Bewegungstermine in Berlin: Warum Grenzen?
Im Schatten der globalen Krisen geht das Sterben an den Außengrenzen der EU weiter. Eine Ausstellung rückt die Krise zurück ins Bewusstsein.
M ehr als 25.000 Menschen sind seit 2014 im Mittelmeer auf der Flucht nach Europa ertrunken, so die Internationale Organisation für Migration, über 5.000 Menschen alleine 2016, in diesem noch jungen ersten Quartal 2023 liegt die Zahl der Toten bereits im dreistelligen Bereich.
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit von Grenzen ist in Anbetracht der verheerenden Zustände berechtigt. Die Rufe nach deren Abschaffung verstummen nicht.
Die am Dienstag startende Wanderausstellung “Why Borders?“ initiiert durch den Künstler Arash Hampay, macht die Frage zum Titel einer einwöchigen Schau mit Werken von geflüchteten Künstler:innen. Die Medien, durch die die Kunstschaffenden ihre Erfahrungen bearbeiten und sie mit dem Publikum teilen reichen von Zeichnungen und Bildern über Gedichte und Fotografien. Es wird diverse Führungen und Themenabende geben von und mit den Künstler:innen. Das Programm in der Zukunft am Ostkreuz ist größtenteils in englischer Sprache:
▶ Vernissage mit Arash Hampay von Why Borders? und Küfa von Phia e.V. (Dienstag, 21. März, 19 Uhr, Laskerstraße 5)
▶ Ausstellungsführung und Gespräch zu europäischen Grenzen und deutschen Flüchtlingsheimen (Mittwoch, 22. März, 19 Uhr, Laskerstraße 5)
▶ Ausstellungsführung und Kennenlernen mit Refugees for Future (Donnerstag, 23. März, 19 Uhr).
▶ Ausstellungsführung und Lesung von Gedichten von Aryan Ashori, Künstler und Gründer von Why Borders. (Freitag, 24. März, 19 Uhr, Laskerstraße 5).
▶ Filmvorführung und Diskussion mit Blindspots e.V, ein Verein der humanitäre Hilfe an den EU-Außengrenzen organisiert (auf Deutsch). (Sonntag, 26. März, 19 Uhr, Laskerstraße 5).
Der taz plan erscheint auf taz.de/tazplan und immer Mittwochs und Freitags in der Printausgabe der taz.
Abschiebezentrum stoppen
Für Anfang Juni ist ein mehrtägiges „Stop Deportation! Protestcamp“ geplant von den Aktivist:innen der Initiative „Abschiebezentrum BER verhindern“. Hintergrund ist das von der brandenburgischen Regierung beschlossene “Ein- und Ausreisezentrum“ am Flughafen BER in Schönefeld. Im Café Cralle im Wedding findet ein Infovortrag statt zu dem geplanten Zentrum und dem Protestcamp. Der Vortrag ist auf Englisch mit französischer Übersetzung (Mittwoch, 22. März, 20 Uhr, Hochstädterstraße 10A).
Im Regenbogen Kino in Kreuzberg werden die Filme „Libya. No Escape From Hell“ und „ABBAS“ vorgeführt und anschließend diskutiert. Moderiert wird das Ganze von einer Aktivistin von Solidarity with Refugees in Libya. Referent:innen sind zwei Aktivisten, Überlebende der libyschen Gefangenenlager und der Regisseur des Films ABBAS gemeinsam mit seinem Kameramann und Co-Produzenten. Der Eintritt ist frei. Eine Spende von mindestens 5 Euro ist aber erwünscht. Im Anschluss gibt es im RegenbogenCafé Soli-Café und Küfa vom No Border Assembly (Freitag, 24. März, Lausitzer Str. 22, Einlass 17:30 Uhr).
Der Frage „Lässt sich Migration managen?“ widmet sich eine Podiumsdiskussion in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Die weiterführende Fragestellung lautet: „Sieben Jahre EU-Türkei-Deal als Vorbild für Europas Grenzregime?“ Zugegen wird der Vordenker der EU-Türkei-Erklärung Gerald Knaus sein. Außerdem auf dem Podium sind Clara Bünger von der Linken,Valeria Hänsel von medico international und Christian Jakob von der taz als Moderator (Dienstag, 28. März, Jägerstraße 22-23, 19 Uhr).
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
Wahlprogramm der FDP
Alles lässt sich ändern – außer der Schuldenbremse
Migration auf dem Ärmelkanal
Effizienz mit Todesfolge