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Asylpolitik in DeutschlandSogenannter „Sog-Faktor“

Das Bundesinnenministerium fordert eine konsequente Abschiebepraxis. Es gebe ein Vollzugsdefizit. Sogar Schleuser rieten zu einem Asylantrag hierzulande.

Sie hoffen noch auf Asyl. Andere wurden bereits abgelehnt. Laut Innenministerium bedeutet dies jedoch nicht gleich Abschiebung. Bild: dpa

BERLIN kna | Deutsche Behörden schieben nach Ansicht der Bundesregierung zu wenig abgelehnte Asylbewerber ab. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte der Tageszeitung Die Welt: „In der Durchsetzung der Ausreisepflicht besteht derzeit ein erhebliches Vollzugsdefizit.“ Viele Menschen würden „dauerhaft im Bundesgebiet verbleiben, auch wenn sie unter keinem Gesichtspunkt - auch nicht humanitär - für ein Aufenthaltsrecht infrage kommen“. In Deutschland sind die Bundesländer für den Vollzug der Aufenthaltsbeendigung zuständig.

Die geringe Zahl der Abschiebungen ist nach Angaben des Ministeriums ein wesentlicher Grund für die stark angestiegenen Flüchtlingszahlen. In Übereinstimmung mit Erkenntnissen auf EU-Ebene gehe man davon aus, dass das „bestehende Vollzugsdefizit im Bereich der Aufenthaltsbeendigung ein wesentlicher Sog-Faktor nach Deutschland ist“. Auch Schleuser rieten, einen Asylantrag in der Bundesrepublik zu stellen, weil Abschiebungen hierzulande „oftmals nicht durchgesetzt“ würden.

Ende Juni hielten sich nach Angaben des Sprechers rund 143.000 Ausreisepflichtige in der Bundesrepublik auf, obwohl ihr Asylantrag bereits abgelehnt wurde. Laut Statistik der Bundespolizei wurden im ersten Halbjahr 2014 dagegen nur etwa 5.700 Personen abgeschoben. Nach Angaben des Innenministeriums werden in Deutschland in etwa so viele Personen abgeschoben wie in Norwegen. In Großbritannien erfolgten hingegen mehr als doppelt so viele Abschiebungen als hierzulande.

Das Bundesinnenministerium macht für die Diskrepanz die Länder mitverantwortlich: „Es liegt nahe, dass diese enorme Lücke ihre Gründe auch in der Vollzugspraxis der Länder hat“, so das Innenministerium. „Besonders problematisch“ seien pauschale Winterabschiebestopps in einigen Bundesländern sowie das Fehlen von Abschiebehaftanstalten, so der Sprecher.

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95 Kommentare

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  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    es stinkt einfach überall nach rassismus.auf der einen seite palavert man immer über den demographischen wandel in deutschland und das man auf dauer kinderreiche familien aus dem ausland braucht.auf der anderen seite hält man an diesem asylkram fest ,erlaubt den menschen die kommen nicht zu arbeiten und sich etwas aufzubauen und zwängt sie in das sozialsystem hinein.warum genau sind syrier jetzt schlechtere arbeiter oder geschäftsmänner, als welche die ohne not nach deutschland kommen?

    was für ausländer hätte man den gerne?-briten,franzosen und japaner?

    oh mann...

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Um auf Ihre letzte Frage zurück zu kommen: Qualifizierte Fachkräfte, für die es zur Zeit einen Bedarf in D gibt und in der Lage sind, kurzfristig die dt. Sprache zu erlernen.

      Syrer sind nicht per se schlechtere Arbeiter oder Geschäftleute als Deutsche, aber genauso wie bei Deutschen gibt es by Syrern gut gebildete Menschen aber auch weniger gebildete Menschen, die kaum Chancen auf dem dt. Arbeitsmarkt haben. Hier auch noch mal der Hinweis auf rund 3 Mio Arbeitlose in D und zig Mio. Menschen, die trotz Arbeit auf staatl. Hilfe angewiesen sind. Es ist naiv zu glauben, dass alle Flüchtlinge ohne staatl. Unterstützung für den eigenen Unterhalt sorgen könnten.

      • @MRO:

        Gerade bei den Syrer*innen, handelt es sich überwiegend um gut ausgebildete Menschen, die in ihrem Heimatland die Mittelschicht gebildet haben. Diese Menschen sind sicher in der Lage mittelfristig ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Wenn wir sie denn lassen.

