piwik no script img

Heizung runter, Hartz IV hoch

FDP-Fraktionsvize schlägt Bonus als Anreiz zum Gassparen vor

Die FDP schlägt einen Bonus für Hartz-IV-Empfänger vor, die Heizkosten sparen. „Die deutlich gestiegenen Preise sind für viele Menschen der wichtigste Anreiz, um Gas einzusparen“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion, Lukas Köhler, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wer Arbeitslosengeld II beziehe, habe diesen Anreiz jedoch nicht, da die Kosten in der Regel vollständig vom Jobcenter übernommen würden. „Um das zu ändern, schlage ich vor, dass die ALG-II-Empfänger künftig finanziell an den eingesparten Heizkosten beteiligt werden“, regte Köhler an.

Leistungsempfänger, die weniger Gas als in den Vorjahren verbrauchen, würden Köhlers Vorschlag zufolge einen Großteil der eingesparten Heizkosten ausgezahlt bekommen. Ein Energiespar-Bonus sei gerade angesichts der hohen Inflation „eine willkommene Finanzspritze ohne zusätzliche Kosten für die Steuerzahler“. Zudem würde auch der Staat profitieren, wenn ein Teil des eingesparten Geldes in seiner Kasse verbliebe, betonte Köhler.

Der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbandes, Ulrich Schneider, äußerte sich indes verärgert über die von der Bundesregierung geplante Gas-Umlage. „Es kann nicht angehen, dass Krisengewinner nunmehr auch noch von jedem Einkaufsrisiko freigestellt werden“, sagte er. Stattdessen forderte er eine Übergewinnsteuer für Unternehmen, „die mit Krieg und Krisen außergewöhnlich hohe Erträge erwirtschaftet haben und weiter erwirtschaften“. Die Einnahmen einer solchen Steuer sollten nach Schneiders Vorschlag dafür verwendet werden, einkommensschwächere Haushalte „in diesem teuren Herbst und Winter zu unterstützen“. (epd)

meinung + diskussion

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen