Sozialer Wohnungsbau in Hamburg: Ziel bei Sozialwohnungen verfehlt
Die Neubauzahlen in Hamburg erreichen nur zwei Drittel der Vorgaben. Längere Preisbindungen von Wohnungen sollen das ausgleichen.
Hamburg ist mit seiner Politik, den steigenden Mieten mit massivem Neubau zu begegnen, bundesweit zum Vorbild geworden. Über 980.000 Wohnungen verfügte die Hansestadt 2020; rund 10.000 neue Wohnungen pro Jahr will der Senat neu bauen, was er in den vergangenen Jahren im Großen und Ganzen auch geschafft hat. Bisher 30, in Zukunft 35 Prozent davon sollen als Sozialwohnungen im ersten und zweiten Förderweg, also für Mieten zwischen 6,90 und neun Euro, gebaut werden.
Ausweislich der Zahlen der Hamburger Investitions- und Förderbank wurden 2021 knapp 1.900 sozial gebundene Wohnungen fertiggestellt. Im Jahr davor waren es knapp 3.500 und 2019 sogar 3.700. Die Stadtentwicklungsbehörde erklärte den Rückgang damit, dass 2021 weniger große Projekte mit vielen Wohnungen fertig geworden seien. Zudem seien die Bauvorhaben komplexer geworden.
Baumaterial ist teurer
Dazu kämen die „sprunghaften Preissteigerungen“ für Baumaterial. Die notwendig gewordenen Nachverhandlungen der Wohnungsbauunternehmen mit ihren Auftragnehmern hätten laufende Projekte verzögert. Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) betonte, dass kein Bundesland soviel Geld zur Koförderung des Wohnungsbaus ausgebe wie Hamburg.
Dagegen kritisierte Heike Sudmann, Bürgerschaftsabgeordnete der Linken, unter Verweis auf Zahlen des Senats, dass mittlerweile fast 340.000 Haushalte Anspruch auf eine Sozialwohnung hätten, während die Zahl der Sozialwohnungen bei 77.700 stagniere. „Selbst mit den 113.000 Wohnungen vom freien Wohnungsmarkt, deren Quadratmetermiete maximal beim Sozialwohnungspreis liegt, müssen 148.000 Haushalte in die Röhre schauen“, sagte Sudmann.
Der Senat strebt bis 2030 rund 87.000 Sozialwohnungen an. Wegen der laufenden Abgänge müssten jährlich etwa 5.300 neue Förderungen dazu kommen.
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