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Berliner Polizei über Mini-Wasserwerfer„Einfach ein Spielzeug für Kinder“

Die Hauptstadt-Polizei bietet Wasserwerfer und Durchsuchungszimmer als Kinderattraktionen. Die Aufregung darüber versteht sie nicht.

Wie süß und ungefährlich: Kinderspielzeug der Polizei. Tabelle: http://twitter.com/PolizeiBerlin_E
Interview von Laura Meschede

Was ist klein und grün und begeistert alle Kinder? Richtig: Ein Wasserwerfer. Etwas in der Art dachte sich wohl die Berliner Polizei, als sie am Sonntag bei ihrem „Tag der offenen Tür“ einen solchen als Kinderattraktion ausstellte. Auf einem „Wasserwerfer-Parcour“ sollten die potenziellen „zukünftigen Polizisten“ ihre „Geschicklichkeit beweisen können“.

Austoben durften sich die Kleinen auch in einem Gefangenenbus und einem Durchsuchungszimmer. Ganz spielerisch konnte hier erlernt werden, wie die eigene Bevölkerung so richtig schikaniert werden kann.

Vermutlich hätte sich niemand daran gestört, hätte die Polizei nicht über ihren eigenen Twitterkanal „PolizeiBerlinEinsatz“ herausposaunt: „Der Miniwasserwerfer steht bei gutem Wetter für die Kids bereit.“ Zumindest was die Viralität betrifft gelang den twitternden Polizisten damit ein unerwarteter Erfolg: 548 Nutzer retweeteten die Werbung für die Distanzwaffe in Miniaturformat. Den Vorschlag einiger Twitter-Nutzer, das Reportoire noch weiter auszuweiten, wies Thomas Neuendorf, Pressesprecher der Berliner Polizei, im Gespräch mit der taz allerdings zurück.

taz: Thomas Neuendorf, der Twitter-Nutzer „Pakki“ schlägt vor, ab jetzt auch „Spielschlagstöcke, Wasserdienstwaffen und Plastikhandschellen“ zu verwenden. Was antworten Sie ihm?

Thomas Neuendorf: Diese Dinge gibt es schon. Allerdings im Spielwarenhandel, nicht bei der Polizei Berlin.

Stellen wir uns vor, ein Kind fragt Sie auf dem Fest, wozu so ein Wasserwerfer eigentlich verwendet wird. Was antworten Sie ihm?

Uns hat kein Kind diese Frage gestellt. Ein mögliche kindgerechte Erklärung wäre: Wenn viele gewalttätige Menschen Steine auf Polizisten werfen, dann kann sich die Polizei damit wehren.

Außer Pakka beschwerten sich auf Twitter noch zahlreiche andere Nutzer über den Spielzeugwasserwerfer. Im Nachhinein betrachtet: Hätte man das lieber gelassen?

Ich sehe das immer noch einfach als ein Spielzeug für Kinder. Jetzt wird da ein großes Brimborium drum gemacht, das Spielzeug wird schlicht überbewertet. Offenbar versuchen viele, da etwas reinzuinterpretieren, das wir gar nicht gemeint hatten.

