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DW-Intendant Limbourg hört aufSchluss nach 12 Jahren

Der Deutsche-Welle-Intendant Peter Limbourg möchte 2025 nach seiner zweiten Amtszeit den Posten abgeben. Das hatte er am Donnerstag intern verkündet.

Hört auf: Peter Limbourg, Intendant der Deutsche Welle, beim Deutsche Welle Global Media Forum 2022 Foto: Christoph Hardt/imago

Bei der Deutschen Welle (DW) wird sich nächstes Jahr etwas bewegen. Peter Limbourg (64), seit zwölf Jahren der Intendant des Senders, möchte keine weitere Amtszeit antreten. Das teilte er am Donnerstag in einem Schreiben an die Mitarbeitenden mit, das der taz vorliegt. Damit wird die DW 2025 ein*e neu­e*n In­ten­dan­t*in suchen.

In den letzten Monaten sei er häufig gefragt worden, ob er sich eine weitere Amtszeit vorstellen könne, schrieb Limbourg. Er habe „viel Zuspruch“ erfahren, sei aber überzeugt, dass zwölf Jahre genug seien.

Gemeinsam habe man viel erreicht, führt er weiter aus. Die Angebote der Deutschen Welle seien stets Nutzer*innenorientiert, die Digitalisierung sei erfolgreich vorangeschritten und Künstliche Intelligenz werde zunehmend in die Arbeit integriert. Außerdem gebe es eine „wertschätzende Unternehmenskultur“. Besonders erfreut sei er darüber, dass es gelungen sei, einen weiteren Budgetzuwachs in Aussicht zu haben.

„In geopolitisch anspruchsvollen Zeiten“ habe die DW es geschafft, sich so zu positionieren, dass sie von allen demokratischen Parteien des Deutschen Bundestags unterstützt werde. Das schlage sich auch in der Unterstützung der Bundesregierung wider, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2024 stellt die Bundesregierung DW rund 410 Millionen Euro zur Verfügung, 2025 soll der Etat um 15 Millionen Euro steigen. Als Limbourg sein Amt 2013 antrat, war das Budget Jahr für Jahr kleiner geworden.

Die Deutsche Welle wird nicht wie andere Rundfunkanstalten durch den Rundfunkbeitrag finanziert, sondern aus Steuermitteln des Bundes. Nach der Neuordnung des Rundfunks nach der deutschen Wiedervereinigung ist die DW der einzige verbliebene Auslandsrundfunk der Bundesrepublik.

Druck von innen und außen

Innerhalb seiner Amtszeiten musste Limbourg bereits mit einigen Debatten über den Sender auseinandersetzen. 2020 etwa gab es Vorwürfe von über 250 Mit­ar­bei­te­r*in­nen über das Betriebsklima und die Unternehmens- und Führungskultur der DW. Die Mit­ar­bei­te­r*in­nen kritisierten damals in einem anonymen Brief einzelne Fälle von sexualisierter Gewalt, gegen die zu spät etwas unternommen worden sei sowie einen strukturellen Machtmissbrauch und Herabwürdigung von Mitarbeitenden.

2022 trennte sich die DW von fünf Personen der arabischen Redaktion und der DW Akademie wegen antisemitischer Äußerungen. Auch der Leiter der arabischen Redaktion trat zurück. Damals wurde eine interne Untersuchung eingeleitet, die dem Sender keinen strukturellen Antisemitismus attestierte. Allerdings habe es „punktuell Versäumnisse und Fehler gegeben, etwa beim Recruiting, bei journalistischen Recherchen und bei der Auswahl von Gästen für Sendungen“, schrieb der Sender im Untersuchungsbericht. Limbourg wurde damals wegen mangelnder Transparenz kritisiert.

Limbourg höre freiwillig nach seine zweiten Amtszeit auf, teilte ein Sprecher der DW auf taz-Anfrage mit. „Die Antisemitismusvorwürfe gegen einzelne MA der DW liegen drei Jahre zurück. Es gab eine umfassende Aufarbeitung und Konsequenzen, für die es große Anerkennung gab. Alle weiteren Vermutungen sind abwegig“, führte er weiter aus.

Eine Nachfolge-Person stehe noch nicht fest, teilte der Sender auf taz-Anfrage mit. Voraussichtlich werde die Wahl im Frühjahr kommenden Jahres stattfinden.

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1 Kommentar

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  • Allen recht kann man es nicht machen, bei aller Qualitätskontrolle.



    Und nicht jede Kritik an einem völkerrechtswidrigen Verhalten wäre gleich Anti-Irgendwas.



    Und es dürfte eher sein, dass Limbourg eigentlich im Rentenalter angekommen ist und vielleicht freut sich die Gattin ja, wenn er auch mal daheim ist.



    Der Deutschen Welle wünsche ich mehr Sprachvielfalt und Reichweite. Viele Menschen würden sich über mehr solide Information und Bildung aus deutschen Landen freuen, die zu ihnen durchdringt. Aber auch Niederländisch und ähnliche Sprachen fehlen noch.