WAS MACHT EIGENTLICH ...Peter Eisenman?: Einen Witz
Eine transatlantische Humorbrücke wäre jedenfalls noch ein Projekt, das der Architekt Eisenman mal auf seine To-do-Liste setzen könnte. Denn offenbar trennt amerikanische und deutsche Juden wohl mehr als das Meer und die Liebe zu Bagels. Was ist geschehen? Der Exvorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Alexander Brenner, wirft dem Erbauer des Holocaust-Mahnmals vor, das „Andenken der ermordeten, vergasten, erschossenen und verbrannten Juden zynisch zu verunglimpfen“. Holla! Anlass dafür ist eine Anekdote Eisenmans auf der jüngsten Kuratoriumssitzung der Mahnmalsstiftung. Dort hatte er von seinem letzten New Yorker Zahnarztbesuch erzählt. Der Arzt, selbst Jude, sprach Eisenman in Anspielung auf den Sponsoring-Streit um die Degussa an: „Ich habe Ihnen gerade Degussa-Produkte in Ihre Zähne eingesetzt. Soll ich die nun wieder herausnehmen?“ Brenner war ob des Gags so empört, dass er die Sitzung verließ, gefolgt von Senator Peter Strieder und Initiatorin Lea Rosh. In einem Brief an den Kuratoriumsvorsitzenden Wolfgang Thierse fordert Brenner eine Stellungnahme Eisenmans. „Er hat nichts aus der Degussa-Debatte gelernt“, findet auch der Topographie-Geschäftsführer Andreas Nachama. Inzwischen hat sich Eisenman betreten bei Thierse entschuldigt. Der TU-Antisemitismusforscher und Sprecher des Stiftungsbeirats Wolfgang Benz meinte hingegen nur: „Er hat uns Deutschen US-Humor vorgeführt. Dort geht man viel lockerer mit sich selbst und der Geschichte um, auch mit der jüdischen. AW FOTO: AP
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