Atomabkommen mit dem Iran: Wege zurück zum Atomdeal
Die EU leitet Gespräche mit dem Iran zur Wiederbelebung des Atomabkommens. Die USA begrüßen das. Wer aber den ersten Schritt geht, bleibt noch unklar.
Die USA seien zu „gegenseitigen Schritten“ bereit, um zu einem Atomabkommen zurückzukehren, sagte Price. Sollte der Iran das Gleiche tun, sei auch Washington bereit, „eine Rückkehr zur Einhaltung unserer Verpflichtungen zu verfolgen“. Nun ginge es um „den besten Weg, dies zu erreichen, darunter auch durch eine Reihe von ersten gegenseitigen Schritten“.
Mithilfe „indirekter Gespräche über unsere europäischen Partner“ seien verschiedene Optionen zur Sprache gekommen, führte Price weiter aus. Ein direktes Treffen der Regierung von US-Präsident Joe Biden mit Teheran hat es noch nicht gegeben.
Zuvor hatte die EU bekanntgegeben, dass einer ihrer Diplomaten, Enrique Mora, am Freitag eine virtuelle Sitzung mit Vertretern Großbritanniens, Chinas, Frankreichs, Deutschlands und Russlands und des Iran leiten werde, bei dem ein möglicher Wiedereinstieg der USA in das Atomabkommen von 2015 Thema sein solle. Bei den Gesprächen soll es zudem um die „vollständige und wirksame Umsetzung des Abkommens durch alle Vertragspartner“ gehen, erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Donnerstagabend.
USA oder Iran – wer bewegt sich zuerst?
Im Atomabkommen hatte sich der Iran 2015 mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland darauf verständigt, sein Nuklearprogramm so anzupassen, dass das Land keine Atombomben bauen kann. Im Gegenzug sollen Sanktionen aufgehoben werden.
Die USA hatten sich 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump aus dem Vertrag zurückgezogen und neue Sanktionen verhängt. Daraufhin setzte der Iran zentrale Klauseln des Abkommens außer Kraft.
US-Präsident Joe Biden hat eine Rückkehr Washingtons zum Deal an dessen Einhaltung durch Teheran geknüpft. Bisher lehnt dies der Iran aber ab, solange die USA nicht die von Trump verhängten Sanktionen zurücknehmen. Teheran hat bereits eine EU-Offerte für ein Treffen unter Einbindung der USA ausgeschlagen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nahost-Konflikt
Alternative Narrative
Nach der Gewalt in Amsterdam
Eine Stadt in Aufruhr
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu
Wanted wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen
+++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++
IStGH erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu und Hamas-Anführer
Putins Atomdrohungen
Angst auf allen Seiten
Die Wahrheit
Der erste Schnee