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BDS-Aktivisten stören Pop Kultur FestivalAutoritär und herrisch

Bei der Eröffnung des Pop Kultur Festivals in Berlin wähnte man sich im absurden Theater. Anti-Israel-Aktivisten traten martialisch auf.

Erst schien alles friedlich beim Festival Pop Kultur in der Berliner Kulturbrauerei Foto: Imago/ Stefan Zeitz

Es war ein feierlicher, kein protziger Auftakt zum Festival Pop-Kultur in der Berliner Kulturbrauerei am Mittwoch. Festreden von Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke), Martin Eifler, der die Bundesregierung vertrat, und der Festival-Kuratorin Katja Lucker fielen euphorisch und zugleich nüchtern aus. Der Bund spendiert für Leuchttürme wie das Festival Pop-Kultur mehr Geld! Über die Hälfte der Auftretenden sind Frauen und der Inklusion wird ein Schwerpunkt gewidmet – sichtbares Zeichen: eine Gebärdendolmetscherin übersetzte simultan.

Wie bereits 2017 gab es vorab Boykottaktionen der Anti-Israel-Lobby BDS. Sechs britische KünstlerInnen sagten auf deren Betreiben Auftritte ab. Mit der Begründung, die israelische Botschaft sei Festival-Sponsor. Am Mittwoch tauchten in London und Berlin Plakate auf, in London auf Werbeflächen an Bushaltestellen. „Sponsored by Apartheid“ war da im gleichen Schriftzug zu lesen, den das Festivallogo hat.

Zum Auftakt war eine Podiumsdiskussion im Kinosaal 5 der Kulturbrauerei angesetzt, mit Klaus Lederer und der israelischen Schriftstellerin Lizzie Doron, moderiert von Shelly Kupferberg. Es ging um das Thema „Boykott“. Sofort nach der Vorstellungsrunde verschafften sich BDS-Aktivisten im vollbesetzten Kino Gehör, fingen an auf Hebräisch, Arabisch und Englisch herumzubrüllen, autoritär und herrisch im Ton, ihr Auftreten martialisch. Grüppchen saßen strategisch verteilt und schwenkten Plakate, wie „Your discussion kills my family“. Man wähnte sich in einem absurden Theaterstück.

Lederer sprach davon, dass ihn die Fixierung auf Israel besonders ärgere. Dann rannte der israelische Filmemacher Udi Aloni auf die Bühne, baute sich vor Lederer auf und forderte ihn zum Rücktritt auf. Das Oberkommando hatte ein älterer Brite, der ZuschauerInnen, die lautstark gegen die BDS-Aktivisten protestierten, filmte. Lederer wurde von einer jungen Frau mehrfach bezichtigt, Antisemit zu sein. Lizzie Doron wiederum wurde beschuldigt, Palästinenser zu unterdrücken, als sie von ihrem Buch „Sweet Occupation“ erzählen wollte, in dem es um den Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern geht.

Buh-Rufe, Monolog, dann war die traurige Vorstellung vorbei

Bisher hatte BDS KünstlerInnen per E-Mail unter Druck gesetzt, eine gezielte Provokation ist neu. Was eine Debatte um die fragwürdige Praktik ihres Kulturboykotts hätte werden sollen, wurde zum Debakel. Shelly Kupferberg versuchte es mit Höflichkeit – vergeblich. Anwesende Securities schritten zu spät ein und geleiteten nur Einzelne aus dem Saal. Das Publikum reagierte ängstlich, buhte dann. Am Ende wurde auf Geheiß des Briten ein palästinensischer Mann auf die Bühne beordert, der über die Gewalt der Israelis monologisierte. Dann war die traurige Vorstellung vorbei.

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31 Kommentare

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  • Meine Antwort kommt zwar recht spät, aber viellecht lesen Sie sie noch.

    Meine Theorie ist, dss die jeweilige Elite auch ohne zu gewinnen von dem Konflikt profitiert.

    Würde man einen sofortigen Frieden beschließen, müssten Fatah und Hamas ihre Macht teilen, und die Siedler müssten Schadenersatzforderungen fürchten. Und Isreal müsste für die besetzten Gebiete plötzlich Geld ausgeben für Schulen, Krankenhäuser und so.



