Bombenanschlag in Ägypten: Generalstaatsanwalt getötet
Der IS hatte zu Anschlägen auf die ägyptische Justiz aufgerufen. Nun starb der Generalstaatsanwalt Barakat bei einem Attentat in Kairo.
Die Bombe explodierte am Montag vor einer Militärakademie in Heliopolis, einem Vorort der Hauptstadt Kairo, und traf den Konvoi Barakats, wie Polizeivertreter sagten. Der Jurist und seine Leibwächter seien ins Krankenhaus gebracht worden, Barakat sei „in guter Verfassung“, hatte es zunächst von Seiten eines ranghohen Polizeioffiziers gehießen.
Der ägyptische Ableger der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) hatte zu Anschlägen auf die ägyptische Justiz aufgerufen, nachdem sechs mutmaßliche IS-Kämpfer hingerichtet worden waren.
Im Mai hatten Bewaffnete auf der Sinai-Halbinsel zwei Richter und einen Staatsanwalt erschossen. Barakat hat tausende Islamisten vor Gericht gestellt, seit der islamistische Präsident Mohammed Mursi im Juli 2013 vom Militär gestürzt worden war. Hunderte seiner Anhänger wurden seitdem zum Tode verurteilt.
In den vergangenen Jahren gab es mehrere vergleichbare Anschläge in Ägypten. Im September 2013 hatte der damalige Innenminister Mohammed Ibrahim einen Bombenangriff überlebt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!