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59 Kommentare

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  • Die Frage ist nicht die des Gewaltmonopols des Staates, sondern wieviel Gewalt dieses, gerade gegenüber unbewaffneten Demonstranten, beinhalten darf. Hier manipuliert die Berliner Polizei sehr perfide die künftige gesellschaftliche Meinung - wer als Kind so einen Miniwerfer bedienen durfte wird als Erwachsener eine positivere Meinung haben - frühkindliche Konditionierung. Diese Diskussion ist in verschiedenen Staaten unterschiedlich weit fortgeschritten, die Militarisierung der Polizei nimmt aber dessen ungeachtet immer weiter zu. Wir sehen bewaffnete Polizei und Wasserwerfer als selbstverständlich an, zumal diese auch bei jeder Demo oder Fussballspiel vor Ort sind - was man hat muss auch eingesetzt werden. In England dagegen tragen die normalen Polizisten (Bobbies) nur Schlagstöcke, Wasserwerfer wurden nun erstmalig in Deutschland bestellt. Bei Panzern und automatischen Waffen aber überkommt uns doch noch ein mulmiges Gefühl, während das in den USA inzwischen zur Normalität wird - bei der Ermordung der beiden Jugendlichen durch die Polizei und den darauf folgenden Unruhen kamen in Körperpanzern vermummte, gesichtslose Beamte mit schweren Waffen zum Einsatz, der Herkunft nicht einmal dokumentiert ist. Wie weit sind wir da noch von SciFi wie "Running Man" entfernt, wo aus Hubschraubern auf Demonstranten gefeuert wird? Und wo wir gerade dabei sind, "Systemuntaugliche" in Ghettos abzuschieben, Menschen also nach dem Profit den sie erwirtschaften können zu sortieren, sollte man da nicht noch schwere Kaliber einsetzen? Für jeden Diebstahl in der Innenstadt ein Vorortghetto hochjagen? Der Militarisierung sind nur die Grenzen gesetzt, die wir vorgeben.

  • "Wenn viele gewalttätige Menschen Steine auf Polizisten werfen, dann kann sich die Polizei damit wehren."

     

    Auch ne kindgerechte Erklärung: Wenn mürrische Rentner gegen schöne Bahnhöfe stänkern, dann können wir denen ganz toll die Augen kaputt schießen. So was tolles dürfen Polizisten machen!

    • @Dhimitry:

      Das können Sie mit der Erklärung gerne so handhaben, ist Ihnen überlassen. Fehlverhalten gibt es auch bei der Polizei, das haben Sie richtig erkannt. Das Gewaltmonopol und die ggf. notwendige Anwendung von Gewalt, notfalls mit Waffen, würde ich dadurch nicht gleich in Frage stellen. Man kann Kindern übrigens auch sehr gut erklären, wie Waffen nicht einzusetzen sind, weil dadurch Menschen ggf. unnötig in Gefahr gebracht werden, auch durch die Polizei.

      • @MRO:

        Sie schreiben, dass das Gewaltmonopol bei der Polizei (beim Staat) liegt und sind der Meinung dass man es nicht in Frage stellen sollte. Mehr noch, machen Sie den Menschen auch noch Vorwürfe, die dies in Frage gestellt haben.Gehen Sie doch mal in ein Frauenhaus und fragen Sie dort lebenden Frauen ob das wirklich so ist mit dem Gewaltmonopol. Glauben Sie eigentlich wirklich daran dass irgendeine gewaltbereite Gruppierung, sei es die Polizei oder sonstige Gruppen es durchsetzen können ein Alleinrecht auf Gewalt zu haben? Die träumen vielleicht davon, aber die Wirklichkeit sieht nun mal anders aus. Gewalt herrscht auf der ganzen Erde und nicht nur durch die Polizei!

        • @Loyer:

          Das Gewaltmonopol ist die Grundlage jedes Rechtsstaates. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

          • @MRO:

            "Das Gewaltmonopol ist die Grundlage jedes Rechtsstaates."

             

            Ich habe schon lange nicht mehr so einen naiven Unsinn gelesen!

             

            Die Grundlage jedes Rechtsstaates ist die Demokratie und sonst nichts. Es gibt kein Monopol auf Gewalt. Das ist ein Wunschtraum. Siehe z.B. Ukraine.

            • @Loyer:

              Sie müssen das nicht glauben, das ist ihnen überlassen. Wenn Sie die Selbstjustiz bevorzugen ist das ebenfalls Ihnen überlassen, könnten aber ggf. Probleme mit dem Rechtsstaat bekommen, sollten die diese anwenden (freundlicher Hinweis). Nachtrag: nur weil das Gewaltmonopol in der Vergangenheit und auch der Gegenwart schon missbraucht wurde, steht dieses als einer der Grundpfeiler eines Rechtsstaates noch lange nicht zur Diskussion.

