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Psychedelika und ethische FragenAuf den veganen Trip gekommen

Psychedelische Substanzen werden immer häufiger für therapeutische Zwecke eingesetzt. Ein Nebeneffekt kann die gesteigerte Empathie für Tiere sein.

Allgemein bekannt auch als „Magic Mushroom“: Getrockneter Psilocybin-Pilz Foto: Martina Kovacova/PantherMedia/imago

N ach einer Therapie mit psilocybinhaltigen Pilzen entschied sich einer meiner Bekannten, vegan zu leben. Wem Psilocybin kein Begriff ist: Es ist ein bewusstseinserweiterndes Indolalkaloid aus der Gruppe der Tryptamine und verursacht in hoher Dosis einen intensiven Rausch mit Visionen. Allgemein bekannt ist es auch als „Magic Mushrooms“.

Derzeit erleben diese Pilze und andere psychedelische Substanzen eine Renaissance im medizinischen Bereich. Von Therapiezentren in den Niederlanden (wo mein Bekannter war) über sogenanntes Microdosing mit LSD im Silicon Valley und Studien zu MDMA bei posttraumatischen Belastungsstörungen bis zu intravenös verabreichtem Ketamin unter ärztlicher Aufsicht: Psychedelika boomen. Und ihre Verwendung kann die Lebenseinstellung der Pa­ti­en­t:in­nen grundlegend verändern – und damit auch ihr Verhältnis zur eigenen Ernährung und deren Auswirkung auf Mitkreaturen und Umwelt.

Mein Bekannter machte die Psilocybin-Therapie wegen seiner Depressionen. Zufällig sah er ein paar Tage danach den Film „Earthlings“. Doch anders als zuvor bei Filmen, in denen es um Tierschutz geht, konnte er seine instinktiven Reaktionen und Emotionen diesmal nicht abschalten. Er spürte eine tiefe Verbundenheit mit den Tieren und eine noch tiefere Abscheu angesichts des ihnen zugefügten Leids. Seit diesem Tag lebt er vegan.

Er ist kein Einzelfall. So wurde der Mixed-Martial-Arts-Champion Rashad Evans nach einem Magic-Mushroom-Trip 2020 vegan. Längst wird der Zusammenhang zwischen Psychedelika und anschließender Ernährungsumstellung in Internetforen wie Reddit diskutiert. Ein User schreibt dort: „Ich kann deutlich sagen, dass ich komplett verändert war, nachdem ich LSD probiert hatte. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber es brach alle mentalen Barrieren, die mir die Gesellschaft von Geburt an eingetrichtert hatte.“

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Auch ich spürte nach Ketamin-Infusionen – die erfolgreich meine zuvor regelmäßigen Angstzustände auflösten – einen tiefen Wunsch nach mehr Verbundenheit mit der Natur und der Tierwelt. Wäre ich nicht schon vegan, dann hätte mich Ketamin sicher dazu inspiriert.

Ob Psilocybin, Ketamin oder MDMA. So unterschiedlich die Wirkstoffe und Erfahrungen damit sind, eines haben sie oft gemein: den Ego-Death, also die Ich-Auflösung – und die tiefe Erkenntnis, mit der Schöpfung verbunden zu sein und kein Leid verursachen zu wollen. Muss man deswegen bewusstseinsverändernde Substanzen zu sich nehmen, um vegan zu werden? Sicher nicht! Aber es ist spannend zu beobachten, wenn Menschen mit gewohnten Gedankenmustern brechen. Und ihr Leben dann nicht mehr aus einem Gefühl der Ausgeschlossenheit gestalten – sondern aus dem Gefühl der Verbundenheit mit allen.

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5 Kommentare

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  • Wie sieht es an der Stelle mit Mousse au Chocolat aus?

  • Psychedelisch Veganerin/Veganer werden?



    Schon gut. Der Artikel sagt ausdrücklich: Jeder wie er mag. Und damit ist die Sache toleranzmäßig o. k.



    Ich bitte ernsthaft an folgendes zu denken: Dann glaubt bitte anderen auch mal, dass die ihren Körper auch kennen. Um ihre Gesundheit „WISSEN“ und welche Ernährung für SIE gut ist. Weil das so ist, sage ich für mich, was mich selbst angeht: Ich weiß, müsste ich gezwungener Maßen (z. B. wg. Kimawandel) vegan leben müssen, müsste ich in`s Gras beißen. Genau so. Und die Halluzinationen kämen während dieses Vorgangs von ganz allein, ohne dass ich dafür ein veganes Nahrungsergänzungsmittel namens Pilz + Magic einnehmen müsste. Es wäre aus mit mir.

