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Blockaden der „Letzten Generation“Au­tos blockieren am meisten

Jonas Wahmkow
Kommentar von Jonas Wahmkow

Nach einem blockierten Rettungsdienst-Einsatz hagelt es Kritik. Doch weitaus gefährlicher ist die Normalität des motorisierten Individualverkehrs.

Eine philosophische Frage: Blockieren die Ak­ti­vis­t:in­nen den Verkehr oder die Autos selbst? Foto: dpa

D as Ausmaß der Empörung, die sich am Montag einstellte, war vorhersehbar. Ein Rettungswagen der Feuerwehr war wegen einer Blockade der A100 durch Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen der Letzten Generation deutlich verspätet zum Unfallort einer schwer verletzten Radfahrerin gekommen, die von einem Betonmischer erfasst worden war. Seit Wochen blockieren die Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen Straßen und bewerfen Gemälde mit Lebensmitteln. Mit ihrer Strategie, das Alltagsleben zu stören, bis der Klimakrise endlich mit ernsthaften Maßnahmen begegnet wird, machen sich die Ak­ti­vis­t:in­nen nicht nur bei Po­li­zei­ge­werk­schaft­e­r:in­nen unbeliebt.

„Es gibt keine Rechtfertigung dafür, das Leben anderer zu gefährden“, gab zum Beispiel Innensenatorin Iris Spranger (SPD) den Konsens wieder, der sich nach dem Unfall durch die Kommentarspalten der sozialen Medien zog. Dieser Kritik ist nur zuzustimmen. Denn unabhängig davon, ob die Verspätung des Rettungswagens einen Unterschied für die in Lebensgefahr schwebende Radfahrerin gemacht hat, hat die Aktion der Letzten Generation eine Grenze überschritten.

Letztendlich sind die Straßenblockaden nur symbolische Aktionen, die das Ziel haben, möglichst viel mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen. Werden dabei Menschenleben gefährdet, muss sich die Gruppe nicht nur den Vorwurf der Unverhältnismäßigkeit gefallen lassen, sondern auch intern kritisch reflektieren, ob diese Aktionsform weiterhin zielführend ist.

Die Rechtfertigung der Gruppe, Blockaden seien notwendig, da „alle zuvor gelagerten Mittel wie Demonstrationen und Petitionen nicht den notwendigen Erfolg gebracht haben“, wirkt vor dem Hintergrund wenig überzeugend. Gruppen wie Ende Gelände oder Scientist Rebellion zeigen, dass radikaler Protest auch ohne Gefährdung von Menschenleben möglich ist.

Tödlicher Individualverkehr

Dennoch wirkt die Empörung auf den zweiten Blick heuchlerisch. Denn hätte der Schutz von Rad­fah­re­r:in­nen und Fuß­gän­ge­r:in­nen in dieser Stadt wirklich Vorrang, dann würde die zweistellige Zahl von Fahrradfahrenden, die jährlich von Autos und Lkws in Berlin getötet werden, nicht mit einem Schulterzucken hingenommen werden.

Einfache, aber unpopuläre Maßnahmen wie ein Abbiegeverbot für Lastwagen oder eine Ampelschaltung, die Rad­fah­re­r:in­nen bevorzugt, hätten schon längst Dutzende Menschenleben retten können, doch sie lassen bislang auf sich warten.

Auch die individuelle Verantwortung der Au­to­fah­re­r:in­nen wird in der Debatte weitestgehend ausblendet. Entscheide ich mich, mit dem Auto und nicht mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, gefährde ich, zumindest statistisch gesehen, meine Mitmenschen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Allein die Kritik, man könne nicht erwarten, dass Au­to­fah­re­r:in­nen ordnungsgemäß eine Rettungsgasse bilden, lässt tief blicken.

Jeder Tote ist vermeidbar

Die Aussage „Irgendeiner schnallt es immer nicht richtig“ des Pressesprechers der Berliner Feuerwehr offenbart ein Verkehrssystem, indem es normal und akzeptabel ist, dass Rettungskräfte tagtäglich durch andere Verkehrsteilnehmer blockiert werden.