              • @MRO:

                Das Gewaltmonopol des Staates stellt niemand in Frage. Die Frage ist, was der Rechtsstaat mit Täter*innen in Uniform macht. Solche Leute, die Rentnern die Augen zerschießen oder Afrikaner in Gefängniszellen verbrennen (lassen). Daran misst sich, ob wir ein Rechtsstaat sind oder nicht! Und da sieht es zur Zeit nicht gut aus. Die Judikative hackt der Exekutive kein Auge mehr aus. Leider...

                • @Dhimitry:

                  Aus manchen Kommentaren lässt sich aber leider schließen, dass nicht alle das Gewaltmonopol so akzeptieren. Selbstverständlich, da geben ich Ihnen Recht, misst sich der Rechtsstaat auch daran, wie er mit Tätern in Uniform umgeht. Zu den erwähnten Fällen: wenn ich mich recht erinnere (bitte korrigieren Sie mich, wenn ich hier falsch liege) wurden bzw. werden diese vor Gericht verhandelt und es sind teilweise schon Strafbefehle erfolgt.

                  • @MRO:

                    Der Prozess um den Tod von Oury Jalloh in Dessau ist eine einzige Farce. Geben Sie mal den Namen hier bei der Taz-Suchfunktion ein.

                     

                    Der Prozess gegen die Polizisten, die dem Rentner Dietrich Wagner das Augenlicht genommen haben läuft zur Zeit noch. Erfahurngen lassen nichts Gutes erwarten.

                     

                    Es gibt hier im Taz-Archiv haufenweise Artikel, die über Polizeigewalt und die Vertuschung bzw. Nichtverfolgung durch die Justiz berichten.

                     

                    Darüber hinaus weiß jeder Mensch, der schon einmal Erfahrung mit Polizeigewalt gemacht hat, wie in Polizeiberichten die Wahrheit verdreht wird. Bei Gericht wird dann aber den Versionen von Beamt*innen geglaubt. Usw...

                     

                    Gewaltmonopol des Staates ja! Aber kontrolliert. Und an dieser Kontrolle fehlt es leider.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    "Wenn viele gewalttätige Menschen Steine auf Polizisten werfen, dann kann sich die Polizei damit wehren."

     

    So, wie im Stuttgarter Schloßgarten etwa? Diese Erklärung ist nicht kindgerecht, sondern höchstens noch idiotengerecht.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Geschmacklos.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    Im Dritten Reich gab´s Jungvolk und Hitlerjugend, in der DDR die FDJ, wo man die kleinen Staatsbürgerlein schon dran gewöhnt hat, mit Waffen und Gewalt auf andere dreinzuschlagen. Ist ja nichts dabei - solange ein Hoheitsabzeichen draufpappt, sind die Opfer eh selber schuld. Also man immer kräftig drauflos!

  • Bitte lasst mal die Kirche im Dorf - die Polizei hat ganz offensichtlich nach einem Mittel gesucht, um Kindern Spiel, Spaß und Gaudi zu bereiten. Wer pratschelt nicht gerne mit Wasser als kleiner Hosenmatz? Was hätten die denn nachbauen sollen? Nen Räumpanzer? Nen Streifenwagen? Ne Adler-Schreibmaschine aus der Amtsstube? Geil, wie viele Leute doch Zeit investieren, um derart unwichtige Dinge negativ darstellen zu können.

    • 9G
      90191 (Profil gelöscht)
      @Beatbox Racker:

      Ein einfacher Gartenschlauch hätt´s auch getan. Bei jeder Kinderparty DER große Renner.

      Überhaupt frage ich mich, hat die Polizei so viel Zeit und Geld übrig, daß man sich aufs basteln von Kriegsspielzeug verlegt, anstatt Dienst zu tun? Wie wäre es, stattdessen mal die Hintergründe der fragwürdigen Ermittlungsarbeit im Fall "Dönermorde" aufzuklären?