         

        Es ist pervers, aber Deutschland profitiert, in diesem Falle ungewollt, vom Terror in der arabischen Welt.

        • @Dhimitry:

          Wie kommen Sie denn zu der Aussage, dass es sich um überwiegend gut ausgebildete Menschen handelt? Das ist doch wohl stark verallgemeinert. Wenn dem aber tatsächlich so ist und die Qualifiktionen nachweisen können, die zur Zeit in D gebraucht werden und zudem die dt. Sprache kurzfristig erlernen, können diese Menschen sich gerne dem freien Arbeitsmarkt stellen. Damit hätte ich kein Problem. Ich zweifle allerdings an der o.g. Aussage.

  • Bayern 2 Tagesgespräch von heute zum Thema Ehrenamt. Darin kommen etliche Stimmen zu Wort, die aus praktischer Erfahrung berichten, wie die Asypolitik in Schlandland funktioniert - wie man die Unterkünfte politisch gewollt derart vernachlässigt, damit sie Flüchtlinge von vorneweg abschrecken sollen (die Prügelorgien der Security-Affen sind dann m.E. wohl auch gar nicht so ungern gesehen). Ab morgen auf dieser Seite zum Nachhören, Tagesgespräch vom 23.10.2014:

     

    http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-tagesgespraech.shtml

  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Bleiberecht für alle! Diskussion beendet!

    • @12239 (Profil gelöscht):

      Die Diskussion hat noch nicht mal angefangen!

    • @12239 (Profil gelöscht):

      Genau, Abschiebung für alle! Diskussion beendet!

       

      Wie sich rechts und links aussen doch in ihrer geistigen Armut so ähneln.

      • @sb123:

        "Wie sich rechts und links aussen doch in ihrer geistigen Armut so ähneln."......sagen alle Rechten, die immer gern Mitte sein wollen.

  • Als völliger Laie in allen Punkten des Flüchtlingsrechts verstehe ich mal wieder gar nix:

    Wen belastet es, wenn nicht anerkannte Asylbewerber weiterhin hier leben?

    • @Age Krüger:

      "Wen belastet es, wenn nicht anerkannte Asylbewerber weiterhin hier leben?" Niemanden, der noch über einen Funken Menschlichkeit verfügt.

    • D
      D.J.
      @Age Krüger:

      ??? Dann können Sie doch das Asylrecht gleich abschaffen und wie der lustige Zeitgenosse weiter oben "Bleiberecht für alle. Diskussion beendet" rufen.

      Ceterum censeo: Wer denkt, Sozialstaat und Einwanderungsrecht für alle jederzeit gingen zusammen, ist bestenfalls ein wenig naiv.

      • @D.J.:

        es geht um abschiebungshindernisse! nicht um einwanderungsrecht!

        vielleicht vertiefen Sie sich mal ins AufenthaltsG?

        • @christine rölke-sommer:

          Vertiefen setzt Tiefgang voraus.

    • @Age Krüger:

      Einfach mal gegenüberstellen, nicht Asylberechtigte in Unterkünften, welche die Kommunen den Asylbewerbern (also jenen, deren Anträge geprüft werden) nicht zur Verfügung stellen können. Da kommen dann zB Containerdörfer und Zeltnotunterkünfte heraus. Auch soziale Ressourcen sind nicht endlos, egal ob Wohnraum, Betreuungspersonal oder Mittel zur finanziellen Unterstützung (hat unlängst sogar Frau H. in Kreuzberg mitbekommen).

      • @KW40:

        Man muß natürlich Unterkünfte schaffen. Wo ist da das Problem? Überall wird gebaut, daß es nur so mörtelt. Da kann doch Schland mal ein paar Milliarden in die Hand nehmen und anständige Häuser für die Flüchtlinge bauen oder kaufen - oder meinetwegen beschlagnahmen. Enteignung ist auch erlaubt, wo es dem Allgemeinwohl nützt. Also nur eine Frage des Willens.

        :)

        • @Dudel Karl:

          Beschlagnahmen?

           

          Dann fangen wir doch mal mit ihrer Wohnung an.

           

          Die Idee erinnert mich doch sehr an das TEAM. Toll, ein anderer machts.

        • @Dudel Karl:

          enteignung ist nicht mal nötig.

          das nannte sich in der nachkriegszeit öffentlich-rechtlicher folgenbeseitigungsanspruch - den könnte man heute angesichts von beispielsweise http://www.leerstandsmelder.de/berlin#id:1832 für berlin wiederbeleben, gegen nutzungsentschädigung versteht sich.