    Beide Seiten sind also Komplizen und der BDS spielt letztlich dasselbe Spiel.



    Denn jedem ist ja klar, das man dem Frieden in Nahost nicht näher kommt, wenn man in Berlin eine Podiumsdiskussion stürmt.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Es ist höchste Zeit, dass Palästina und Israel der EU beitreten.

  • Was heißt, dass dann die "traurige Vorstellung vorbei" war.



    Dass der traurige Teil der Veranstaltung vorbei war - und die eigentlich geplante Diskussion begann.



    Oder wurde die Diskussion abgebrochen?

  • Schade, leider wieder nur Ton-Policing statt inhaltlicher Auseinandersetzung.

    Und wenn ich mir anschaue was Udi Aloni gesagt hat, kann ich von "herrisch und autoritär" nichts erkennen. Tatsächlich geht es ihm um die 5 Millionen Palästinenser die unter Israel's völkerrechtlicher Besatzung leiden. Aber es kann ja jeder selbst beurteilen, siehe hier: www.facebook.com/u...05/?type=2&theater

    • @tmenge:

      1. Das Video heisst arguing, ich erkenne da keinen Streit sondern eine Person die sich ganz widerlich auskotzt. Für einen Streit müsste ein Gegenüber auch mal die Möglichkeit haben sich zu äußern die nicht gegeben ist und extra nicht eingeräumt wird.



      2. Der Herr verbreitet Fake News und zwar der widerlichsten Sorte:



      "Israel, welches Berge von Geld vom Westen bekommt, um Zivilisten wegzubomben".



      Also vielleicht besser für Udi Aloni wenn man sich inhaltlich nicht mit dem Dreck und den Lügen auseinandersetzt, den er so in die Welt ablässt.



      Aber Sie können mich gerne korrigieren und eine Zahlung aus der BRD, Frankreich, den USA oder einem anderen Land aufzeigen, die an Israel erfolgte, um Zivilisten zu töten, ah ich meinte wegzubomben.



      3. "Ich finde es ist eine Schade, dass ich hier stehe und keine palästinensische Person und der Grund dafür ist, weil ich weis, dass Deutsche nur auf Juden hören." Was soll man dazu noch sagen. Ich als Deutscher höre also nur auf Juden. Das ist seine Meinung über die Deutschen, wir hören alle nur auf Juden. Ist ja auch klar, die kontrollieren die Banken und Medien also was bleibt uns anderes übrig;-)



      4. Das Video ab 1:55, der Herr kommt Ihnen nicht herrisch und autoritär vor, da haben Sie aber eine stark verzerrte Wahrnehmung.

    • @tmenge:

      Das war ja noch erbärmlicher als ich gedacht habe.

      Sie meinen übrigens völkerrechtswiedrig...

      In wie weit hilft es den Palästinensern, Veranstaltungen mit linken Israelis zu stören?

  • Warum stürzen sich die BDS-Leute so stark auf Kulturveranstaltungen?



    Wegen der Massenwirkung.



    Die Bauindustrie (Siedlungspolitik) taucht bisher nicht auf, oder?

    Kulturschaffende eines Landes komplett boykottieren zu wollen, ist eine maßlose Vorstellung, die ich unerträglich finde.

  • Ich kenne keinen Konflikt, der durch Rechtsnationalisten und militante Hardliner gelöst werden konnte. Solange die Rechtsnationalisten starke Bündnispartner haben, werden sie sich nicht zügeln. Im Gegenteil: Solange sie die Deutungshoheit haben, wird alles noch schlimmer. Ich halte BDS für eine legitime Form des moralischen Widerstands gegen die Unterdrückung der Palästinenser. Der Versuch, das mit "kauft nicht bei Juden" in Verbindung zu bringen, empfinde ich als skrupellos, weil die Leichtfertigkeit, mit der die Verbrechen an Juden durch das Naziregime übertragen wird, genau diese Verbrechen total relativiert. Für mich ist das noch schlimmer als Antisemitismus.



    Hier wird der Holocaust instrumentalisiert für eine im Grunde genommene rassistische Politik Netanjahus. Ich kenne linke Israelis, die sehen das genau so.