    • @Beatbox Racker:

      Der arme Polizei ist nix anderes eingefallen, Kinder zu bespaßen.

      "Was hätten sie den nachbauen sollen ?"

      Wer sagt denn, dass die was nachbauen müssen ? Nen Wasserwerfer ist dazu nicht einen Deut besser, als nen Räumpanzer.

       

      Ich hätte da ne Idee: Kleiner Verkehrsparcour für Fahrrad und Tretauto, ne Hüpfburg und für Wasserspiele reicht nen Planschbecken. Aber da ballert ja nix.

      • @lions:

        Hmm, ja - adäquates Bespaßungsmittel, um Kindern die Polizei zu erklären. Stimmt - die hüpfen ja den ganzen Tag auf Gummiburgen rum. Nee, mich nervt das langsam echt, wie hier militante Polizeigegner und ewig Unzufriedene alles und jeden hinterfragen. Schrecklich. Nicht einmal, dass man mal ne Fünf gerade sein lässt. Spontane Umfrage in meinem Kollegenkreis (23 Leute): einer findet's doof, 20 finden es mehr als egal, und zwei brauchen mehr Infos (lol)...

        • @Beatbox Racker:

          Den Verkehrsparcour haben Sie ja selektiv weiträumig umfahren, trotz dass die Verkehrsüberwachung zu den Hauptaufgaben der Polizei zählt, aber nicht der Einsatz von Wasserwerfern.

           

          "wie hier militante Polizeigegner und ewig Unzufriedene alles und jeden hinterfragen"

          Mit dem "alles hinterfragen" kann ich mich sehr gut indentifizieren, doch meine Militanz dürfen Sie mir, wenn Sie mögen, noch einmal erläutern.

        • 9G
          90191 (Profil gelöscht)
          @Beatbox Racker:

          Interessant, wie Sie das wahrnehmen.

           

          Offenbar spritzt die Polizei den ganzen Tag mit Wasserwerfern rum und schießt damit dem Bürger, die ihr Demonstrationsrecht in Anspruch nehmen, die Augen aus dem Kopf, wie es Dietrich Wagner geschehen ist.

           

          Was für ein perfides Wunschdenken doch manche "Demokraten" auf die staatlichen Organe projizieren. Tststs.

  • JaJa Die Polizei. Ist bei Gewalt und Macht ganz gern dabei!

    Und damit das Kleinkind das schon rafft, wird flux das passende Spielzeug dazu angeschafft!

     

    Klaus aus AC

    • @Loyer:

      Das Gewaltmonopol liegt nun mal beim Staat. Oder ist Ihnen Selbtsjustiz lieber?

      • @MRO:

        Mein lieber Freund. Ich möchte an dieser Stelle einfach mal die gefallenen durch Polizeigewalt aufzählen.#Klaus-Jürgen Rattay 1981 von einem Bus tödlich verletzt worden.#Günther Sare 1985 von einem Wasserwerfer überfahren.#Alois Sonnleitner 1986 Durch CS Gas Einsatz der Polizei tödlichen Asthmaanfall erlitten.#

        Es gibt noch mehr Opfer die für den Erhalt unserer Rechte gefallen sind. Die Liste ist lang. Soviel zu Ihrer rethorischen Frage geschlossener Art.

        • @Loyer:

          Vielleicht könnten wir uns ja schon mal darauf einigen, dass ich nicht Ihr Freund bin und schon gar nicht ihr lieber Freund. Ansonsten ändern die von Ihnen erwähnten Fälle nichts an der Tatsache, dass der Staat zu recht das Gewaltmonopol besitzt. Vielleicht können Sie ja spaßeshalber eine Liste der Fälle erstellen, in denen die Polizei Menschen geholfen, ja vieleicht sogar das Leben gerettet hat.

