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Faesers Pläne gegen sogenannte ClansVerurteilung nicht erforderlich

Innenministerin Faeser will die Ausweisung sogenannter Clan-Krimineller erleichtern. Anders als Medien berichten, genügt Verwandtschaft dafür nicht.

Nancy Faeser (SPD) will die Mitglieder krimineller Vereinigungen einfacher ausweisen können Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin taz | Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die kriminellen Angehörigen sogenannter Clans auch ohne strafrechtliche Verurteilung ausweisen. Dies ergibt sich aus dem „Diskussionsentwurf für ein Gesetz zur Verbesserung der Rückführung“, den die Ministerin vorige Woche veröffentlichte.

Manche Medien verstanden den Passus so, als ob nun Mitglieder „kollektiv abgeschoben“ werden sollen, „auch wenn sie individuell keine Straftaten begangen haben. Die Süddeutsche Zeitung hatte mit ihrem Bericht diese Deutung nahegelegt, „So könnten womöglich auch entfernte Familienmitglieder, die mit Kriminellen lediglich den – arabischen – Nachnamen gemeinsam haben, pauschal in Mithaftung genommen werden“, hieß es dort.

Tatsächlich geht es im fraglichen Passus des Diskussionsentwurf um eine Änderung von Paragraf 54 Absatz 1 des Aufenthaltsgesetzes. Dort sind Gründe genannt, die für ein „besonders schwerwiegendes Ausweisungsinteresse“ des Staates sprechen. Unter Nr. 2 geht es konkret schon bisher um die Gefährdung der „freiheitlich demokratischen Grundordnung“ und Gefährdung der Sicherheit der Bundesrepublik.

Hier soll als neuer Unterfall – neben Terror-Verbindungen – aufgenommen werden, dass jemand einer kriminellen Vereinigung „angehört oder angehört hat“. Von „Clans“ ist im vorgeschlagenen Gesetzeswortlaut nicht die Rede, sondern es geht um alle „Vereinigungen im Sinne des § 129 des Strafgesetzbuches“. Das Verb „angehören“ bezieht sich hier also nicht auf eine Verwandtschaft, erst recht nicht auf eine bloße Namens-Verwandtschaft.

Beweisanforderungen abgesenkt

Die Erleichterung, die Faeser vorschlägt, bezieht sich darauf, dass keine rechtskräftige strafrechtliche Verurteilung wegen der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung abgewartet werden muss. Es soll vielmehr bereits genügen, dass die Polizei annimmt, jemand gehöre der Organisierten Kriminalität an, was eine Straftat ist. Abgesenkt werden dafür die Beweisanforderungen und die rechtsstaatlichen Sicherungen.

Die Maßnahme soll aber auch nach Faesers Vorschlag nicht ohne justizielle Kontrolle erfolgen. Denn gegen eine Ausweisung können die Betroffenen natürlich eine Klage beim Verwaltungsgericht erheben. Und wenn die Indizien für die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu gering sind, dürfte eine Klage auch Erfolg haben.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Unterschied zwischen Ausweisung und Abschiebung. Bei der Ausweisung wird einer Aus­län­de­r:in ein bestehendes Aufenthaltsrecht entzogen, zum Beispiel weil sie Straftaten begangen hat. Die Abschiebung ist dann die konkrete Verbringung einer ausreisepflichtigen Aus­län­de­r:in in ein anderes Land. Selbst wenn eine Ausweisung rechtskräftig wird, heißt das aber nicht, dass eine Abschiebung möglich ist. Denn oft gibt es keinen Staat, der zur Aufnahme bereit ist.

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11 Kommentare

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  • Danke für diese Richtigstellung!



    Es ist schön, wenn sich Journalismus der Wahrheit verpflichtet fühlen und sie nicht der Breitenwirkung opfern.

  • Sieht ja fasst so aus, als sammele die Faeser eine Mitgift für den Übertritt in die CSU.

  • Haltet den Dieb.

    Als wären "die Clans" unser wichtigstes Problem.

    Hallo? Frau Innenministerin? Jemand zuhause?

    Hier [1] spielt die Musik. Wohin können wir die abschieben?

    Der Schaden an unserer Gesellschaft, den diese Menschen zu verantworten haben dürfte den, den "die Clans" anrichten umein Vielfaches übersteigen.

    Und die dürfen auch noch die Beute behalten!

    [1] www.mdr.de/nachric...in-sauter-100.html

    • @tomás zerolo:

      Wo sehen sie den Gegensatz?

      Glauben Sie ernsthaft, Clan-Kriminelle wären da nicht mitbei?

      Die Fake-Teststellen in Berlin?

      Sowas denkt sich ja nun kein Kleinkrimineller aus.

  • Es ist unfassbar, wohin die blanke Panik eine SPD treibt, die nicht nur ihrer rechtslastigen Umtriebe wegen vom Original AfD in den Umfragen überholt wird.

    • @Dietmar Rauter:

      Jetzt müssten Sie nur noch erklären, warum es für Sie extrem rechtslastig ist, wenn Mitgliedschaft in kriminellen Vereinigungen zum Verlust des Aufenthaltes führt.

      Die Idee, dass Straftaten mit erhöhter krimineller Energie - Mitgliedschaft in kriminellen Vereinigunen wären recht eindeutig darunter zu subsumieren - zur Ausweisung führen sollen, gab es schon, als an die AfD nicht mal zu denken war.

      Die SPD hat sie eigentlich immer vertreten.

      Insofern blieb die SPD sich da immer treu.

  • Na Servus

    Ich sagte es bereits über Oil of Olaf I.‘s Kettenhündin! Gelle.



    „Losgerissene Kanone“ •

    Na Mahlzeit

    • @Lowandorder:

      sie knallt durch.

      • @christine rölke-sommer:

        Liggers - für eine Rohrkrepiererin! Gelle



        Allerdings erstaunlich - wa!

    • @Lowandorder:

      ...kann ja nicht oft genug laut gesagt werden...Olaf bekommt seinen Mund ja kaum auf ))

      • @Alex_der_Wunderer:

        Schonn. Aber eben noch nicht von allen.



        Leider ©️ Karl mit 🦅V -;) die