    • @Rolf B.:

      Für alle Generationen von Kaiser Hadrian an, war das, was Sie gemacht haben völlig plausibel. Der Antisemitismus, der sich entwickelte wurde zur "Tugend". Die Folge war 1066 Massaker von Granada, 1096 Pogrom von Worms, 1144 die ersten Beschuldigungen wegen angeblicher ritueller Christenmorde in Norwich, 1215 das 4. Laterankonzil des Pabstes Innozenz III, Martin Luther, unzählige weitere Verfolgungen, Morde und Exzesse und dann Auschwitz. Martin Luther könnte man zugute halten, dass er nicht ahnen konnte, dass das was er geschrieben hatte in Auschwitz in die Tat umgesetzt würde. Auch die BDS'ler halte das, was sie tun für völlig plausibel, obwohl sie die Wahrheit wissen könnten, wenn sie wollten.



      Das Einzige was die BDS'ler von denen hier unterscheidet www.taz.de/Neonazi...-Samstag/!5525434/ ,



      ist, dass sie sich ihre Reputation nicht verderben wollen und daher das Elend der Palästinenser benutzen, um ihr Ressentiment dahinter zu verbergen. Das deren Aktionen Palästinenser in den wirtschaftlichen Ruin schicken kann man hier nachlesen:



      www.juedische-allg...icle/view/id/23295



      Die Palästinenser sind nicht Opfer der Israelis, sie sind Opfer der Antisemiten.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      Und was schlagen Sie vor? Dass Israel die besetzten Gebiete räumt so wie den Gazastreifen, so dass dann dort derselbe Tanz losgeht? Überall islamistische Terrorregime?

      Was ist ihr Vorschlag?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Islamistische Terroristen und israelische Scharfschützen sind Verbrecher.



        Ich kann Ihnen keine perfekte Lösung anbieten. Doch was spricht dagegen, dass Israel verbindlich zusagt, alle besetzten Gebiete mit der Maßgabe dann zurück zu geben, wenn dort die Gewähr für demokratische Strukturen gegeben sind. Dies zu bewerten, müsste über die UN erfolgen. Ich befürchte, dass israelischen Rechtsnationalisten die Okkupation palästinensischer Gebiete nicht rückgängig machen will, weil Israel nach dem Recht des Stärkeren handelt. Okkupation ist völkerrechtswidrig. Interessieren sich die Rechtsnationalisten für Völkerrecht?

        • @Rolf B.:

          " Doch was spricht dagegen, dass Israel verbindlich zusagt, alle besetzten Gebiete mit der Maßgabe dann zurück zu geben, wenn dort dir Gewähr für demokratische Strukturen gegeben sind?"

          Lieber Herr Rolf B.,



          Ihr Vorschlag liegt seit 1993 auf dem Tisch, aber die Hamas und die Fath weigern sich bis heute. Barak und Olmert haben weitete Zugeständnisse gemacht, doch zuletzt hat Netanjahu in seinem Friedensangebot von 2018 eine zusätzliche israelische Kooperation zur Kontrolle der Rechststaatlichkeit gefordert. Das war natürlich Mist, das Annehmen des Friedensangebots wird dadurch nicht wahrscheinlicher. Möglicherweise aber auch nicht unwahrscheinlicher. So steht Ihr Vorschlag im Raum und wartet auf eine Antwort der Palästinenser.

        • @Rolf B.:

          Ein Israelischer Scharfschütze ist also ein Verbrecher. Scharfschütze ist zunächst lediglich die Unterbezeichnung für einen Soldaten. Sie wollen also einen Beruf mit einem Verbrechen gleichsetzen, also einer rechtswidrigen Tat die mit einer Strafe von mindestens 1 Jahr bewehrt ist. Wobei klar ist, dass ein Scharfschütze noch nie in seinem Leben auf eine andere Person geschossen haben muss. Bei Ihnen wird man allein durch die Bezeichnung schon zum Verbrecher.



          Gilt das auch für deutsche Scharfschützen oder nur für Juden?

          • @BluesBrothers:

            Natürlich sind Scharfschützen, die gezielt Demonstranten abknallen, Verbrecher. Das hat mit Juden nichts zu tun.



            Ich bin entsetzt, dass Sie diesen Verbrechern einen Persilschein ausstellen wollen.