  • Das ist der Versuch, den großen Bruder dieses "Spielzeuges" zur Normalität zu erklären, wie man bspw.vor jedem Krieg die Akzeptanz des ausstehenden Waffengangs in der Bevölkerung mit Militärspielzeug versuchte zu erhöhen.

    Mich stimmt es auch besorgt, wenn beim Kinderfasching drei kleine Polizisten mit Handschellen in absoluter Uniformität aufliefen, wie beim letzten erlebt.

    • @lions:

      Über Wasserwerfer, Plastikpistolen etc. als Kinderspielzeug kann man sich sicher streiten. Obwohl ich denke, dass Kinder sehr wohl zwischen Spielzeugpistolen und echten Waffen und deren Anwedung unterscheiden können. In meiner Generation haben fast alle Kinder mit Spielzeugpistolen gespielt, ich behaupte aber mal, das meine Generation dadurch nicht militanter als andere ist. Wenn Sie jedoch Probleme dabei haben, dass sich Kinder als Polizisten verkleiden, muss ich annehmen, dass Sie ein grundsäzliches Problem mit der Polizei haben. Dafür wiederum fehlt mir das Verständnis.

      • 8G
        889 (Profil gelöscht)
        @MRO:

        "Wenn Sie jedoch Probleme dabei haben, dass sich Kinder als Polizisten verkleiden, muss ich annehmen, dass Sie ein grundsäzliches Problem mit der Polizei haben."

         

        Kein gutes Argument. Ich habe z.B. kein grundsätzliches Problem mit Prostituierten, würde aber trotzdem nicht wollen, dass meine Tochter so rumläuft.

        • @889 (Profil gelöscht):

          Ob Sie ein Problem mit der Berufswahl Ihrer Tochter haben, ist Ihr persönliche Angelegenheit und steht hier nicht zur Diskussion.

      • @MRO:

        Kommt vlt auf die Erfahrungen an, die man mit der Polizei gemacht hat. Solche "Spielzeuge" in echt, wie oben gehören zu meinen Erfahrungen.

        Wenn auf Sie geschossen worden wäre, sehen Sie eine Spielzeugpistole in der Hand eines Kindes auch mit anderen Augen.

        Rein individuelle Betrachtung.

        • @lions:

          Wie gesagt, über die Verwendung von Spielzeugpistolen kann man streiten. Dass man die ein oder andere negative Erfahrung mit der Polizei gemacht hat, auch verstanden, die Erfahrung habe ich übrigens auch schon gemacht. Aus diesem Grund die Polizei grundsätzlich in Frage zu stellen, führt dann doch etwas zu weit.

          • @MRO:

            Da haben sie mich mißverstanden. Ich stelle die Polizei nicht generell in Frage, sondern ihre Repräsentanz vor Kindern, die die Ausstellung der repressivsten Mittel in den Vordergrund rückt. In meiner Kindheit( ich stamme nicht von Deutschland) stellte sich der Polizist als Freund und Helfer dar. Was dieser noch alles so für seine Arbeit brauchte, für die Durchsetzung des Gewaltmonopols, blieb weitgehend vor Kindern verborgen und so sollte es auch heute noch sein.

            Mittel, die Menschen verletzen oder töten können, haben auf Festen mit Kindern nichts verloren.

            Haben Sie in ihrer Kindheit Erwachsene erlebt, die sich mit Stöcken, Waffen etc. bekriegten ? Kinder unterscheidenden solange, wie diese das Fragliche nicht von den Erwachsenen vorgelebt bekommen und ihre Phantasien lediglich von Filmen etc. beflügelt sind.

            Ich frage mich, was die Polizei den Kindern erzählte, wozu der Wasserwerfer denn taugt, außer zur Bespaßung.