    Was die bewusstseinsverändernde Substanzen und ihre transformativen Wirkungen angeht: Wie gesagt, der Artikel sagt: Jeder ob und wie er mag. Ich möchte aber mal wissen, was in dieser unserer Kommentarspalte los wäre, wenn ich schreiben würde: Toll. Ich habe jetzt acht Wochen 3 x wöchentlich eine exakt bemesse Micro-Dosierung *Chrystel* auf mein Thüringer-Mett-Brötchen gekrümelt. Ich lebe jetzt „Paläo-Food“. (1)

    ACHTUNG. WORTWÖRTLICH LEBENSWICHTIGER UNTERSCHIED ZUR BEACHTUNG:

    >Die Wirkungsweisen der von der Autorin genannten Substanzen sind erforscht. Die von dem eben genannten Elends-Zeug auch. Und das macht eben den überlebenswichtig zu beachtenden Unterschied!<

    Schon. Aber ICH hätte das jetzt erstmalig probiert. Mir geht es gut. ICH bin eins geworden mit der ursprünglichsten aller ursprünglichen Lebensweisen aller Urmenschen, der Jäger und Sammler. Ich bin im Einklang mit einer Natur, in der der Mensch den Geist des erlegten Tieres um Verzeihung bittet, dafür dass er es töten muss, wg. Hunger. Nur selber jagen geht heute nicht mehr. Selber Ackerbauern auch nicht. Das Elends-Zeug, das gab es damals auch nicht. Das sei längst abgesetzt und substituiert. Weil zum Paläo-Food gehörten auch Pilze…



    Denkt mal drüber nach.

    (1) de.wikipedia.org/w...zeitern%C3%A4hrung

  • Schöner Artikel. Hat mir richtig gut gefallen.

    Dennoch würde ich es lieber ohne Drogen probieren. Bei Drogen gibt es immer Risiken und Nebenwirkungen, und die sind manchmal ganz anders als man denkt.

    Der Buddhismus nennt Menschen wie Tiere "fühlende Wesen". "Fühlende Wesen" klingt gut Es zeigt einen gemeinsamen Nenner mit vielerlei Aspekten.

    Sehr gut gefällt mir ein Satz von Buddha:

    "Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keines möge ein Unheil treffen! Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen. Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein, und quäle nicht und töte nicht."

    Für mich liegt die besondere Betonung auf "Erkenne dich selbst in jedem Sein". Vielen Menschen gelingt dies spontan.

    Die meisten sind weit davon entfernt, deswegen geht diese elende Tierquälerei weiter und weiter.

    Vielleicht geht es bei Tierethik weniger um Philosophie sondern um die Sprache des Herzens.

    Besser noch um deren Verbindung.

    "Fühlende Wesen" drückt das sehr gut aus.

    "Fühlende Wesen" tötet man nicht. Man begegnet ihnen in Freundschaft.

    Und Respekt. Indien erkennt Delfine seit 2013 als nicht menschliche Personen an.

  • Ketamin und MDMA zählen nicht zu den Psychedelika. Während man bei Ketamin gar nicht mehr weiß "wo vorne und hinten" ist", drehen bei MDMA die Hormone durch. Zu tiefen, nachhaltigen Erkenntnissen gelangt man dabei im Normalfall kaum.

    LSD und Psilocybin sind da anders, können eine großartige Erfahrung sein und das eigene Bewusstsein in vielerlei Hinsicht bereichernd erweitern.

  • Schonn schöön - dieses bemühte Stochern mit der Stange im Nebel.

    Sach mal so: - ja - das sind Belege - wa!



    “ . Ein User schreibt dort: „Ich kann deutlich sagen, dass ich komplett verändert war, nachdem ich LSD probiert hatte. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber es brach alle mentalen Barrieren, die mir die Gesellschaft von Geburt an eingetrichtert hatte.“



    Gehörte mal ne Weile sonem Schlüssel/Schloß-Teil🤫 mit LSD an.



    Von etwelchen Barrierebrechen der Langzeitusern ist mir dabei wahrlich nichts aufgefallen - vegan war noch ein unbekannter Planet!



    Selbst hörte ich dabei gern Musik - die ich via Kasette - mir dann zuhause auch gern verabreichte & Däh - kam in genau dieselben Zustände wie mit LSD!



    Da sparte ich mir den Rest denn doch!

    kurz - Diese Beiträge hier sind nur rein zufällig nicht “auf der Wahrheit nachts um halb eins!“ Gelle - aber immer so wunderbar erheiternd!



    Dank dafür & im Voraus! Newahr.



    Aber na si‘cher dat. Dat wüßt ich ever.



    Da mähtste nix.



    Normal.