Die traurige Wahrheit ist: Je­de*r Verkehrstote ist vermeidbar. Der motorisierte Individualverkehr in Städten ist nicht nur aus Klima- und Platzgründen ein Auslaufmodell, sondern vor allem aus Respekt vor dem Leben unserer Mitmenschen. Eine weitere Verzögerung der Verkehrswende wird deutlich mehr Menschenleben gefährden als alle Aktionen der Letzten Generation zusammen.

Dementsprechend sollte der Aufschrei bei jeder verunfallten Rad­fah­re­r*in mindestens so groß sein, als hätte die Letzte Generation den Rettungswagen blockiert.

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Jonas Wahmkow
Redakteur für Arbeit und Soziales im Berlin Ressort.
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25 Kommentare

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  • 6G
    659554 (Profil gelöscht)

    "sondern vor allem aus Respekt vor dem Leben unserer Mitmenschen"

    Genau das ist der springende Punkt. Wo ist in unserem System der Respekt vor dem Leben der Mitmenschen? Das ist im Zweifelsfall das allereletzte Kriterium Zuerst steht immer der Profit. Und genau darauf weisen die Klimaaktivisten hin.

  • Ein schädigendes System sichert sich damit ab, indem es sich in einem übergeordneten System immanent macht. Das wird wenn nicht anders bemächtigend über die Verletzlichkeit erreicht. Alle Störquellen können mit Destruktionsbedenken bekämpft werden.



    Ich habe den Eindruck, die Kritiker an LG geben vor, der geschädigten Radfahrerin Anteilnahme zu gewähren, haben dabei aber eher Eigennutz im Sinn. Nicht der, selbst nach einem Unfall rechtzeitig gerettet, sondern im Straßenverkehr nicht aufgehalten zu werden.



    Stör das System nicht, denn es ist trotz seines brachialen, verletzenden und umweltfeindlichen Wesens durch seine Verwundbarkeit so immanent!

  • Der Deutschlandfunk verhört den Sprecher der Letzten Generation wegen des Unfalls regelrecht. Das scharf geführte Interview ist ok, aber warum gab es eigentlich kein vergleichbares Interview mit einem Politiker, als Deutschland drohte, seine Klimaziele zu verfehlen?

    Es gab lediglich einen Bericht im Deutschlandfunk, der darauf hindeutete.

    Einige Monate später, im März, meldete der Deutschlandfunk lapidar, dass Deutschland seine CO2-Reduktionsziele im Klimaschutz verfehlt. Plus 4,5 Prozent! Das katastrophale Ergebnis war dem Deutschlandfunk ganze 1,47 Minuten wert!

    Im Interview mit dem Sprecher der Letzten Generation behauptet Tobias Armbrüster vom Deutschlandfunk jedoch, dass er sich an kein Thema erinnern könne, über das der Deutschlandfunk so kontinuierlich und ausführlich berichtet habe, wie über Klimaschutzpolitik und Protestgruppen.

    Als Minister Wissing im Interview der Woche im Juni gefragt wurde, wie er das verfehlte Klimaschutzziel kurzfristig erreichen könne, weicht er aus und wird von der Journalistin im Gegensatz zum Interview mit dem Sprecher der Letzten Generation nicht zur Rede gestellt, oder gar scharf interviewt.

    Vor einigen Tagen berichtete der Deutschlandfunk dann, dass Deutschland seine Klimaziele im Verkehr innerhalb des Planungszeitraum bis 2030 nicht erreichen wird.



    Die CO2-Lücke beträgt insgesamt 175 Millionen Tonnen. Das letzte Jahresziel sei um 3 Millionen CO2-Tonnen überschritten worden.

    Finde den Fehler !

    www.deutschlandfun...-1a39ed63-100.html

    www.deutschlandfun...ssing-fdp-100.html







    www.deutschlandfun...hlt-ziele-100.html

    Riffreporter entlarvt die scheinheilige Empörung von Politik und Medien über die Letzte Generation.

    www.riffreporter.d...rerin-betonmischer

    • 6G
      659554 (Profil gelöscht)
      @Lindenberg:

      Auf dieses Interview im Deutschlandfunk hin habe ich dem Sender geschrieben und darum gebeten sich doch bitte bei Berichterstattung und Interviews an Tatsachen zu halten.