            • @lions:

              Nun, ich denke schon, dass man den Kindern klar machen kann und auch sollte, mit welchen Mitteln die Polizei das Gewaltmonopol durchsetzt. So etwas sollte nicht im Verborgenen stattfinden. So halte ich es zumindest mit meinen Kindern. Ich sehe übrigens auch überhaupt kein Problem darin, kleinen Kinder den Zweck einen Wasserwerfers zu erläutern. Aufklärung hilft.

              • @MRO:

                Darin unterscheiden wir uns wohl grundsätzlich. Ich wäre meinen Kindern eine Erklärung schuldig, wenn diese den Einsatz solchen Gerätes gegen Menschen miterlebten, aber wohl einzig, warum die Polizei so handelt.

                An der Nase zum Trog führen, weshalb ?

                Was erklären Sie Ihren Kindern noch so alles von der brutalen Seite der Welt, mit der diese in ihrer Kindheit kaum in Berührung kommen dürften ?

                Erfahren die Kinder im Erwachsenenalter davon, empfinden diese es als abnormal, was ihnen bis dahin verborgen blieb und das soll in dem Fall unbedingt so sein.

                Ich bringe es mal auf den Punkt: Sie sind offenbar für den Einsatz von Wasserwerfern (die hauptsächlich gegen Demonstranten eingesetzt werden) und ich dagegen.

                • @lions:

                  Da kommen wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner.

                  Aber noch zu Ihrer Frage: Ja, ich erkläre meinen Kindern fast alles. Es ist immer die Frage, wie man den Kinder Sachen erklärt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder solche Sachen sehr gut verstehen und verarbeiten. Ich denke auch nicht, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt, also Menschen abstumpfen. Und ja ich bin für den Einsatz von Wasserwerfern, genau wie für den Einsatz von Schlagstöcken, Pistolen etc., wenn es denn notwendig ist.

                • @lions:

                  Da kommen wir wohl auf keinen gemeinsamen Nenner.

                  Aber noch zu Ihrer Frage: Ja, ich erkläre meinen Kindern fast alles. Es ist immer die Frage, wie man den Kinder Sachen erklärt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Kinder solche Sachen sehr gut verstehen und verarbeiten. Ich denke auch nicht, dass ein Gewöhnungseffekt eintritt, also Menschen abstumpfen. Und ja ich bin für den Einsatz von Wasserwerfern, genau wie für den Einsatz von Schlagstöcken, Pistolen etc., wenn es denn notwendig ist.

                  • @MRO:

                    Unterscheiden Sie doch mal zwischen Ihren Kindern und "Kindern".

                     

                    Das geht in Ihren Kommentaren vollkommen unter. Ich hoffe, dass Ihre Kinder das nicht zu spüren bekommen, dass Sie zwischen denen und anderen nicht unterscheiden können.

                     

                    Problem ist hier doch, dass das Spielzeug nicht für Ihre Kinder gemacht wurde, sondern für alle. Und das Kind von dem IS-Terroristen wird ein Spielzeug, mit dem man auch andere bedrohen kann anders wahrnehmen als eben ein Kind, dass es nur lustig findet, im Sommer Wasser abzubekommen.

                     

                    Typischer deutscher Fehler in der Pädagogik: Was für ein Kind gilt, muss für andere auch gelten. Dem ist nicht so.

                    • @Age Krüger:

                      Ihren Seitenhieb in Richtung der Erziehung meiner Kinder können Sie sich sparen. Ich habe im letzten Kommentar erwähnt, dass ich meinen Kindern so ziemlich alles erkläre. Des weitern habe ich von Kindern im Allgemeinen gesprochen. Wie gesagt, das ist meine Meinung. Dass ein vom Krieg traumatisiertes Kind im Irak oder sonstwo das Spielen mit Plastikgewehren anderes wahrnimmt als ein unbelastetes Kind versteht sich von selbst. Aber wie schon erwähnt, den meisten Menschen meiner Generation hat es nicht geschadet, mit Plastikgewehren zu spielen, auch wenn Sie diesbezgl. vielleicht anderer Meinung sind.

                      • @MRO:

                        Kann ich eben nicht beurteilen.