            • @Rolf B.:

              zur berufsbeschreibung eines soldaten gehoert sicher auch das toeten von „gegnern“. wo ist das ein persilschein? soldaten sind halt im zweifel auch moerder.

            • @Rolf B.:

              Und ich bin entsetzt, dass Sie Fake News verbreiten.



              Sie suggerieren nun, dass Sie in Ihrem Beitrag von "Scharfschützen, die gezielt Demonstranten abknallen" geschrieben hätten, das ist aber nicht der Fall, Sie schrieben lediglich von Scharfschützen. Nun kommen Sie nicht weiter und lügen dreist.



              Auch was Sie mir in den Mund legen wollen ist eine Lüge.



              Aber gerne können Sie mich korrigieren, zitieren Sie aus Ihrem beitrag gestern, 20:55 wörtlich die Einschränkung "Demonstranten abknallen" und aus meinem Beitrag die Passage der Sie entnehmen, ich würde Personen die Demonstranten "abknallen" einen Persilschein ausstellen wollen. Na das wird Ihnen doch eher schwer fallen, aber wen interssieren schon Fakten wenn es gegen Israel geht.

              • @BluesBrothers:

                Ich bin nicht verantwortlich für Ihre Begriffsstutzigkeit, die Sie nicht davor zurückschrecken lässt, mich als Lügner zu beleidigen. Sie können wohl nicht anders.

                Es war vom Gazastreifen die Rede. Und in Verbindung damit und den Scharfschützen muss man nicht unbedingt sehr intelligent sein, um auf die Mörder zu schließen, die als Scharfschützen Demonstranten abknallen. Ihr Gefasel, dass Scharfschütze ein Beruf ist und man deshalb kein Verbrecher sein kann, ist kaum zu ertragen.

                • @Rolf B.:

                  Ihre Aussagen:"Ihre Begriffsstutzigkeit" "muss man nicht unbedingt intelligent sein" "Ihr Gefasel" sind ja an sich schon rührend niveaulos aber in Kombination mit "sie können wohl nicht anders" zum kugeln.

                • @Rolf B.:

                  Das Schleifen der Grenzanlagen zum Zwecke der Invasion war keine Demonstration. Folglich waren dort durchaus keine "Demonstranten".



                  Was glauben Sie, warum hat die Hamas gleich mehrfach einen "Waffenstillstand" verkündet, freilich ohne die geringste Absicht sich daran zu halten? Um Demonstrationen zu beenden? Nein, durchaus nicht.

  • Wenn auf allen Seiten nur noch die Hardliner brüllen oder sich mit Unterdrückung durchsetzen und man sie nicht daran hindert, wird man keine einzige vernünftige Veranstaltung mehr durchführen können.

    Ohne das beherzte Durchsetzen einer strikt argumentativen Diskussionskultur kann man Veranstaltungen, die den gemäßigten Stimmen ein Publikum verschaffen möchten offenbar und leider nicht mehr durchführen. Man muss wohl im Programm für Rausschmisse künftig zusätzliche Zeit einplanen.

  • Da zeigt der BDS mal wieder sein Gesicht. Es geht um Machtausübung und Unterdrückung anderer. Personen die eine andere Meinung vertreten werden gefilmt, um Sie mit einer konkludent angedrohnten Prangerwirkung mundtot zu machen.



    Wer gerne Schweine mit aufgemalten Judenstern absticht hat keinerlei Unterstützung verdient, sondern harten Widerstand.

  • Von den BDS Aktivisten hat anscheinend keiner Sweet Occupation gelesen, ansonsten würde man nicht Leute wie Lizzie Doron "boykottieren."

    Im Buch geht es um 5 Leute, 3 Palästinenser und 2 Israelis, die Palästinenser saßen im Gefängnis wegen Anschlägen auf die israelische Armee, die Israelis weil sie den Wehrdienst verweigerten, wofür man in Israel erst in Beugehaft geht und wenn der Antrag auf Verweigerung abgelehnt wird, ins Gefängnis. Danach gründeten diese Leute eine Bewegung, die sich übersetzt "Friedenskämpfer-Bewegung" nennt, um diese und das Leben der 5 Personen geht es im Buch.

