Vorstoß für Park-Flatrate: ADAC kritisiert Auto-Pläne der FDP

Der Automobilclub ist von den Plänen der Liberalen zum Parkkonzept nicht überzeugt. Auch für Fahrradstraßen zeigt sich der ADAC offen.

Parken oder nicht parken, das ist hier die Frage Foto: Sina Schult/dpa

BERLIN taz | Der ADAC sieht Pläne der FDP, eine deutschlandweite Park-Flatrate einzuführen, kritisch. „Pull-Effekte für Pkw sollten vermieden werden, um bestehende Verkehrsprobleme nicht zu verschärfen“, erklärte eine Sprecherin des Automobilclubs am Montag gegenüber der taz. Die Liberalen wollen sich für kostenlose Parkplätze in Innenstädten einsetzen. In einem FDP-Präsidiumsbeschluss von Montag heißt es dazu, wo kostenloses Parken nicht möglich sei, fordere die FDP ein „deutschlandweites Flatrate-Parken, ähnlich dem digitalen 49-Euro-Ticket“.

Grundsätzlich müssten Maßnahmen dazu beitragen, „Mobilität zu ermöglichen, Klimaschutz zu stärken und die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, erklärte der ADAC zu den Plänen der FDP. Dabei bewertet der Automobilclub auch das Thema Fahrradstraßen etwas anders als die liberale Partei. „Fahrradstraßen leisten einen guten Beitrag, die Verkehre stärker zu trennen und so die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen“, erklärte der ADAC gegenüber der taz.

In dem FDP-Beschluss heißt es, „die vollständige Sperrung von Straßen aus ideologischen Gründen“ sorge für die Verlagerung von Verkehr und werde „konsequent abgelehnt“. Die Liberalen fordern hohe Hürden für die Einrichtung von Fahrradstraßen oder Fußgängerzonen: Diese sollten „nur mit einem schlüssigen Gesamtkonzept und unter Einbezug der Anwohner und unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Interessen der anliegenden Gewerbe“ geschaffen werden, heißt es in dem Präsidiumsbeschluss.

Die Entscheidung liegt bei den Kommunen

Positiv äußerte sich der ADAC zu dem Vorstoß der FDP, begleitetes Fahren schon ab 16 Jahren zu ermöglichen. Dies könnte die Verkehrssicherheit erhöhen, weil die besonders gefährdete Gruppe der Fahranfänger unter Aufsicht mehr Praxiserfahrung sammeln könne.

Wie die FDP ihre Ziele weiterverfolgen wollte, war zunächst unklar. Fragen rund um die Parkraumbewirtschaftung fallen in Deutschland in der Regel in die Zuständigkeit der Kommunen. In Zukunft werde eine Arbeitsgruppe an einer Umsetzung der Vorschläge arbeiten, sagte Zyon Braun, Spitzenkandidat der FDP für die Landtagswahlen in Brandenburg. Auch bei der Einführung des 49-Euro-Tickets hätten Behörden über die föderalen Strukturen hinweg zusammengearbeitet.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.

Ihren Kommentar hier eingeben