                         

                        Ich glaube eben nicht, dass es ganze Generationen gibt, die man so verallgemeinern kann, dass man sagen könnte, niemand in dieser Generation habe dieses oder jenes geschadet oder nicht.

                         

                        Insofern ist die Aussage so schwammig, dass sie eh keinen fundierte These oder Gegenthese erlauben würde.

                        • @Age Krüger:

                          Ich habe aus diesem Grund auch von den meisten und nicht von allen Menschen meiner Generation geredet. Und da aufgrund meiner Beobachtung die meisten Menschen in meinem Alter nicht gegen Gewalt abgestumpft sind oder militante Vollpfosten sind, glaube ich, dass meine Einschätzung nicht ganz falsch ist. Aber vielleicht haben Sie auch andere Beobachtungen gemacht.

                          • @MRO:

                            Ich weiß ja nicht, welche Generation Sie sind, deshalb ist es schwer, dazu was zu sagen.

                            Ich kann nur von mir reden und dies mit den vorherigen und nachfolgenden Generationen vergleichen.

                            Meine Eltern haben nicht mit Kriegsspielzeug gespielt, mein Vater hatte echte Waffen und war im Krieg. Der ist in der Nazizeit groß geworden und hatte dann wohl von Gewalt tatsächlich die Schnauze voll. In meiner Generation war tatsächlich eine eher pazifistische Wendung feststellbar. Ich kann mich auch noch dumpf an Aktionen wie "Kauft kein Kriegsspielzeug" in meiner Jugend erinnern. Selber hatte ich afair aber auch eine Wasserpistole.

                            Die nachfolgende Generation war da aber schon wieder anders drauf. Da kamen die Grünen und da kam auch bald der erste völkerrechtswidrige Angriffskrieg der BRD, als die die Macht übernahmen. Sowas wäre in den sechziger und siebziger Jahren, wo ich groß wurde. noch politisch ein völliges Tabu gewesen. Ich habe aber keine Belege dafür, dass Typen wie Fischer, Cohn-Bendit, Schröder usw. öfters mit Spielzeugwasserwerfern gespielt haben. Ich glaube, die haben zum Spielen echte bevorzugt.

                            • @Age Krüger:

                              Ich bin den 70ern aufgewachsen, da war es nicht so ungewöhnlich mit Spielzeugwaffen zu spielen. Ich sehe aber ein, dass in der Kriegsgeneration und der direkten Nachkriegsgeneration verständlicherweise ein anderes Verhältnis zu Spielzeugwaffen geherrscht hat bzw. herrscht.

  • Ha ha, wie geil. Jetzt noch Farbbeutel auf die Negerkusswurfmaschine und der Spaß ist perfekt.

  • Naja, wundert mich jetzt nicht, dass auch Polizisten die Kleinen zur Gewalt anstacheln. Diese Perversität gibt es bei jeder Heeresschau. Aber als ausgleichende Gerechtigkeit dürfen die Kleinen dann auch mit Spielsteinen und Spielmollis auf Polizisten losgehen und Spielhäuser besetzen, okay?

  • Man erkennt an der Diskussion, dass die Statistik recht hat, wenn sie sagt, dass die Hälfte der Bundesbürger nichts mit der Demokratie anzufangen weiß. Die Leserbriefkommentare beweisen, dass für Viele der demokratische Rechtstaat absolut unwichtig ist.

     

    Ich empfehle dann auch dieselbe Zurückhaltung bei anderen Staaten, wo je nach politischem System immer über die "Einhaltung von Menschenrechten" krakeelt wird.

     

    Anscheinend haben taz-Leser das noch nicht einmal verstanden.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Dürfen dann die Autonomen ihre Kinder mit Spielzeug-Mollies üben lassen?

    • @4845 (Profil gelöscht):

      Nein, denn niemand mag die Autonomen Kinder!