          • @christine rölke-sommer:

            Ja, das scheint doch ein vernünftiger Ansatz zu sein. Schon toll, was Sie bisweilen aus dem Hut zaubern. Man könnte so viel mehr für Flüchtlinge tun, wenn nicht Staat und Politik noch gezielt sabotieren würden.

      • @KW40:

        Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Recht bestimmte Plätze für Asylbewerber räumlich einzunehmen auch für abgelehnte gilt.

         

        Da halte ich die weiter unten genannten Argumente mit dem Arbeitsmarkt schon für offenbar wichtiger.

    • @Age Krüger:

      Ganz einfach:

      Wenn ein nicht anerkannter Asylbewerber hier dennoch Arbeits- und damit Aufenthaltsrecht hätte, würde man das bestehende Asylrecht vollständig aushebeln. Jeder, der nach Deutschland einwandern möchte, würde dann einfach einen Asylantrag stellen, könnte aber trotz Ablehnung weiter hier leben und sich Arbeit suchen. Letztlich würde das auf die vollständige Öffnung des Arbeitsmarktes hinauslaufen.

    • @Age Krüger:

      so man sie arbeiten läßt nichts und niemand - außer der volksseele.

      • @christine rölke-sommer:

        Als was können den diese stark traumatisierten Menschen arbeiten? Die wenigsten werden eine Ausbildung haben, die auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt ist. Und damit sind wir wieder bei der grundsätzlichen Frage, wie man mit den Flüchtlingen umgehen will. So wie es die klassischen Einwanderungsländer USA, Kanada, Australien machen, d.h. Nachweis das man seinen Unterhalt selbst finanzieren kann oder Aufnahme von allen die dies nicht können in die Sozialsysteme. Deutschland sollte sich für eine dieser Varianten entscheiden, alles andere ist nur ein Verschieben der Proleme in die Zukunft.

        • @hans hansen:

          just for the record:

          auch die sog. klassischen einwanderungsländer haben immer noch ein asyl/flüchtlingsrecht. auch wenn auch sie versuchen, es zu schleifen - die ratifizierung der genfer flüchtlingskonvention hat noch keines in gänze zurückgenommen.

           

          bedeutet: sollte sich 'schland endlich dazu durchringen, das seit über 10 jahren überfällige einwanderungsrecht im aufenthaltsG oder in einem neuen einwanderungsG zu regeln - käme es von seiner ratifizierung der GFK auch nicht runter.

      • @christine rölke-sommer:

        Und da sie überwiegend nur Billigjobs bekommen oder gar keine Arbeit finden landen sie im Hartz IV System.

        Und dann haben sie genau die Einwanderung in die Sozialsysteme, die sie immer bestreiten.

        • @sb123:

          Wieso hat jemand, der ansonsten kein Aufenthaltsrecht hier hat, Anspruch auf ALG II???

           

          Ist mir nicht ganz klar. Zuständig sind nach Ablehnung des Asylantrages noch maximal die Konsulate des Landes, aus dem der Bewerber stammt.

          • @Age Krüger:

            himmel arsch+wolkengeige!

            wer nach asylverfahren geduldet oder sonstwie fiktional aufenthältlich ist, hat anspruch auf leistungen nach asylbewerberleistungsG.

            auch dieses gesetz kann mann sich ergoogeln.

             

            bevor wer was über einwanderung in sozialsysteme plappert, soll er sich doch erst mal schlau machen. statts mit dummen sprüchen anderen das hirn umnebeln zu versuchen.

            • @christine rölke-sommer:

              Guten Morgen Frau Rölke-Sommer! Um 6 Uhr morgens schon am PC? Ein Fall von präseniler Bettflucht?

               

              Kommt Ihren Tiraden allerdings nicht zugute: "Wieso hat jemand, der ansonsten kein Aufenthaltsrecht hier hat, Anspruch auf ALG II???"

              Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! Ich erklär's Ihnen aber gerne noch einmal: @Age Krüger hat von denjenigen gesprochen, die "kein Aufenthaltsrecht" haben. Von der Juristin, die Sie ja hier immer gerne heraushängen lassen, erwartet man aber doch etwas mehr Sprachkompetenz, wenn Sie mir diese kleine Kritik gestatten.

