piwik no script img

Fußball-WM 2023Kolumbianische Kraftprobe

Kolumbien, der nächste Gegner der Deutschen, gewinnt souverän gegen Südkorea. Der Schweiz hilft ein Remis schon weiter. Und Japan glänzt andernorts.

Auffällig: die Kolumbianerin Linda Caicedo spielte nicht nur wegen ihres Treffers beherzt Foto: Dan Himbrechts/dpa

Torloser Erfolg

Die deutsche Trainerin Inka Grings steht mit der Schweiz bei der Fußball-WM in Australien und Neuseeland vor dem Einzug ins Achtelfinale. Nach dem 0:0 gegen Norwegen am Dienstag in Hamilton führen die Schweizerinnen die Gruppe B mit vier Punkten aus zwei Spielen an. Fürs Weiterkommen reicht im letzten Gruppenspiel gegen Neuseeland ein Unentschieden.

Die bislang sieglosen Skandinavierinnen müssen dagegen ihr abschließendes Duell gegen die Philippinen gewinnen, um ihre Chance aufs Achtelfinale zu wahren. In die Partie gegen die Schweiz ging Norwegen gehandicapt, weil sich beim Aufwärmen Offensivkraft Ada Hegerberg, Weltfußballerin von 2018, die Leiste zerrte und von der Bank aus zusehen musste.

Der nächste deutsche Gegner

Kolumbien hat sein erstes Gruppenspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland souverän gewonnen. Der Südamerika-Vizemeister siegte am Dienstag in Sydney 2:0 (2:0) gegen Südkorea. Catalina Usme mit einem Handelfmeter in der 30. Minute und Linda Caicedo in der 39. Minute erzielten die Tore zum verdienten Erfolg.

Caicedo profitierte bei ihrem Treffer von einem Fehler von Torhüterin Yoon Younggeul, die den haltbaren Schuss über die Fäuste ins Netz rutschen ließ. Nach der Pause wäre ein noch höherer Erfolg möglich gewesen. Südkorea hatte kurz vor der Halbzeit durch Lee Geummin seine beste Chance, Torhüterin Catalina Pérez parierte den Kopfball aber. Insgesamt waren die vor allem am Anfang auch offensiv aktiven Asiatinnen vor 24.323 Zuschauern aber zu harmlos.

Ein DFB-Ausfall

Ohne Sydney Lohmann haben die Ersatzspielerinnen des deutschen WM-Teams am Dienstag ihr Training in Melbourne bestritten. Die 23 Jahre alte Mittelfeldakteurin vom FC Bayern fehlte wegen einer leichten Adduktorenzerrung, wie eine DFB-Sprecherin bestätigte. Lohmann war beim 6:0-Auftaktsieg des Mitfavoriten am Abend zuvor gegen Marokko bei der Weltmeisterschaft in Australien nicht zum Einsatz gekommen.

Die neue Jüngste

Die südkoreanische Fußballerin Casey Phair steht trotz der 0:2-Niederlage ihres Teams im WM-Vorrundenduell gegen Kolumbien in den Geschichtsbüchern. Durch ihre Einwechslung in der 78. Minute wurde sie am Dienstag mit nur 16 Jahren und 26 Tagen zur jüngsten Spielerin bei einer Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. Sie löste damit die Nigerianerin Ifeanyi Chiejine ab, die ihren ersten Einsatz bei der WM 1999 in den USA im Alter von 16 Jahren und 34 Tagen bestritten hatte. „Ich war sehr, sehr nervös“, sagte Phair, die einen amerikanischen Vater und eine südkoreanische Mutter hat und in den Vereinigten Staaten aufgewachsen ist.

Tadellose Gäste

Die Japanerinnen haben nach ihrem Sieg gegen Sambia (5:0) auch neben dem Platz etwas für ihr positives Image getan. Wie Bilder auf Social Media zeigten, räumten sie die Umkleidekabine auf und hinterließen sie, wie eine Nachrichtenagentur bemerkte „tadellos“. Zudem schrieben sie „Arigatou“ auf eine Tafel – das ist japanisch für „Danke“.

Und sonst?

5,61 Millionen Menschen haben im ZDF den 6:0-Erfolg des deutschen Teams gegen Marokko in Melbourne gesehen. Das ist eine bemerkenswerte Quote für die ungewohnte Übertragungszeit am Montagvormittag. Der Marktanteil lag bei 60,4 Prozent. Auch die anderen beiden Montag-Spiele erzielten gute Zahlen: Bei der Partie Brasilien gegen Panama am Mittag (13.00 Uhr) sahen 2,36 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zu (Marktanteil: 27,1 Prozent). Das Spiel Italien gegen Argentinien (8.00 Uhr) hatten 1,21 Millionen Interessierte eingeschaltet (25,2 Prozent).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!