      • 4G
        4845 (Profil gelöscht)
        @columbus zab:

        Bullenkinder mag aber auch niemand...

        ...und jetzt?

  • Mal abgesehen von der seltsamen heranführung an die methoden der pitsch-patsch-nassmach-polizei: was kostet denn so eine spezialanfertigung? was hätte man stattdessen sinnvolles mit dem geld anfangen können? lassen sich die kosten vielleicht recherchieren?

    • @Lupo:

      Genau, das haben die Rotzlöffel nicht verdient! Es gibt wichtigeres – Einen Hauptstadtflughafen bauen zum Beispiel, davon haben wir alle was!

  • Viel Aufregung um nichts!

  • Eine weitere kindergerechte Erklärung wäre: "Damit schießt die Polizei Menschen die Augen aus dem Kopf, wenn sie so frech sind um zu demonstrieren..."

  • Kinder lieben Wasser.

     

    Passt also super zu so einem Sommerfest.

     

    Gewöhnung? Vielleicht insofern, dass die Kids die Polizei später nicht als Feind sehen. Oder Nachwuchs werben. Besser als die Bundeswehr in der Schule haben.

  • auf dem Kinderkarussel war neulich auch ein Polizeiauto. Feuerwehrauto geht ja noch, aber mehrere Jungen wollten unbedingt ins Polizeiauto. Echt schlimm!

  • Sind die motorisiert und verkehrstauglich? Ich hab zwar keinen Hund, aber hier in der Großstadt mach so ein Ding im Verkehr und auf so mancher Veranstaltung bestimmt richtig fun! Wannen, ich komme :D

  • Finde ich gut. Könnte so ein Gerät in meiner Wohnung brauchen, wenn der Vierbeiner sich daneben benimmt, kriegt er einen Wasserstrahl... wie in der "guten alten Zeit" mit Tränengas versetzt.

     

    Wo kriegt man sowas?

  • Kann es sein, dass hier bereits Kinder an polizeistaatliche Werkzeuge und Methodiken gewöhnt werden sollen, damit sie das später als Erwachsene "normal" finden ?

    Es geht nichts über geschickte Erziehungs- und Gewöhnungspsychologie; hat im 3. Reich und im Stalinismus mit der vormilitärischen Erziehung im Kindes- und Jugendalter bereits bestens funktioniert.

    Die Hauptstadt-Polizei findest sich da in durchaus "passender" Tradition wieder ...

    • @Maharishi:

      Haben Sie etwas gegen das Gewaltmonopol des Staates? Dazu gehört es übrigens auch, dass die Polizei ggf. Waffen einsetzt. Und ja, das sollte jedes Kind und jeder Erwachsener wissen. Das gehört zu einem Rechtsstaat.

    • @Maharishi:

      Hä? Aber Wasserwerfer sind doch normal. Das ist so eine Art große Wasserpistole. Und Wasserpistolen kennt jedes Kind... Mit Stalin und Dritten Reich hat es gänzlich wenig zu tun, sorry

      • @columbus zab:

        Naja mit dem dritten Reich irgendwie schon aber auch nur in Tradition einer wilhelminisch militaristischen Gesellschaft. Wir sind zum Glück soweit, das Schule und Militar getrennt voneinander sind ... eigentlich. Den immer wieder tauchen (oder werden eingeladen) Offiziere an Schulen auf und rekrutieren Jugendliche... auch auf Volksfest sieht mensch immer öfter Werbestände der Bundeswehr, wo kleine Kinder dann auf Panzer rumklettern können. Ähnlich sieht es hier aus.

         

        Solch eine Waffe, wie auch andere Waffen sollten Kindern nicht als Spielzeug dienen. Und da sollte sich vor allem eine staatliche Instituion wie die Polizei, schon schlauer sein. Wir wollen doch eine friedliche Gesellschaft... und wenn die Kinder dafür irgendwann auf kämpfen (ohne Waffen) werden sie Wasserwerfer schon kennen lernen...