    • @Lindenberg:

      Ahrtal ist eine FOlge der Klimakatastrophe, da hier Politik konkret versagt hat. Wie so greift die Presse hier nicht an, sondern berichtet immer wieder mal ... Aber ein schlimmer Unfall wird funktionalisiert um die Klimabewegung zu diskreditieren? Pfui

    • @Lindenberg:

      Im Interview wiederholt der Sprecher erneut, dass die Aktivisten darauf achten, dass eine Rettungsgasse gebildet wird und Einsatzfahrzeuge durchkommen.

      Wie wollen die Aktivisten dies bei teils kilometerlangen Staus gewährleisten, zumal es im konkreten Fall um das Festkleben auf einer Schilderbrücke geht?

      Alleine diese Diskrepanz zeigt, dass sich die Aktivisten vollkommen verrennen.

      Und auch die angeblichen 3 Mrd. Menschen, die angeblich in ihrer Existenz bedoht werden rechtfertigen nicht, dass eine einzelne Person durch die Proteste zu schaden kommt oder kommen könnte.

      • 6G
        659554 (Profil gelöscht)
        @DiMa:

        Wow...

        1. Sie haben den Sprecher der LG nicht verstanden: die letzte Generation ermöglicht es, dass Rettungsfahrzeuge durch ihre Sperrung fahren können. Sie kann nicht dafür sorgen dass die Autofahrer ihrer Pflicht nachkommen. Das müssen die Autofahrer selbst tun, denn die Einhaltung der StVO ist zum Erhalt einer Fahrerlaubnis ( wohlgemerkt, einer Erlaubnis, kein Recht) verpflichtend.

        2."... dass eine einzelne Person durch die Proteste zu schaden kommt oder kommen könnte"

        Sie wollen, dass Gesundheit und Leben jedes Einzelnen um jeden Preis geschützt wird? Sie fordern also beispielsweise ein sofortiges Ende des motorisierten Verkehrs, der jedes Jahr Tausende tötet, Zehntausende schwer und Hunderttausende leicht verletzt?



        Ein Verbot sämtlicher Chemikalien, die täglich die Gesundheit jedes Einzelnen von uns schädigen?



        Usw.

        • @659554 (Profil gelöscht):

          Zu 1:



          "Durch ihre Sperrung" ist etwas vollkommen anderes als "auf die Rettungsgasse achten". Durch die Sperrung ist allenfalls lokal und müsste dann auch so benannt werden.

          Zu 2:



          Was die Aktivisten wollen und was sie tatsächlich bezwecken ist halt etwas vollkommen anderes. Dementsprechend auch die bisher ergangenen strafrechtlichen Entscheidungen.

          • 6G
            659554 (Profil gelöscht)
            @DiMa:

            Ihr Kommentar ist unverständlich. Wollen = bezwecken, etc.

            • @659554 (Profil gelöscht):

              Na Sie haben es ja wenigstens verstanden und außer vorgeblich formellen Fehlern dem inhaltlich nix entgegen zu setzen.

              Ich schäme mich nicht für meine Neuköllner Schulbildung.

  • Man sollte schon einen Unterschied machen zwischen Staus, die zufällig entstehen und Staus, die vorsätzlich verursacht werden.



    In Übrigen verhindert "whataboutism" als Totschlagargument jede konstruktive Diskussion.



    Einen Berufspendler mit einen Klimakleber auf eine Stufe zu stellen ist absurd. Der eine will den Stau verersachen, der andere nicht.

  • Na, Mensch, wenigstens wird auch mal eine kritischer Kommentar auf das Einschlagen der Aktivistis veröffentlicht!



    "Allein die Kritik, man könne nicht erwarten, dass Au­to­fah­re­r:in­nen ordnungsgemäß eine Rettungsgasse bilden, lässt tief blicken."



    Es geht aben auch darum, den Sündenbock "Terrorist*innen", "Sektenmitglieder" aka die Letzte Generation zu erhalten. Die Selbstentblödung in obiger Aussage hat zwar auch Nachteile. Aus Sicht der Ideologie der Autogesellschaft ist keine Rettungsgasse bilden nun mal aber unvermeidbar. Es gibt nun mal so viele Autos und viele wollen Autos fahren. Das ist und soll in Augen vieler Menschen Status Quo sein. Und unterstützt in diesem Glauben wird die Autogesellschaft darin, dass die Verkehrswende und die E-Mobilität mit dem Austausch von Verbrennern durch neue E-Autos gleichgesetzt, angepriesen und gefördert ("Umweltbonus") wird.

