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Das heimische SuperfoodAus dem Garten rauf auf die Oblaten

Sanddorn soll schon die Krieger Dschingis Khans gestärkt haben. Und auch unsere Kolumnistin ist Fan der vielseitig einsetzbaren Früchte.

Sanddorn ist das heimische Superfood Foto: O.Behrendt/imago

B ei mir im Garten habe ich gleich mehrere Sanddornbüsche und -bäume und bin froh darum. Ihre silbergrauen Blätter sehen gut aus und sind ein ganzjähriges Refugium für Vögel, sie sind anspruchslos in der Pflege, und sie liefern tolle orange-rote Früchte. Die Dornen erschweren die Ernte, aber die Mühe lohnt sich.

Denn wer braucht schon Gojibeeren und Chia­samen, wenn der Sanddorn vor der Tür reif ist? Die Beeren sind ein unterschätztes heimisches Superfood, ein Glas von ihrem Saft deckt den Vitamin-C-Tagesbedarf fünfmal – da kann selbst die Zitrone nicht mithalten. Hoch ist auch der Gehalt an Betacarotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird. Und sogar Vitamin B12, das eigentlich vor allem über tierische Produkte aufgenommen wird, ist im Sanddorn enthalten, womit sich der Speiseplan aller Vegetarier und Veganerinnen gut ergänzen lässt.

Schließlich haben die Beeren antibakterielle Eigenschaften und stärken das Immunsystem. Kaum verwunderlich, dass sich Legenden zufolge schon die Krieger Dschingis Khans mit Sanddorn gestärkt haben sollen.

Aus meinem Sanddorn mache ich zum Beispiel Saft. Dafür gebe ich ein halbes Kilo Beeren mit circa 75 ml Wasser in einen Topf. Alles darf zwanzig Minuten bei mittlerer Hitze kochen, bis die Früchte aufgeplatzt sind. Dann schütte ich den Saft in ein feines Sieb oder Tuch und lasse ihn abtropfen. Der pure Sanddornsaft ist relativ sauer, kann aber gut mit etwas Honig gesüßt werden. In der Erkältungszeit lässt er sich auch löffelweise einnehmen, um dem Immunsystem Rückenwind zu geben. Und ein Schuss Saft, etwas Akazienhonig und ein paar Beeren peppen jeden schlichten Milchreis oder Frühstücksbrei auf.

Anstatt den Saft aufzufangen, kann man die zerkochten Beeren aber auch durch ein Sieb drücken und ein Mus daraus machen. Dann kommt Gelierzucker – ein halbes Kilo auf ein Kilo Beeren – hinzu und alles wird unter Rühren bei mittlerer Temperatur aufgekocht. Fertig ist die Sanddornmarmelade!

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Mit der mache ich zum Beispiel Fruchtschnitten: Ich nehme eine Handvoll Trockenfrüchte, Rosinen, Pflaumen und Aprikosen, und schneide sie in kleine Stücke. Dazu kommen feine Haferflocken, etwas Sesam, gehackte Mandeln oder andere Nüsse und eben der Sanddornaufstrich. Alles gut vermischen und die Masse als Füllung auf Backoblaten verstreichen, dann jeweils mit einer zweiten Oblate bedecken. Um die Haltbarkeit zu erhöhen, schiebe ich die Sanddornschnitten noch bei circa 45 Grad in den Backofen und lasse sie einige Stunden trocknen. Dabei nicht vergessen, einen Holzlöffel in die Tür klemmen, damit die Restfeuchte entweichen kann. Guten Appetit!

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