    Aufgrund dieses und auch schon ihres letzten Buches, "Who the Fuck Is Kafka" ist Doron, die früher ziemlich viele Bücher in Israel verkaufte, inzwischen in Teilen des Kulturbetriebes eine unerwünschte Person, kein israelischer Verlag wollte diese beiden Bücher verlegen, es gibt keine Lesungen mehr, Öffentlich fallen auch Wörter wie Verräterin.

    Von den Israelis Zuhause geschmäht, von BDS in Berlin boykottiert, verrückte Welt.

    • @Sven Günther:

      Danke für den Hinweis, das Buch kannte ich nicht.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      Ich fürchte soviel Differenziertheit kann man von BDS nicht verlangen. Die Kernaussage dieser Bewegung lässt sich wohl ungefähr so zusammenfassen:

      Israel böse.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Die Frage die ich mir da seit Jahren stelle ist, wenn man auch die linken Israelis angreift und so auch den inneren Diskurs Israels weiter nach Rechts verschiebt, denn wenn Land gegen Frieden wie mit Ägypten nicht funktioniert, was soll Israels Linke anbieten? Was ist der Plan? Militärisch sieht man gegen Israel kein Land, aber vom Vorgehen ist es die einzige Option, die man sich so lässt.

        Michael Collins hat zum Anglo-Irischen Vertrag 1921 gesagt: "In my opinion it gives us freedom, not the ultimate freedom that all nations desire … but the freedom to achieve it."

        Und das verstehe ich einfach nicht, man geht einfach nicht auf Kompromisse ein, entweder Maximalforderung oder weiter Kampf. Nur das führt eben zu nichts und es gibt überhaupt keine Anzeichen, daß sich das ändert, obwohl die Strategie zu überhaupt keinen Erfolgen geführt hat.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Ich glaube diesen Leuten ist es egal ob ein Israeli links oder rechts ist. Es gab und gibt ja auch große Demonstrationen in Israel. Von der LGBT-Community oder von den Drusen. Oder auch von den arabischen Israelis.

          Das haben die gar nicht auf dem Schirm. Logisch ist das nicht zu verstehen. Aber die Ideologie, die die vertreten, hat eben auch nichts mit Logik zu tun.

          Für die gilt, eben wie für Antisemiten, sie haben ein Bild von Israel, das hermetisch ist. Und die Lösung kann nur fundamental sein.

          Im Antisemitismus gibt es qua seiner inneren Logik keinen Kompromiss.

  • Diese immer heftiger werdenden Angriffe des BDS, die sich bis hin zur Erpressung steigern, sollten noch viel dezidierter unterbunden werden. Der Vorwurf der Apartheid gegen Israel ist ebenso absurd wie das neue "kauft nicht bei Juden" des BDS. Auch die Palästinenser werden zuallererst von den Arabern unterdrückt - in Israel geht es es ihnen wunderbar, weswegen auch bei Umfragen immer über 70% keine andere Regierungsform wünschen. Es wird Zeit, dass man Hamas und Fatah, den Iran und den IS als Totengräber ihres eigenen Volkes erkennt!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Fitzli Putzli:

      Die Apartheid in Israel bestreiten zu wollen, ist absurd, nicht der Vorwurf. Schauen Sie sich nur mal an, was Gideon Levy über die Prozedur am Flughafen schreibt (www.haaretz.com/op...airport-1.6384896) oder schauen sie sich mal das lupenreine Apartheidsregime im besetzten Westjordanland an! Wenn das keine Apartheid ist, was soll es denn bitte sonst sein?

    • @Fitzli Putzli:

      Leider befleißigt sich die Gegenseite auch nicht gerade sauberer Mittel, indem sie versucht, Gegenstimmen zu unterdrücken, als Volksverräter zu brandmarken und jegliche Kritiker am Regierungshandeln zu Antisemiten zu stempeln.

      Gerade letzteres ist fatal für alle Juden außerhalb Israels, nicht umsonst wurde jahrzehntelang daran gearbeitet, dem assoziativen Konnex zwischen Religions- und Staatsangehörigkeit entgegenzuarbeiten. Heute bekommt es nicht einmal mehr der Herr Bundespräsident hin, da zu differenzieren.