Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Zwischen den Jahren war überraschenderweise mal wieder ein Artikel unter dem Titel " mehr Diplomatie wagen" in der taz zu lesen.
Das Verhältnis von pazifistischen zu bellizistischen Artikeln liegt gefühlt bei 1:50.
Was Jemand während eines Krieges öffentlich äußert und wie Diplomatie funktioniert, sind glücklicherweise zwei verschiedene Paar Schuhe.
Es sei an die Moralapostel erinnert, die im Bezug auf den Gaza Konflikt, Katar als Vermittler rundheraus ablehnten. Eine klare Fehleinschätzung. Verhandlungen mit Katar ermöglichen den erfolgreichen Geisel gegen Gefangene Deal .
Ich empfehle den o.g. Artikel sehr, da er die Tatsache bzgl. der mangelnden Erfolgsaussichten der Ukraine auf einen Sieg verdeutlicht.
Es war abzusehen, dass die Unterstützung durch die USA schwindet. Wie radikal, bleibt abzuwarten.
Dass diese Unterstützung nicht von der EU, oder gar Deutschland im Alleingang aufgefangen werden kann, ist offensichtlich.
Die nebulöse Andeutung am Ende des Artikels kann Deutschland ja eigentlich nicht meinen, da der Etat für Rüstungsunterstützung an die Ukraine ja nochmal
von 4 auf 8 Mrd verdoppelt wurde.
@Philippo1000 "Das Verhältnis von pazifistischen zu bellizistischen Artikeln liegt gefühlt bei 1:50."
Tja, so führen Gefühle schnell in die Irre.
Es sei einmal mehr darauf verwiesen, dass die Kriegstreiber und Bellizisten in Moskau sitzen.
Die schreiben keine Artikel in deutschen Zeitungen, soweit ich weiß.
Das mantraartig vorgetragene Recht Israels auf Selbstverteidigung verschließt in Deutschland den Blick auf die brutale israelische Kriegsführung.
Angriffe auf zivile Infrastruktur: Schicksalsjahr für die Ukraine
In den kommenden Monaten kommt es darauf an, dass USA und EU Wort halten. Den russischen Aggressor zurückzuschlagen, ist auch in ihrem Interesse.
Die Ukraine braucht die Superpower der USA und der EU Foto: Alexander Ermochenko/rtr
In knapp zwei Monaten wird sich der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zum zweiten Mal jähren. Ein bitteres Jubiläum – und ein Ende des Krieges ist nicht absehbar, wie die vergangenen Tage schmerzlich gezeigt haben. Über die Feiertage bombardierte Putins Armee in unvermittelter Härte zivile Infrastruktur in der Ukraine, Dutzende kamen ums Leben. Leicht lässt sich dies als Symbol russischer Stärke interpretieren. Feierte der Westen doch Weihnachten und gönnte sich eine Atempause zum Ende des anstrengenden Jahres hin, so machte Putin unmissverständlich klar, dass es keinerlei Bereitschaft zu Verhandlungen gibt. Nur die Kapitulation der Ukraine ist das Ziel der Gewalt. Die Erkenntnis ist bitter, aber die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache.
Russland setzt auf eine Militärstrategie, die schleichend und zermürbend wirken soll. Während zu Beginn des Krieges noch über das marode Material der russischen Armee gelacht wurde, ist längst klar, an Nachschub fehlt es nicht. Weder an Munition, Raketen oder Panzern noch an Menschen, die zwangsmobilisiert werden für den Kampf um jeden Meter ukrainischen Landes.
Anders sieht es für die ukrainischen Streitkräfte aus. Selenskyi müht sich verzweifelt, die Kriegsmüdigkeit seiner Landsleute und einiger Alliierter zu vertreiben. Ihm bleibt nichts, als um die Gunst seiner bisherigen Unterstützer im Westen zu buhlen. Mit mäßigem Erfolg.
Dabei kommt es in den nächsten Monaten genau darauf an: dass die USA und Europa Wort halten und versprochene Rüstungsgüter liefern. Denn im Gegensatz zur Allianz der Diktaturen rund um Putin bröckelt im Westen die Lieferkette. Die Munitionsoffensive Europas kommt nur schleppend voran. Zwar ist die Ausbildung an F16-Kampfjets angelaufen, doch bis damit militärische Erfolge zu verzeichnen sind, dürften Monate ins Land gehen. Offenbar scheinen die jeweils innenpolitischen Zwänge derzeit die Verbündeten vergessen zu lassen, dass der russische Aggressor auch im eigenen Interesse zurückgeschlagen werden muss.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Kommentar von
Tanja Tricarico
Ressort ausland
Schreibt seit 2016 für die taz. Themen: Außen- und Sicherheitspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, früher auch Digitalisierung. Seit März 2024 im Ressort ausland der taz, zuständig für EU, Nato und UN. Davor Ressortleiterin Inland, sowie mehrere Jahre auch Themenchefin im Regie-Ressort. Privat im Einsatz für www.geschichte-hat-zukunft.org
Themen
Journalismus im Angriffskrieg – taz Talk