-Demonstrationen des letzten Jahres antisemitisch konnotierte Parolen zu hören waren - genau das zeigt das o.a. Video. Eine Parole, die wie "Hamas, Hamas-Juden ins Gas" das jüdische Volk mit der Vernichtung bedroht, ist auch auf diesem Video allerdings nicht zu hören - es ist und bleibt eine Erfindung der "israelsolidarischen" Szene.

        • @Thea:

          Haarspaltereien.

          https://www.youtube.com/watch?v=5zoukXdlOvE

           

          Ab 3:00 dürfen Sie genau hinhören. "Tod den Juden" wechselnd mit "Allahu Akbar", dazu stramm den Arm nach oben, mit "Adolf Hitler"-Sprechchor. Da wächst zusammen, was zusammen gehört, die Linksjugend und die muslimischen Immigranten, vereint im Hass auf Juden.

           

          Das entsprechende Video mit dem eindeutigen Rufen wurde inzwischen gelöscht, zuviel Wahrheit tut dann doch weh. Von unterschiedlichster Seite wird es aber noch zitiert, einfach mal nach AixPXzvRyBI suchen.

          Und dann bitte das Verbreiten von Lügen einstellen. Danke.

        • @Thea:

          Na, ich denke, mit "Adolf Hitler! Adolf Hitler!"-Rufen werden die nicht "Israelsolidarischen" sicherlich etwas anderes gemeint haben als eine Vernichtungsdrohung gegen das jüdische Volk. Meine Argumentation bleibt bestehen: Große Teile der sich als links verstehenden Bevölkerung handeln strukturell und auch offen antisemitisch.

  • "...genauso wie das Unvermögen, zwischen Israel und „den“ Juden zu unterscheiden."

     

    Dieses Unvermögen zeigen die jüdischen Israelis selbst zur Genüge, allen voran Netanjahu.

    Der Antisemitismus-Vorwurf dient halt auch dazu, Israel gegen Kritik zu immunisieren. Wer will da noch wahre von scheinbaren Antisemiten unterscheiden?

    • @Lund:

      Kritisieren Sie eigentlich China und Uganda mit der selben Hingabe ?

    • @Lund:

      "Dieses Unvermögen zeigen die jüdischen Israelis selbst zur Genüge, allen voran Netanjahu." Dann ist es natürlich was Anderes.

  • Antisemitismus gibt es natürlich in allen sozialen Gruppen, dass aber mal wieder der alberne Versuch unternommen wird, es so hinzubiegen, als würde es unter "den Linken" oder der angeblichen "68er-Generation" mehr Antisemitismus als im Durchschnitt der Bevölkerung geben (oder gar unter den Juden-Hassern der Rechtsradikalen), ist nicht nur dämlich, sondern schlicht und einfach unseriös.

    • @tazzy:

      Nichts in der Rezension läßt den Schluß zu, "linker" Antisemitismus würde in dem Buch zur Relativierung des Antisemitismus anderer Tendenzen herangezogen. Kritisiert wird lediglich, daß der Nakba nicht genug Raum eingeräumt wird bzw., daß ihr nicht genug (relativierendes?) Gewicht zugestanden wird. Dämlich und unseriös ist lediglich Ihr Versuch vorauseilender Desavouierung. (Möglicherweise, weil sie in diesem Thema eine "Nestbeschmutzung" sehen? Aber das ist eine reine Mutmaßung meinerseits, die ich auch deutlich als solche kennzeichne.)

    • @tazzy:

      Die Quote der Antisemiten ist im Lager der Linken möglicherweise nicht höher als bei der bürgerlichen Mitte. Im Gegensatz zur Mitte allerdings, die der (subjektiven) Schuldabwehr und ihren Affekten hilflos ausgeliefert ist, rationalisiert die Linke ihren Antisemitismus als das Einstehen für das Wahre, Gute und Schöne - das nimmt man ihr übel.