               

              Ansonsten haben Sie ja das Wochenende über hoffentlich Zeit, um einmal - richtig ausgeschlafen - über die genauen Zusammenhänge von Asylrecht, Einwanderung und Sozialsysteme nachzudenken.

            • @christine rölke-sommer:

              Zum einen plapper ich nix über Einwanderungen in Sozialsysteme (die in der BRD sowieso nicht existent sind) und zum anderen habe ich oben ja geschrieben, dass ich mich da nicht auskenne.

               

              Bitte verzeihen Sie mir, dass ich mir anmaße, Fragen zu stellen oder mich überhaupt für ein Thema zu interessieren, dass mich bislang nur am Rande tangiert hat.

              • @Age Krüger:

                sorry, das plappern war auf schalamow gemünzt.und darauf, dass er eben nichts erklärt sondern wilde behauptungen aufstellt.

                 

                noch mal: nach rechtskräftig negativ abgeschlossenem asylverfahren fallen die abgelehnten immer noch unter asylbewerberleistungsgesetz.

                 

                das kann sich perspektivisch nur ändern, wenn wer nach härtefallentscheidung oder (gesetzlicher!) bleiberechtsregelung eine vorläufige/befristete aufenthaltsbefugnis erhält und es schafft, die erwerbstätigkeit (voraussetzung, um überhaupt in den genuß der bleiberechtsregelung zu kommen) nicht nur zu behalten sondern so auszubauen, dass er/sie unabhängig! von ALG II leben kann.

                dann, und nur dann! kann er/sie (samt familie) einen aufenthaltstitel erteilt bekommen, der bei späterer erwerbslosigkeit den zugang zu ALG II erlaubt.

                 

                man verwechselt das gern mit der rechtslage bei eu-ausländern. die ist anders, aber nicht weniger kompliziert.

                • @christine rölke-sommer:

                  Man kann's ja mal probieren!

                   

                  Erst den Kommentar angeblich unter den falschen Namen gesetzt und dann Dinge kommentiert, zu denen ich nichts gesagt habe. Zur "Einwanderung ins Sozialsystem" habe ich mich nämlich nicht geäußert.

                   

                  Aber wer hier im Forum sowieso permanent hyperventilierend mit der rhetorischen Pumpgun unterwegs ist, den stören solche Feinheiten wie Argumente ja eh nicht. Wie Sie ja auch mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder gerne unter Beweis stellen!

                • @christine rölke-sommer:

                  Okay, danke, jetzt versteh' ich.

                   

                  D.h, ja eigentlich für ihn ändert sich nix zum Vorteil, arbeiten dürfen sie dennoch wahrscheinlich nicht und man hat nur samt seiner Familie noch zusätzlich das Damoklesschwert der möglichen sofortigen Abschiebung über sich, was natürlich auch besonders anregend ist, dann hier etwas produktiv zu erreichen.

                   

                  Und der angeblich so hart schuftende deutsche Mustersteuerzahler darf seine xenophoben Vorbehalte ausleben, weil die Leute verständlicherweise weiter von Unterstützung leben müssen.

                  • @Age Krüger:

                    es ist auf jeden fall eine ochsentour.

                    wobei das haupthindernis nicht bildung+ausbildung ist - würde erfaßt und aufbereitet, welche bildungs- und berufsabschlüsse und sonstigen fertigkeiten in berufen, die es bei uns nicht oder nicht mehr gibt, die leute so mitbringen, würde so manch einer sich verwundert die augen reiben -

                    sondern neben dem arbeitnehmervorrang (deutsche, eu, anerkannte haben vorrang) der unsichere aufenthaltsstatus. mit einer duldung oder gar einer fiktionsbescheinigung ist es nicht so leicht, eine arbeit zu finden....

                     

                    ich hatte in meiner klientel alles, vom promovierten atomphysiker bis zum analphabetischen olivenbauern. mein lieblingsbeispiel sind die teppichknüpferinnen aus Turkman Zahra - die nimmt außer dem einen und anderen museum jeder teppichreparaturbetrieb mit kußhand.

        • @sb123:

          Wenn sie nur Billigjobs bekommen, liegt es daran, daß es überhaupt Billigjobs gibt.

          Und wenn sie keine Arbeit finden, liegt es daran, daß Bewerber erst mal nach ethnischen Kriterien ausgesiebt werden.

           

          Seit Schröder/Fischer verfügt Deutschland ganz sicher über kein Sozialsystem mehr, in das einzuwandern sich lohnen würde.

