Blutbad in Zentralafrika: Blauhelmsoldat läuft Amok
Ein UN-Soldat aus Ruanda schießt auf seine Kameraden in Bangui und wird selbst erschossen. Ruandas Armee spricht von „Terrorismus“.
Minusca-Sprecher Hamadoun Touré bestätigte den tödlichen Vorfall am späten Samstag. Die Gründe seien unklar. „Wir haben sofort eine Untersuchung eingeleitet, um die Umstände und das Motiv der Schießerei herauszufinden“, sagte er. „Es wird nicht einfach sein, da der Täter nicht mehr am Leben ist.“
Nachdem Ruandas Verteidigungsministerium zuerst erklärt hatte, der Täter habe sich selbst erschossen, korrigierte es am späten Samstag und sagte, er sei von seinen Kameraden getötet worden. Ruandas Armeesprecher Joseph Nzamabwita erklärte, die Schießerei sei möglicherweise ein Terroranschlag. „Die Untersuchungen deuten bislang auf Terrorismus als Grund für diesen bedauernswerten Vorfall“, sagte er.
Ruanda hat 850 Soldaten in die UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik (Minusca) entsandt, die insgesamt aus rund 10.800 Soldaten und Polizisten besteht, zumeist aus afrikanischen Ländern, und das Land nach dem Bürgerkrieg der letzten Jahre zu Wahlen noch dieses Jahr führen soll. Die UN-Mission löste 2014 eine afrikanische Eingreiftruppe ab, in der das Kontingent aus Ruanda als eines der effektivsten gegolten hatte. Die 850 ruandischen Soldaten waren unter anderem für den Schutz der zentralafrikanischen Präsidentin Catherine Samba-Panza zuständig.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!