Betrieb von Solaranlagen wird einfacher: Strom ohne Papierkram
Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder am Balkon anzubringen soll schon bald mit weniger Bürokratie verbunden sein. Das sieht Habecks Solarpaket vor.
Mit der Reform soll es unter anderem für Privatleute erheblich leichter werden, Solaranlagen am Balkon oder auf dem Dach anzubringen. Dazu sollen bürokratische Hürden abgebaut werden, etwa Anmeldeverfahren vereinfacht und vorübergehend auch rückwärtsdrehende Stromzähler zugelassen werden.
Außerdem will Habeck mit Subventionen den Wiederaufbau der Solarindustrie in Deutschland vorantreiben. Die steigende Nachfrage nach Photovoltaik soll zu einem großen Teil aus heimischer Produktion gedeckt werden. Die Förderung der Solarindustrie ist auch eine Reaktion auf den Inflation Reduction Act in den USA. Mit diesem 370 Milliarden Dollar schweren Programm will die US-Regierung den Ausbau erneuerbarer Energien voranbringen und die Stromkosten für private Haushalte und Unternehmen senken.
Bereits im Mai hatte Habeck eine umfassende Fotovoltaik-Strategie vorgelegt. Dabei geht es um Maßnahmen in elf Bereichen, etwa das Ausbilden von Fachkräften, die Beseitigung steuerrechtlicher Hürden oder ein neues Modell für gemeinsame Solaranlagen von Mieter:innen. Ein Teil der Maßnahmen ist nun im Solarpaket I vorgesehen, weitere sollen in einem zweiten Gesetzesvorhaben folgen.
Ausbau der Erneuerbaren
Der Hintergrund: Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien soll bis zum Jahr 2030 auf 80 Prozent steigen, 2023 lag er bei 46 Prozent. In sieben Jahren soll die installierte Leistung der Photovoltaik 215 Gigawatt betragen. Auch die Windkraft wird ausgebaut. Bis 2030 sollen sich die Kapazitäten hier auf 145 Gigawatt verdoppeln.
Laut Bundeswirtschaftsministerium lag die Zahl der Genehmigungen für Windkraftanlagen in Deutschland in den ersten vier Monaten 2023 mehr als 50 Prozent über der im Vorjahreszeitraum, die zugebauten Kapazitäten lagen um mehr als 60 Prozent darüber.
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