          • @Dudel Karl:

            Ich bin im unter anderem im Bereich Ausbildung und Weiterbildung tätig und kenne die Situation mit Sicherheit besser als sie.

            In der Regel ist bei denen, die zu uns kommen, weder eine adäquate schulische noch eine berufliche Bildung vorhanden.

            Diejenigen, die was können, gehen gleich nach Kanada, in die USA oder nach Australien.

            Darüber hinaus können sie unser nicht existentes Sozialsystem gerne mal mit denen der Herkunftsländer vergeichen.

            • @sb123: Kommentar entfernt, bitte beleidigen Sie andere Kommentatoren nicht.
              • @Dudel Karl:

                Nö, habe ich niemals behauptet, aber einfach blöd daherreden, um meine Angaben in Zweifel zu ziehen.

                Und die nachfolgende Antwort von unserer Superanwältin ist typisch. Nun, ich arbeite als Dozent an einer Meister-und Technikerschule und darüber hinaus mache ich Berufsschulersatzunterricht in einer JVA. Das Ganze in Teilzeit, den restlichen Tag verbringe ich mit der Leitung eines Betriebs, der ausbildet.

                • @sb123:

                  Haben Sie es noch nicht gemerkt? Was in RS' Welt des ganz, ganz kleinen Karos nicht hineinpasst, das gibt es einfach nicht.

                  Oder ganz nach Pippi Langstrumpf: "Ich mach' mir die Welt

                  Widdewidde wie sie mir gefällt ..."

              • @Dudel Karl:

                es ist ganz einfach: wer solchen müll erzählt, der arbeitet nicht in einem solchen bereich. der trägt das nur als legende vor sich her.

                • @christine rölke-sommer:

                  Eine verbreitete Strategie, wie mir scheint. Ist ja auch jeder Rassist heutzutage mit ganz ganz vielen Ausländern aus Afrika und so befreundet - und diese ausländischen Freunde sagen dann ja auch immer, daß ihre eigenen Landsleute doch nur zu faul sind, um das Land aufzubauen.

  • "Sog-Faktor". Geht´s noch zynischer?

  • um zu verstehen, was sich da zusammenbraut, muß man wohl den welt-artikel in gänze lesen

    http://www.welt.de/politik/deutschland/article133533153/Niedrige-Abschiebezahl-lockt-Fluechtlinge-an.html

    und zwei weitere noch dazu, nämlich

    http://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article133470941/Wir-sind-doch-nicht-am-Fluechtlingselend-schuld.html

    und

    http://www.welt.de/debatte/kommentare/article133554790/Asylbewerber-lieber-zurueckweisen-als-inhaftieren.html

     

    da hat man dann alles zusammen, was die gegenwärtige debatte so besonders reizvoll macht: den versuch, nach artikel 16 GG die genfer flüchtlingskonvention zu schleifen. und zwar im interesse der irgendwie-sicherheit von 'schland, in dem der olle Herder - und Fichte, der glühende antisemit - fröhliche urständ feiert.

    die claque verlangt offen, gegen das non-refoulement-gebot zu verstoßen.

    und der ministeriumssprecher glänzt durch die bekanntgabe amtlich-scheinender halb-und-vierteles-wahrheiten, weil man sich vorgenommen hat, die abschiebungshindernisse in abschiebungs/ausweisungs- und abschiebehaftgrund umzuwandeln.

    warum?

    mit Sebastian Cobler gesprochen: weil für das sicherheitsdenken gerade zu zeiten des war on terror die gefahr immer noch von den menschen ausgeht. also müssen diese gefährlichen menschen weg, über die grenze, mindestens aber hinter gitter - oder aber, falls doch mit perso, mithilfe eines ersatzpapiers markiert ins abseits, unter kuratel und überwachung gestellt.

    • @christine rölke-sommer:

      was das BMI nicht sagt: wie viele menschen freiwillig aus- oder weiterreisen. die zahlen muß man sich schon selber zusammensuchen.

       

      was das BMI weiter nicht sagt: wieviele altfälle - also menschen, die seit jahren/jahrzehnten nicht abgeschoben werden können - in den rund 143.000 seelen enthalten sind. auch über die darin enthaltene zahl der in 'schland geborenen+beschulten kinder schweigt es sich aus. manch neugeborenes erhält hierzulande nämlich eher eine abschiebungsandrohung zu- als eine geburtsurkunde ausgestellt.

      was das BMI ebenfalls nicht sagt: wieviele tatsächlich nicht abgeschoben werden können, weil ihre identität und damit ihr herkunfts- und zugleich zielstaat einer abschiebung nicht zu klären ist.