  • Wären die Verkehrsregeln nicht für viele nur so was wie ne grobe Richtlinie und die Leute würden aufeinander achten wäre schon viel getan.



    Wenn zusätzlich die Menschen noch lernen würden selbst an einer roten Ampel so zu stehen das schon eine Rettungsgasse vorhanden ist, käme mit Sicherheit der ein oder andere RTW deutlich schneller ans Ziel.

    Die meisten Staus ließen sich vermeiden, darüber spricht allerdings kaum jemand.

    Die Polizei war doch schon vor Ort, wieso hat sie die Verkehrsteilnehmer welche keine Rettungsgasse gebildet haben nicht aufgenommen?

    Man macht es sich zu leicht mit dem Finger nur auf die LG zu zeigen.

    • @Badmonstercat:

      fahrzeuge vor einer roten ampel sind an sich erstmal kein stau, daher wird eine rettungsgasse erst gebildet wenn ein einsatzfahrzeug passieren muss.

      dazu müssen die fahrzeuge an der haltelinie vorsichtig (auch bei rot und blitzeranlage) seitlich in den kreuzungsbereich fahren. so wird platz geschaffen für dahinterstehende fahrzeuge auch zur seite zu fahren.

      aus dem stand seitlich fahren geht leider nicht.

      da die festgeklebten aktivisten aber nahe der haltelinie angeklebt sind, wird dadurch verhindert das die an der haltelinie stehenden fahrzeuge nach vorne zur seite ausweichen können.

      um wirklich zu ermöglichen das eine rettungsgasse gebildet werden kann, sollten sich die aktivisten eine gute autolänge hinter den haltestreifen aufhalten.

      bei einem lkw oder transporter reicht der abstand dann aber auch nicht.

      daher halte ich es aus aktivistensicht im besten falle "unüberlegt" , davon zu reden das ja keine rettungsgasse gebildet wurde, wenn sie selber durch blockieren auf höhe der haltelinie dies verhindern.

    • @Badmonstercat:

      Darf man halt nicht, da Radfahrer rechts durchfahren sollen. Aber hey: lasst uns nicht mit Fingern auf andere zeigen!

    • @Badmonstercat:

      Wenn ich mich mit dem Auto an der Ampel so hinstelle, dass eine Rettungsgasse gebildet werden würde (am rechten Rand), hätte ich andauernden Protest der Radfahrer, die dann nicht vorbei kommen und durch die Rettungsgasse "fließen".

      Und die Polizei war zwar am Ort des Beklebens, nicht jedoch auf der ganzen Länge des Staus.

      Im übrigen war die Polizei damit beschäftigt, Straftaten zu verhindern. Das Aufnehmen von irgendwelchen Ordnungswidrigkeiten ist da dann halt nachrangig.

      • @DiMa:

        Bei einer zweispurigen Straße, kann eine Autospur freigehalten werden. Wenn weniger Menschen Auto fahren, kann leichter Platz gemacht werden ...

        • @Uranus:

          An einer Ampel kann man wohl kaum eine ganze Spur freihalten. Dann müssten sich die Autos ja bereits während der Grünphase entsprechend einordnen um dann entsprechend bei rot zum liegen zu kommen.

          Das ist bei einer normalen Ampel auch vollkommen unnötig, den der RTW fährt in der Regel einfach über den Gegenverkehr.

    • @Badmonstercat:

      Genauso ist es.

  • "Die traurige Wahrheit ist: Je­de*r Verkehrstote ist vermeidbar." - Leider nein.



    Das wäre nur dann der Fall, wenn wir komplett auf jegliche Art der Fortbewegung verzichten: Kein Fahrrad, keine S-, U- oder Straßenbahnen, von Bussen oder der DB ganz zu schweigen (ja, da sterben überall Menschen). Ja selbst langsames Schreiten in der Fußgängerzone, mit Vollschutz und Integralhelm bekleidet, schließt das Ableben durch Sturz oder herabfallende Gegenstände nicht aus. Das Leben bleibt gefährlich und endet oft tödlich...

