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Proteste nach Wahlen in MosambikMindestens 47 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet

Seit Kandidat Chapo zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt wurde, kommt es in Mosambik zu Unruhen. Die Opposition spricht von Wahlfälschung.

Maputo, Mosambik, 25. Oktober: Barrikaden auf den Straßen, nachdem sich die regierende Frelimo zum Wahlsieger erklärt hat Foto: Siphiwe Sibeko/reuters

Maputo taz | Die Spannungen in Mosambik nach dem umstrittenen Wahlsieg der regierenden FRELIMO (Mosambikanische Befreiungsbewegung) steigen weiter. Bei Unruhen seit der Verkündung des Ergebnisses am Donnerstag vergangener Woche haben Sicherheitskräfte bislang mindestens 47 Menschen getötet.

Jetzt ruft Oppositionsführer Venancio Mondlane, unterstützt von der neuen Oppositionskraft PODEMOS (Optimistisches Volk für die Entwicklung Mosambiks) zu einwöchigen Demonstrationen vor Büros der Wahlkommission und der Regierungspartei im ganzen Land auf. Die Proteste sollen an diesem Donnerstag beginnen und dann am 7. November in eine Großkundgebung in der Hauptstadt Maputo münden.

Am 24. Oktober hatte die Wahlkommission den FRELIMO-Präsidentschaftskandidaten Daniel Chapo zum Sieger erklärt. Er sei bei den Wahlen vom 9. Oktober auf 71 Prozent der Stimmen gekommen. Seine Gegenkandidaten sprechen von Wahlfälschung und gehen seitdem auf die Straße. Den Sicherheitskräften wird vorgeworfen, scharf auf Demonstranten zu schießen, über 460 Menschen wurden festgenommen. Nach Behördenangaben gibt es 60 verletzte Polizisten und gegen Mondlane laufen Ermittlungen unter dem Vorwurf, er habe Gewalt geschürt.

Ausländische Botschaften sprechen Warnungen aus

Es wird erwartet, dass der neue Protestaufruf Tausende von Menschen auf die Straße bringt – nicht nur in Maputo und den Großstädten Beira und Nampula, auch in den nördlichen Provinzen. In Maputo dürften sich die Proteste auf die Sitze der Wahlkommission und der FRELIMO in der Innenstadt konzentrieren.

Einige ausländische Botschaften warnen ihre Staatsbürger in Mosambik bereits davor, sich während der Protestzeiten unnötig zu bewegen. Der amtierende Präsident Filipe Nyusi (FRELIMO) berief Mosambiks Botshafter im Ausland zu einem virtuellen Treffen und sagte hinterher. „Ich habe ihnen mitgeteilt, dass die Vorgänge noch nicht vorbei sind, und auch, dass wir an die Mosambikaner appellieren, gelassen auf das Ende zu warten und sich geeint auf Entwicklung zu fokussieren.“

Mosambik hat seit der Unabhängigkeit 1975 schon mehrere schwere Gewaltepisoden erlebt. Der Bürgerkrieg zwischen FRELIMO und der damaligen Guerillabewegung RENAMO von 1977 bis 1992 forderte über eine Million Tote; seit 2017 kämpft die Regierung mit Unterstützung afrikanischer Eingreiftruppen gegen islamistische Rebellen im Norden des Landes.

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