       

      lieber faselt man was von sog-wirkung

      -und unterschlägt damit, dass jeder, wo hier ohne zum aufenthalt berechtigende papiere angehalten, ins asylverfahren oder/und abschiebeknast gezwungen wird.

       

      kurzum: man möchte davon ablenken, dass man sich durch restriktive asyl+flüchtlingspolitik unnötige probleme selbst geschaffen hat. und macht dafür die verantwortlich, denen man probleme macht.

      nicht die feine englische art das, tät ich mal sagen.

      • @christine rölke-sommer:

        ps: fast hätte ich es vergessen...

        wenn die bundesrepublik deutschland endlich die konvention zum schutz der wanderarbeiterinnen ratifizieren täte, dann täte sich der scheinbare stau und sog zumindest teilweise wie von selbst auflösen.

        aber: der wurst-industrie und monsanto wäre das nicht recht. würden die doch ihre sklaven verlieren.

        • @christine rölke-sommer:

          EU-Länder sucht man in der Ratifizierungsliste vergebens.

          • @H-G.-S:

            ja, die ratifizierungsliste ist interessant.

            vor dem eu-grenz-regime haben südliche europastaaten das problem wenigstens noch durch amnestie+legalisierung gelöst, so alle fünf bis zehn jahre. aber mit schengen und mehr noch mit dubliner übereinkommen war das vorbei.

            und welcher eu-staat würde sich heute noch trauen, aus der reihe der sog. industriestaaten zu tanzen?

        • D
          D.J.
          @christine rölke-sommer:

          Nun ist Monsanto bei schlichteren Zeitgenossen so ziemlich für alles Übel der Welt verantwortlich - aber dass Monsanto hierzulande auch eine große Rolle als "Sklavenhalter" spielen soll, war mir bislang nicht untergekommen.

          • @D.J.:

            mann lernt eben immer noch dazu.

  • 143.000 sind ca 0,2% der Gesamtbevölkerung. Wo ist eigentlich das Problem? Laßt die Leute einfach hier.

     

    Es wird doch mit dieser Politik nur beim rechten Rand (der heutzutage leider schon bis zur Mitte reicht) angebiedert. Ein Sachgrund ist nicht zu erkennen.

    • @Dudel Karl:

      natürlich gibt es einen sachlichen Grund und der ist, dass Deutschland ein Rechtsstaat ist, in dem es gesetzliche Kriterien für ein Aufenthaltsrecht gibt. Wenn man über ein langes Verfahren festgestellt hat, dass dieses Recht einer Person nicht zusteht, ist es normal, dass dann das Recht aus durchgesetzt wird.

       

      Das hat nichts mit "links" oder "rechts" zu tun oder gar mit "braun", sondern das erwarte ich einfach von einem funktionierenden Rechtsstaat, dass die Gesetze nicht nur auf dem Papier stehen und die Gerichte nicht nur für die Herstellung von beschriftetem Papier (Urteile) arbeiten, sondern dass am Ende dann auch Konsequenzen aus Gesetz und Urteil folgen.

      • @Dr. McSchreck:

        Ach wissen Sie, Recht ist nicht immer richtig. Im Dritten Reich war es Recht, Menschen zu vergasen. War es auch richtig?

         

        Hier geht es um Menschenleben und nicht um Paragraphenquatsch.

        • D
          D.J.
          @Dudel Karl:

          @Herr Kreiner alias @Linksnormal,

          erwähnte ich schon mal, wie unappetitlich ich Ihre unfassbare Selbsgerechtigkeit finde?

          • @D.J.:

            Nein, aber Ihre Projektionen sind mir auch ziemlich wurscht.

      • @Dr. McSchreck:

        dann möchte sich der rechtsstaat aber auch an seine gesetze halten. und die besagen nun mal: bei abschiebungshindernis kann nicht abgeschoben werden.

        wohin will man denn staatenlose abschieben? über der wüste gobi abwerfen?

        und wer so tut, als könnten durch den bau von abschiebeknästen abschiebungshindernisse beseitigt werden, der lügt sich und dem publikum was vor!

        • @christine rölke-sommer:

          "über der wüste gobi abwerfen?"