    • @Samvim:

      "Das Leben bleibt gefährlich und endet oft tödlich..." Wie jetzt?¿¿ Manchmal auch immer.

  • Es ist so schlimm, dass dieser Unfall passiert ist und noch schrecklicher die Vorstellung, dass die Protestaktion eine Verzögerung verursacht hat, die Schaden zur Folge hatte, hier für eine Fahrradfahrerin.



    Trotzdem ist es absurd und populistische aufhetzende Politik von Politikern wie Medien hier eine konkrete Schuld zu konstruieren.



    Und ich kann aufzählen - fehlende Fahrradwege, Sicherheitssysteme der Lastwagen, Straßenzustand, Laub auf der Straße, fehlende Vernunft bei Autofahrern , die keine Rettungsgasse bilden, was ursächlich schädlich und inzwischen strafbar ist und was die Verzögerung mitverschuldet hat, alternative Zufahrten für Rettungsfahrzeuge vorbereiten und und und



    Auch wenn die Aktivist*innen sich subjektiv irgendwie jetzt mitschuldig fühlen – und bestimmte Politiker und die Presse in diese Richtung geradezu aufhetzt - - sie sind nicht schuld, da hier keine Ursächlichkeit feststellbar sein kann.



    Ob alternative Protestformen jetzt angestrebt werden sollen – ja finde ich schon.



    Schuld an den Katastrophen, die im Zusammenhang mit Klima passieren, bleiben die Zauderer und Zögerer und die Geldverdiener an der Klimakatastrophe.



    Hoffentlich ist der Schaden durch die Verzögerung gering und es ist dem Unfallopfer und dem verletzten Fahrer noch eine gute Zukunft, denn solche Unfälle zu vermeiden ist wichtiger als die angebliche Schuldfrage.

  • Der Autor verkennt, dass die Staus von den Blockieren vorsätzlich herbeigeführt werden, während dies für die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht gilt. Dies gilt für alle entsprechenden Folgen des Staus.

    Ein mögliches Fehlen einer Rettungsgasse entlastet die Blockierer nicht.

    Höchst kontraproduktiv sind die Blockaden weil sie mehr Verkehr produzieren. CO2 wird mehr produziert und ausgefallene Termine müssen nachgeholt werden. Die CO2 Bilanz der Blockiererist daher negativ.

    • @DiMa:

      Das Steigen in ein Auto im Bewusstsein, dass dies so viele machen, dass täglich Staus entstehen, könnte mensch doch ebenso als vorsätzlich herbeigeführt konstruieren zumindest als in-Kauf-nehmen.



      "Ein mögliches Fehlen einer Rettungsgasse entlastet die Blockierer nicht."



      ... müsste zumindest die Autofahrer*innen belasten. Wie sieht diesbezüglich die Strafverfolgung aus? Werden die blockierenden Autofahrer*innen auch ausfindig gemacht und strafverfolgt oder doch nur die Aktivistis?



      "Höchst kontraproduktiv sind die Blockaden weil sie mehr Verkehr produzieren."



      Hä? Was für ein Unsinn! Menschen produzieren Autoverkehr dadurch, dass sie Autos nutzen. Zudem wird Autoverkehr bis heute massiv durch die Verkehrspolitik (Straßenbau, Subventionen, unverhältnismäßig geringe Besteuerung usw.) gefördert und durch kapitalistische Dynamik (Wachstum, Profitmaximierung, Just-in-Time-Produktion, Globalisierung usw.) befeuert.

      • @Uranus:

        Das ins Auto steigen ist keine strafbare Handlung und Sie "konstruieren" den Vorsatz lediglich. Anders hingegen bei den bisher verurteilten Blockierern, in denen der Vorsatz stets Grundlage der ergangenen Urteile gewesen ist.

        Das Unterlassen der Bildung einer Rettungsgasse stellt lediglich eine Ordnungswidrigkeit dar. Insoweit kann es in diesem Bereich zu keiner Strafverfolgung kommen.

        Und natürlich produzieren die Blockaden mehr Verkehr, den hierdurch ausgefallene Termine müssen nachgeholt werden. Meine Frau hatte hierdurch bereist zwei Leerfahrten. Im Übrigen steigt der CO2-Ausstos auch durch die längere Stauzeit.