           

          Sagen Sie das nicht zu laut, mancher fände es noch plausibel.

        • @christine rölke-sommer:

          ach? Und derzeit wird bei Abschiebehindernissen abgeschoben? Das wäre mir allerdings neu. Möglicherweise wird bei "behaupteten" Abschiebehindernissen abgeschoben, die nicht verifizierbar waren.

          • @Dr. McSchreck:

            oh oh!!

            Sie haben keine ahnung, wie schnell abschiebung gehen kann, abschiebungshindernis hin oder her.

  • Was ist das nur für ein Land geworden seit 1989?

     

    Man muß sich wieder schämen - schämen, Deutscher zu sein!

    • D
      D.J.
      @Dudel Karl:

      Nun ist Ihr kitschiger Selbsthass nichts sonderlich originelles - Propheten leben seit 3000 Jahren gut damit. Aber ich darf Sie milde darauf hinweisen, dass es so gut wie keinen Staat gibt, der nicht irgendwelche Einwanderungsregeln hat, die meisten der wohlhabenderen übrigens noch restriktivere als Deutschland. Also erweitern Sie Ihren Selbsthass eher auf die Menschheit.

      • @D.J.:

        Interessantes Konstrukt, allerdings nur als Projektion eigener Unzulänglichkeiten plausibel.

    • @Dudel Karl:

      Nein, muss man nicht.

       

      Aber wenn es dir dann besser geht dann mach es.

       

      Ich kenne übrigens eine gute Domina die einem dabei helfen kann.

      • @DD:

        Von Ihrer Domina lassen Sie sich mal ruhig weiterhin selber behandeln. Für mich ist es schon erniedrigend genug, Leute wie Sie steuerlich zu unterstützen.

        • @Dudel Karl:

          Ich weiß zwar nicht, wo sie mich steuerlich unterstützen, aber wenn sie Vergnügen aus der Erniedrigung beziehen, machen sie ruhig weiter.

        • @Dudel Karl:

          Arbeiten Sie nicht irgendwie im kommunalen Bereich? Fahrradbeauftragter oder so? Da werden wohl eher meine Steuern (aus der Industrie) zu Ihnen fließen.

    • @Dudel Karl:

      Echt, muss man das, ist das wieder trendy? Na, wems gefällt.

      • @Viccy:

        Schämen Sie sich etwa nicht? Dann müssen Ihre Ansprüche ja schon ganz schön im Keller hausen.

        • @Dudel Karl:

          Ah, der distinguiert-anspruchsvolle Geist definiert sich über Scham. Was für ein Märtyrer er doch ist ;-)

          • @Viccy:

            Wenn Sie halb so schmart wären, wie sie vorgeben, könnte es schon fast für einen Anerkennungslolli reichen.

  • Lieber dubiosos,

    Warum nimmst du nicht einfach mal eine Roma Familie auf ?

    So könntest du direkt helfen...!

    Gruß Priese

    • @Peter Riese:

      Hätten Sie ein Problem damit? Wenn ja, welches?

      • @Dudel Karl:

        Wenn du sie bei dir in deine Privatwohnung aufnimmst, die kosten alleine übernimmst, oder es durch Spenden finanzierst dann mach es meinetwegen.

        • @DD:

          Und warum machen Sie es dann nicht, wenn es Ihnen nur um die Kosten geht? Sie können Ihre Wohnung an den Staat vermieten, so daß Sie am Ende sogar noch Gewinn machen.

          • @Dudel Karl:

            Ich will es ja nicht.

             

            Die Frage war doch, ob er(ich habe mal geantwortet) ein Problem damit hätten.

            • @DD:

              Ob und wenn ja, welches.

  • welcher schöps glaubt denn, durch den bau von abschiebeknästen entstünden die haftgründe wie von selbst?

    die braucht's nämlich immer noch! allein dadurch, dass wer vollziehbar ausreisepflichtig ist, fallen die nicht vom himmel.

     

    mutiert denn das BMI immer mehr zur gosse der jurisprudenz?

    • @christine rölke-sommer:

      "mutiert denn das BMI immer mehr zur gosse der jurisprudenz?"

       

      Scheint so. Diesem de Maiziere ist doch auch nicht zu trauen.

  • In einer Liga mit Norwegen? Darauf sollten wir stolz sein!

  • "Christen" besorgten auch den Abwurf von Atombomben auf Japan.

    • @Reinhold Schramm:

      Und Moslems köpfen jeden der nicht Moslem ist. Schließlich macht das der IS.

       

      Und Atheisten befummeln ständig Kinder.

       

      Und Hindus nehmen mir ständig den Parkplatz weg.

  • Nahezu niemand ist in Deutschland wirklich Asylberechtigt, weil (1) kaum jemand politisch verfolgt wird und (2) wil Deutschland von sicheren Ländern umgeben ist. Der Asylparagraph ist im Grunde eine Fehlkonstruktion, die zum Missbrauch einlädt.

  • Manche Innenpolitiker (und Bürokraten im Innenministerium und im BAMF) hetzen schon wieder schlimmer als zu Zeiten des sog. "Asylkompromisses". Das hier ernsthaft der Winterabschiebestopp, der eh viel zu selten umgesetzt wird und an zu viele Bedingungen geknüpft ist, kritisiert wird, ist ja wohl ein Witz. Nicht nur, dass Roma (eine der größten Opfergruppen der Nazis übrigens) eh schon diskriminiert werden und abgeschoben, fast immer eigentlich in die Obdachlosigkeit; nein, man beschwert sich noch, wenn man diese nicht bei -15 Grad Celsius in die Obdachlosigkeit schickt.

     

    Die Bundesregierung hat gerade mal wieder eine gigantische Klatsche vom Verfassungsgericht kassiert, welches zu Recht die Zusammenlegung von Abschiebe- und normalen haftanstalten, einkassierte. Und das erste was denen einfällt, ist sich hier über fehlende Abschiebeknäste aufzuregen? Man könnte natürlich auch mal versuchen, sich erstmal selber an die Verfassung zu halten, bevor man irgendwelche Forderungen aufstellt.

     

    Diese Aussagen sind eine Schande.

    • @Dubiosos:

      Es ist leicht, den moralischen Zeigefinger zu heben, aber haben Sie einen besseren Vorschlag?

      Deutschland ist heute Ziel eines enormen Anstiegs von Asylbewerbern, obwohl die zum größten Teil gar nicht asylberechtigt sind. Die Heime platze aus allen Nähten, auf Grünflächen bei mir um die Ecke stehen schon Wohncontainer für Flüchtlinge. Was ist die Lösung? Alle aufnehmen, und dann kommen noch mehr? Ob Deutschland das verkraften könnte?

       

      Oder die nicht asylberechtigten ausweisen. Dann brauchen Sie aber irgendeine Art von Abschiebehaft, weil sie davon ausgehen können, dass Leute die illegal einreisen, auch alles tun, um zu bleiben. Und auch da gibt es dann wieder Kapazitätsprobleme. Moralische Bedenken lösen diese nicht.

      • @DerKommentator:

        Deutschland kann locker eine Million Flüchtlinge aufnehmen. Muß man halt mal paar Steuermilliarden dahingehend investieren, ordentliche Unterbringung usw. anstatt das Geld in dysfunktionale Opernhäuser, Tiefbahnhöfe und Flughäfen zu buttern oder sich immer neue Wohltaten für die hoffnungslos übersubventionierten Familien auszudenken.

        • @Dudel Karl:

          Wenn eine Million kommen, dann stehen im nächsten Jahr 2 Millionen auf der Matte, exponentiell steigend. So ein bißchen Kopfrechnen kriegen doch selbst Sie noch hin.

          • @Chriss Cross:

            Dann hätten wir in 13 Jahren die gesamte Weltbevölkerung hier. Sind Sie sich Ihrer mathematischen Grundkenntnisse sicher?

        • D
          D.J.
          @Dudel Karl:

          Ja, Geld für Familien ist doof.

          Wie ich Sie kenne, etwas Neid? Richtig?

          • @D.J.:

            Nein, leider wieder falsch.

  • AfD, ich hör dir trapsen.

    • @Ernst Tschernich:

      Ich höre die AfD marschieren.

  • Kommt diese Aussage "Besonders problematisch“ seien pauschale Winterabschiebestopps in einigen Bundesländern sowie das Fehlen von Abschiebehaftanstalten" von einem sogenannten christlichen Politker einer christlichen Partei. Man sollte es kaum glauben, wohin das sogenannten Christentum schon gekommen ist

    • @Frank Burghart:

      Die CDU hat mit dem Christentum genauso viele Gemeinsamkeiten wie die Grünen mit Öko und Frieden.